Woraus besteht der Chromosensatz des Menschen?
22 Autosomenpaare
1 Gonosomenpaar = XX oder XY
Wann spricht man von Homozygotie?
beide Allele eines Gens sind identisch (homozygote Ausprägung eines Merkmals)
Was besagt das 2. Mendel’sche Gesetz?
Nachkommen von heterozygoten Eltern nicht uniform
Genotypen spalten sich im Verhältnis 1:2:1 auf
Was besagt die Penetranz?
Penetranz einer genetischen erkrankung besagt, wie wahrscheinlich sie bei einem Genträger tatsächlich ausbricht
Was ist der Karyotyp?
= Auswertung des Karyogramms nach Anzahl und Struktur der Chromosomen
Gesamtzahl der Chromosomen genannt
Art der vorliegenden Gonosomen genannt
zuletzt evtl. Anomalien
Bsp: 46,XX normal weiblicher Karyotyp
Bsp: 47,XY,+21 Junge mit Trisomie 21
Was ist FISH und wofür genutzt?
= Fluoreszens-in-situ-Hybridisierung
zur Erleichterung der Bewertung eines Karyogramms
Nachweis von strukturellen Chromosomenabberationen im Gewebe
Welches Verfahren wird zum Nachweis von Mikrodeletionen und -duplikationen genutzt?
DNA-Microarray (Array-CGH oder SNP-Array)
Welche Arten von Mutationen gibt es?
Keimbahnmutation (Syn.: gametische/konstitutionelle Mutation)
Somatische Mutation
Mosaik-Mutation
Uniparentale Disomie
Was sind Keimbahnmutationen?
= Mutationen, die über Eizelle bzw. Spermien an nachkommen weitergegeben
Risiko steigt mit höherem Alter
Was sind Mosaik-Mutationen?
Mutation betrifft nur einen Teil der Körperzelle
Bsp.: gonosomale Mosaik bei Turner-Syndrom: einige Zellen X, einige XX
Was ist unipolare Disomie?
homologe Chromosomenpaare liegen von nur einem Elternteil vor
Risiko steigt mit maternalem Alter
Bsp.: Prader-Willi-Syndrom (Chromosom 15)
Welche strukturellen Chromosemaberrationen gibt es?
Deletion
Duplikation
Inversion
Translokation
Was liegt bei der Translokation vor?
Verlagerung eines Chromosomenabschnittes auf ein anderes (nicht homologes Chromosom)
Nachweis durch Karyotypisierung, speziell: Chromosomenbandanalyse
Was ist eine balancierte Translokation?
Summe des Erbgutes bleibt gleich
keine phänotypischen Auffälligkeiten
erhöhtes Risiko für nachkommen mit unbalancierter Translokation
Bsp.: balancierte Robertson Translokation (45,XY/XX,rob14;21))
Was ist eine Missense-Mutation?
= verändertes Codon mit Kodierung für eine andere AS
Was zeichnet einen autosomal dominanten Erbgang aus?
bereits bei einem veränderten Allel —> Erkrankung
wenn 1 Elternteil betroffen —> Risiko für jedes Kind 50%
Bsp.: Achondroplasie, Chorea Huntington, Marfan-Syndrom, Ehelers-Danlos-Syndrom, Myotone Dystrophie
Was zeichnet einen autosomal rezessiven Erbgang aus?
erst wenn beide Allele verändert —> Erkrankung
durch Homoyzgotie f[r ver’nderte Allel oder durch Compund/Heteroyzgotie
Bsp: Mukoviszidose, Phenylketonurie
heterozygote (= gesunde) Träger der Erkrankung —> Konduktoren
wenn beide Eltern heterozygot —> Kinder zu 25% erkrankt, 50% Konduktoren, 25% gesund
beide Eltern homozygot (= erkankt) —> Kinder 100%
Wann erkranken Frauen bei X-chromosomal-rezessivem Erbgang?
beide X-Chromosomen verändertes Allel tragen
sonst Konduktorinnen und phänotypisch gesund
nur weibliche Konduktoren, da Männer mit verändertem Allel immer erkranken
Welches Vererbungsmuster bei X-chromosomal-rezessivem Erbgang?
alle Töchter erkrankten Mannes bekommen verändertes X-Chromosom
wenn ein gesundes X-Chromosom der Mutter hinzukommt —> Konduktorinnen (phänotypisch gesund)
alle Söhne erkrankten Mannes erben Y-Chromosom und vermutlich gesundes X-Ch. der Mutter —> gesund, kein verändertes Allel
Bsp.:
Farbenblindheit (Protanomalie, Deuteranomalie)
Hämophilie A/B
Muskeldystrophie Typ Duchenne und Becker-Kiener
Was ist die Heterozygotenfrequenz?
= Anteil der heterozygoten Träger eines veränderten Allels in der Bev.
Wie berechnet man die Heterozygotenfrequenz?
Hardy-Weinberg-Gesetz:
p2 + 2pq + q2 = 1 (= 100%)
p bzw. p2 = Wahrscheinlichkeit, ein (p) bzw. zwei (p2) unveränderte Allele zu tragen
2pq = Heterozygotenfrequenz (= Wahrscheinlichkeit ein verändertes und ein nicht verändertes Allel zu tragen)
q bzw. q2 = Wahrscheinlichkeit, ein (q) bzw. zwei (q2) veränderte Allele zu tragen
Beispielrechnung: Eine Erkrankung mit Häufigkeit bei Neugeborenen von etwa 1:2500 (= q2, da nur homozygote Merkmalsträger erkranken)
q = √(q2) = √(1/2500) = 1/50 = 2%
p: p + q = 1 → p = 1 − q = 1 − 1/50 = 0,98 (98%) ≈ 1
2pq = 2×p×q = 2×1×1/50 = 1/25 = Heterozygotenfrequenz
Wann ist die Wahrscheinlichkeit 3/4 für das kind Träger des Merkmals zu sein?
beide Eltern heterozygote Träger des Merkmals
Kind = Träger wenn homozygot (25%) oder heterozygot (50%)
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein defektes X-Chromosom (z.B. X-Chromosom mit pathologsichem Allel) an die nachfolgende Generation witergegeben wird?
1/2 = 50%
Wie hoch ist die wahrscheinlichkeit für die Erkrankung des Kindes bei autosomal-dominanter Vererbung und einem heterozygoten erkrankten Elternteil?
50%
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein augenscheinlich gesundes Kind gesunder Eltern Merkmalsträger für defektes Gen (zumindest 1Gen) ist bei erkranktem Geschwisterkind in einem autosomal-rezessiven Erbgang?
2/3
Wie hoch ist die wahrscheinlichkeit für Erkrankung des Kindes bei autosomal-rezessiver Vererbung und homozygoten (erkrankten) sowei heterozygoten (gesunden) Elternteil?
1/2
Wer darf Gendiagnostik in Auftrag geben? Was ist dabei zu beachten?
Arztvorbehalt: nur durch Ärzte angefodert
prädiktive (nicht-disgnostische) genetische Untersuchungen nur durch Fachärzte für Humangenetik und speziell qualifizierte Ärzte
Bedenkzeit: zwischen genetischer Beratung und prädiktiver gen. Untesuchung muss eingeräumt werden
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