Was versteht man unter konzeptuellem Wissen?
Verständnis allgemeiner Prinzipien und Kategorien
—> ermöglicht, Objekte, Ideen und Situationen basierend auf ihren gemeinsamen Merkmalen und Beziehungen zu kategoriesiern und zu verstehen
Hilft uns, Informationen zu strukturieren und organisiert abzuspeichern, was Abruf dieser Informationen erleichtert
—> Energie sparen
Anwendungsbeispiele für konzeptuelles Wissen in der Medienpsychologie
1) Medienverständnis und -interpretation: Ermöglicht, Medieninhalte zu verstehen und zu interpretieren, in dem Informationen in vorhandene Wissensstrukturen eingeordnet werden
—> für Medienproduktion und -gestaltung / Werbebotschaften relevant über Zielgruppe zu wissen
2) Medienproduktion und -gestatung
Konzeptuelles Wissen über Zielgruppen, um Inhalte effektiv zu gestalten
Beispiele:
Nutzung von Genres und typischen Handlungsmustern basiert auf dem konzeptuellen Wissen des Publikums, was die Erwartungen und das Verständnis des Inhalts beeinflusst.
Was versteht man unter Konstruktivismus?
Die Welt ist nicht, wie sie ist, sondern wie du sie siehst!
Wissen wird nicht passiv aufgenommen, sondern aktiv konstruiert
—> Menschen konstruieren eigene Realität durch Erfahrungen und Interaktionen mit der Welt —> Wir nehmen die Welt nicht wahr wie sie ist, sondern konstruieren sie uns aktiv selbst
—> Beispiel: Hammer leihen beim Nachbarn; wir geben uns viele Antworten schon selbst ohne offen dafür zu sein
In der Medienpsychologie: Fokus auf Konstruktion der Realität durch Medien
Was sind die Grundprinzipien des Konstruktivismus? Wie findet Konstruktivismus in den Medien statt? Beispiel.
Grundprinzipien
Wissen ist subjektiv und basiert auf der Interpretation von Informationen
Die Bedeutung wird durch soziale Interaktionen und Medienkonsum geformt
Realität ist nicht objektiv, sondern wird individuell konstruiert
Konstruktivismus in den Medien
Medien repräsentieren keine objektive Realität sondern eine konstruierte Perspektive
Betrachtung von Medieninhalten als aktiver, interpretativer Prozess
Rolle der Medien bei der Formung öffentlicher Meinungen und Einstellungen
Beispiel
Ereignis: Börsencrash
Medien: Könnten Alarmstimmung verbreiten oder beruhigend wirken, in dem sie es als Chance für Investoren darstellen
Welche drei Speichermodelle (Haupttypen des Gedächtnis) gibt es?
1) Kurzzeitgedächtnis
Speicherung von Informationen über sehr kurze Zeiträume
2) Mittelzeitgedächtnis
Arbeitsgedächtnis
Hält Informationen über Minuten bis Stunden
3) Langzeitgedächtnis
Langfristige Speicherung von Informationen
Was ist das Kurzzeitgedächtnis? (Definition / Funktion, Medienbeispiel)
Definition / Funktion:
Vorübergehende Speicherung von Informationen
Zeitspanne: Sekunden bis wenige Minuten
Begrenzte Menge: 7 +/- 2 Informationseinheiten
Beispiel:
Sehe Nachrichtensendung und kann mich sofort danach an die Hauptpunkte erinnern
Wie können Medieninhalte optimal für das Kurzzeitgedächtnis gestaltet werden?
1) Aufmerksamkeitsanker
—> Farben, Bewegungen, Soundeffekte, Schnitt (Bsp: TikTok)
—> Gehirn wird signalisiert, etwas zu verpassen, wenn man nicht bis zum Ende schaut
2) Wiederholung und Redundanz
—> Wiederholung von Schlüsselinformationen in verschiedenen Formaten (Text, Bild, Audio)
—> Ziel: Information mehrfach im Kurzzeitgedächtnis verankern
3) Storytelling
4) Emotionale Ansprache
—> Humor, Spannung, Überraschungsmomente
Was ist das Mittelzeitgedächtnis? (Definition / Funktion, Medienbeispiel)
Definition / Funktion
“Arbeitsgedächtnis”
Erweiterung des Kurzzeitgedächtnis
Ermöglich nicht nur kurzfristiges Speichern von Informationen, sondern auch deren aktive Verarbeitung und Manipulation
—> Lesen eines Artikels
—> Informationen werden mit bereits vorhandenem Wissen verknüpft und tieferes Verständnis des Themas gebildet
Was ist das Langzeitgedächtnis? (Definition / Funktion, Medienbeispiel)
Menge: Nahezu unbegrenzte Speicherkapazität
Dauer / Zeitspanne: Über Jahre hinweg
Lieblingsfilm oder Buch, dass man vor Jahren gesehen / gelesen hat
Welche Faktoren beeinflussen Kurzzeit- und Langzeitgedächtnis?
1) Alter:
—> Kurzzeitgedächtnis und insbesondere Arbeitsgedächtnis: Lassen tendenziell ab mittlerem Lebensalter nach
—> Langzeitgedächtnis kann für längere Zeit gut erhalten bleiben
2) Krankheiten:
Neurogegenerative Krankheiten wie Alzheimer
Schlaganfall o. Hirnverletzungen —> abhängig von betroffener Gehirnregion
Psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Schizophrenie
3) Alkohol & Drogen
4) Stress & Schlafmangel
5) Ernährung und Lebensstil
—> unausgewogene Ernährung
—> mangelnde körperliche Aktivitäten
6) Medikamente
—> Beispiele: Schlafmittel, Antidepressiva, Medikamente gegen Angstzustände, einige Blutdruckmedikamente
Welche Aufgaben / Prozesse umfasst das Gedächtnis?
1) Enkodierung
Umwandlung von wahrgenommenen Informationen in eine speicherbare Form
2) Speicherung
Aufrechterhaltung der Informationen über Zeit
3) Abruf
Wiederzugang zu gespeicherten Informationen
Welche Faktoren beeinflussen, wie Medieninhalte im Gedächtnis gespeichert werden?
0) Aufmerksamkeit
Steuert, welche Informationen überhaupt ins Gedächtnis gelangen
1) Multisensorische Ansprache
mehrere Sinne ansprechen (visuell, auditiv, haptisch), um Gedächtnisleistung zu erhöhen
—> Videos mit Audio + visuelle Elemente effektiver als rein textbasierte Informationen
2) Emotionale Involvierung
Inhalte, die Informationen hervorrufen, werden eher erinnert
Limbisches System (insbesondere Amygdala) spielen Schlüsselrolle bei Verarbeitung emotionaler Erinnerungen
3) Wiederholung und Variation
Informationen, die wiederholt und in verschiedenen Formaten präsentiert werden, verankern sich besser im Gedächtnis
Stärkt neuronale Verbindungen im Gehirn & fördert die Übertragung von Informationen vom Kurz- ins Langzeitgedächtnis
4) Interaktivität und Engagement
Medien, die zur Beteiligung anregen, fördern Erinnerungsvermögen (interaktive Lernplattformen, …)
5) Struktur und Organisation
Klar strukturierte und gut organisierte Inhalte sind leichter zu merken
—> Verwendung von Überschriften, Listen, Inforgrafiken, …
6) Visuelle Hilfsmittel
Bilder, Diagramme und Grafiken können komplexe Informationen vereinfachen und die Erinnerung daran erleichtern —> Gedächtnisanker
7) Kontextbezug und Relevanz
Inhalte, die klaren Bezug zur Lebenswelt der Zielgruppe haben oder als relevant empfunden werden, bleiben besser im Gedächtnis
—> Wenn Kontext des Lernens dem Abrufen ähnelt
8) Narrative Elemente
Geschichten können komplexe Informationen zugänglicher und einprägsamer machen
9) Vorwissen und Schemata
Bestehendes Wissen und kognitive Schemata beeinflusst, wie neue Informationen verarbeitet und gespeichert werden
—> Inhaltem die an bekanntes Wissen anknüpfen, werden leichter in Langzeitgedächtnis integriert
Wie können Medien beispielhaft den Lernprozess als Lernhilfe unterstützen?
Wiederholung
Visuelle Hilfsmittel
Interaktivität
Wie nutzt Werbung Medien, um die Markenerinnerung im Langzeitgedächtnis zu verankern?
Emotionale Reize
Eingängige Slogans oder Jingles (mehrere Sinne + Einfachheit)
Wie beeinflussen Soziale medien das Gedächtnis?
Informationsflut führt zu Überlastung des Arbeitsgedächtnisses
—> erschwert langfristige Speicherung von Informationen
Welche Bedeutung haben Kurzzeit- und Arbeitsgedächtnis in der Medienpsychologie?
Welche Bedeutung hat das Langzeitgedächtnis in der Medienpsychologie?
Wichtig für die langfristige Wirkung von Medien auf Einstellungen, Überzeugungen und Wissen
Beeinflusst, wie Medieninhalte unser Verhalten und unser Wahrnehmungen über längere Zeit prägen
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