Was macht eine Effizienzanalyse?
auch wenn Maßnahmen nachweisbar wirksam sind, ist manchmal unklar ob sie sich lohnen —> ob sie effizient sind
A priori Effizienzanalyse
aus Beschreibung und/ oder aus Daten früherer Durchführungen ermitteln
a posteriori Effizienzanalyse
im Anschluss an eine Maßnahme wird Kosten-Nutzen-Verhältnis ermittelt
Effizienz in einer Effizienzanalyse
Verhältnis der Kosten zu deren Nutzen
Zentral: Kosten und Nutzen müssen in der gleichen Einheit quantifiziert sein!
Kosten quantifizieren - verschiedene Kostenarten
Direkte Kosten
Indirekte Kosten
Opportunitätskosten
direkte Kosten
tatsächlich bezahltes Geld
Personalkosten, Materialskosten
Ausfallkosten für Arbeitszeit die entfällt
Miete, Reisekosten
indirekte Kosten
Kosten, die nicht direkt der Maßnahme zugeordnet werden können
allgemeine Raumkosten wie Energiekosten
oder nicht direkt belegt werden können
Verringerung der Arbeitsmotivation
Kosten, etwas nicht zu tun
Summe des entgangenen Nutzens einer nicht gewählten Maßnahme
Summe der Nachteile einer gewählten Maßnahme
Quantifizierung Nutzen einer Maßnahme
monetärer Nutzen wird ermittelt indem Wirksamkeit mit Geldwert gewichtet wird
Nutzen = Wirksamkeit * Wert
Wirksamkeit: muss sinnvolle Einheit zur QUantifizierung sein, z.B. Anzahl erfolgreich behandelter Personen / gekaufter Produkte
Wert: kann ein Geldwert sein z.B. gesparte Kosten für verhinderte Erkrankung, kann aber auch abstrakte Wertvariable sein z.B. Skala für subjektiven Nutzen
was muss bei Bestimmung des Nutzens berücksichtigt werden
wann entfaltet sich die Wirkung der Maßnahme
auf welchen Zeitpunkt bezieht sich die EInschätzung -> Persistenz
Grenzen Monetarisierung
nicht jede Maßnahme hat Ziele, die sich angemessen als Geldwert ausdrücken lassen
z.B. Suizidprävention
auch negative und positive Neben- und Folgewirkungen müssen berücksichtigt werden
—-> es kann der objektive und subjektive Wert genutzt werden
Perspektivenabhängige Parameter - welche Perspektiven gibt es?
Rossi et al: drei Beteiligtenperspektiven:
1) des Individuums
2) des Geldgebers
3) der sozialen Gemeinschaft
Verrechnung der Perspektiven
Additive Verknüpfung
E= Effektivität (Wirksamkeit), W = Wert
J = Stakeholder
Modelle der Effizienzanalyse
zwei stück
Kosten-Nutzen-Analyse —> nur wenn Kosten + Nutzen in Geldwerte umgerechnet werden kann
Kosten-Effektivitäts-Analyse —> wenn Effizienz nicht sinnvoll monetär ausgedrückt werden kann
Kosten-Nutzen-Analyse Kennwerte
Basiert auf
Nutzen Formel N= Wirksamkeit * Wert
Kosten K
Kennwerte:
Nettonutzen
Nutzenquotient
Profitrate
NN = N - K
Nutzen - Kosten
NQ = N/K
im wirtschaftlichen Bereich auch Return on Investment genannt
wenn NQ > 1 ist die Maßnahme effizient
Nettonutzen in Relation zum Gesamtnutzen
Kosten-Effektivitäts-Analyse
wenn Kosten monetär/ abstrakt zu quantifizieren
Nutzen nicht auf derselben Dimension
Effektivität wird nicht quantifiziert sondern in eine sinnvolle Einheit transferiert
Kosten werden hier pro Wirk-Einheit berechnet
Kosten pro Wirk-Einheit (z.B. Kosten pro SD) können zwischen verschiedenen Maßnahmen vergleichen solange das Wirksamkeitskriterium vergleichbar ist
Wirkung / Wirksamkeit / Effektivität
Wirkung (Effect) ist der allgemeine Einfluss, ohne Bewertung.
Wirksamkeit (efficacy) misst unter idealen Bedingungen, ob die Maßnahme "funktioniert".
Effektivität (Effectiveness) schaut, ob die Maßnahme in der realen Welt genauso gut ist.
Nutzenschwelle
Engl: Break-even-Point
Punkt, an dem der Nutzen einer Maßnahme identisch mit deren Kosten ist NN=0 (Nettonutzen)
wie groß muss der Effekt einer Maßnahme sein, damit sich die Durchführung lohnt
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