Urinuntersuchungen

• Qualitativer Nachweis

• Quantitativer Nachweis

• Semiquantitativer Nachweis

• weißt Stoff nach, aber nicht die Menge

• zeigt positives oder negatives Ergebnis an

➡️positiv: Stoff ist nachgewiesen (+)

➡️ negativ: Stoff ist nicht nachgewiesen (-)

• • Bsp.: Schwangerschaftstest, Drogensuchtests

• gibt die genaue Menge an

• Test zeigt ungefähre Menge an, aber keine genaue Zahl (+/++/+++)

• Bsp.: Urinstix/ Teststreifen

Durchführung:

1. Einmalhandschuhe anziehen

2. Verfallsdatum auf der Teststreifenpackung prüfen

3. Packung öffnen, einen Teststreifen entnehmen und die Dose sofort wieder verschließen (damit keine Luftfeuchtigkeit

   hineingelangt)

4. den Teststreifen so in die Probe eintauchen, dass alle Testfelder feucht werden

5. überschüssigen Urin am Becherrand abstreifen

6. Teststreifen auf den Probenbecher legen (Testfelder nach oben)

7. angegebene Reaktionszeit von 60 bzw. 120 s abwarten

8. Ergebnis durch Vergleich mit dem Packungsaufdruck ablesen (richtig herum!) und sofort dokumentieren

9. gebrauchten Teststreifen in den Restmüll entsorgen

10. Testergebnis dem Arzt mitteilen

11. Harnprobe erst entsorgen, wenn sicher ist, dass keine weiteren Untersuchungen (z. B. Harnsediment, bakteriologische Untersuchung) erfolgen sollen

12. Urin in den Ausguss gießen und nachspülen, Becher und Deckel in den Restmüll geben

• Teststreifen wird falschherum mit Vergleichtabelle/Farbtabelle kontrolliert

• beschädigte Verpackung oder ähnliches auch durch falsche Lagerung: z.B.: nass

• Teststreifen abgelaufen; siehe Haltbarkeitsdatum ➡️ zeigen falsch positive Ergebnisse z.B.: für Erythrozyten

• nicht die Herstellerangaben beachtet (Abwartszeit)

• Urinprobe steht zu lange ➡️ Bakterienvermehrung; Nitritnachweis positiv

• Diabetes Patient nimmt Vitamin-C-Tablette ein ➡️ Glukosenachweis fällt falsch negativ aus

• Spezifisches Gewicht (Dichte)

• Keton

• pH-Wert

• Bilirubin

• Leukozyten

• Blut z.B.: Erythrozyten

• Nitrit

• Glukose

• Eiweiß

• Ascorbinsäure

= feste Bestandteile des Urin/ Harns (Nur unter dem Mikroskop sichtbar)

• Indikation: bei auffälligen pathologischen Harnstreifentestergebnis

1. 10ml frischer Mittelstrahlurin (im spitzen Zentrifugenröhrchen)

2. in Vertiefung der Zentrifuge geben

3. gegenüber gleich volles Röhrchen mit Harn oder Wasser stellen (als Gegengewicht)

4. Start der Zentrifuge

5. nach 5min. oder Herstellerangaben bei 2.000 Umdrehungen sind feste Bestandteile in Spitze des Röhrchens abgesunken (=sedimentiert)

6. überstehende Flüssigkeit verwerfen

7. Rest mit festen Bestandteilen im Röhrchen leicht aufschütteln

8. 1 Tropfen auf Objektträger geben

9. Tropfen mit Objektträger mit Deckglas abdecken

10. Objektträger dann in Objekthalterung, also Kreuztisch (Objekttisch) geben

11. an Kreuztischschrauben (Makrometerschraube und Mikrometerschraube) drehen für scharfes Sehen des Sediments

12. Lichteinfall mit Hilfe von Kondensorblende einstellen

• amorphe Urate (= ungeformtes Salz)

• Calcium-Oxalate (Calcium-Kristalle)

• Tripelphosphate

• Harnsäurekristalle

• Leucin (=Eiweiß)

• Tyrosin (= Eiweiß)

• Leukozyten

• Erythrozyten

• Plattenepithelien

• Nierenepithelien

• Übergangsepithelien (geschwänzte Epithelien)

• Bakterien

• Hefen

• Trichomanden

• hyaliner Zylinder

• granulierte Zylinder

• Erythrozytenzylinder

• Leukozytenzylinder

• Wachszylinder

= Untersuchung zur Beurteilung, ob Keime/ Bakterien im Urin sind

• werden auch Urikult genannt

• Indikation: bei Harnwegsinfekten (HWI’s)

• Was kann bestimmt werden?

  • Keimanzahl (Bakterien pro ml Urin)

  • Bakterienstamm

  • Resistenztestung für Antibiotika

1. Gewinnung von Urin, der mind. 4h in der Blase war, möglichst Mittelstrahlurin (Katheterurin ist geeignet.; Spontanurin enthält meistens zu wenige Bakterien und ist daher weniger geeignet)

2. Aufschrauben der Verschlusskappe, ohne Berührung Agar (gelatineartiger Nährboden)

3. kurzes vollständiges Eintauchen der Agarplatten in Urinprobe

4. Abstreifen des überschüssigen Urins am Rand der Probe

5. Abtupfen der letzten Tropfen mit saugfähigem Papier

   • Zurückstecken des Nährbodenträgers in das Röhrchen und festes Zuschrauben des Deckels

6. Beschriften des Röhrchens mit den Patientendaten

7. der Uricult wird (ggf. im Labor) 16-24h lang im Brutschrank bei 37° Celcius bebrütet

8. Semiquantitative Keimzahlbestimmung durch Vergleich der Koloniendichte des Nährbodens mit der Vergleichstabelle.

   • Kolonien sind sichtbare Pünktchen aus Bakterien.

9. Therapieentscheidung beim Arzt.

Ab 10.000 Kolonien/ mL ist (bei Mittelstrahlurin) von einer bakteriellen HWI auszugehen.

• Lagerung bei Zimmertemperatur

• geschlossen ➡️ erst öffnen, wenn benötigt

• Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) beachten!

• zur Diagnostik von Nieren- und Harnwegserkrankungen

• 5 Paramter:

  • Kreatinin

  • eGFR (“estimated glomerular filtration” = geschätzte glomeruläre Filtrationsrate)

  • Harnstoff

  • Natrium

  • Kalium

• Normwerte:

  • 0,7-1,1 mg/ dL

    bzw.

  • 50-88 μmol/ L

    (abhängig von der Muskelmasse)

erhöht bei⬆️ / erniedrigt bei ⬇️:

⬆️ Niereninsuffizienz (eher ungenau, steigt erst spät an; deshalb Ermittlung eGFR)

⬆️ hohe Muskelmasse

⬆️ Alter (Nierenfunktion lässt nach)

⬇️ Kinder (trotz guter Nierenfunktion)

⬇️ schlanke Personen (trotz guter Nierenfunktion)

• Normwerte:

  • 3-8 mmol/ L

    bzw.

  • 20-50 mg/ dL

erhöht bei⬆️ / erniedrigt bei ⬇️:

⬆️ Niereninsuffizienz, v.a. bei eiweißreicher Ernährung und Fasten

• Normwerte:

  • > 60 mL/ min

    (60-140 mL/ min)

  • ❗️Frau Schuhknecht: 90ml/ min.❗️

erhöht bei⬆️ / erniedrigt bei ⬇️:

- errechneter Nierenfunktionswert für Erwachsene, der Alter und Geschlecht berücksichtigt

⬇️ bei Niereninsuffizienz

• Normwerte:

  • 135-145 mmol/ L

erhöht bei⬆️ / erniedrigt bei ⬇️:

⬆️ Niereninsuffizienz

⬆️ NaCl-Infusionen

⬇️ Diuretika (=harntreibende Medikamente, fördern Diurese)

⬇️ Antidepressiva

⬇️ ADH-Mangel

⬇️ Stress

⬇️ Laxanzien (= Abführmittel)

• Normwerte:

  • 3,7-5,5 mmol/ L

erhöht bei⬆️ / erniedrigt bei ⬇️:

⬆️ Niereninsuffizienz

⬇️ Diuretika (=harntreibende Medikamente, fördern Diurese)

⬇️ Laxanzien (=Abführmittel)