Semiotik

Wissenschaft der sprachlichen Zeichen

-> etwas, das auf etwas anderes hindeutet

• Circuit linguistique (Saussure)

• Semiotisches Dreieck (Ogden & Richards)

• Organonmodell (Bühler)

signe linguistique (Saussure)

• Signifié (Inhaltsbild) und signifiant (Lautbild) bilden zusammen das sprachliche Zeichen

• die Beziehung ist arbiträr

• konventionalisiert = jeder hält sich dran

• Ikon: können aufgrund der Ähnlichkeit zum Referenten direkt abgeleitet werden → Fotos, Illustrationen

• Symbol: konventionelle Zeichen, die erlernt werden müssen → Verkehrsschilder

• Index: zeigende Zeichen mit sachlicher/physischer Verbindung zwischen Referent und Zeichen/Ausdruck → Wolken - Regen, Rauch - Feuer

wurde kritisiert für:

• nicht alle Zeichen sind gleich arbiträr (zb. Lautbild seize und dix-sept)

• rein kognitiv

• zu starke Vereinfachung und außer acht lassen von Interpretation des Empfängers

• Vernachlässigung der pragmatischen und kognitiven Dimension

-> Unterscheidung zwischen dem abstrakten Sprachsystem (Langue) und der konkreten sprachlichen Äußerung (Parole)

• langue = System, funktionaler Kern einer Sprache → virtuell und sozial

• parole = konkreter Sprachgebrauch → konkret, individuell wählbar

• langage = bezeichnet die menschliche Sprache und die Fähigkeit, zu sprechen

• Sender produziert gesprochene Sprache (Voraussetzung ist ein Sprachsystem im Gehirn) → gelangt über Gehör in das Gehirn des Empfängers (mit dem dort angesiedelten Sprachsystem kann dieser verstehen, was Sender mitteilen will)

→ Kommunikation basiert auf der Schittmenge der Sprachsysteme von Sender und Empfänger

• Im Gegensatz zu Saussures dyadischen Zeichenmodell, in dem es nur zwei Seiten gibt, sind es bei dem triadischen Dreieck drei Seiten

• als dritte Seite wird konkretes Objekt in der realen Welt ergänzt

• Bsp. “Mein Glas ist schon wieder leer” → Lautkette G-L-A-S ist das Symbol und erweckt in unserem Gehirn ein Prototyp-Glas als Begriff. Das konkrete Glas, also das Ding sieht aber vermutlich anders aus, als es unser Begriff-Glas tut

• Erst in einer individuellen Sprechsituation, in der Sender und Empfänger gemeinsam über den konkreten Gegenstand reden, wird die Vorstellung dem Gegenstand zugeordnet

• Linie zwischen Symbol und Ding ist gestrichelt, da sie nicht direkt sondern indirekt, über den Umweg “Begriff” (gedankliches Bild im Kopf) miteinander verbunden sind

• “Sprache ist ein Werkzeug, mit dem der eine dem anderen etwas mitteilt über die Dinge” (aus Platons Kratylos)

• Zeichen- und Kommunikationsmodell

• sprachliche Funktionen des Zeichens: Darstellungs-, Ausdrucks- und Appellfunktion

• Symbol wenn es etwas darstellt, Symptom wenn es etwas ausdrückt, Signal wenn es etwas appelliert

• Linie von Gegenstände zu Zeichen ist gestrichelt, da keine direkte Verbindung zwischen den beiden besteht; arbitrarität

• Schallphänomen (Kreis) und Zeichen (Dreieck) sind nicht deckungsgleich, da der Hörer beim Verstehen einer sprachlichen Äußerung Lücken durch eigenes Wissen und Kontext ergänzt (aperzeptive Ergänzung, Ecken) und unwichtige Details rauszufiltern (abstrakte Relevanz, Kreisteile außerhalb)

-> diachronie einer Sprache ist das, was zeitlich aufeinander folgt

→ Caballus wird zu Cheval

-> synchronie einer Sprache ist das, was zu einem bestimmten Zeitpunkt deren funktionales System ausmacht

→ Cheval steht in lexikalischer Beziehung zu Chevaux

• Beziehung von Elementen in der linearen Abfolge der Äußerung

  → le tram passe par l’église | par l’église passe le tram

-> Beziehung von austauschbaren Elementen in der Äußerung

→ le tram passe par l’église | le bus passe par l’école