Lehrstrategien
Wie sollten Lehrumgebungen, also Unterricht und Training, gestaltet werden, damit motorisches Lernen (in optimaler Weise) möglich wird?
-> Wahl der Lehrstrategie in Anhängigkeit des Lehrziels
Gestaltung von:
Lehrmethoden (Wie soll geturnt werden?)
Lehrinhalte (Übungs- und Materialauswahl)
Lehrmaßnahmen (z.B. Instruktionen und Bewegungshilfen)
Sozial- und Organisationsformen
Lehrziele im nomierten Gerätturnen
Erwerb turnerischer Fähigkeiten und Fertigkeiten (Elemente)
Turnelemente werden durch Technikleitbild beschrieben
-> optimales Lösungsverfahren für die Bewegungsaufgabe
-> allgemeine und personenunabhängige Beschreibung von Techniksollwerten
=> Ziel des motorischen Lernprozesses ist die optimale Bewegungsausführung der Elemente bzw. Element-Verbindungen !
Leistung = Bewegungsausführung (Technik und Haltung)
Kampfrichter:innen bewerten die Bewegungstechnik und Haltung in der Relation zum Technikbild auf der Grundlage von Wertungsschriften
Lehrmethoden/-Verfahren
Lernmethoden = Verfahrenweisen des Lehrens und Lernes und beschreiben die Systematik und Planmäßigkeit des Vorgehens bei Initierung von Lernprozessen
direkte/darbietenden Lehrmethoden
“deduktiv-lehrerzentriert”
indirekte/entdeckende Lehrmethoden
“induktiv-schülerzentriert”
darbietend
gegenstandsorientiert
strukturiert
direkt
unterstützend
problembasiert
ganzheitlich
entdeckend
=> beim Turnen beist darbietende Lernmethode
Lehrinhalte bzw. Üungsgestaltung
Umfang der Übungswiederholung ist entscheidende Einflussgröße
Übungsgestaltung
Übungfrequenz
Variabilität der Übungsaufgaben
Struktur der Übungsreihenfolge
Methodische Übungsreihe
Methodische Übungsreihe:
Prinzipien der graduellen Annäherung (Bewegungsaufgaben die der Zielaufgaben ähneln, aber leichter zu realisieren)
-> empirisch nicht gestützt
der Aufgliederung in (funktionelle) Teileinheiten (= Teillernmethode)
verminderten Lernhilfe
Methoden
=> Teillernmethode vs. Ganzheitsmethode
Teillernmethode
Aufgliederung der Bewegung, das isoloerte Üben der Bewegungsanteile und das anschließende (sukzessive) Zusammensetzen zu Gesamtbewegung
Grundlage der Zerlegung z.B. funktionales Bewegungsstrukturkonzept oder zeitliche Kriterien (segmentation oder fractionation)
Beispiele:
segmentation (vertikale Programmverkürzung)
-> Handstützüberschlag: erst 1. Flugphase, dann 2. Flugphase
=> nacheinander auszuführende Bewegungsteile (von vorne nach hinten / von hinten nach vorne)
fractionation (horizontale Programmverkürzung)
-> Kippe am Reck: Stemmbewegung und Kippschub
=> simultan ablaufende Bewegungsteile (isoliert)
Ganzheitsmethode
Wirksamkeitnist abhängig von Art der Bewegungsaufgabe
Teillernmethode weniger geeinget fü:r Umschwung vw, Sprungrolle, Radwende
=> Verminderte Lernhilfe und Vereinfachungsstrategien
Verminderte Lernhilfe
Bewegungsvereinfachung (simplification)
Einsatz zu. Beginn des Lernprozesses und sukzessiver Abbau im Laufe des Übungsprozesses
Verienfachungsstrategien
Bewegungshilfen
Ziel- und Regelverändrung (z.B. Reduzierung der Bewegungsgeschwindigkeit)
materiellen Bedingungen (z.B. leichtere oder größere Sportgeräte)
soziale Bedingungen (z.B. verminderter Gegnereinsatz)
räumliche Bedingungen (z.B. kleineres Spielfeld)
Lehrmaßnahmen
… sind relativ isolierte methodische Einflussnahmen wie extrinische Informationen und Hilfen (Anleitungen)
Modellvorgabe, die Information orientiert sich an der gewüschten Bewegung (Sollwert)
-> z.B. über Demonstrationen, Bildreihen, Bewegungsbeschreibungen
Feedback (Rückmeldung), die Information bezieht sich auf die aktuelle Bewegung (Istwert)
Knowledge of results: Rückmeldung bezieht sich auf das Bewegungserbebnis
Knowledge of performence: Rückmeldung bezieht sich auf Merkmale der Bewegungsausführung => Turnen
Instruktion (vor der Bewegung verbal vermittelte Verhaltensvorschriten/-Anweisungen), die Information bezieht sich auf die Diskrepanz zwischen gewünschter und aktueller Bewegung (Ist-Soll-Wert-Vergleich)
Wissen über biomechanische Aspekte
Metaphern und Analogien
-> 1 Fehler, wichtigster Fehler zuerst (Hauptfehler bzw. 1. Fehler in der Fehlerkette)
Personenhilfe
Geräte-/Geländehilfe
Visuelle Hilfen
Verbale Hilfen
Geräte-/Geländehilfen
können die Bewegungsausführung erleichtern, z.B.
Minitrampolin als Absprungshilfe
Schiefe Ebene für Rollbewegungen
Gleichgewichtshilfen (z.B. Wandhandstand)
Erhöhungen (z.B. Radwende von Erhöhung)
können die Bewegungsausführung durch zwingende Übungen formen (Formungshilfe)
-> dienen der Orientierung und dem Bewusstmachen, z.B.
Felgabschwung über ein Seil
Sprungrolle über ein Hindernis
Rolle rw durch den Handstannd gegen einen Weichboden
können die Bewegungsausführung formen (Formungshilfen)
diene der Orientierung und dem Bewusstmachen, z.B.
Markierung auf dem Sprungtisch für den Handaufsatz
Rad auf einer Linie am Boden turnen
beim Schwingen imStütz am Parallelbaren soll am Umkehrpunkt ein Gummiseil oder Klopapierstreifen mit den Unterschenkelnb berührt werden
können die Bewegungskoordination (u.a. die zeitlihche Kopplung oder Rhythmisierung) unterstützen
als verbale Bewegungsbegleitung dienen akustische Signale oder Signalworte, z.B.
zum Hervorheben entscheidener Bewegungsmerkmale: “Kopf”
für den richtigen Zeitpunkt eine Aktion: “Streck”, “Stütz”, “Hock”
zur Rhythmisierung: lautes Vorsagen beim Rad
Sozialformen
Einzelarbeit
Partnerarbeit
Gruppenarbeit
Klassenunterricht (Plenum)
=> Vermittlung turnerischer Fähigkeiten und Fertigkeiten
Plenum: neue Elemente einführen, Modellvorgaben
Übung in Einzelarbeit bzw. Hilfe durch Partner
=> Schulung koordinativer und konditioneller Fähigkeiten (Kraft oder Beweglichkeittraining)
Parnerarbeit
Organisationsformen
=> Vermeidung von langen Wartezeiten!
Riegenbetrieb:
mit kleiner Gruppe (3-5 Personen)
mit Zusatzaufgabe (ohne aktive Hilfe zu bewältigen)
Kreisbetrieb (Üben im Strom)
Stationsbetrieb
Freies Üben
FAZIT
Gestaltung von Lernumgebungen bzw. der Lernstrategie
Abstimmung von
Lerhmethoden (Wie soll gelernt werden?)
Lerhinhalte (Übungs- und Materialauswahl)
Lerhmaßnahmen (z.B Instruktionen und Bewegungshilfen)
=> stimmig sein
=> auf Lernziel abgestimmt
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