Wie ist das Brandverhalten von Kunststoff?
Schmelzen, Abtropfen, Abfließen, Lachenbildung
Wasserabweisend (deswegen eher Brandklasse B)
Niedrige Erweichungs- und Schmelztemperatur, leichte Brennbarkeit
Formen: Thermoplaste(verformbar), Duroplaste (fest), Elastomere (quelfähig)
Hoher Heizwert (3x wie Holz), starke Russ- und Rauchbildung
Korrosive (Salzsäure) und toxische (Blausäure) Gase
Nennen Sie die Brandklassen?
A = feste Stoffe (Flamme + Glut)
B = flüssige Stoffe (Flamme)
C = gasförmige Stoffe (Flamme)
D = Metalle (Glut)
F = Fette und Speiseöle (in Frittier-Anlagen und Einrichtungen)
Wo liegt der Unterschied zwischen einem Brand und einem Feuer?
Brand = ungewollter und/oder unkontrollierter Verbrennungsvorgang mit Lichterscheinung (Schadensfeuer)
Feuer = Flammenbildung bei einer Verbrennung unter Abgabe von Wärme und Licht, sichtbare Begleiterscheinung einer Verbrennung
Was ist der Heizwert eines Stoffes?
Der Heizwert ist auch die Verbrennungswärme
Maximal nutzbare Wärmemenge bei der Verbrennung ohne Kondensation des Wasserdampfes (ansonsten Brennwert = höher)
Was ist die Abbrandrate?
Masseverlust eines brennbaren Stoffes innerhalb einer bestimmten Zeit (Verbrennungsgeschwindigkeit), Holz = 1mm/min.
Abhängig von: Temperatur, Strömungsrichtung, Sauerstoffgehalt
Erklären Sie die Begriffe explosionsfähiges Gemisch und explosionsfähige Atmosphäre?
Gemisch = Aufbereitung ist so weit, dass eine schlagartige
Ausbreitung auf das gesamte Gemisch möglich ist
Atmosphäre = explosionsfähiges Gemisch ist Voraussetzung +
richtige Sauerstoffkonzentration
Nennen Sie die Brandkenngrößen von brennbaren Stoffen?
Entzündbarkeit (schwer, normal, leicht, selbstentzündlich)
Brennbarkeit (schwer, normal, leicht – ableitbar von Baustoffklassen = A1, A2, B, C, D, E, F)
Brandtemperatur (Heizwert)
Verbrennungsgeschwindigkeit/Abbrandrate
Wie ist die van´t Hoffsche Regel/Reaktionsgeschwindigkeit-Temperatur-Regel (RGT)?
Sie besagt, dass bei einer Temperaturerhöhung um 10K chemische Reaktionen doppelt bis dreimal so schnell ablaufen (0 Grad = 273 Kelvin)
Erläutern sie die verschiedenen Löschverfahren und mit welchen Löschmitteln dies erreicht wird? (Merksatz)
Abkühlen = Senken der Zündenergie/Reaktionswärme (Wasser/Schwerschaum/Löschmittel F)
Ersticken durch
Abmagern = Drosseln des brennbaren Stoffes (Wasser)
Verdünnen = Senken der O2-Konzentration <15Vol% (CO2, N2, Inerte Gase)
Trennen = Trennen von O2 vom brennbaren Stoff (Schaum, Pulver, Löschmittel F)
Hemmen der Reaktion
Heterogene Inhibition= bei Feststoffen, Energie/freie Radikale werden entzogen (Pulver)
Homogene Inhibition = bei Gasen, Reaktion wird gehemmt (Halon, FM2000, Novec 1230)
Merksatz: „Flamme muss erstickt werden, Glut muss abgekühlt werden“
Was ist das beste Löschmittel zum Abkühlen einer Brandstelle und weshalb?
Wasser, beste spez. Wärmekapazität 4,2 Kj/Kg – Wasser kann somit Wärme durch Erwärmung der Brandstelle entziehen, wobei beste Löschwirkung bei Aggregatswechsel des Wassers, spez. Verdampfungswärme 2.260 KJ
Mindestverbrennungstemperatur herunterkühlen, Rückzündung vermeiden, kleine Tröpfchen (~0,3mm)
Wieviel Wasserdampf bildet sich?
1l Wasser sind bei 100 C = 1.700l Wasserdampf!
Verbrühungsgefahr beachten.
Was sind die Einsatzgrenzen beim Löschen mit Wasser?
Explosionsgefahr (Fett, Staub, Knallgasbildung bei Metallbränden)
Ausbreitung (polare/unpolare Flüssigkeiten)
Einsturz (Massenzunahme, Stabilitätsverlust, Schornsteinbrand)
Elektrizität (Sicherheitsabstände 1, 3, 4, 5m)
Heftige Reaktion (mit anderen Chemikalien)
Sonstige Gefahren (Eis, Dampf)
Erläutern sie die Vorgehensweisen bei der Brandbekämpfung im Gebäudeinneren.
Direkte Brandbekämpfung
Unmittelbare Brandbekämpfung durch dynamischer Strahlrohrführung und gezielter Löschmittelabgabe (optimal ca. 200l/min) bei noch beherrschbaren Bränden.
Rauchkühlung
Eigensicherung, durch gezielte Sprühstrahlstöße in heißen Brandrauch und dynamischer Strahlrohrführung
Raumkühlung
Kühlen der Brandraumoberfläche mit viel Wasser, wenn Brand schon voll ausgedehnt und keine Menschenrettung mehr möglich
In welche Gruppen können Schaumarten eingeteilt werden?
Synthetische SM
MBS (S/M/L-Schaum für BK A und B)
AFFF (S/M-Schaum für BK A und B – wasserfilmbildendes Mittel, besserer Trenneffekt) = fluor-tenside
Natürliche Schaummittel
Proteinschaummittel (kaum noch in Gebrauch)
Welche Löschwirkungen können durch den Schaum erreicht werden?
Kühleffekt (Brandgut Brandklasse A wird Wärme entzogen durch Wasser im Schaum), durch SS
Trenn-/Deckeffekt (Verhinderung der Abgabe brennbarer Gase durch Schaumdecke), durch SS
Verdrängungseffekt (Verdrängung O2 vom Brandgut durch Schaumvolumen), durch LS
Dämmeffekt (Isolierung von Brandgut gegenüber Wärmestrahlung), durch SS
Zusätzlich AFFF: Filmbildung
Wasserfilmbildend (AFFF), auf unpolaren Flüssigkeiten: Öl, Benzin, …
Polymerfilmbildend (AFFF-Ar), auf polarer Flüssigkeit: Alkohol, …
Was sind die Eckdaten eines LF bezüglich eines Schaumangriffes?
Bei 1.600l / unbegrenzt Wasser für den Schaumeinsatz
120 l Schaummittel
Z 4 = 400l pro Minute
Zumischrate 3 % = 12l Schaummittel pro Minute
Nach 10 Minuten ist der Schaummittelvorrat verbraucht
Schwerschaum: VZ bis 1-20, bei VZ 10 = 4.000l Schaum pro Minute, 40.000l in den 10 Min.
Faustformel Schaum: pro m² bei 0,3m Schaumteppich = 2l Schaummittel (also bei 120l = 60qm)
Was sind die Wurfweiten eines S4 und M4?
S4 = 20m / M4 = 7m
Wie sind die Verschäumungszahlen?
Bestimmt die Zumischung von Luft am Schaumrohr
0-20 = Schwerschaum
20-200 = Mittelschaum
200-mehr = Leichtschaum
Welchen Löscheffekt hat das Ausblasen einer Kerze?
Ersticken durch Abmagern, Drosselung der Zufuhr von brennbaren Stoff
Wie ist die Löschwirkung von Schaum?
Ersticken durch Trennen, zusätzlich Kühlwirkung (Schwerschaum)
Wird insbesondere bei Brandklasse B verwendet
Bei Brandklasse A ist der Dämmeffekt gegeben (Schwerschaum)
Beim Verdrängungseffekt (Fluten) ist Leichtschaum besser geeignet
Was gibt es zu Löschpulver zu sagen?
ABC-Löscher, BC-Löscher, D-Löscher
12kg = 6 qm (Faustformel: pro qm = 2kg Pulver)
Schnell und effektiv, somit für Entstehungsbrände geeignet
Keine Kühlwirkung, sondern heterogene Inhibition – Wirkung auf Flamme
Geringe Wurfweite
Große Folgeschäden
D-Pulver bildet eine Kruste um Metall (somit auch Trennen)
Wie ist die Faustformel für das Löschen mit CO2?
Ersticken durch Verdünnen, nur in geschlossenen Räumen
Keine Rückstände, keine Folgeschäden, aber Atemgift
Keine Kühlwirkung – Rückzündungen
Erfrierungen möglich, da es eiskalt aufgetragen wird
Faustformel: 1kg = 1m3
Achtung: CO2 bindet sich 240-fach lieber als O2 an das Blut (Aufnahme über die Atemwege)
Wie funktioniert das Ersticken durch Trennen?
Sauerstoff und brennbarer Stoff werden mechanisch getrennt (geschlossene Schaumdecke)
Aufschieben oder Ablaufen bei Flüssigkeiten
Weiteres Ausgasen wird verhindert
Kühlwirkung ebenfalls gegeben
Wie lautet der Grundsatz zum Thema Löschen?
Glut muss gekühlt werden, Flammen müssen erstickt werden
Was sind Brandgase?
Gasförmiges Gemisch aus Oxiden, Pyrolysegasen und Folgeprodukten welche bei einer Verbrennung entstehen (korrosive und toxische Gase), bis zu 1.000 Gase können entstehen, davon 400 toxisch.
Was versteht man unter Pyrolyse?
chemische Aufspaltung von organischen Verbindungen, welche dann Ausgasen und eine brennbare Atmosphäre schaffen
Wie erklären SIe Inhibition?
Direkter Eingriff des Löschmittels (Pulver, Gas) in eine chemische Reaktion, Reaktionshemmung in der Flamme
Bei Brandklasse B und C werden freien Radikalen Energie entzogen, indem sie an große Löschpulverteilchen stoßen und ihre Energie dadurch verlieren (Heterogen) = Aufprall/Wandeffekt
oder sich an freie Radikale binden und ihnen somit die Energie entziehen (Homogene) z.B Halon = Unterbinden der Kettenreaktion (Gas-Gas)
Welche sind die Schaumkenngrößen?
Verschäumungszahl (SS 2-20/MS 20-200/LS>200)
Abbrandrate (wieviel Schaum durch Hitze zerstört wird)
Wasserhalbwertzeit (in der Zeit, in der die Hälfte des Wassers sich aus dem Schaum gelöst hat)
Fließfähigkeit
Zumischrate
Mechanische Einwirkung, anderes Löschmittel, …
Was ist die Zündtemperatur, Mindestverbrennungstemperatur?
Zündtemperatur ist die Temperatur, bei welche ein zündfähiger Stoff gerade noch entzündet werden kann.
Bei der Mindestverbrennungstemperatur wird gerade noch so viel Verbrennungsenergie freigesetzt, dass ein selbstständiges Brennen weiterläuft.
Was sind Katalysatoren im Verbrennungsprozess?
Sie erniedrigen die benötigte Zündenergie, um einen Stoff zu entzünden, er geht mit den Reaktionspartnern eine Zwischenverbindung ein, wird aber selber nicht verbraucht. Katalysator ist nicht (immer) erforderlich.
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