Wie bezeichnet die psychoanalytische Abwehrlehre das Phänomen, wenn ein Mensch seinen Interaktionspartner dazu bringt, den eigenen Erwartungen an die Beziehung zu entsprechen, oder wenn durch das eigene Verhalten beim Anderen das erwartete Verhalten hervorgerufen wird?
projektive Identifikation
In der Forschung zu Gruppenpsychotherapie wurde eine Reihe von Gruppenwirkfaktoren identifiziert. Dazu gehören auch die sog.
instrumentellen Gruppenbedingungen.
Wie wird diejenige instrumentelle Gruppenbedingung bezeichnet, die sich
besonders auf den Aspekt des inneren Zusammenhalts einer Gruppe bezieht und am
ehesten dem Wirkfaktor therapeutische Beziehung in der Einzeltherapie entspricht?
Gruppenkohäsion
Welche der folgenden Schulen gelten in der historischen Theorieentwicklung der Psychoanalyse am ehesten als maßgeblich?
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(A) Doppelbindungstheorie
(B) Ich-Psychologie
(C) Kognitionspsychologie
(D) Lernpsychologie
(E) Objektbeziehungstheorie
(F) Triebtheorie
Selbstpsychologie gehört noch zu den klassischen großen 4 psychoanlytischen Theorien (Bindungstheorie und Mentalisierung zählt man
heute auch noch dazu.)
Was trifft auf die Konversionsstörungen gemäß psychodynamischen Krankheitskonzepten am ehesten zu?
Konversionsstörungen…
(Bitte kreuzen Sie 2 Antworten an!)
(A) haben sehr selten eine psychische Verursachung und stehen kaum im
Zusammenhang mit Belastungen oder Konflikten
(B) können als körpersprachlicher Ausdruck psychischer Inhalte verstanden werden
(C) können die Sinnesorgane betreffen
(D) können nicht die Willkürmotorik betreffen
(E) zählen zu den klassischen Psychosomatosen (den sog. Holy Seven)
In der Familientherapie werden miteinander in Wechselwirkungen stehende Ebenen des Systems unterschieden. Der Blick wird dabei u. a. auf Grenzen zwischen Subsystemen gerichtet.
Welche der folgenden Grenzen zwischen Subsystemen gehören dazu?
(A) Generationengrenzen
(B) Grenze zwischen Ich-Ideal und Selbstbild
(C) Grenze zwischen Selbst- und Objektrepräsentanzen
(D) Grenzen zwischen Eltern- und Paarebene
(E) Grenzen zwischen Über-Ich, Ich und Es
In der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie stellt sich häufig die Frage, ob die Abwehr analysiert oder gestärkt werden sollte.
In welchen der folgenden Fälle ist eine Abwehranalyse am ehesten
angezeigt?
(A) Die psychodynamische Diagnostik ergibt für einen Patienten eine Abwehrstruktur mit
überwiegend reifen Abwehrmechanismen.
(B) Ein Patient leidet unter einer depressiven Episode mit latenten Suizidgedanken.
(C) Ein Patient leidet unter zahlreichen, die Alltagsbewältigung stark einschränkenden
Symptomen bei ausgeprägter Ich-Schwäche.
(D) Ein Patient steht unter dem Eindruck überflutender Affekte.
(E) Einem Patienten gelingt die Bewältigung einer schweren körperlichen Erkrankung nicht.
(F) Es besteht bei einem Patienten eine symptomunterhaltende Konfliktpathologie bei stabiler
Emotionsregulierung.
(F) Es besteht bei einem Patienten eine symptomunterhaltende Konfliktpathologie bei
stabiler Emotionsregulierung.
Wenn es um die Frage des Auszugs aus dem Elternhaus geht, zeigen sich die Eltern besorgt, weswegen die Patientin große Schwierigkeiten hat, das Elternhaus zu verlassen. Schon immer habe sich die Patientin für das Wohl der Eltern und den Familienzusammenhalt verantwortlich gefühlt.
Welcher der folgenden Begriffe beschreibt in der systemischen Therapie am zutreffendsten den Vorgang, dass das Kind aufgrund des Verhaltens
oder der Botschaften der Eltern übermäßig Verantwortung für die Eltern
in der Familie übernimmt?
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(A) Allparteilichkeit
(B) Identitätsdiffusion
(C) Kollusion
(D) Rollenumkehr
(E) Überindividuation
Im paartherapeutischen Ansatz von Jürg Willi wird ein Konzept beschrieben, welches durch ein unbewusstes Zusammenspiel von Partnern auf Basis gleichartiger Beziehungskonflikte gekennzeichnet ist. Hierbei können die Partnerwahl und die Gestaltung der Partnerbeziehung zur Konflikt- und Angstbewältigung dienen.
Wie wird dieses Konzept von Willi am zutreffendsten bezeichnet?
Kollusion
Konzepte der sozialen Beeinflussung haben in Gruppen und damit auch in gruppentherapeutischen Prozessen eine besondere Bedeutung, z. B. in Bezug auf den Verlauf und die Wirksamkeit therapeutischer Gruppen.
Mit welchem Begriff wird (z. B. nach Yalom) am zutreffendsten der Gruppenzusammenhalt und die Summe aller Kräfte bezeichnet, die bewirken, dass die Gruppenmitglieder in der Gruppe bleiben?
Kohäsion
Welcher unter den aufgeführten Abwehrmechanismen ist nach der psychoanalytischen Systematisierung von den unreifsten zu den reifsten Abwehrmechanismen am ehesten als unreifer Abwehrmechanismus zu
bezeichnen?
(A) Intellektualisierung
(B) Projektion
(C) Sublimierung
(D) Ungeschehenmachen
(E) Verdrängung
Der amerikanische Eheforscher und Paartherapeut John Gottman hat Faktoren identifiziert, die die Zufriedenheit von Paaren fördern bzw. die die Paare belasten. Ein bestimmtes Verhältnis von positiven zu negativen Interaktionen der Partner, gelegentlich Gottman-Konstante genannt, ist nach seiner Theorie entscheidend für das Wohlbefinden miteinander und für die Stabilität der Beziehung.
Welches Verhältnis von positiven zu negativen Interaktionen benennt Gottman dafür?
(A) 1:1
(B) 1,5:1
(C) 2:1
(D) 5:1
(E) 10:1
Welche der folgenden Beschreibungen ist in den psychoanalytisch orientierten Psychotherapieverfahren für den Abwehrmechanismus der Verdrängung am zutreffendsten?
(A) Bei der Verdrängung sind und bleiben kognitive Inhalte bewusst, aber der dazu gehörige Affekt wird ins Unbewusste verlagert.
(B) Durch die Verdrängung können Situationen im sogenannten Als-ob-Modus bewältigt werden.
(C) Durch die Verdrängung werden angstbesetzte Situationen kanalisiert und dadurch für den Patienten bearbeitbar gemacht.
(D) Es handelt sich um eine Verlagerung von Inhalt und Affekt ins Unbewusste, insbesondere in der Auseinandersetzung mit verpönten Trieben.
(E) Verdrängung ermöglicht die bewusste innere Bewältigung der Situation durch den Patienten mit Hilfe positiver Gefühle.
Aus psychodynamischer Sicht finden sich bei bestimmten Störungsbildern gehäuft bestimmte Abwehrmechanismen oder eine Kombination bestimmter Abwehrmechanismen. Das Verständnis der Abwehrmechanismen erleichtert
in vielen Fällen das Verständnis über die Symptome und ihre Dynamik.
Welcher Abwehrmechanismus liegt spezifischen Phobien am ehesten zugrunde?
(A) Affektisolierung
(B) psychotische Projektion
(C) Reaktionsbildung
(D) Sublimierung
(E) Verschiebung
Gruppenpsychotherapie kann in unterschiedlichen Settings durchgeführt werden.
Was ist das besondere Kennzeichen von sogenannten geschlossenen Gruppen?
(A) Die Behandlung in der Gruppe erfolgt streng nach Manual.
(B) Die Gruppe ist aus Mitgliedern mit den gleichen Symptomen zusammengesetzt.
(C) Die Gruppe wird auf einer geschlossenen Station einer psychiatrischen Klinik angeboten.
(D) In jeder Gruppensitzung wird ein vorher festgelegtes Thema behandelt.
(E) Nach Beginn der Behandlung werden keine weiteren (neuen) Gruppenmitglieder in die Gruppe aufgenommen.
Welchen der folgenden Konflikte benennt die Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik im Kindes- und Jugendalter (OPD-KJ-2) für den Bereich der Achse Konflikt?
A) Ambivalenzkonflikt
(B) Es-Überich-Konflikt
(C) Konflikt Bindung vs. Autonomie
(D) Konflikt Libido vs. Aggression
(E) Konflikt Selbstversorgen vs. Versorgtwerden
Übertragungsphänomene nehmen in den psychodynamischen Psychotherapien einen hohen Stellenwert ein.
Was wird in den psychodynamischen Therapieverfahren am ehesten unter einem
Übertragungsphänomen verstanden?
(A) Desinteresse am bzw. erhöhtes Engagement für den Patienten durch den Therapeuten
(B) durch den Patienten beim Psychotherapeuten erfolgreich induzierte Stellvertreterfunktion für die eigenen abgewehrten Triebe, Wünsche und Ziele
(C) Fokussieren auf die Weitergabe von Beziehungserfahrungen an die eigenen Kinder
(D) verzerrte Wahrnehmung der Realität im Sinne einer Verwechslung von Gegenwart und Vergangenheit durch den Patienten, was zu einer
wirklichkeitsgetreuen Wiederholung der Vergangenheit führt
(E) Wiederholung früherer Beziehungsformen durch den Patienten mit Einfluss auf die Beziehungsgestaltung zum Therapeuten
Irvin Yalom hat Gruppenwirkfaktoren beschrieben, die für therapeutische Veränderungen in Gruppen von Bedeutung sind.
Welcher der aufgeführten Faktoren gehört nicht dazu?
(A) Altruismus
(B) Disziplinförderung
(C) interpersonales Lernen
(D) Katharsis
(E) Universalität des Leidens
In der OPD-KJ-2 werden unterschiedliche intrapsychische Konflikte konzeptualisiert.
Bei welchem der Konflikte geht es um die existenzielle Bedeutung von Bindung und Beziehung sowie emotionaler Sicherheit, wobei der typische Leitaffekt für die Konfliktausgestaltung existenzielle Angst ist?
(A) Identitätskonflikt
(B) Nähe versus Distanz
(C) Schuldkonflikt
(D) Selbstwertkonflikt
(E) Unterwerfung versus Kontrolle
Bei der therapeutischen Beziehung von Therapeuten zu einem Mehrpersonensystem (Paare, Familien) müssen verschiedene Faktoren wie Neutralität oder Parteilichkeit berücksichtigt werden. In Bezug auf Parteilichkeit wird in der systemischen Therapie eine bestimmte therapeutische Haltung als günstig erachtet.
Welcher der folgenden Begriffe ist der Fachbegriff für die angestrebte therapeutische Haltung in Bezug auf Parteilichkeit in der systemischen
Therapie?
(A) Abwehr von Parteilichkeit
(B) Allparteilichkeit
(C) Parteilichkeitskonversion
(D) Parteilichkeitsparadoxon
(E) Transformation von Parteilichkeit
Welche der folgenden Aussagen zum Umgang mit Übertragungsphänomenen in den psychodynamischen Therapieverfahren treffen am ehesten zu?
(Bitte kreuzen Sie 2 Antworten an!
(A) Eine mild positive Eltern-Übertragung, die den Therapieprozess fördert, sollte nicht gedeutet, sondern therapeutisch genutzt werden.
(B) In der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie ist es ratsam, Übertragungen zunehmen zu lassen, um sie dann deuten zu können.
(C) Übertragungen sollten gedeutet werden, wenn sie zum Widerstand werden.
(D) Übertragungen sollten bei Patienten mit niedrigem Strukturniveau, nicht aber bei Patienten mit gut integriertem Strukturniveau gedeutet werden.
(E) Übertragungen sollten im Rahmen einer psychoanalytischen, nicht aber im Rahmen einer tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie gedeutet werden.
Die Mutter eines 8 Monate alten „Schreibabys“ (Kind mit einer frühen Regulationsstörung des sog. exzessiven Schreiens) ist erschöpft und fühlt sich oftmals mit ihren Kräften am Ende. Manchmal wünsche sie sich insgeheim ihr Kind weg und wieder die Ruhe ihres Lebens vor dessen Geburt
zurück. Gleichzeitig wirkt sie sehr ängstlich um ihr Baby und passt sehr stark auf, dass ihm nichts passiert.
Welcher psychodynamische Abwehrmechanismus ist hier am ehesten erkennbar?
(A) Idealisierung
(D) Verleugnung
Bei welchem der folgenden Merkmale einer Gruppentherapie handelt es sich am ehesten um ein charakteristisches Merkmal der tiefenpsychologisch fundierten Gruppentherapie?
(A) Das Phänomen des Widerstands wird durch das Gruppensetting weitgehend vermieden.
(B) Die Gruppenleiter initiieren tiefe regressive Prozesse bei den Patienten.
(C) Die Rolle des Gruppentherapeuten ist aktiv informierend.
(D) Es wird das therapeutische Konzept einer Konfliktorientierung verfolgt.
(E) Tiefenpsychologische Gruppentherapeuten leiten die Patienten bei der aktiven Problemlösung an.
Die Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik im Kindes- und Jugendalter (OPD-KJ-2) bezieht sich in der Einteilung der Altersstufen auf
das Modell der Stufen der kognitiven Entwicklung nach Piaget, das Konzept der Entwicklungslinien nach A. Freud sowie das Konzept der Entwicklungsaufgaben nach Havighurst. Die OPD-KJ-2 hat eine Einteilung in 3 Altersstufen gewählt.
Welche entwicklungsbedingten Merkmale können in der Altersstufe 1 nach OPD-KJ-2 (etwa 3 bis 5 J.) nicht als gegeben betrachtet werden?
(A) die Selbst-Objekt-Differenzierung
(B) Intentionalität und Sprache
(C) magisches Denken mit Finalismus
(D) Rollenwechsel und Rollenspiel
(E) soziale Perspektivenübernahme
Sie explorieren bei Ihrer Patientin Frau A. ihre aktuellen Belastungen. Dabei fällt Ihnen auf, dass Frau A. die Schuld bei unangenehmen Ereignissen oft nur bei anderen Personen sieht. Sie nimmt eigene Anteile am geschehen nicht wahr und macht häufig den anderen Personen Vorwürfe.
Falls diesem Verhalten ein Abwehrmechanismus zugrunde liegen sollte, um welchen handelt es sich dann am ehesten?
(A) Identifikation
(B) Isolierung
(C) Projektion
(D) Reaktionsbildung
(E) Sublimierung
Zu welchem psychotherapeutischen Verfahren passt die Annahme am besten, dass unbewusste intrapsychische Konflikte psychische Störungen
verursachen?
(A) Klassische Verhaltenstherapie
(B) Kognitiv-behaviorale Therapie
(C) Nondirektive Gesprächspsychotherapie
(D) Systemische Familientherapie
(E) Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie
Herr K. berichtet in der Sprechstunde, dass er in der Vergangenheit immer wieder unter belastenden Gedanken gelitten hat. Seitdem er nun versucht, diese Gedanken mit Malerei auszudrücken, verspürt er eine deutliche
Entlastung.
Wie wird dieser Abwehrmechanismus in der psychoanalytischen Therapie am ehesten bezeichnet?
(A) Projektion
(B) Rationalisierung
Den Abwehrmechanismus, der darin besteht, dass auf inakzeptable Impulse hin entgegengesetzte Verhaltensweisen ausgebildet werden, bezeichnet
man als…
(A) Konversion
(C) Rationalisierung
Wenn unbewusste Erlebens- und Verhaltensmuster eines Patienten, die aus früheren Erfahrungen mit wichtigen Bezugspersonen stammen, das aktuelle Erleben und Verhalten in Bezug zum Therapeuten beeinflussen, so wird dieses Phänomen in psychoanalytischer Terminologie typischerweise
bezeichnet als…
(A) Fixierung
(B) Regression
(D) Übertragung
(E) Rationalisierung
Was bedeutet das „umschrieben“ in umschriebene Entwicklungsstörungen?
Wichtiges: Achse 2 Diagnosen werden nicht behandelt, nur Achse 1 Diagnosen
Diagnosen gemäß Multiaxialem Klassifikationsschema
I.
Psychiatr. Syndrom:
II.
Entwicklungsst.:
III.
Intelligenz:
IV.
Körperl. Sympt.:
V.
Psychosoz. Umstände:
VI.
Psychosoz. Anpassung:
Welche Richtlinienverfahren gibt es?
Eine 16-jährige Patientin kommt in die Praxis, um eine psychotherapeutische Behandlung wegen des Konsums illegaler Drogen aufzunehmen. Sie berichtet in der Anamnese über sexuellen Missbrauch durch ihren Vater in ihrer Kindheit und Jugend. Die gemeinsam Sorgeberechtigten Eltern, bei denen die junge Frau lebt, haben weder Kenntnis von der Abhängigkeitserkrankung ihrer Tochter noch wissen sie etwas über die Aufnahme der psychotherapeutischen Behandlung, die Patientin wünscht, dass es so bleibt. Welche Aussage zur Mitteilungs- bzw. Schweigepflicht des Psychotherapeuten gegenüber den Sorgeberechtigten Eltern trifft bei dieser Patientin zu?
(A) Aufgrund der Drogenabhängigkeit der Patientin besteht trotz deren Alter von 16 Jahren und des Missbrauchs in der Vorgeschichte eine besondere Mitteilungs-pflicht gegenüber den Eltern über alle die Patientin betreffenden Daten.
(B) Aufgrund der Minderjährigkeit der Patientin besteht für den Psychotherapeuten gegenüber den Eltern eine Mitteilungspflicht über alle die Patientin betreffenden Informationen.
(C) Die Mitteilungspflicht gegenüber den Eltern entfällt aufgrund des sexuellen Missbrauchs durch den Vater in der Vorgeschichte.
(D) Die Mitteilungspflicht gegenüber den Eltern reduziert sich aufgrund des Alters der minderjährigen Patientin auf die grundlegenden informationen (z. B. Diagnose: Drogenabhängigkeit, Behandlungsverlauf).
(E) Die Schweigepflicht des Psychotherapeuten gegenüber den Eltern umfasst nicht die Tatsache, dass sich die Patientin in seiner Behandlung befindet.
Bei der Fremdanamnese handelt es sich um die Erfassung von Angaben, die
(A) ausschließlich Personen machen, die nicht der Familie des Patienten angehören
(B) bedeutsame Informationen über Bezugspersonen des Patienten im Zusammenhang mit dessen Erkrankung beinhalten
(C) der Patient über andere Menschen macht
(D) einen unverzichtbaren Bestandteil der vom Patienten erhobenen biografischenAnamnese darstellen
(E) Menschen aus dem persönlichen Umfeld des Patienten machen
Welcher der folgenden Aspekte hat sich in der empirischen Forschung am ehesten als bedeutender so genannter allgemeiner (methoden- und schulenübergreifender) Wirkfaktor der Psychotherapie erwiesen?
(A) die durch treffende Interpretationen erreichte Einsicht des Patienten in die Pathogenese seiner Erkrankung
(B) die hilfreiche Allianz zwischen Patient und Therapeut
(C) die intellektuellen Fähigkeiten des Therapeuten
(D) die nachgewiesene wissenschaftliche Kompetenz des Therapeuten
(E) eine nachweisbare Faszination des Patienten vom souveränen Auftreten des Therapeuten
Welche der folgenden Feststellungen zum Erklärungsmodell, das im Rahmen einer Verhaltenstherapie vom Therapeuten und Patienten gemeinsam erarbeitet wird, trifft am ehesten zu?
(A) Das Erklärungsmodell dient hauptsächlich dem Psychotherapeuten zur Vorbereitung des Berichts zum Antrag einer Richtlinien-Psychotherapie.
(B) Das Erklärungsmodell soll auf eindeutigen, objektiven Informationen beruhen und sich ausschließlich auf beobachtbare Aspekte des problematischen Verhaltens beziehen.
(C) Das Erklärungsmodell soll dem Patienten eine wissenschaftlichere Sichtweise seines Problems vermitteln.
(D) Das Erklärungsmodell sollte das Problem des Patienten in einen Zusammenhang zu seinen Kognitionen und Verhaltensweisen stellen, die in der Therapie bearbeitet werden.
(E) Das problematische Verhalten wird ausschließlich nach lerntheoretischen Prinzipien erklärt.
Eine jugendliche Patientin wird im Verlauf einer kognitiv-verhaltenstherapeutischen Behandlung gebeten, die Situationen aufzuschreiben, in denen ihre Essanfälle auftreten und was sie dabei denkt und fühlt. Um welche der folgenden Vorgehensweisen handelt es sich dabei am ehesten?
(A) Anamneseerhebung
(B) Motivationsanalyse
(C) sokratischer Dialog, rationale Disputation
(D) Spaltentechnik, Gedankentagebuch
(E) vertikale Verhaltensanalyse
Was sind kognitive Zwangshandlungen?
Kognitive Zwangshandlungen sind mentale (nicht beobachtbare) Handlungen, die Betroffene in Gedanken ausführen, um Angst oder Unruhe zu reduzieren, die durch Zwangsgedanken ausgelöst wurden.
Beispiele sind: innerliches Zählen, Beten, bestimmte Wörter oder Sätze im Kopf wiederholen oder mentale Rituale durchführen.
Merkhilfe:
Statt etwas mit den Händen zu tun (z. B. Händewaschen), wird etwas im Kopf getan – wie ein gedankliches Ritual zur Beruhigung.
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