Lernziele dieser Einheit
Sie können das Phänomen „Skandal“ beschreiben und definieren
Sie lernen verschiedene Skandale von Medienschaffenden kennen und können diese in verschiedene Kategorien einordnen:
Manipulationen, Fälschungen und Erfindungen
Journalisten als Schnüffler und Täter
Verkleidete Reporter
Sie können erklären, wo die Grenzen bei der Recherche liegen und insbesondere die verdeckte Recherche sowie das Filmen mit versteckter Kamera rechtlich wie ethisch einordnen
Sie lernen, konkrete Fälle im Redaktionsteam zu beraten und zu entscheiden
Was macht einen Skandal aus? - Skandal ist nicht gleich Skandal
Übertretung, Verstoß, Bruch von Normen oder Konventionen (seien es gesellschaftliche, politische oder wirtschaftliche)
Enthüllung: Skandal muss ans Tageslicht kommen
Empörung, Aufregung („Wo Skandal ist, ist Ärger“)
Ist eine moralische Kategorie
Abhängig von zeitlichen Kontexten
Abhängig von der geschichtlichen Situation und soziokulturellen Umgebung, in der sie passieren
Reichweite des Skandals ist bedingt durch herrschende Normen und Wertvorstellungen
Was gestern aufregte, kann heute schon normal sein -> Maßstäbe ändern sich also
Warum sind Skandale interessant?
Sind mit Emotionen verbunden
Es verbindet Menschen, Motor für Kommunikation, entspricht sozialem Verhalten: Es eint, wenn man gegen etwas ist
Es macht soziale Normen sichtbar, Lerneffekt
Es stillt Neugier, neue Information, Spannung
Fühlen uns besser, wenn wir sehen, andere machen auch Fehler
Abwechslung vom Alltag
Tragweite, Folgenschwere
-> Borderline-Journalismus
frei erfundene Interviews mit Prominenten
Tom Kummer hat seine Texte als eine Art „literarischen Journalismus“ inszeniert.
Nicht die Tatsache, dass er frei erfunden hat, sondern die bewusste Inszenierung im Spannungsfeld zwischen Journalismus und Literatur macht den Begriff „Borderline-Journalismus“ passend. Es geht um die Grenze zwischen Journalismus (Fakten) und Literatur (Fiktion), die er absichtlich überschritten hat.
->„Literarischer“ Journalismus -> hier aber nicht der Fall, da literarischer Journalismus keine Fakten erfinden darf, er muss der Wahrheit verpflichtet sein.
täuschte gezielt eine reale Reportage vor
Cookes Artikel war kein literarischer Journalismus, sondern ein plagiierender und manipulativer Text, der fiktiv und zugleich als faktisch ausgegeben wurde -> Vor Aufdeckung der Fälschung wurde ihr Text tatsächlich als herausragendes Beispiel für literarischen Journalismus gefeiert.
fakte ganz oder teilweise seine Texte/Reportagen etc.
Die britische Boulevardzeitung „News of the World“ hatte jahrelang illegal Telefonate von Prominenten, Politikern und Opfern abgehört (Phone Hacking), um geheime Informationen für Skandalgeschichten zu bekommen.
Das führte zu großem Vertrauensverlust, strafrechtlichen Ermittlungen und der Einstellung der Zeitung. Der Fall löste eine breite Debatte über Medienethik und Datenschutz aus.
Die verdeckte Recherche - verdeckter Reporter
Kernfragen bei verdeckter Recherche:
Ist sie notwendig?
Ist sie zulässig?
Ist sie fair und vertretbar?
Ist sie eine Grauzone oder eine Grenzüberschreitung?
z.b. Günther Wallraff
Grundregeln fairer Recherche
Verdeckter Reporter z.B. Günther Wallraff
Was darf ich fotografieren und
veröffentlichen?
Gegenstände/Sachen haben keinen Persönlichkeitsschutz -> es kommt jedoch drauf an was es ist ob Stein oder Bild etc.
Kunstwerke die z.B. in einen öffentlichen Raum und dauerhaft und ewig stehen dürfen fotografiert und veröffentlicht werden
Kunstwerke im privaten Raum die z.B. auch nur temporär dort sind nicht ohne Genehmigung! siehe unten z.B Konzert oder Ausstellungen etc.
Tiere haben auch keinen Persönlichkeitsschutz und dürfen fotografiert und veröffentlicht werden
Alles, was aus einem öffentlichen Raum aus sichtbar ist, darf ich fotografieren und veröffentlichen
Privatgelände wie Bahnhöfe nicht
Auf Konzerten nicht, da Musik ein Kunstwerk ist und Urheberrechte hat
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