Wichtige Strukturen im Hirnstamm
Kerne der Hirnnerven 3-12:
Steuerung von Augenbewegungen, Mimik, Schlucken, Hören, Gleichgewicht etc
Pyramidenbahn:
Verläuft durch den Hirnstamm und überträgt motorische Signale vom Gehirn zur Peripherie.
Hinterstrangbahnen und spinothalamische Bahnen:
Leiten sensorische Signale (Berührung, Schmerz, Temperatur).
Formatio reticularis:
Verantwortlich für Wachheit, Atmung, Herz-Kreislauf-Regulation.
Kleinhirnbahnen:
Koordinieren Bewegungen u. Gleichgewicht.
Aufsteigende Bahnen im Vorderstrang
Tractus spinothalamici
Tractus spinothalamicus anterior
Vorderstrang
grobe Berührungs- und Tasteindrücke, Druckempfindungen
Umschaltung auf 2. Neuron NICHT auf Segmenthöhe, sondern bsi 15 Segmente höher
dann kreuzen sie über vordere Kommissur auf die Gegenseite und ziehen von hier zum Gehirn
Tractus spinothalamicus lateralis
Vorder- und Seitenstrang
Schmerz, Temperatur, Kitzeln, Jucken, sex. Empfindungen
Umschaltung auf 2. Neuron auf Segementhöhe
Kreuzen über vordere Kommissur auf Gegenseite und ziehen zum Gehirn
-> beide Stränge ziehen dann gemeinsam im Hirnstamm als Lemniscus spinalis zu Nucleus, wo sie auf 3. Neuron umschalten
-> Umschaltung auf 4. Neuron dann im Gyrus postcentralis
Klinik:
isolierte Läsion der Bahnen kommt kaum vor
weil sie so dicht aneinander liegen
Ausfälle sind immer auf der Körperseite lokalisiert, auf der der Zellkörper des 1. Neurons der Bahn liegt!!!
wegen Kreuzung NACH Umschaltung auf 2. Neuron
Aufsteigende Bahnen im Hinterstrang
Fasciculus gracilis und cuneatus
Lageempfindung (bewusste Propriozeption)
feine Hautsensibilität
Vibration, feine Druckempfindung, Tastsinn
Fasciculus cuneatus
keilförmig
obere Extremität
unterhalb von Th3 nicht mehr angelegt
Fasciculus gracilis
schlank
untere Extremität
Fasern ziehen ungekreuzt zu den Hinterstrangkernen
Nucleus gracilis bzw cuneatus
in Medulla oblongata
Umschaltung auf 2. Neuron
Axone der 2. Neurone = Lemniscus medialis kreuzen im Hirnstamm auf die Gegenseite und ziehen um Thalamus
im Thalamus Umschaltung auf 3. Neuron
Axone der 3. Neurone enden im sensorischen Cortex, Gyrus postcentralis
hier Umschaltung auf 4. Neuron
also bewusste Wahrnehmung der Impulse!!!
bei Läsion sind Ausfälle immer auf der Seite lokalisiert, wo Zellkörper des 1. Neruon liegt
Kreuzung NACH 2. Neuron
Minderung/kompletter Ausfall der feinen Mechanorezeption und bewusster Propriozeption
Aufsteigende Bahnen im Seitenstrang:
Tractus spinocerebellares
Seitenstrang
leiten Informationen zum Kleinhirn
enden im Wurm
unbewusste Wahrnehmung
Koordination der Motorik, unbewusste Propriozeption
Tractus spinocerebellares anterior
Umschaltung auf 2. Neruon auf Segmenthöhe
teilweise (!) kreuzen des 2. Axons auf Gegenseite und ziehen kontralateral bis Hirnstamm und kreuzen dann wieder zurück auf ursprüngliche Seite
andere Fasern laufen nur ipsilateral hoch
dann in Kleinhrin
Tractus spinocerebellares posterior
Umschaltung auf 2. Neuron auf Segmenthöhe
Fasern ziehen ausschließlich ipsilateral zum Kleinhirn
Absteigende Bahnen:
Tractus corticospinales anterior und lateralis
= Pyramidenbahn
—> Pyramidenbahn = wichtigste Bahn für Willkürmotorik
beginnt im motorischen Cortex
Ursprungszellen sind Pyramidenzellen
3 Fasergruppen:
enden an Hirnnervenkernen
enden an Kernen der Formatio reticularis
enden an motorischen Vorderhornzellen des RM
Fibrae corticospinalis
kreuzen zu 80% in der Medulla oblongata zur Gegenseite
bilden im RM den Tractus corticospinalis lateralis
20% ziehen ungekreuzt nach kaudal
bilden Tractus corticospinalis anterior, liegt der Fissura medianan anterior an
kreuzen auf Segmentebene zu den Motoneuronen
um an den gleichen Motoneuronen, wie die schon vorher gekreuzten Fasern zu enden
Axone der Pyramidenzellen enden über Schaltzellen an den a-Motoneuronen, y-Motoneuronen, Renshaw-Zellen und hemmenden Interneuronen
extrapyramidale und vegetative Bahnen
extrapyramidal motorisches System:
Kleinhirn
Basalkerne
mit Striatum und Pallidum, die die Substntia nigra beeinflussen
motorische Kerngebiete des Hirnstamms
—> automatisierte und erlernte motorische Prozesse
läuft eng an pyramidalen System
bei Schädiugngen meist beide betroffen
Laterales System:
Tractus corticospinalis lateralis
Tractus rubrospinalis
projiziert zur distalen Muskulatur der oberen Extremität
Feinmotorik der Hand und des Arms
Mediales System:
Tractus reticulospinalis anterior
Tractus vestibulospinalis lateralis
Tractus tectospinalis
Rumpf und Standmotorik
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