Übungsfrage
Unternehmen profitieren von Gender Diversity
Was sind aus Eurer Sicht die Gründe dafür?
Die Konsumentenbasis vieler Unternehmen ist weiblich und wird von weiblichen Führungskräften daher intuitiv besser verstanden als von männlichen Füh-rungskräften.
Diversity (nicht nur Gender Diversity) fördert Inno-vation, weil unterschiedliche Gesichtspunkte zu kreativen Ideen führen.
Typisch weibliche Eigenschaften und Verhaltensmuster im Umgang mit Mitarbeitern werden von den neuen Generationen bevorzugt.
Entscheidungen, die von Frauen und Männern gemeinsam getroffen werden, sind ausgewogener und holistischer
Die Realität sieht anders aus
Nur 3 % der Geschäftsführungspositionen sind in Europa mit Frauen besetzt
Der Anteil von Frauen in Führungspositionen beträgt weniger als 30 %
Der Gehaltsgap beträgt in Deutschland rd. 17 %
In Fachkreisen spricht man vom Problem der „Leaking Pipeline“
Obwohl genügend gut ausgebildete Frauen in den Arbeitsmarkt strömen, kommen sie nicht in den Managementetagen an
Sie stoßen an die sogenannte „gläserne Decke“, ab dieser Ebene werden Frauen oftmals nicht mehr befördert, eine unsichtbare Barriere für den Aufstieg von Frauen
Männliche Monokulturen
Männliches Talentmanagementsystem
Nicht-Vereinbarkeit von Beruf und Familie
Ist eine Frauenquote für Führungspositionen aus Eurer Sicht der richtige oder falsche Weg zur Förderung weiblicher Führungskräfte?
Vermutlich ja, bis wir einen Frauenanteil in Führungspositionen von rd. 30 % und sich damit die Verhältnisse insgesamt ändern.
Führungsstile und positive Diskriminierung
In der Fachliteratur findet man die Aussagen, dass Frauen in Führungspositionen
besser in der Lage wären, persönliche Beziehungen aufrechtzuerhalten,
sich eher den Konzepten der transformationalen Führung bedienten und den Männern dadurch überlegen wären,
rationale Daten ebenso wie emotionale in Betracht zögen und folglich bei Entscheidungen Zahlen ebenso wie Gefühle berücksichtigten,
kooperativer agierten als Männer, welche wettbewerbsorientierter seien und mehr Konkurrenzden-ken zeigten,
vernetzt dächten und flache Hierarchien praktizier-ten, da ihnen die Ausübung von Macht nicht wichtig sei,
Mitarbeiter weniger kontrollierten und ihnen mehr Einfühlsamkeit entgegenbrächten und somit ihr Selbstwertgefühl stärkten.
Weder gibt es den weiblichen Führungsstil noch führen Frauen per se schlechter oder besser als Männer! (empirisch nachgewiesen)
Welche Maßnahmen sollten Unternehmen ergreifen, um weibliche Führungskräfte zu fördern?
Eindeutiges Bekenntnis (kein Lippenbekenntnis) der Unternehmensführung zu Frauen in Führungspositionen
Förderung von Karrierewegen, bei denen nicht der Wettbewerb im Vordergrund steht, da Frauen tendenziell bereits seit Ihrer Kindheit Wettbewerbe meiden
Explizites Begleiten von Mutterschutz und Elternzeit
Bekenntnis/Befürwortung/Förderung von Teilzeitmodellen/Jobsharing
Unterstützung bei der Kinderbetreuung
Verstärktes Ausrichten von Stellenausschreibungen auf die Bedürfnisse von Frauen
Musterprüfungsaufgabe (alle Teilaufgaben zusammen 5 Punkte)
Warum ist es wichtig, den Anteil von Frauen in Führungspositionen zu erhöhen?
Unternehmen profitieren erheblich von einer höheren Gender Diversity in Führungspositionen
Unternehmen, die auf Chancengleichheit setzen, schneiden finanziell besser ab, sind innovativer, zukunftsorientierter, stabiler und wettbewerbsfähiger
Es gibt strukturelle Probleme wie die „Leaking Pipeline“ und die „gläserne Decke“, die Frauen daran hindern, in Führungspositionen aufzusteigen
Eine höhere Repräsentation von Frauen würde helfen, diese Barrieren zu durchbrechen und für eine gerechtere Arbeitswelt zu sorgen
Musterprüfungsaufgabe
Welche %-Zahl ist aus Deiner Sicht bei Frauen in Führungspositionen anzustreben und warum?
Ein Frauenanteil von etwa 30 % in Führungspositionen stellt ein realistisches Ziel dar, um strukturelle Veränderungen zu bewirken
Ab dieser Schwelle könnten sich die Verhältnisse von selbst weiter verbessern, da sich Unternehmenskulturen anpassen und Frauen weniger mit Widerständen durch etablierte Strukturen kämpfen müssten
Benötigen wir in Deutschland eine „Frauenquote" für Führungspositionen? Nenne Aspekte, die dafür und dagegen sprechen.
Beschleunigte Veränderung: Ohne verbindliche Vorgaben bleibt der Fortschritt oft zu langsam.
Überwindung struktureller Barrieren: Die „gläserne Decke“ und die „Leaking Pipeline“ könnten durch eine Quote gezielt angegangen werden.
Unternehmen profitieren finanziell und innovativ: Eine höhere Gender Diversity führt zu besseren Ergebnissen und mehr Innovation
Gefahr der „positiven Diskriminierung“: Frauen könnten als „Quotenfrauen“ wahrgenommen werden, was ihre Autorität untergraben könnte
Fokus auf Qualifikation statt Geschlecht: Kritiker argumentieren, dass Führungspositionen nach Kompetenz und nicht nach Geschlecht vergeben werden sollten
Unzureichende Maßnahmen allein durch eine Quote: Strukturelle Veränderungen (z. B. bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf) sind notwendig, um nachhaltigen Erfolg zu gewährleisten
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