Was sieht man?
Retinopathia pigmentosa
Fundusfotografie des linken Auges: Die Netzhaut zeigt Pigmentablagerungen („Knochenbälkchen“, blaues Overlay) in der mittleren Peripherie und ist fortgeschritten atroph (gelbes Overlay), sodass die choroidalen Gefäße zu sehen sind (beispielhaft markiert durch grüne Pfeilspitzen). Die Makula (M) weist eine kreisförmige Depigmentierung auf (grünes Overlay), während die Fovea physiologisch erhalten ist. Die retinalen Blutgefäße sind eng gestellt. Dies ist das typische funduskopische Bild einer Retinopathia pigmentosa. Kreis: Sehnervenkopf
Bei der Retinitis pigmentosa kommt es zu einer progredienten Dystrophie der Netzhaut und des retinalen Pigmentepithels. Da es sich um eine erbliche Erkrankung handelt, tritt sie nicht im Rahmen der Borreliose auf.
Subretinale Blutung bei Aderhautruptur nach Contusio bulbi
Fundusfotografie eines 22-jährigen Patienten mit persistierender Sehminderung nach Contusio bulbi durch einen Tennisball vor 8 Stunden: Im Bereich der Makula ist eine großflächige, größtenteils subretinale Blutung zu sehen (die retinalen Gefäße sind über der Blutung noch sichtbar). Die Traumaanamnese spricht für eine Aderhautruptur als Blutungsursache, die aufgrund der Blutung aber nicht sichtbar ist. Aderhautrupturen können durch schwere, schlagartige anteroposteriore Kompression und der danach folgenden horizontalen Expansion des Augapfels entstehen.
Richtig! Durch eine Contusio Bulbi (Ursache: Aufprall des Tennisballs) kann es zur Aderhautruptur kommen, die eine subretinale Blutung verursachen kann.
Floride Retinochorioiditis
Fundusfotografie des Auges eines jungen Mannes: Die Abbildung wirkt „unscharf“ und insb. perivaskulär sind unscharf begrenzte, weißliche Herde erkennbar (blau markiert). Dieser ophthalmologische Befund ist passend zu einer akuten Retinochorioiditis (Entzündung der Netzhaut und der Aderhaut). Hierfür kommen vielfältige Ursachen infrage (z.B. Toxoplasmose, CMV-Infektion, rheumatologische Erkrankungen).
Auf der Abbildung sind unscharf begrenzte, weißliche Herde auf der Netzhaut (insbesondere auch perivaskulär) zu sehen, außerdem wirkt die Abbildung insgesamt "unscharf". Dies ist das typische ophthalmoskopische Bild einer akuten Retinochorioiditis (Entzündung von Netzhautund Chorioidea). Typisch ist ein schmerzloser Verlauf mit Visusminderung und Gesichtsfeldausfällen. Da vielfältige Ursachen möglich sind (z.B. Toxoplasmose, CMV-Infektion, rheumatologische Erkrankungen), ist eine intensive augenärztliche und internistische/serologische Diagnostik notwendig.
Last changed23 days ago