GRUNDLAGEN BIOLOGIE
Bewegungsapparat
2 KÖRPERSYSTEME (plus x)
Passiver Bewegungsapparat: STÜTZSYSTEM (Skelett)
Knochen
Gelenke
Bänder
Knorpel
=> definiert/ermöglicht: Form/Gestalt (“Stabilität”)
Aktiver Bewegungsapparat: MUSKELSYSTEM
Muskeln
Sehnen
Bindegewebe / Faszien
=> definiert/ermöglicht: Bewegung/en /”Mobilität”)
=> Passives System (Skelett)
STÜTZSYSTEM
Skelettstruktur
-> 212 Knochen
Gelenkstrukturen
-> 140 echte Gelenke
-> 72 unechte Gelenke
=> 224 Freiheitsgrade !
656 Muskeln
Bewegungsapparat - Stützsystem
=> Knochentypen
Knochentypen
Funktion / Aufgabe
RÖHRENKNOCHEN
Säulen- oder Stützknochen
-> obere + untere Exträmitäten
-> z.B. Femur - Tibia/Radius - Ulna
PLATTE KNOCHEN
Schutz innerer Organe
-> z.B. Schulterblatt: Lunge / Darmbeinschaufeln: innere Organe / Schädelknochen: Gehirn
KURZE NOCHEN
Wiederstand gegen hohe Drück- und Stauchkräfte
-> z.B. Hand- und Fußwurzelknochen
UNREGELMÄßIG GEFORMTE KNOCHEN
überlagerte Aufgaben: Schutz / Stützen / Bewegung
-> z.B. Wirbel
=> Knochenentwicklung
KNOCHENENTWICKLUNG - 2VTYPEN
DIREKT -> Umwandlung Ur-Bindegewebszellen in Knochenzellen
(wenige KNochen: z.B. Schädeldach, Teilde des Schlüsselbeins)
INDIREKT -> Ersatz Knorpelmodell durch Knochen
BILD
=> Gelenke - echte Gelenke (Diarthrosen)
durch Gelenkspalt (Spatium articulare) getrennte Knochen
von Knorpel bedeckte Gelenkflächen
Gelenkkapsel mit Gelenkhöhle (mit Synovialflüssigkeit “gefüllt”)
z.T. mit Zwischenscheiben (Disken / Menisken), Gelenklippen, intraatrikulären Bändern (Kreuzbänder)
=> Gelenke - unechte Gelenke (Synarthrosen)
ohne Gelenkspalt oder Gelenkkapsel
Knochen fest verbunden
nur geringe oder keine Bewegung
SYNCHONDROSEN
-> Verbindung mit Knorpel (z.B: Bandscheibe, Schambeine)
SYNDESMOSEN
-> Verbindung mit Bindegewebe (z.B. Ulna + Radius)
SYNOSTOSEN
-> Verbindung sekundär mit Knochengewebe (z.B. Kreuzbein = 5 Wirbel)
=> Knorpel
ELASTISCHER KNORPEL
z.B. Kehldeckel, Ohrmuschel, äußerer gehörgang, Ohrtrompete, kleine Bronchien
HYALINER KNORPEL (wasserbasiert)
z.B. Gelenkflächen, Rippenknorpel, Nasenknorpel
FASERKNORPEL
z.B. Zwischenwirbelscheiben (Bandscheiben), Gelenkzwischenscheiben (Menisken), Schambeinfuge
=> Gelenkknorpel = Stoßdampffunktion !
=> Arthrose = Degeneration des hyaline Gelenkknorpels !
=> Gelenksystem Wirbelsäule
AUFBAU
=> geschwungene Form (Doppe-S)
2 nach vorne konvexe Krümmungen (Hals- und Lendenlordose)
2 nach vorne konkave Krümmungen (Brust- und Sakralkyphose)
=> 24 (bewegliche) Wirbel in 3 Abschnitten
5 Kreuzbeinwirbel (bis ca. 30 Lebensjahr knöchern verwachsen)
3-6 Steißbeinwirbel (knöchern verwachsene “Wirbelreste”)
=> 23 Bandscheiben zwischen Wirbelkörpern
fester äußerer Faserring und parallelastisches Mittelteil (Gallertkern) > Druckaufnahme und -verteilung
FUNKTION
=> Stabillität - Beweglichkeit - Dämpfung/Federung - Schutz -> Rückenmark
BEWEGUNG
=> Bewegung und Streckung in Sagittalebene
=> Seitwärtsneigung in Frontalebene
=> Drehung in Transversalebene
=> Dämpfungssysteme
WIRBELSÄULE
Doppel-S-Verlauf der physiologischen Krümmung
Bandscheiben / Beweglichkeit
KNIE
Muskelkraft und Bänderführung
Menisken und patella(sehne)
FUß
Dreipunkt-Gewölbe (längs/quer)
Muskel-Sehnen-Verspannung !
=> Abtragung dynamischer Körperlasten (Kopft/Oberkörper) unter Minimierung von Gelenkbelastungen durch erschütterung (bei Erhaalt Beweglichkeit)
=> Zusammenspiel der 3 Systeme mit ihren Einzelkomponeten !
Bewegungsapparat - Muskelsystem
=> Muskelformen - 3 Typen
(1) spindelförmige Muskeln
schnelle ausladende Bewegungen
bis zu vierköpfig (vorwiegend an Extremitäten)
z.B. M. biceps, M. triceps, M quatriceps
(2) gefiederte Muskeln
kraftvolle Bewegungen mit kleinen Amplituden
einfach-, zweifach- oder mehrfachgefiedert
z.B. M. latissimus dorsi, M. seimembranosus, M. rectus femoris, M. soleus
(3) flache + mehrbäuchoge Muskeln
diverse spezifische Funktion
z.B. “mehrbäuchig”: M. rectus abdominis
z.B. “flach”: M. trapezius, M. quadratus lumborum, M. externus/internus abdominis
=> Muskel-Urpsung =rumpfnahe (proximale) Anheftungsstelle
=> Muskel-Ansatz = rumpfferne (distale) Anheftungsstelle
=> Muskelfaserverlauf
potentielle Kraftentwicklung eines Muskels ist abhängig vom Muskelquerschnitt (Anzahl der parallel arbeitenden Fasern = Myofibrillen = Sakomere)
für die Ermittlung der realen Kraft (am Sehnenzug) ist der physiologische Querschnitt maßgebend
Ermittlung des (für resultierende Kraft relevanten) Querschnitts durch Messung und Addition aller senkrecht zum Faserverlauf liegenden Fasern -> bei gefierderten Muskeln also “schräg zur Muskel-/Kraftzugachse
=> Vorteil gefiederter Muskeln: Große Kraftentwicklung bei kleinem Platzbedarf
=> Nachteil gefiederter Muskeln: geringer(e) Bewegungsamplituden
=> Funktionelle Muskelgruppen
(1) Agonisten
Muskeln, die eine intendierte bewegung ausführen
z.B M. biceps brachii bei Flexion Ellenbogengelenk
(2) Antagonisten
Muskeln, die die im Verhältnis zum Agonisten entgegengesetzte Bewegung ausführen
z.B. M. triceps als Extensor des Ellenbogengelenks = Antagonist zum M. biceps brachii
(3) Synergisten
Muskeln, die die Bewegng des Agonisten unterstützen
z.B. M. brachialis + M. brachoradialis
=> eine runde Bewegung funktioniert nur, wenn Agonist und Antagonist koordiniert zusammenarbeiten (Spannung - Entspannung, Verkürzung - Verlängerung)
=> insofern ist die Übersetzung “Spieler” und “Gegenspieler” irreführend: die Muskeln arbeiten zusammen und nicht gegeneinaner
Bewegungsapparat - Lage und Orientierung
=> Körperebenen und Körperachsen
Körperebenen
SAGITTALEBENE: vertikale Ebene entlange der Pfeilachse (=> Medianebene = Sagittalebene, die den Körper in zwei seitengleiche Hälften teilt)
TRANSVERSALEBENE: quer durch den Körper verlaufende Ebene
FRONTALEBENE: parallel zur Stirn ausgerichtete Ebene
Körperachsen
VERTIKALACHSE (Höhen-, Längs-, Longitudinalachse): Längsachse des Körpers, bei aufrechtem Stand senkrecht zur Unterlage
TRANSVERSALACHSE (Breiten-, Horizontalachse): Querachse des Körpers, von links nach rechts und senkrecht auf der Längsachse
SAGITTALACHSE (Tiefenachse): Pfeilachse des Körpers, von Hinterfläche zur Vorderfläche des Körpers
=> Begriffe Gelenkbewegungen
FUNKTIONELLER TRAININGSBEDARF
Handlungsfelder
Handlungsfeld A
GESUNDHEIT / ALLTAGSBEWEÄLTIGUNG
Handlungsfeld B
LEISTUNG / SPORTARTSPEZIFIK
=> jeweils zentrale Problemlagen und Zielstellungen:
Funktionalität Bewegungsapparat
PRÄVENTION -> WIEDERHERSTELLUNG -> ERHALT -> OPTIMIERNUG
Handlungsfeld Gesundheit
=> Problemlagen
zentrale Problemlage: SITZEN / BEWEGUNGSMANGEL
zentrale Problemkette:
Sitzen (Bewegungsmangel
Muskuläre Dysbalancen
Fehlstellungen (v.a. Wirbelsäule)
Folgeprobleme (z.B. Arthrose)
=> Problemlagen - Muskuläre Dysbalancen
=> bei Muskulärer Dysbalance kommt es zu einer unphysiologischen Belastung des betroffenen Gelenks
Muskuläre Balance: Antagonistische Muskeln A und B im Spannungsgleichgewicht um Drehpunkt Gelenk
Muskuläre Dysalance: Ungleichgwicht Spannungs- gleichgewicht durch erhöhte Kraftfähigkeit Muskel B
Muskuläre Dysalance: Ungleichgwicht Spannungs- gleichgewicht durch Verlust Kraftfähigkeit Muskel A
=> dysfunktionale Belastung Gelenke auch durch Elastizitätsverlust (“Verkürzung”) beteiligter Muskeln verursacht
=> i.d.R Überlagerung beider Faktoren
=> Problemlagen - sitzende Tätigkeit (Büro- /Computerarbeit)
MUSKULÄRE ANPASSUNG !
Kraftverlust bestimmter Muskelgruppen
Hüftstrecker
Rückenstreckmuskulatur
Kniestrecker
Bauhmuskulatur
Elastizitätsverlust bestimmter Muskelgruppen
Hüftbeuger
Kniebeuger
Brustmuskuatur
Wadenmuskulatur
Nackenmuskulatur
=> MUKSULÄRE DYSBALANCEN
=> UNPHYSIOLOGISCHE KÖRPERSTATIK
Rundrücken im Bereich Brustwirbelsäule
Schultergürtel kippt vor
Hals-WS permanent horizontal unter Last
Hüft-/Kniegelenke in permanenter Beugestellung
Hüft-, Kniestrecker und Rumpfmuskulatur in permanetr Entlastung
=> Problemlagen - Funktionale Körperstatik
FUNKTIONALE KKÖRPERSTATIK
-> als Ergebnis “ausbalancierter Verspannung” der am üfte bzw. Beckenstellung arbeitende Muskulatur !
BETEILIGTE KOMPONENTEN
muskuläre Balance (Kraftfähigkeit / Elastizität)
Beckenstellung
Krümmungsverlauf Wirbelsäule
Lage Körperschwerpunkt
=> Problemlagen - DYSunktionale Körperstatik
=> physiologische Beckenstellung => funktionale Körperstatik !
=> UNphisiologische Beckenstellung => DYSfunktionale Körperstatik !
Reaktion auf unphysiologische Körperhaltung:
veränderte Gelenkstellung
erhöhte / unphysiologische Gelenkbelastung (Wirbelsäule, Gelenke Unter-/Oberkörper)
-> Risiken und Kettenreationen
ERHÖHTE RISIKEN
für Schmerzen Gelenke, muskulatur, Rücken
für Gelenkverschleiß / Arthrose
für Bandscheibenvorfall
KETTENREAKTIONEN
via myofaszialer Wirkungsketten bzw. “Muskelschlingen”
=> die Problemfolgeketten können in beide Richtungen laufen !
-> typische Fehlstellungen
TYPISCHE FEHLSTELLUNGEN WIRBELSÄULE
=> Saggitalebene
Physiologisch korrekt
Rundrücken
Hohlekreuz
Hohlrundrücken
Totalkyphose
Flachrücken
=> Frontal- und Transversalebene
Skoliose der Wirbelsäule
Rotation Oberkörper
WEITERE TYPISCHE FEHLSTELLUNGEN
Schulter- / Beckenschiefstand
Fehlstellung Beinachse: “X-Beine/O-Beine”
Fehlstellung Fuß: Gewölbe (Platt-, Spreiz-, Senkfuß)
Gelenk (Knickfuß)
Muskelsymmetrie (Arm-Rumpf-Dreieck)
-> Ursachen
URSACHEN
Einseitige Belastungen
durch Berufstätigkeit / Alltagsverhalten (sitzende Tätigkeiten; Bewegungs-/Haltungsvorgaben durch maschinen / Arbeitsabläufe)
durch (spitzen)sportliche Belastung (z.B. Tennis) -> durch einseitige Muskelhypertrophie / -atrophie
Genetische Disposition
Psychische Belastung
=> Problemlagen - Training funktionaler Körperstatik
GENERELLE PROGRAMMATIK GESUNDHEITSSPORT
=> Eine physiologisch korrekte (“funtionelle”) Körperstatik (“Haltung”) wird allei durch die Balance, Kraftfähigkeit, Dehnfähigkeit an den beanspruchten Gelenk(system)en beteiligten Muskulatur gesichert / ermöglicht !
BASISPROGRAMM
(Prävention - Wiederherstellung -Erhalt - Optimierung)
Kräftigung der zum Kraftverlust neigenden Muskulatur:
Bauchmuskutlatur
Dehnung der zum Elastizitätsverlust neigenden Muskulatur:
Brustmuskulatur
Handlungsfeld Leistung
GENERELLE PROGRAMMATIK
Primäre Anforderungen an Gelenkfunktionen !
-> vorbehaltlich sportart-/ bewegungsspezifischer Anforderungen und/oder individueller Diagnosebefunde !
METAZIEL
“Optimale Kontrolle der 244 Freiheitsgrade”
PRAXIS - DIAGNSOSE KÖRPERSTATIK
HALTUNGSANALYSE
Zielsetzung
=> Ermittlung Handlungsbedarfe für Maßnahmen im Funktionalen Training
Methode
=> Ermittlung von Fehlstellungen / Defizite des Bewegungsapparates (unphysiologische Körperstatik) durch Vergleich “Ist-Zustand” mit “Soll-Zustand”
Voraussetzung
=> Kenntnisse pber Aufbau und Funktion von Bewegungsapparat und Körperstatik:
Anatomie / Biomechanik
Gelenkfunktionen / Dämpfungssysteme
Physiologische Körpergeometrie / Körperstatik
Typische fehlstellungen / Symptome
Typische Ursachen / Defizite
Prinzipielle Vorgehensweise
ANAMNESE - Befragung der Person
VERGLEICH “Ist-Zustand” mit “Soll-Zustand” durch visuelle Analyse (Sichtbefund) und taktile Analyse (Tastbefund)
Prüfungskriterien
VISUELLE ANALYSE
TAKTILE ANALYSE
symmetrischer Aufbau
Achsenorientierung (achsenparallele Gelenk-/Knochenstellung; lotrechte (achenparallele) Lastabtragung
physiologische Krümmung / Gewölbebildung
muskuläre Balance via Augenschein (Volumen Agonist-Antagonist)
Skoliose
Beckenschiefstand
Schulterschiefstand
Beurteilung Frontal / Seitenansicht
Hauptgelenke
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