Gründe für Bewegungshilfen
-> positiver Einfluss auf den Lernprozess / Unterstützung der Lernenden
Unfallverhütung (sichere Lernumgebung)
Angstreduktion (vor unbekannten Bewegungen, Turngeräten, ungewöhnten Höhen, Misserfolg, Verletzungen)
Erfolgserlebnisse schaffen (schon früh im Lernprozess)
Bewegungsvorstellung schulen
Soziale Kompotenzen fördern (gegenseitiges Helfen + Vertrauen, Kommunikation)
Arten von Bewegungshilfen
Personenhilfe: manuelle Unterstützung turnerischer Bewegung
Geräte-/Geländehilfe
Visuelle Hilfe
Verbale Hilfe
Personenhilfe
3 Stufen in Abhängigkeit des Lernprozesses:
Helfen
=> zielgerichtetes, aktiv eingreifenden Verhalten zur Unterstützung des Bewegungsablaufes
Bewegungsbegleitung
=> begleitendes Verhalten nach dem Prinzip: so viel wie nötig - so wenig wie möglich (nur die Bewegungsmerkmale werden aktiv unterstüzt, die noch nicht alleine geturnt werden können)
Sichern
=> abwartendes Verhalten, Breitschaft zum Eingreifen, wenn es zu Problemen bei der Bewegungsrealisierung kommt -> Verhütung von Unfällen und Verletzungen
Grundlagen und Prinzipien
Allgemein
“Sicherheitsregeln” einhalten (Kleidung, Schmuck, Haare)
Koordinative und konditionelle Voraussetzung der helfenden Person
Kenntnisse über den Bewegungsablauf ds Turnelements unabdingbar (Problemmomente kennen)
Helfergriffe
Kenntnisse über die anzuwendenden Helfergriffe (WO?), ggf, differenziert in nahe und ferne Hand, und Funktionen der Hände (WAS?)
z.B.
Klammergriff -> Rolle rw in den Handstand
Tragende Hilfe -> Hanstützüberschlag am Boden
Landesicherung (“Sandwichgriff”) -> Felgabschwung
Klammergriff
=> ein Körperteil wird mit beiden Händen fest umgriffen
Ausführungsvarianten:
Zughilfe (Rolle rw in den Handstand)
entlastet turnende Person bei Aufwärtsbewegungen
-> Körpergewicht wird vertikal nach oben gezogen
Griffansatz am Oberschenkel -> nicht zu nah am Knie
Stützgriff (Sprunghocke)
bei Bewegungen, bei denen das eigene Körpergewicht getragen oder kontrolliert werden muss
Griffansatz am Oberarm -> nicht zu nah am Ellenbogengelenk
Drehgriff (Salto)
Unterstützung von Bewegungen bei der sich die turnende Person um die KBA dreht
Griffansatz nah an der Schulter
Sicherung (Handstand)
bei statischen Elementen
Eingriff, wenn die turnende Person droht, die Kontrolle zu verlieren
Tragende Hilfe
=> die turnende Person wird gewissermaßen durch die Bewegung getragen
Aufschwung und Umschwung rw am Reck
Ziel: Körper der turnende Person an die Reckstange heranführen oder dort zu halten
Flick Flack
Ziel: der turnenden Person möglichst viel Zeit für eine kontrollierte Flugphase zu verschaffen
Griffansatz H1: unteren Rücken/Becken (= direkt am KSP)
-> Körper kann entgegen der Schwerkraft angehoben und gehalten werden
Griffansatz H2: am Oberschenkel (mit Distanz zum KSP)
-> Rotation
Biomechanik der Technik:
die helfende Hände haben jeweils unterschiedliche Aufgaben
-> KSP spielt eine wesentliche Rolle
Landesicherung (Sandwichgriff)
Landung beim Sprung vom Kasten
kurz vor Landung
-> Griffansatz körpernahe Hand: unterer Rücken
-> Griffansatz körperferne Hand: Bauch
die turnende Person wir wie ein Sandwoch zwischen den Handflächen eingeklemmt und bei der Landung abgefangen
Ankerauswerfen: Unterschwung Reck
Griffansatz körpernahe Hand: über der Schulter der turnenden Person -> einhaken -> Ausbremsen der Turnenden Person
generell gilt:
Rumpfnahes Greifen, kein Gelenk zwischen den Händen
Helfergriff nicht auf einem Gelenk ansetzen
Ansatz des Helfergriffs zum frühstmöglichen Zeitpunkt
Helfergriff bis zum sicheren Bewegungsende beibehalten
Standortwahl der Helfenden
so nah wie möglich am Gerät und an der turnenden Person
Turnenden bei der Bewegungsausführung nicht behindern
optimale Bewegungsunterstützung muss gewährt werden (z.B. tragen, ausbalancieren, abstoppen)
-> höherer Standort (z.B. Stand auf kleinem Kasten beim Oberarmstand am Paralelbarren)
-> niedriger Standort (z.B. Kniend beim Handstützüberschlag vw am Boden)
-> dynamischer Standort (z.B. Mitlaufen bei der Verbindung Radwende - Salto rw)
Miteinander
Klare Kommunikation
Absprache - Was, wird wann und wo geturnt?
Vor Bewegungsbeginn: Blickkontakt und ggf. anzählen oder verbalisieren
WICHTIG: Helfergriff im Vorfeld erklären und turnende Person fragen, ob die Anwendung des Griff in Ordnung ist
Vertrauensbasis muss vorhanden sein
Matten
Wofür?
Turnen, Absichern, geplante Landungen
im Schulsport gilt: ab einer Fallhöhe von etwa 60cm müssen Matten verwendet werden
Mattentypen
Zweck
Turnmatte
Bodenturnen
Absichern von Turngeräten
punktuelle aktive Landungen auf den Füßen
turnerische Elemente mit Bodenkontakt (z.B. Rad)
bis maximale Fallhöhe 1,20m
Niedersprungmatte
Fallhöhen bis zu 1,80m
Alternative = Weichbodenmatte + Bodenläufer
Weichbodenmatte
großflächige Landungen
-> z.B. Landung in C+
für punktuelle aktive Landungen auf den Füßen zu hohe Verletzungsgefahr
Bodenläufer
große Fläche ohne Spalten
schneller Aufbau
Wichtige Hinweise
keine Mattenspalten -> bündig
keine Matten übereinanderkanten
regelmäßige Kontrolle (Mattenkern, Mattenbezug)
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