Abk ADHS
: Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung
Wann werden Psychostimulanzien medizinisch eingesetzt?
Hauptindikationen sind:
ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung)
Narkolepsie
Schwere therapieresistente Depressionen (Off-Label-Einsatz)
Wann dürfen Psychostimulanzien nicht eingesetzt werden?
Kontraindikationen sind:
Schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Unkontrollierter Bluthochdruck
Psychotische Erkrankungen
Suchterkrankungen
Hyperthyreose
Wie werden Psychostimulanzien normalerweise dosiert?
Methylphenidat (Ritalin®): 10–60 mg/Tag (aufgeteilt auf mehrere Dosen)
Lisdexamfetamin (Elvanse®): 30–70 mg/Tag
Modafinil (Vigil®): 100–400 mg/Tag
Amphetamin/Dextroamphetamin (Adderall®): 5–40 mg/Tag
Welche Nebenwirkungen können durch Psychostimulanzien auftreten?
Häufige Nebenwirkungen sind:
Schlafstörungen
Erhöhter Blutdruck und Herzfrequenz
Appetitlosigkeit
Unruhe, Nervosität
Kopfschmerzen
Mit welchen Substanzen können Psychostimulanzien gefährliche Wechselwirkungen haben?
Diagnostik ADHS
Eltern- und Lehrerurteil
SDQ
Problemfragebogen
Diagnostisches Interview
Vertiefende Diagnostik
Verhaltensbeobachtung
(in allen Lebenslagen)
Testpsychologische Begutachtung
Intelligenz- und Leistungsdiagnostik
Medizinische Diagnostik
Neurologische Diagnostik
Symptome ADHS
impulsiv
zappelig
überdreht
schnell gereizt
ungeduldig
stört
Symptome ADS
verträumt
hilfsbereit
ängstlich
empfinldich
schüchtern
langsam
Symptome Mischform ADHS
zerstreut
vergesslich
unkonzentriert
schlechte Feinmotorik
unaufmerksam
emotional
trödelig
Definition Amphetamine
> haben eine aufputschende/ anregende Wirkung und sind mit seinen zahlreichen Varianten wie Methamphetamin (auch in Speed oder Crystal Meth) und Methylendioxymethamphetamin (MDMA, Ecstasy oder Adam).
Definition Methylphenidat
(z.B. als Medikament „Ritalin“) -> sind amphetaminartige Derivate, die aufmerksamkeitssteigernde Wirkung + Erhöhung der Konzentration bewirken
Wie wirken Psychostimulanzien auf das Nervensystem?
Was sind Psychostimulanzien?
Psychostimulanzien sind Substanzen, die das zentrale Nervensystem anregen und zu einer gesteigerten Wachheit, Aufmerksamkeit und Antriebssteigerung führen.
Welche häufigen Psychostimulanzien gibt es?
Methylphenidat (z. B. Ritalin®)
Amphetamin & Dextroamphetamin (z. B. Adderall®)
Lisdexamfetamin (z. B. Elvanse®)
Modafinil (z. B. Vigil®)
Koffein
❓ Mit welchen Substanzen können Psychostimulanzien gefährliche Wechselwirkungen haben?
Psychostimulanzien können mit MAO-Hemmern, SSRIs, Antipsychotika, Alkohol und anderen Stimulanzien zu gefährlichen Wechselwirkungen führen, insbesondere zu Bluthochdruckkrisen oder Serotoninsyndrom.
Einflussfaktoren ADHS
neurobiologische Faktoren
psychosoziale Faktoren
genetische Faktoren
Umweltfaktoren
neurobiologische Ursachen für ADHS
Neurotransmitter Noradrenalin und Dopamin stehen in nicht ausreichender Menge zur Verfügung
-> gestörte Übertragung von Signalen
-> das Zusammenspiel von Aufmerksamkeits- und Motivationssystem sind beeinträchtigt
Folgen der neurobiologischen Form bei der unaufmerksamen Form des ADHS
mangelnde Fokussierung bei uninteressanten Aufgaben
Handlungen zu planen und in Unterufnktinen aufzuteilen
Folgen des neurobiologischen Ungleichgewichts beim hyperaktiven-impulsen Typ
sind immer in Bewegung
handeln oft unüberlegt, können Konsequenzen nicht vorhersehen
können nicht gut auf Belohnung warten
Faktoren der genetischen Dispostion bei ADHS
(z.B. sind eineiige Zwillinge in ca. 60-80% der Fälle beide von ADHS betroffen, zweieiige Zwillinge haben nur in ca. 35% der Fälle gleichzeitig ADHS. Angehörige ersten Grades –Vater, Mutter, Kinder- haben ein- bis fünffach erhöhte Wahrscheinlichkeit, ebenfalls an ADHS zu leiden)
Faktoren psychosoziale Bedingungen
(z.B. Aufwachsen mit einem alleinerziehenden Elternteil, psychische Erkrankung eines Elternteils, antisoziale Persönlichkeitsstörung eines Elternteils, Alkohol- oder Drogenkonsum in der Familie)
Wichtige Faktoren Umwelteinflüsse bei ADHS
e (z.B. Frühgeburt, Geburtskomplikationen, frühkindlicher Stress, Krankheiten, Drogen- oder Nikotinkonsum während der Schwangerschaft, psychische Belastungen, erhöhter Medien- und Fernsehkonsum, Bewegungsarmut, Reizüberflutung, Erziehungsstil)
Häufigkeit ADHS
• Ca. 5% Prävalenz
• Verhältnis Jungen zu Mädchen ist nicht ausgeglichen
• Die meisten Betroffenen haben eine kombinierte AufmerksamkeitsdefizitHyperaktivitätsstörung (klassischer Mischtyp)
Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) – Kombinationstyp - Hauptmerkmal
Synonym ADHS
: Hyperkinetisches* Syndrom
Definition Hyperkinese
vermehrte Bewegungsaktivität
Drei Kernsymptome der ADHS
• Unaufmerksamkeit: eingeschränkte Konzentrationsfähigkeit, eingeschränkte Daueraufmerksamkeit, erhöhte Ablenkbarkeit
• Hyperaktivität: allgemeine grob- und feinmotorische Unruhe; übersteigerter Bewegungsdrang
• Impulsivität: mangelnde kognitive/emotionale Impulskontrolle; unüberlegtes Handeln.
Definition ICD
International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems (klassifiziert alle Krankheiten)
Definition DSM
Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (klassifiziert psychische Krankheiten)
Faktoren, die für eine ADHS-Diagnose vorliegen müssen
-> Die Symptomatik liegt in mehr als einem Lebensbereich / mehr als einer Situation (z.B. nicht NUR in der Schule)
-> Findet über einen längeren Zeitraum (konstant über mindestens 6 Monate) statt
-> Wird in unangemessenem und nicht dem Entwicklungsstand entsprechenden Ausmaß beschrieben
Hauptmerkmale Aufmerksamkeitsdefizitstörung (ADS)
Schwierigkeiten, sich auf Details zu konzentrieren
Häufige Flüchtigkeitsfehler
Probleme, Aufgaben zu organisieren
Vergesslichkeit im Alltag
Leicht ablenkbar durch äußere Reize
Schwierigkeiten, Anweisungen zu befolgen
Hyperaktivitätsstörung – Hauptmerkmale
Übermäßige körperliche Unruhe (z. B. Zappeln, Herumlaufen)
Schwierigkeiten, ruhig zu sitzen oder zu bleiben
Redet übermäßig viel
Impulsives Verhalten, z. B. andere unterbrechen
Schwierigkeiten, auf die eigene Impulsivität zu achten
Handelt oft, ohne die Konsequenzen zu bedenken
Last changed3 hours ago