Faktoren Lage und Ausprägung der Niere
• Paarig angelegtes Organ
• Befinden sich jeweils rechts und links von der Wirbelsäule, auf Höhe der letzten Rippen
• An der kleinen Krümmung befindet sich das Nierenbecken -> hier wird der produzierte Urin gesammelt
• Über die Harnleiter wird der Urin nach unten abgeleitet
• Versorgende Blutgefäße sind: Nierenvene (Vena renalis) und Nierenarterie (Arteria renalis)
• Wird von einer derben Bindegewebshülle (Nierenkapsel) umhüllt
• Ist zum Schutz in Fettgewebe eingebettet
Was ist die Hauptaufgabe der Niere?
Harnproduktion
Welche zusätzlichen Funktionen hat die Niere neben der Harnproduktion?
Regulation des Wasser-, Elektrolyt- und Säure-Basen-Haushalts
Entgiftung und Reinigung des Körpers
Hormonproduktion (Renin, Erythropoetin)
Umwandlung von Vitamin-D-Vorstufe in Kalzitriol
Welche Hormone werden in der Niere gebildet?
Renin (Blutdruckregulation über das RAAS)
Erythropoetin (Stimulation der Blutbildung bei O₂-Mangel)
Wo liegt die Niere im Körper?
Retroperitoneal rechts und links neben der Wirbelsäule, unterhalb der Nebennieren.
Welche Struktur umgibt die Niere von außen?
Die Bindegewebskapsel (Capsula fibrosa).
Welche Strukturen treten am Nierenhilum ein bzw. aus?
Blutgefäße, Lymphgefäße und der Harnleiter (Ureter).
Welche Bereiche unterscheidet man im Nierenlängsschnitt?
Nierenrinde
Nierenmark (mit 8–20 Markpyramiden)
Nierenkelche und Nierenbecken
Was sind Nierensäulen und wozu gehören sie?
Zwischen den Markpyramiden liegende Rindengewebsstrukturen, gehören histologisch zur Nierenrinde.
Was gehört bereits zu den ableitenden Harnwegen?
: Nierenkelche und Nierenbecken.
Woraus besteht ein Nephron?
Aus einem Nierenkörperchen und einem Nierenkanälchen.
Was gehört zum Nierenkörperchen?
Glomerulus (Kapillarknäuel)
Bowman-Kapsel
Vas afferens (zuführend)
Vas efferens (abführend)
Was passiert im Nierenkörperchen?
Filtration des Primärharns aus dem Blutplasma.
Aus welchen Teilen besteht das Nierenkanälchen?
Proximaler Tubulus (gewunden + gerade)
Intermediärtubulus
Distaler Tubulus (gewunden + gerade)
: Was ist die Henle-Schleife?
Die parallel verlaufenden geraden Teile des proximalen und distalen Tubulus mit dem Intermediärtubulus dazwischen.
Wo münden die Sammelrohre und was geschieht dort?
Sie münden in die Nierenkelche.
Dort wird der Primärharn zum Sekundärharn konzentriert.
Wie verläuft der Weg des Urins von der Filtration bis zur Ausscheidung?
Glomerulus → Bowman-Kapsel → proximaler Tubulus → Intermediärtubulus → distaler Tubulus → Verbindungsstück → Sammelrohr → Nierenkelch → Nierenbecken
Wie verändert sich die Nierenfunktion im Alter?
Ab dem Erwachsenenalter nimmt die Zahl der Nierenkörperchen jährlich ab; die Entgiftungsleistung sinkt um ca. 1 % pro Jahr. Die Reservekapazität verhindert jedoch zunächst Auffälligkeiten in Laborwerten.
Warum reagieren ältere Menschen empfindlich auf Flüssigkeitsmangel?
Wegen der verminderten Nierenfunktion kann es bei Flüssigkeitsmangel schnell zu akuter Niereninsuffizienz kommen.
Warum müssen Medikamente im Alter oft niedriger dosiert werden?
Sie verbleiben durch die verminderte Nierenausscheidung länger im Körper.
Aus welchen Zellen besteht der juxtaglomeruläre Apparat?
Macula densa (Osmosensoren) und Polkissen (juxtaglomeruläre Zellen, die Renin bilden).
Wie hoch ist die glomeruläre Filtrationsrate (GFR) im Normalfall?
Etwa 120 ml/min bzw. ca. 180 l Primärharn pro Tag.
Welche Mechanismen regulieren die GFR?
Bayliss-Effekt, tubuloglomeruläre Rückkopplung und RAAS (Renin-Angiotensin-Aldosteron-System).
Was bewirkt Angiotensin II?
efäßverengung, erhöhte Natriumrückresorption, Aldosteron- und ADH-Freisetzung.
Welche Wirkung hat ADH und was passiert im Alter?
ADH fördert Wasserrückresorption; im Alter sinkt seine Ausschüttung → weniger Durst, geringere Gegenregulation.
Wie unterscheidet sich Primär- von Sekundärharn?
Primärharn: ca. 180 l/Tag; Sekundärharn: ca. 1,5 l/Tag (durch Resorption und Sekretion stark konzentriert).
Was sind harnpflichtige Substanzen?
Stoffe, die über die Niere ausgeschieden werden müssen, z. B. Harnstoff, Harnsäure, Kreatinin.
Welche Engstellen besitzt der Harnleiter?
1. Abgang aus dem Nierenbecken
2. Überkreuzung der Beckenarterien
3. Durchtritt durch die Blasenwand
Welche Zentren steuern die Blasenentleerung?
Sakrales Miktionszentrum (S2–S4), parasympathisches Nervensystem, übergeordnetes Miktionszentrum im Gehirn.
Welche Rolle spielt der Sympathikus/Parasympathikus bei der Blasenfunktion?
Sympathikus: BlasenfüllungParasympathikus: Blasenentleerung
: Wie ist das Wasser im Körper verteilt?
: ⅔ intrazellulär, ⅓ extrazellulär (davon ¼ Blutplasma, ¾ Gewebe).
Wie ist die tägliche Wasserbilanz beim Menschen?
ufnahme: ca. 2,5 l/TagAusscheidung: ca. 2,5 l/Tag (v. a. Urin)
Was ist der Unterschied zwischen Osmolalität und Osmolarität?
Osmolalität: gelöste Teilchen pro kg LösungsmittelOsmolarität: gelöste Teilchen pro Liter Lösungsmittel
Welche Ionen sind für den osmotischen Druck verantwortlich?
Natrium: ExtrazellulärraumKalium: Intrazellulärraum
Was ist der kolloidosmotische Druck?
Druck, der durch Proteine (v. a. Albumin) Flüssigkeit im Gefäßsystem zurückhält.
Wie groß ist das maximale Fassungsvermögen der Harnblase und wann entsteht Harndrang?
Max.: 900–1500 mlHarndrang: Männer ab 350–750 ml, Frauen ab 250–550 ml
Welche altersbedingten Veränderungen betreffen die Blasenentleerung?
Geringeres Fassungsvermögen, erhöhter Tonus → häufiger, auch nächtlicher Harndrang; verlangsamte Entleerung.
Welche Vorerkrankungen sind bei Verdacht auf Nierenerkrankungen relevant?
Frühere Nierenerkrankungen, Harnwegsinfekte, Nierensteine, bekannte Niereninsuffizienz, arterielle Hypertonie, Diabetes mellitus.
Welche Medikamente sollten bei Verdacht auf eine Nierenerkrankung erfragt werden?
Aktuell eingenommene und früher regelmäßig eingenommene Medikamente – insbesondere nierenschädigende.
Welche familiären Erkrankungen sind bei der Anamnese wichtig?
Nierenerkrankungen, Nierensteine, Tumoren in der Familie.
Welche Symptome deuten auf eine Blasenentleerungsstörung oder Obstruktion hin?
: Restharngefühl, Anlaufschwierigkeiten, abgeschwächter/unterbrochener Harnstrahl, verlängerte Miktionsdauer.
Was ist eine Algurie?
: Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen.
Was ist eine Pollakisurie?
Häufiger Harndrang mit kleinen Urinmengen.
Wann spricht man von Oligurie, Anurie und Polyurie?
: Oligurie: <500 ml/Tag, Anurie: <100 ml/Tag, Polyurie: >3 l/Tag.
Welche Veränderungen des Urins sollten erfragt werden?
Farbe, Geruch, Blutbeimengungen (Makrohämaturie), Urinmenge.
Welche Begleitsymptome können auf eine Niereninsuffizienz hindeuten?
Müdigkeit, Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit, Juckreiz.
Frage: Was deutet auf ein Lungenödem hin?
Kurzatmigkeit, besonders bei Ödemen.
: Welche Frage ist wichtig im Zusammenhang mit Inkontinenz?
In welchen Situationen tritt der unfreiwillige Urinverlust auf (z. B. Husten, Liegen)?
Welche Hautveränderungen deuten auf Nierenversagen hin?
Blasse Haut (renale Anämie), gelblich-bräunliche Haut (Urämie), urinartiger Mundgeruch (Foetor uraemicus).
Was zeigt eine schmerzhafte Vorwölbung oberhalb der Symphyse?
Harnverhalt – übervolle Blase tastbar.
Wann tritt ein Klopfschmerz im Nierenlager auf?
Bei Pyelonephritis oder infizierter Harnstauungsniere.
Was kann man bei der Auskultation hören?
Herz: Perikardreiben (Perikarditis bei Urämie)
Lunge: Pleurareiben, Rasselgeräusche (Lungenödem)
Bauchnabel: Strömungsgeräusch (Nierenarterienstenose)
Welche harnpflichtigen Substanzen steigen bei Nierenversagen an?
Kreatinin, Harnstoff, Harnsäure.
Warum ist Kreatinin allein kein sicherer Parameter?
Steigt erst bei >50 % eingeschränkter Nierenfunktion; Muskelmasse beeinflusst den Wert.
: Was ist die glomeruläre Filtrationsrate (GFR)?
Aussagekräftiger Wert zur Beurteilung der Nierenfunktion als Kreatinin allein.
Was deutet auf Hyperurikosämie hin?
Erhöhte Harnsäure im Blut, z. B. durch Zellzerfall oder Ernährung → Risiko für Gicht und Nierensteine.
Welche Elektrolytveränderungen treten bei Niereninsuffizienz auf?
↑ Kalium, ↑ Phosphat, ↓ Kalzium → sekundärer Hyperparathyreoidismus.
Welche Blutbildveränderung bei chronischer Niereninsuffizienz?
Renale Anämie durch Erythropoetinmangel.
Was zeigt die Blutgasanalyse (BGA)?
pH-Wert, paO₂, paCO₂, Standard-Bikarbonat, Base Excess → Hinweis auf respiratorische oder metabolische Azidose/Alkalose.
Was gehört zum Urinstatus?
Makroskopische Beurteilung, Urinteststreifen, Sedimentanalyse.
Welche Urinprobe ist für die Diagnostik besonders geeignet?
Morgenurin (konzentrierter, bessere Nachweisbarkeit).
Wie wird Mittelstrahlurin gewonnen?
Erste Portion wird verworfen, mittlere Portion (20–50 ml) wird in Becher aufgefangen.
: Wann wird Katheterurin verwendet?
Bei Katheterpatienten – Entnahme an vorgesehener Stelle mit steriler Technik.
Was ist 24-Stunden-Sammelurin?
Sammlung aller Urinportionen über 24 h – zur Messung z. B. von Kreatinin-Clearance, Harnsäure, Calcium.
Wie beginnt eine Sammelurin-Erhebung korrekt?
: Erster Morgenurin verwerfen, danach alle Urinportionen inkl. Morgenurin am Folgetag sammeln.
Welche makroskopischen Urinveränderungen sind auffällig?
Sehr heller Urin → hohe Diurese
Dunkler Urin → Dehydratation
Rötlich → Hämaturie, Rote Bete, Medikamente
Wie wird eine Urinkultur mit dem Uricult-Test durchgeführt?
: Mittelstrahlurin wird steril aufgefangen, ein Nährbodenträger in den Urin getaucht, in einen Probenbehälter gegeben und 24h bebrütet. Ab ≥ 100.000 Keime/ml: Laboruntersuchung auf Erreger und Antibiotikaresistenz.
Wann ist bei Urin aus Blasenpunktion ein Keimnachweis pathologisch?
: Jeder Keimnachweis gilt als pathologisch, da der Urin bei der Blasenpunktion steril gewonnen wird.
Welche speziellen Urinuntersuchungen können im Labor zusätzlich angefordert werden?
Eiweißdifferenzierung (z. B. bei Proteinurie), Urinzytologie (z. B. bei Verdacht auf Blasenkarzinom), Tumormarker wie NMP-22.
Was beschreibt die Kreatinin-Clearance?
Das Plasmavolumen (ml/min), das pro Minute von Kreatinin gereinigt wird – ein Maß für die glomeruläre Filtrationsrate (GFR).
e: Warum ist die Kreatinin-Clearance ein früher Marker für Nierenfunktionsstörungen?
Sie sinkt bereits, wenn das Serum-Kreatinin noch normal ist.
Wie wird die Kreatinin-Clearance berechnet?
: Aus der Kreatininkonzentration im 24-Stunden-Sammelurin und im Blutserum.
Wie hoch ist der Referenzbereich der Kreatinin-Clearance bei jungen Erwachsenen?
Männer: 95–140 ml/min, Frauen: 70–110 ml/min.
Was ist eine renale Hypertonie?
: Ein Bluthochdruck, der durch eine Nierenerkrankung verursacht wird (z. B. Nierenarterienstenose).
Warum ist die tägliche Gewichtskontrolle bei Nierenpatienten wichtig?
Sie dient dem Erkennen von Wasserretentionen (z. B. bei Hyperhydratation), da Gewichtszunahme oft ein frühes Zeichen ist.
Welche Bedeutung hat die Messung des zentralen Venendrucks (ZVD)?
Sie hilft bei der Beurteilung des Volumenstatus bei gestörtem Wasserhaushalt, etwa bei Herz- oder Niereninsuffizienz.
Was kann mit der Sonografie der Nieren beurteilt werden?
: Größe, Lage, Struktur der Nieren, Restharnmenge, Blasenfüllung, Zysten, Tumoren, Steine, Harnstau, Durchblutung (Duplexsonografie).
Was muss vor Gabe jodhaltiger Kontrastmittel beachtet werden?
Kontrolle von Kreatinin- und Schilddrüsenwerten. Bei Niereninsuffizienz (Kreatinin > 2,0 mg/dl) kontraindiziert!
Was kann in einer konventionellen Röntgenaufnahme erkannt werden?
Röntgendichte Steine, Fremdkörper, Verkalkungen, indirekte Zeichen wie schlecht abgrenzbarer Psoasrand (Hinweis auf Entzündung).
Was ist die intravenöse Pyelografie (IVP)?
: Eine röntgenologische Darstellung von Harnleiter, Nierenbecken und Blase nach Kontrastmittelgabe zur Beurteilung des Harnabflusses.
Wann wird die retrograde Ureteropyelografie eingesetzt?
Bei Abflussbehinderungen durch Steine oder Tumoren. Durchführung endoskopisch über die Harnblase mit Kontrastmittelgabe.
Definition Dialyse
Blutreinigungsverfahren
künstliche Entfernung von harnpflichtigen Substanzen und überschüssigem Wasser aus dem Körper mittels technischer Geräte
Indikation Dialyse
Starke Erhöhung der harnpflichtigen Substanzen
Abfall der GFR
Elektrolytentgleisungen, Verschiebung des Säure-Basen-Haushaltes (z.B. metabolische Azidose)
Symptome einer Urämie
Überwässerung mit Lungenödem
Akutes Nierenversagen
Formen der Dialyse
Hämodialyse
Peritonealdialyse
Hämofiltration
Definition Hämodialyse
Extrakorporale Reinigung des Blutes mithilfe eines Dialysegerätes und Dialysefilters (Dialysat)
Definition Peritonaldialyse
Bauchfelldialyse Intrakorporale Reinigung des Blutes im Körperinneren. Das Peritoneum dient als Dialysemembran
Definition Hämofiltration
Sonderform der Hämodialyse. Substitutionslösung statt Dialysat. Einsatz nur auf der Intensivstation
Wann wird eine Hämodialyse durchgeführt?
Bei chronischem oder akutem Nierenversagen, wenn die Nieren ihre Filterfunktion nicht mehr ausreichend erfüllen können.
Wie funktioniert die Hämodialyse grundsätzlich?
Das Blut wird über einen Shunt aus dem Körper geleitet, durch einen Dialysator gefiltert und gereinigt, und anschließend in den Körper zurückgeführt.
Was ist ein Dialysator?
Ein Gerät mit halbdurchlässiger Membran, das die Aufgaben der Nieren übernimmt, indem es Giftstoffe, Elektrolyte und Wasser aus dem Blut entfernt.
Welche Substanzen werden bei der Hämodialyse entfernt?
Harnstoff, Kreatinin, überschüssige Elektrolyte (z. B. Kalium) und Wasser.
Wie oft muss eine Hämodialyse typischerweise durchgeführt werden?
In der Regel drei Mal pro Woche für jeweils 4–5 Stunden.
Was ist ein Shunt und wozu dient er?
: Ein operativ angelegter Kurzschluss zwischen Arterie und Vene (AV-Fistel), der den Zugang zur Blutbahn für die Dialyse ermöglicht.
Welche Risiken und Nebenwirkungen können bei der Hämodialyse auftreten?
Blutdruckabfall, Muskelkrämpfe, Infektionen am Shunt, Übelkeit, Müdigkeit.
Was ist der Unterschied zwischen Hämodialyse und Peritonealdialyse?
: Bei der Hämodialyse wird das Blut außerhalb des Körpers gereinigt, bei der Peritonealdialyse erfolgt die Reinigung über das Bauchfell im Körperinneren.
Was ist die Aufgabe der Dialyseflüssigkeit (Dialysat)?
: Sie enthält gelöste Stoffe in physiologischer Konzentration, um einen Konzentrationsgradienten zu erzeugen, der den Stoffaustausch durch Diffusion ermöglicht.
Vorgehen Hämodialyse
Dialysat wird extrakorporal im Gegenstromverfahren am Blut des Patienten vorbeigeleitet
ist das am häufigsten durchgeführte Dialyseverfahren
Patient benötigt einen Gefäßzugang (Shunt) der leicht punktiert werden kann
Arteriovenöser Shunt (Kurschluss zwischen einer Arterie und einer Vene) wird operativ angelegt, meist am Unterarm
Hämodialyse wird in der Regel 3 -mal wöchentlich durchgeführt und dauert ca. 4 -8 Stunden
Was ist ein Shunt in der Dialysepflege?
Ein operativ hergestellter Gefäßzugang, meist eine AV-Fistel, der für die Hämodialyse verwendet wird.
Warum ist die Shuntpflege besonders wichtig?
Um die Funktionsfähigkeit und Hygiene des Shunts zu erhalten und Infektionen, Thrombosen oder Verschlüsse zu vermeiden.
Welche Beobachtungskriterien gelten für einen Dialyse-Shunt?
Hautzustand, Rötung, Schwellung, Überwärmung, Austritt von Sekret, Shuntgeräusch (Strömung), Shuntpuls, Schmerzen.
Wie überprüft man die Shuntfunktion im Pflegealltag?
Durch Tasten auf den Shunt (Fühlen eines „Summens“ = Shuntthrill) und evtl. mit dem Stethoskop ein Geräusch hören (Shuntgeräusch = Shuntbruit).
Welche Seite darf bei einem Shunt NICHT für Blutdruckmessung oder Blutabnahme verwendet werden?
Die Shuntseite – dort dürfen weder Blutdruck gemessen noch Blut abgenommen werden, um Komplikationen zu vermeiden.
Wie sollte der Shunt-Arm gelagert werden?
Frei, ohne Druck – keine enge Kleidung oder Unterlagen, um die Durchblutung nicht zu gefährden.
Welche Hygienemaßnahmen sind bei der Shuntpflege zu beachten?
: Händedesinfektion, Tragen von Handschuhen, sorgfältige Hautdesinfektion vor Punktion, sterile Arbeitsweise.
Welche pflegerischen Maßnahmen sind nach der Dialyse bezüglich des Shunts notwendig?
Kontrolle der Punktionsstellen auf Nachblutung, sterile Versorgung, Verband anlegen, Durchblutung des Arms beobachten.
Was ist bei Verdacht auf Shuntinfektion zu tun?
Sofortige ärztliche Information, Dokumentation der Beobachtungen, ggf. mikrobiologische Abstriche, engmaschige Kontrolle.
Welche Schulungsinhalte sollten Dialysepatienten zur Shuntpflege kennen?
Keine Belastung oder Kompression des Shunts, tägliche Kontrolle auf Veränderungen, Vermeidung von Verletzungen, Hinweis auf sofortige Mitteilung bei Schmerzen oder Rötung.
Definition Sheldon-Katheter
Alternativer Gefäßzugang zum Shunt: Durchführung der Dialyse über einen Katheter, der vorübergehend in eine der großen Körpervenen eingebracht wird
dünner Kunststoffschlauch, der durch die Haut in das Venensystem eingeführt wird
Lokalisation und Indikation Sheldon-Katheter
• Der Katheter wird im Bereich des Halses (V. jugularis/V. subclavia) unter örtlicher Betäubung eingestochen. Das innere Ende des Katheters liegt direkt in der V. cava superior
• Verwendung dient als vorübergehende Maßnahme zur Dialyse, wenn kein funktionsfähiger Dialyseshunt zur Verfügung steht.
Keine dauerhafte Lösung auf Grund des erhöhten Risikos von Thrombosen und Infektionen
Pflegerische Aspekte Shaldon-Katheter
• Zwischen den Dialysen wird der Katheter zur Vermeidung von Katheterthrombosen mit Heparin gefüllt
• Pflege wie bei ZVK • Verband 1x täglich inspizieren (Infektionsanzeichen?) und bei Bedarf wechseln
• Transparentverbände können alle 7 Tage gewechselt werden
• Bei Infektionsverdacht Katheter entfernen (Nach ärztlicher Rücksprache)!
Pflegerische Aufgaben bei der Vorbereitung des Patienten bei der Hämodialyse
Körperpflege vor der Dialyse
Für Mahlzeiten und Medikamenteneinnahme sorgen
Hilfsmittel, Beschäftigungsmaterialien
Gewicht, RR-Messung, Puls
Pflegerische Aspekte am Dialysegerät bei der Hämodialyse
Vorbereitung durch geschultes Personal
Shuntpunktion
Regelmäßige RR-Kontrollen
Patientenbeobachtung
Pflegerische Aspekte in der Nachbereitung der Hämdialyse
Shuntnadeln entfernen und Einstichstelle ca. 15-20min. komprimieren
Versorgung mit steriler Kompresse und elastischem Wickel Wichtig: keine Dauerkompression!
Schlauchsystem verwerfen, Desinfektion des Dialysegeräts
Automatisches Programm des Geräts: Maschinendesinfektion
Dialyseparameter bei der Hämodialyse
An-Dialysephase
Trockengewicht
Flüssigkeitsentzug
Elektrolytzusammensetzung
Faktoren An-Dialysephase
Entzug der 24h-Ausscheidungssflüssigkeit innerhalb von 3-4h -> sehr kreislaufbelastend
• Langsame Steigerung der Dialysezeit
• Langsame Steigerung des Blutflusses durch das Dialysegerät
Faktoren Trockengewicht als Dialyseparameter
= Dialyseendgewicht
Wohlfühlgewicht des Patienten (keine Ödeme, keine Atemprobleme, normaler Hautturgor)
Faktoren Flüssigkeitsenzung als Dialyseparameter
• Trockengewicht grundlegender Parameter zur Einstellung des Flüssigkeitsentzugs
• Gewichtsmessung vor jeder Dialyse -Differenz zwischen gemessenem Gewicht und Trockengewicht = Menge an Flüssigkeit, die entzogen werden soll (Ultrafiltrationsmenge)
Faktoren Elektrolytzusammensetzung als Dialysefaktor
• Zusammensetzung des Dialysats richtet sich nach Elektrolyten im Patientenblut
Bestimmung der Elektrolyte vor jeder Dialyse
Welche Komplikationen sind während der Durchführung einer Hämodialyse möglich?
Blutdruckabfall (Hypotonie)
Muskelkrämpfe
Übelkeit und Erbrechen
Kopfschmerzen
Schwindel
Herzrhythmusstörungen
Krampfanfälle (selten)
Luftembolie (selten, aber lebensbedrohlich)
technische Probleme am Dialysegerät oder Shunt
Synonym Peritonealdialyse
= auch Bauchfelldialyse genannt
Vorgehen Peritonealdialyse
Vorgehen
Das Bauchfell (Peritoneum) übernimmt die Funktion der semipermeablen Membran
Als Dialysat wird eine kaliumfreie Glukoselösung verwendet
Diese Lösung wird über einen Katheter in die Bauchhöhle eingebracht (Katheterzugang wird muss operativ angelegt werden)
Stoffaustausch zwischen Dialysat und Blut erfolgt durch Diffusion entlang des Konzentrationsgefälles
Das verbrauchte Dialysat wird nach einer gewissen Zeit über einen Katheter abgelassen
Formen der Peritonealdialyse
Kontinuierliche ambulante Peritonealdialyse (CAPD)
Patient wechselt den Beutel manuell
4-5x täglich, ca. 20-30 Minuten
APD: maschinell unterstützte (automatische) Peritonealdialyse mithilfe eines Automaten (Cycler)
Nächtlich intermittierende Peritonaldialyse (NIPD)
Erfolgt voll automatisch
Über Nacht
Kommt häufig bei Kindern zum Einsatz
Sonderform IPD: intermittierende Peritonealdialyse, in der Regel 3- mal pro Woche mit einem Cycler im Dialysezentrum.
Medizinische Kontraindikation Peritoneal dialyse
Intraabdominelle Verwachsungen infolge großer Bauchoperationen
Entzündliche Darmerkrankungen
Schwere geistige und körperliche Behinderung
Soziale Kontraindikation einer Peritonialdialyse
Mangelnde Kooperation des Patienten
Psychologisch- ästhetische Widerstände
Psycho-soziale Probleme
Vorteile einer Peritonialdialyse bei Diabetes
1. Langsamere und gleichmäßigere Ultrafiltration (Vermeidung von hypotensiven Episoden) und geringere Elektrolytveränderung im Vergleich zur Hämodialyse.
2. Einen längeren Erhalt der Nierenrestfunktion im Vergleich zur Hämodialyse und damit auch mehr diätetische Freiheit bezüglich Flüssigkeits- und Kaliumaufnahme.
3. Diabetiker mit autonomer Neuropathie sind durch die gleichmäßige tägliche Ultrafiltration besser bezüglich hypotensiver Kreislaufdysregulation geschützt.
Extrakorporales, kontinuierliches Dialyseverfahren über 24h für intensivpflichtige Patienten mit akutem Nierenversagen unter Erzeugung eines hydrostatischen Druckgefälles
Vorgehen Hämofiltration
Kontinuierlicher Flüssigkeitsentzug -> kreislaufschonender
Unterschied zur Hämodialyse:
kein Dialysator, sondern eine Filtermembran (Hämofilter)
statt Dialysat wird eine Substitutionslösung verwendet
Einstellungen werden vom Arzt getroffen, Aufbau und Durchführung der Behandlung übernimmt das Pflegepersonal
Definition chronische Niereninsuffizienz oder chronisches Nierenversagen
= ein über einen längeren Zeitraum (> 3 Monate) bestehender, irreversibler Funktionsverlust der Nieren. Das Krankheitsbild entwickelt sich in der Regel langsam (über Jahre).
Häufige chronische Niereinsuffizienz
Von einer chronischen Niereninsuffizienz sind in Deutschland etwa 60.000 Menschen betroffen, darunter befinden sich 650 Kinder
Jedes Jahr erkranken etwa 100-200 Kinder neu an einer chronischen Niereninsuffizienz
Unterscheidung Ursachen chronische Niereninsuffizienz
Angeborene Erkrankungen
Erworbene Erkrankungen
Beispiele angeborene Krankheiten, die zu einer chronische Niereninsuffizienz führen
Urethralklappenstenose
Refluxnephropathie
Polyzystische Nierenerkrankungen
Beispiele erworbene Erkrankungen, die Ursachen für eine chronische NIereninsuffizienz führen
Glomerulonephritis
Pyelonephritis
HUS
Nephrotisches Syndrom
Faktoren pathophysiologischer Kreislauf chronische Niereninsuffizienz
Niedergang der Glomeruli -> Vermehrte Beanspruchung der verbleibenden Glomeruli (Perfusion & Filtrationsrate sind gesteigert) -> Schädigung der Kapillaren -> Steigerung der Durchlässigkeit (v.a. Proteinurie) -> Fibrosierung (bindegewebiger Umbau) -> Atrophie der Nierentubuli -> Schrumpfniere(n)
Stadien der chronischen Niereninsuffizienz
Ausprägung der chronischen Niereninsuffizienz wird anhand der glomerulären Filtrationsrate (GFR) bestimmt:
Stadium 1 (GFR > 90ml/min): Nierenschädigung bei noch normaler Nierenfunktion, ggf. leichte Proteinurie nachweisbar
Stadium 2 (GFR 60-89ml/min): leichte Nierenfunktionseinschränkung, volle Kompensation
Stadium 3 (GFR 30-59ml/min): mittelschwere Nierenfunktionseinsschränkung, Anstieg der Parameter
Stadium 4 (GFR 15-29ml/min): schwere Nierenfunktionseinschränkung, beginnende Urämie
Stadium 5 (GFR < 15ml/min): terminale Niereninsuffizienz, Urämie, Pat. wird dialysepflichtig
Symptome chronische Niereninsuffizienz
Der Beginn kann symptomlos bleiben, mit zunehmender Funktionseinschränkung kommt es zu einer
Gestörten Regulation des Wasserhaushalts mit
Vermehrter oder verringerter Urinausscheidung
Bei Säuglingen mit angeborener Niereninsuffizienz bestehen die Symptome:
Erbrechen
Nahrungsverweigerung und Entwicklungsrückstand
die Dehytratation kann ein Versagen des Kreislaufs zur Folge haben.
Symptome bei fortschreitender Einschränkung der Nierenleistung
Störungen des Allgemeinbefindens
Abnahme der körperlichen Leistungsfähigkeit
Müdigkeit und Konzentrationsschwäche
Wassereinlagerung (Ödeme), morgens im Bereich der Augenlider, abends an Füßen und Unterschenkeln mit Gewichtszunahme
Wasser kann sich in der Lunge ansammeln(Lungenödem) und Atemnot verursachen
Blutarmut (Anämie) durch Mangel an Erythropoetin
Störung des Knochenstoffwechsels: Fehlen von aktivem Vitamin D, Überproduktion von Nebenschilddrüsen-Hormon
Störung des Mineral- und Wasserhaushalts
Übersäuerung des Blutes (Azidose)
Bluthochdruck, Herz- und Gefäßschädigung
verzögertes Wachstum und verspätete Pubertät
Diagnostik chronische NIereninsuffizienz
Anamnese (Ursache?, Wachstumskurve, Pubertätsverzögerung)
Klinische Untersuchung
Urindiagnostik
Blutuntersuchung (v.a. Kreatinin u. Harnstoff, Elektrolyte, Anämie)
Sonografie
Ggf. Röntgen um Komplikationen festzustellen
Therapie chronische Niereninsuffizienz
Ziel: Fortschreiten der Erkrankung verhindern & Sekundäre Schäden vermindern
Beseitigung/Behandlung der Ursache
Blutdruckeinstellung
Ernährungsmanagement
Angemessene Flüssigkeitszufuhr
Förderung der Ausscheidung mit Diuretika
Gentechnisch hergestelltes Erythropoetin (EPO) muss zur Anregung der Blutbildung einmal wöchentlich unter die Haut gespritzt werden
Ggf. Nierenersatzthearpie (Dialyse)
Ggf. Nierentransplantation (bei terminaler Niereninsuffizienz)
Behandlung mit Wachstumshormonen:
Da niereninsuffiziente Kinder nicht mehr auf eigenes Wachstumshormon und IGF-I ansprechen und damit zu klein bleiben, lässt sich mit biosynthetisch hergestelltem menschlichem Wachstumshormon das verzögerte Längenwachstum ausgleichen
Die Therapie muss über 5-8 Jahre fortgesetzt werden, dadurch kann ein durchschnittlicher Größengewinn von 10,5 cm bei Jungen und bei Mädchen von 7,0 cm erzielt werden
Zugelassen ist biosynthetisches Wachstumshormon bei einer um mindestens 50 % eingeschränkten Nierenleistung, es kann dann vom Arzt verschrieben werden
Komplikationen der chronischen NIereninsuffizienz
Akute Komplikationen des ANV können auch beim CNV auftreten
Chronische Komplikationen sind Folgen der sekundären Schädigung verschiedener Organe
Progonose chronische Niereninsuffizienz
Zeitpunkt, ab dem eine Nierenersatztherapie notwendig ist, ist variabel und von der Grunderkrankung abhängig
Bei Nierentransplantationen besteht die Möglichkeit einer Lebendspende oder einer Fremdspende
Definition Urosepsis
= systemische Entzündungsreaktion, die von den Nieren oder dem Urogenitaltrakt ausgeht
Pathogenese Urosepsis
Erreger dringen in die Blutbahn ein
z.B. E. coli (am häufigsten), Klebsiella, Enterokokken, Pseudomonas
Diese lösen eine starke Entzündungsreaktion des gesamten Organismus aus
Risikofaktoren im Kindesalter für eine Urosepsis
Vesikoureteraler Reflux (VUR): Rückfluss von Urin aus der Blase in die Harnleiter oder Niere.
Harnabflussstörungen: z. B. durch Ureterabgangsstenose, Urethralklappen (Posterior Urethral Valves).
Hydronephrose: Erweiterung des Nierenbeckens durch gestauten Urin.
Neurogene Blase: z. B. bei Spina bifida.
Kinder mit häufigen HWIs tragen ein höheres Risiko, dass sich eine Infektion systemisch ausbreitet.
Neugeborene und junge Säuglinge haben ein unreifes Immunsystem → höhere Wahrscheinlichkeit für eine rasche Generalisierung einer Infektion.
Angeborene oder erworbene Schwächen des Immunsystems (z. B. neutrophile Dysfunktionen, Hypogammaglobulinämie).
Harnblasenkatheter, Operationen im Urogenitalbereich oder diagnostische Eingriffe können Infektionen begünstigen.
Führt zu Druck auf die Harnwege → begünstigt Harnstau und Infektionen.
Verzögerte Therapie kann zur Ausbreitung der Infektion führen.
Unterscheidungsmerkmale Urosepsis nach Schweregrad
Sepsis
Schwere Sepsis
Septischer Schock
Symptome Urospesis bei einer einfachen Sepsis
Fieber oder Hypothermie
Tachykardie
Tachypnoe
Hypotonie
bei Früh- & Neugeborenen: gastrointestinale Symptome, Apnoen & Bradykardien
Blässe, Schwitzen, Abgeschlagenhei
Leukozytose
Symptome Urosepsis bei einer schweren Sepsis
• Sepsis + zusätzliche Symptome von Organfehlfunktionen
• Gehirn: akute Enzephalopathie = eingeschränkte Wachheit, Desorientiertheit, Unruhe
• Niere: akutes Nierenversagen = Oligurie, Anurie, erhöhte Nierenwerte
• Blutbild/Gerinnung: Thrombozytopenie
Symptome Urosepsis bei septischen Schock
Sepsis + Blutdruckabfall, Zentralisation
Diagnostik Urosepsis
Anamnese
Klinische Symptomatik
Blutdiagnostik (v.a. Blutkultur)
Urindiagnostik (v.a. Urinkultur)
ggf. Lumbalpunktion
Definition Urolithiasis
= das Vorkommen von Konkrementen (Steinen) in den Harnwegen (Harn-/Nierensteine)
Unterscheidung der Urolithiasis
Nephrolithiasis (Nierenstein)
Ureterolithiasis (Harnleiterstein)
Zystolithiasis (Harnblasenstein)
Urethralithiasis (Harnröhrenstein)
Symptome Urolithiasis (allgemein)
Harnsteine verursachen erst dann Beschwerden, wenn sie sich lösen und wandern bzw. wenn sie feststecken und den Harnabfluss behindern (steinbedingte Harnstauung).
Symptome bei Urolithiasis
Fieber
Appetitlosigkeit
Bauchschmerzen
Meteorismus
Pyurie
Unterschied zwischen aerober und anaerober Blutkultur
Aerobe Blutkultur: Diese Flasche enthält Nährmedium für aerobe Bakterien, also Keime, die Sauerstoff zum Überleben benötigen. Beispiele: Escherichia coli, Staphylococcus aureus.
Anaerobe Blutkultur: Enthält ein spezielles Medium für anaerobe Bakterien, die ohne Sauerstoff wachsen können. Beispiele: Bacteroides, Clostridium.
Beide Flaschen sind wichtig, um ein möglichst breites Spektrum potenzieller Erreger zu erfassen.
Blutkulturen über einen Port
Die Entnahme von Blutkulturen über einen Port (z. B. bei onkologischen Patienten) kann kontaminationsanfälliger sein, da der Port selbst Keime enthalten kann.
Wenn möglich, sollte die Blutkultur immer peripher venös abgenommen werden.
Falls der Port verwendet werden muss, sollten zusätzlich Blutkulturen peripher entnommen werden, um eine Unterscheidung zwischen echter Bakteriämie und Kontamination durch den Port zu ermöglichen.
Händehygiene & sterile Arbeitsweise: Strikte Händedesinfektion, sterile Handschuhe, sterile Abdeckungen und Desinfektion der Entnahmestelle sind essenziell.
Desinfektion der Gummistopfen der Blutkulturflaschen: Die Stopfen müssen mit alkoholischem Desinfektionsmittel abgewischt werden, bevor die Nadel eingeführt wird.
Häufige Fehler bei der Blutkultur-Entnahme
Unzureichende Desinfektion der Haut oder der Flaschenstopfen → Kontamination mit Hautkeimen.
Zu geringe Blutmenge entnommen → erschwert das Keimwachstum.
Entnahme nach Beginn einer Antibiotikatherapie → Erregernachweis kann ausbleiben.
Keine zeitnahe Inkubation → Lagerung bei Raumtemperatur verzögert Ergebnis und mindert Qualität.
Um zwischen transienter (kurzzeitiger) und persistierender Bakteriämie zu unterscheiden.
Bei sepsisverdacht werden meist 2–3 Blutkulturpaare im Abstand von ca. 30–60 Minuten abgenommen, um die Erregernachweissicherheit zu erhöhen.
Wie lange dauert es, bis Ergebnisse vorliegen?
Erste Hinweise (z. B. positives Signal, Gramfärbung): innerhalb von 24 Stunden.
Endgültiges Ergebnis (inkl. Identifikation + Antibiogramm): meist 48–72 Stunden.
Bei langsam wachsenden Erregern kann es auch bis zu 5–7 Tage dauern.
Richtige Reihenfolge der Blutkultur-Entnahme
Händedesinfektion durchführen.
Materialien vorbereiten (sterile Handschuhe, Desinfektionsmittel, Blutkulturflaschen, Kanüle, etc.).
Gummistopfen der Blutkulturflaschen mit alkoholischem Desinfektionsmittel abwischen.
Punktionsstelle (z. B. Vene) sorgfältig desinfizieren und einwirken lassen.
Sterile Handschuhe anziehen.
Blutentnahme durchführen – zuerst aerobe, dann anaerobe Flasche befüllen (wenn kein Butterfly-System verwendet wird).
Flaschen nicht schütteln, nur leicht schwenken.
Blutkulturflaschen beschriften und dokumentieren (inkl. Entnahmezeit).
Proben zeitnah ins Labor bringen (innerhalb von max. 2 Stunden).
Händedesinfektion nach der Entnahme durchführen.
Symptome Urolithiasis bei Kindern und Jugendlichen
Nierenkoliken mit Schmerzen vom Nierenlager bis in die Schamgegend
Makrohämaturie
Therapie Urolithiasis
reichliche Flüssigkeitszufuhr
Bewegung
→Dadurch oftmals Spontanabgang möglich
Aktive Steinentfernung durch ESWL (extrakorporale Stoßwellenlithotripsie)
Reichliche Flüssigkeitszufuhr
reichlich körperliche Bewegung (Treppensteigen, Schwimmen, Gymnastik)
Gezieltes Behandeln von Harnwegsinfektionen
Beheben von Harnabflussstörungen
Bei Stoffwechselstörungen: diätetische und medikamentöse Maßnahmen
Therapie Urosepsis
Intensivmedizinische Betreuung
Antibiotische Therapie (nach Erregernachweis gezielt, zuvor Breitbandantibiotikum)
Sanierung des Infektionsherdes (z.B. Katheter)
Symptomatische Behandlung:
Ausgleich des Flüssigkeitshaushaltes
Ggf. Blutdruckerhöhende Medikamente
Ggf. Sauerstoffgabe oder Beatmung
Fieber senken
Ggf. Dialyse
Pflege bei Urosepsis
Temperatur, Puls, Blutdruck, Atmung, O2-Sättigung mindestens alle 15–30 Minuten (initial).
Frühzeitiges Erkennen einer klinischen Verschlechterung: z. B. zunehmende Tachykardie, Hypotonie, Bewusstseinstrübung.
Intravenöse Flüssigkeitstherapie nach ärztlicher Anordnung (Volumenmangel und Hypotonie ausgleichen).
Bilanzierung: Einfuhr (Infusionen, orale Zufuhr) und Ausfuhr (Urin, ggf. Erbrechen, Schweiß).
Achtung auf Oligurie oder Anurie – Zeichen für ein drohendes Nierenversagen.
Bei Fieber > 39 °C: physikalische Maßnahmen (Wadenwickel, kühle Waschungen).
Antipyretika nach ärztlicher Verordnung (z. B. Paracetamol, Ibuprofen).
Schüttelfrost vermeiden: Kind nicht zu stark abkühlen.
Achten auf Bewusstsein, Reaktionsfähigkeit, ggf. Krampfbereitschaft.
Bei Leni: bereits Hypotonie, schläfrig → Frühwarnzeichen einer Sepsis-bedingten Enzephalopathie.
Beobachtung auf Tachypnoe, Dyspnoe, Nasenflügeln, Einziehungen.
ggf. Sauerstoffgabe laut ärztlicher Anordnung.
Atemfrequenz regelmäßig dokumentieren.
Rechtzeitige Gabe nach Abnahme der Kulturen!
Infusionen korrekt vorbereiten und dokumentieren.
Auf Nebenwirkungen und Anaphylaxie achten.
Kind beruhigen, einfache Erklärungen.
Eltern einbeziehen, Sicherheit geben.
Zeitnah Informationen geben, was passiert und warum.
Standardhygiene: Händedesinfektion, ggf. Isolation bei multiresistenten Erregern.
Material und Zugänge aseptisch handhaben.
Vitalwerte, Symptome, Pflegeinterventionen, Reaktionen auf Medikamente usw.
Frühwarnsysteme wie PEWS (Pediatric Early Warning Score) ggf. nutzen.
Veränderung des Urins bei HWI
Unangenehmer Geruch
Trüb, ggf. blutig (Hämaturie)
Leukozyturie
Bakteriurie
Veränderte Laborwerte bei HWI
CRP-Erhöhung
Diagnostik HWI
Körperliche Untersuchung
Urindiagnostik (Urinstatus, Urinkultur)
Blutdiagnostik
Therapie HWI
Antibiotische Therapie
ggf. operative Korrektur von Fehlbildungen
Was sind typische Beobachtungskriterien bei einem Harnwegsinfekt?
Häufiges Wasserlassen, Brennen beim Wasserlassen (Dysurie), übelriechender oder trüber Urin, Fieber, Flankenschmerzen, Unruhe oder Verwirrtheit (v. a. bei älteren Menschen).
Wie sollte die Flüssigkeitszufuhr bei einem Harnwegsinfekt aussehen?
2–3 Liter täglich, sofern medizinisch nichts dagegen spricht. Viel trinken hilft, die Harnwege durchzuspülen und Keime auszuschwemmen.
Welche Getränke sind bei einem Harnwegsinfekt besonders geeignet?
Wasser, ungesüßte Tees (z. B. Blasen- und Nierentee mit Bärentraube, Brennnessel oder Goldrute).
Wie sollte die Intimhygiene bei Harnwegsinfekten durchgeführt werden?
Von vorne nach hinten reinigen, milde pH-neutrale Reinigungsmittel verwenden, Schleimhäute nicht reizen, keine aggressiven Seifen benutzen.
Was ist bei Inkontinenz oder Verwendung von Einlagen zu beachten?
✅ Regelmäßiger Wechsel der Einlagen/Windeln, sorgfältige Hautpflege, um Hautreizungen und Infektionen zu vermeiden.
Wie kann man den Harndrang bei HWI positiv beeinflussen?
Regelmäßige Toilettengänge alle 2–3 Stunden, auch ohne starken Harndrang. Blase möglichst vollständig entleeren, z. B. in aufrechter Sitzposition.
Welche Maßnahmen helfen gegen Schmerzen bei Harnwegsinfekten?
Wärmeanwendungen (z. B. Wärmflasche, warmes Bad), bequeme Lagerung, ärztlich verordnete Schmerzmittel.
Welche Aspekte sind bei der Katheterpflege zu beachten?
Geschlossenes System nicht öffnen, tägliche Intimpflege, Katheter und Umgebung sauber halten, Wechsel nur nach ärztlicher Anordnung und hygienischem Standard.
Welche Prophylaxen sind bei Harnwegsinfekten wichtig?
Dekubitusprophylaxe, Sturzprophylaxe (bei häufigem nächtlichen Harndrang), Rezidivprophylaxe (z. B. durch Hygieneschulung und Flüssigkeitszufuhr).
Was sollte einem Patienten mit Harnwegsinfekt erklärt werden?
Bedeutung von viel Trinken, regelmäßiger Toilettengang, richtige Intimhygiene, Warnzeichen für Verschlechterung (Fieber, Schmerzen, Übelkeit), Rücksprache mit Arzt bei Anzeichen einer Verschlimmerung.
Unterscheidung HWI nach Lokalisation
Untere Harnwege = Urethritis, Zystitis
Obere Harnwege = Harnleiterinfektion (Ureteritis), Pyelonephritis
Unterscheidung HWI nach Symptomen
Asymptomatisch = Zufallsbefund Bakteriurie, Patient ist beschwerdefrei
Symptomatisch = Bakteriurie + Symptome
Unterscheidung HWI nach Schwere
Unkompliziert = keine anatomischen Fehlbildungen, keine Begleiterkrankungen
Kompliziert = Risikofaktoren des Patienten (z.B. anatomische Fehlbildungen oder während der Schwangerschaft)
Komplikationen HWI
Durch das Legen eines Blasenkatheters oder durch transurethrale Untersuchungen können die Keime in die Blase geschoben werden
→ Blasenentzündung (Zystitis)
Weitere Ausbreitung der Infektion auf das Nierenbecken und das Nierenparenchym
→ Pyelonephritis
V.a. im Säuglingsalter Gefahr einer Urosepsis (Blutvergiftung durch Bakterien aus dem Urogenitaltrakt)
→ septischer Schock
Symptome HWI Untere Harnwege (Urethritis, Zystitis)
Trinkunlust
Durchfall
Aufgetriebener Bauch
Graublasses Hautkolorit
SubfibrileTemperaturen
Symptome HWI Obere Harnwege (Harnleiterinfektion, Pyelonephritis) bei Säuglingen und Neugeborenen
SubfibrileTemperaturen#
Symptome HWI Kinder- und Kleinkinder Untere Harnwege (Urethritis, Zystitis)
Vermehrter Harndrang (Pollakisurie)
Unwillkürlicher Harndrang (erneutes einnässen)
Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen (Dysurie)
Appetitlosigkeit, Müdigkeit
Symptome HWI Kleinkinder, Schulkinder & Jugendliche obere Harnwege Obere Harnwege (Harnleiterinfektion, Pyelonephritis)
Symptome HWI Obere Harnwege (Harnleiterinfektion, Pyelonephritis) bei Kleinkindern, Kindern, Jugendliche
Bauch- und Rückenschmerzen
Definition Harnwegsinfekt
Besiedlung des Harntraktes mit Keimen, die mit einer lokalen oder einer systemischen Entzündungsreaktion einhergeht
Häufigkeit Harnwegsinfekt
Im 1. LJ sind Jungen häufiger betroffen als Mädchen
In der weiteren Kindheit sind Mädchen aufgrund der kürzeren Harnröhre häufiger betroffen
Pathogenese Harnwegsinfekt
i.d.R. aufsteigene (aszendierende) Infektion durch die Besiedlung durch pathogene Keime (z.B. Escherichia coli o. Pseudomonas)
Begünstigende Faktoren:
Kälte
Reduzierte Widerstandskraft der Schleimhäute
Harntransportstörungen (Reflux, Abflussbehinderungen durch Stenosen) oder Blasenentleerungsstörungen →Vermehrung der eingedrungenen Erreger
Geschwächtes Immunsystem, reduzierter Allgemeinzustand
Instrumentelle Eingriffe etc.
Was ist die Indikation für die Miktionszystourethrografie (MCU)?
Vesikoureteraler Reflux (VUR), rezidivierende Harnwegsinfekte, Harnröhrenanomalien (z. B. Urethralklappen)
Wie wird die Miktionszystourethrografie (MCU) durchgeführt?
Blasenfüllung über einen Katheter mit Kontrastmittel, Röntgenaufnahmen während Füllung und Miktion zur Beurteilung von Reflux und Abflussstörungen
Wann wird eine Miktionssonografie (MUS) eingesetzt?
Bei Kindern als strahlenfreie Alternative zur MCU, zur Refluxdiagnostik
Wie läuft die Durchführung der Miktionssonografie (MUS) ab?
Blasenfüllung mit echokontrastverstärktem Urin, Ultraschall während der Miktion zur Darstellung eines Refluxes
Was sind die Indikationen für die intravenöse Urografie/Pyelografie (IVU/IVP)?
Verdacht auf Harnleiterabgangs- oder Abflussstörungen, Harnsteine, Tumore, Fehlbildungen
Wie funktioniert die IVU/IVP?
Intravenöse Gabe eines Kontrastmittels, anschließend serielle Röntgenaufnahmen zur Darstellung von Nierenfunktion und Harnabfluss
Wann wird eine Nierenszintigrafie durchgeführt?
Bei Verdacht auf Refluxnephropathie, Narbenbildung, funktionelle Abklärung beider Nieren, Obstruktionsdiagnostik
Wie läuft eine Szintigrafie ab?
Injektion eines radioaktiven Tracers, anschließend Aufnahme mit Gammakamera zur Darstellung von Funktion und Durchblutung der Nieren
Wofür wird die Uroflowmetrie verwendet?
Zur Abklärung von Blasenentleerungsstörungen und zur objektiven Messung des Harnflusses
Welche Werte werden bei der Uroflowmetrie gemessen?
Harnflussrate (Q)
Maximaler Harnfluss (Qmax)
Mittlerer Harnfluss (Qave)
Miktionsvolumen
Miktionsdauer
Harnzeitvolumen
Wie wird die Uroflowmetrie durchgeführt?
Der Patient entleert die Blase bei Harndrang in einen Trichter mit Messfühler. Das Gerät erfasst die Harnmenge und erzeugt eine Harnflusskurve.
Was ist die Zystrometrie?
Ein Teil der urodynamischen Untersuchung zur Messung des Blasen- und Bauchdrucks während der Füllungsphase
Wann wird eine Zystrometrie durchgeführt?
Bei unklaren Speicher- oder Entleerungsstörungen der Blase, bei Verdacht auf neurogene Blasenfunktionsstörungen
Was misst die Zystrometrie?
Detrusoraktivität
Blasencompliance
Harndrangschwelle
Druckverhältnisse während der Füllung
Was ist eine urodynamische Untersuchung?
Eine umfassende Untersuchung zur Beurteilung der Speicher- und Entleerungsfunktion der Harnblase
Wann ist eine urodynamische Untersuchung indiziert?
Bei Harninkontinenz, Miktionsstörungen, neurogenen Blasen, therapieresistenten Beschwerden
Wie läuft eine urodynamische Untersuchung ab?
ombination aus Zystrometrie, Druck-Fluss-Messung und ggf. Elektromyografie (EMG), mit Kathetermessung von Druck und Flussraten
Welche Hauptfunktionen erfüllt die Niere im menschlichen Körper?
Filtration von Blut
Bildung von Urin
Regulation des Wasser- und Elektrolythaushalts
Regulation des Blutdrucks (über Renin)
Hormonproduktion (Erythropoetin, Calcitriol)
Säure-Basen-Haushalt
Wie ist die Niere anatomisch grob aufgebaut?
Nierenrinde (Cortex renalis)
Nierenmark (Medulla renalis)
Nierenpapillen
Nierenkelche (Calices renales)
Nierenbecken (Pelvis renalis)
Harnleiter (Ureter)
Was befindet sich in der Nierenrinde (Cortex renalis)?
Glomeruli (Gefäßknäuel)
Bowman-Kapseln
Anfangsstücke der Nephrone (proximaler Tubulus)
Teile der Henle-Schleife
Kortikale Sammelrohre
Was befindet sich im Nierenmark (Medulla renalis)?
Henle-Schleifen (v. a. absteigende und aufsteigende Teile)
Markstrahlen
Sammelrohre
Vasa recta
Was ist ein Nephron und aus welchen Teilen besteht es?
in Nephron ist die funktionelle Grundeinheit der Niere und besteht aus:
Glomerulus
Proximaler Tubulus
Henle-Schleife
Distaler Tubulus
Wie verläuft der Urinabfluss aus der Niere?
Sammelrohr
Nierenpapille
Nierenkelch
Nierenbecken
Harnblase
Harnröhre (Urethra)
Wo befinden sich die Glomeruli – in der Rinde oder im Mark?
n der Nierenrinde (Cortex renalis)
Aus welchen zwei Hauptbestandteilen besteht ein Nierenkörperchen?
Bowman-Kapsel (Capsula glomeruli)
Was ist der Glomerulus?
Ein Knäuel aus kapillären Gefäßschlingen, die das Blut zur Filtration bringen.Er besteht aus fenestrierten Endothelzellen und liegt im Inneren der Bowman-Kapsel.
Was ist die Bowman-Kapsel?
Eine doppelwandige Kapsel, die den Glomerulus umschließt. Sie besteht aus:
Parietalem Blatt (äußere Schicht, aus Plattenepithel)
Viszeralem Blatt (innere Schicht, aus Podozyten)
: Welche Zelltypen sind am Filterprozess im Nierenkörperchen beteiligt?
Endothelzellen der Glomeruluskapillaren
Podozyten (viszerales Blatt der Bowman-Kapsel)
Mesangiumzellen
Welche Schichten bilden die glomeruläre Filtrationsbarriere?
Fenestriertes Endothel der Kapillaren
Basalmembran (gemeinsame Basalmembran)
Schlitzmembran zwischen Podozyten-Fortsätzen
Welche Funktion haben die Podozyten?
Umgreifen die Kapillaren mit ihren Fortsätzen (Pedikeln)
Bilden die Schlitzmembran für die Filtration
Selektieren Moleküle nach Größe und Ladung
: Was ist das Mesangium und welche Funktionen hat es?
Mesangium liegt zwischen den Kapillarschlingen
Besteht aus Mesangiumzellen und extrazellulärer Matrix
Funktionen:
Stabilisierung der Kapillarschlingen
Phagozytose von Ablagerungen
Regulation der Durchblutung durch Kontraktion
Was ist der Harnpol und was der Gefäßpol eines Nierenkörperchens?
Gefäßpol: Eintritt der afferenten Arteriole und Austritt der efferenten Arteriole
Harnpol: Übergang von der Bowman-Kapsel in den proximalen Tubulus
Welche drei Prozesse führen zur Bildung von Sekundärharn aus dem Blut?
Filtration im Glomerulus
Rückresorption im Tubulussystem
Sekretion von Stoffen in den Tubulus
Was ist Primärharn und wo entsteht er?
Ein ultrafiltrierter Teil des Blutplasmas
Entsteht im Glomerulus durch Filtration des Blutes
Ca. 150–180 Liter pro Tag
Welche Stoffe sind im Primärharn enthalten?
Wasser
Glukose
Elektrolyte (Na⁺, K⁺, Cl⁻, etc.)
Harnstoff, Kreatinin
Kleine Proteine Keine Blutzellen oder großen Proteine!
Wo erfolgt die Rückresorption der meisten Stoffe?
Im proximalen Tubulus – hier werden ca. 70 % des Wassers und der Elektrolyte sowie fast 100 % der Glukose rückresorbiert.
Welche Rolle spielt die Henle-Schleife bei der Harnkonzentrierung?
Absteigender Schenkel: wasserdurchlässig, keine Elektrolytresorption
Aufsteigender Schenkel: wasserundurchlässig, aktive Na⁺-Resorption → Erzeugt ein konzentriertes Markmilieu (Gegenstromprinzip)
Was passiert im distalen Tubulus?
Feinabstimmung der Rückresorption von Natrium, Kalium und Kalzium
Einfluss von Hormonen wie Aldosteron
Beginn der aktiven Sekretion von Abfallstoffen
: Welche Rolle spielen die Sammelrohre bei der Harnbildung?
Letzte Konzentration des Harns
Wasserresorption unter Einfluss von ADH (Antidiuretisches Hormon) → Reguliert die Harnmenge je nach Hydratationszustand
Wie viel Sekundärharn wird pro Tag ausgeschieden?
Ca. 1,5 Liter pro Tag
Aus ursprünglich etwa 180 Litern Primärharn
Welche Hormone beeinflussen die Urinbildung maßgeblich?
ADH: steigert Wasserrückresorption in den Sammelrohren
Aldosteron: fördert Na⁺- und Wasserrückresorption, K⁺-Sekretion
ANP: senkt Rückresorption von Natrium → vermehrte Ausscheidung
Parathormon (PTH): reguliert Ca²⁺- und Phosphat-Rückresorption
Welches Gefäß bringt Blut zur Niere?
A. renalis (Nierenarterie)
Entspringt direkt aus der Aorta abdominalis
Beschreibe den arteriellen Blutfluss durch die Niere.
A. renalis
A. interlobaris (zieht zwischen den Markpyramiden zur Rinde)
A. arcuata (bogenförmig an der Mark-Rinden-Grenze)
A. interlobularis (strahlt in die Rinde ein)
Vas afferens (führt zum Glomerulus)
Glomerulus → Filtration
Vas efferens (führt Blut ab)
Was passiert mit dem Blut nach dem Glomerulus?
Fließt über das Vas efferens ab
Bildet ein peritubuläres Kapillarnetz oder die Vasa recta
Dient der Versorgung des Tubulussystems und der Rückresorption
Welche venösen Gefäße führen das Blut aus der Niere ab?
Vasa recta / peritubuläres Kapillarnetz
V. interlobularis
V. arcuata
V. interlobaris
V. renalis → mündet in die V. cava inferior
Wie viel Prozent des Herzzeitvolumens erhalten die Nieren?
Etwa 20–25 % des Herzzeitvolumens → ca. 1,2–1,3 Liter Blut pro Minute
Welcher Teil des Nervensystems innerviert die Niere hauptsächlich?
Das sympathische Nervensystem
Welche Effekte hat die sympathische Innervation auf die Niere?
Vasokonstriktion der A. renalis → verminderte Durchblutung
Stimulation der Reninfreisetzung aus dem juxtaglomerulären Apparat
Hemmung der Natrium- und Wasser-Ausscheidung
Welche Nervenfasern innervieren die Niere?
Fasern aus dem Plexus coeliacus und Plexus renalis
Hauptsächlich sympathische Fasern aus den Segmenten Th10–L1
Gibt es eine parasympathische Innervation der Niere?
Kaum relevant
Geringe Anteile parasympathischer Fasern aus dem N. vagus, Funktion unklar
Was kann eine milchige oder trübe Urinfarbe anzeigen?
Pathologisch: Leukozyturie (HWI), Phosphaturie oder Chylurie.Manchmal auch harmlos bei stehendem Urin durch Ausfällungen.
Welche Ursache kann grüner oder blauer Urin haben?
Medikamente (z. B. Amitriptylin, Propofol), Farbstoffe oder seltene Infektionen (Pseudomonas aeruginosa).
Welche Labordiagnostik ist bei pathologisch veränderter Urinfarbe sinnvoll?
Urinstatus (Mikroskopie, Teststreifen), Urinkultur, Urinsediment, ggf. Blutuntersuchung und Bildgebung.
Faktoren Clean-Catch-Urin
• Auffangen von frischen Blasenurin nach dem Trinken mit einem sterilen Gefäß
• Falsch positive Ergebnisse liegen bei 5-26%
Faktoren Suprapubische Blasenfunktion
• Harnblase wird oberhalb des Schambeins punktiert
• Indikation: Sterile Entnahme von Urin, Entleerung der Harnblase bei akutem Harnverhalt
Faktoren Anamnese bei Blasenfunktionsstörungen
Familienanamnese
Krankheitssymptome
Beurteilung der Nieren
Beurteilung der Genitalien
Messparameter
Faktoren Anamnese in der Blasenfunktionsstörungsdiagnostik
• Genetische Vorerkrankungen familiär bedingt (→ Teil jeder pädiatrischen Anamnese!)
Filtern von Krankheitsbilder
Faktoren Krankheitsbilder in der Blasenfunktionsstörungsdiagnostik
• Bei Kleinkindern: Erfragung der Eltern • Bei älteren Kindern und Jugendlichen: ggf. Vier-Augen-Gespräch (Aufbau von Vertrauen) Häufigsten Krankheitssymptome
• Fieber
• Fieber ohne klar erkennbare Ursache muss immer zu einer Urinuntersuchung veranlassen!
• Schmerzen • Art & Lokalisation entscheidend für die Diagnosestellung (häufig im Bauchraum – wichtig: Differenzialdiagnostik!)
• Säuglinge: langandauernde Schreiattacken, Trinkschwäche, vermehrte Exzitabilität
• Inkontinenz & Miktionsstörungen
Faktoren Beurteilung der Nieren in der Harnkontenzstörungen
• Nierenpalpation (bei angewinkelten Beinen und entspannter Bauchdecke)
• Überprüfung des Nierenklopfschmerzes anhand der Wirbelsäule von kranial nach kaudal
• Fußstellungsanomalien, atypische Behaarung im Lumbosakralbereich, Deformierung der kranialen Rima ani → Spina bifida occulta o. sakrale Dysgenesie
Faktoren Beurteilung der Genitalien bei den Blasenfunktionsstörungen
• Bei Kindern immer in Anwesenheit der Eltern
• Dokumentation des Pubertätsstadiums
Faktoren Messwerte bei der Blasenfunktionsstörungsdiagnostik
• Gewicht, Körperlänge (wichtig zur Bewertung anderer Messparameter (RR) und der exakten Dosierung von Medikamenten) → Kleinwuchs = möglicher Hinweis auf chronische Niereninsuffizienz
• Blutdruck → art. Hypertonie
• Körpertemperatur → Fieber = rektal > 38,2°C, oral o. im Ohr > 38,5°C
Formen der Urinlabordiagnostik
Urinstatus
Urinkultur
Faktoren Urinstatus
a) Makroskopische Beurteilung
b) Urinschnelltest mit Teststreifen
Nachweis von Proteinen, Hämaturie, Glukose, Nitrit, Leukozyten
Faktoren Urinkultur
Funktion ableitende Harnwege
• Über die ableitenden Harnwege verlässt der Urin den Körper
Anteile der ableitenden Harnwege
• Die ableitenden Harnwege bestehen aus:
• Nierenbecken (Pelvis renalis)
• Harnleiter (Ureter)
• Harnblase (Vesica urinaria)
• Harnröhre (Urethra)
Was versteht man unter Miktion?
Miktion ist der physiologische Vorgang der Blasenentleerung, bei dem Urin aus der Harnblase über die Harnröhre ausgeschieden wird.
Welche Hauptnerven sind an der Steuerung der Miktion beteiligt?
N. hypogastricus (sympathisch), N. pelvicus (parasympathisch) und N. pudendus (somatisch).
Welche Funktion hat der Nervus hypogastricus bei der Miktion?
Er gehört zum sympathischen Nervensystem und fördert die Speicherung von Urin: Er entspannt den Detrusormuskel und kontrahiert den inneren Sphinkter.
Welche Funktion hat der Nervus pelvicus bei der Miktion?
Er gehört zum parasympathischen System und fördert die Blasenentleerung durch Kontraktion des Detrusormuskels und Erschlaffung des inneren Sphinkters.
Welche Funktion hat der Nervus pudendus bei der Miktion?
: Er ist somatisch und kontrolliert den äußeren Schließmuskel der Harnröhre (M. sphincter urethrae externus) willkürlich.
Wo befindet sich das „Miktionszentrum“ im Gehirn?
Im Pons (Brücke), genauer gesagt im pontinen Miktionszentrum (PMC, Barrington-Kern).
Wie wird die Blase während der Speicherphase gesteuert?
Über sympathische Aktivität (N. hypogastricus): Detrusor entspannt, innerer Sphinkter kontrahiert. Der äußere Sphinkter bleibt durch somatische Aktivität (N. pudendus) geschlossen.
Wie läuft die Entleerungsphase (Miktion) neurologisch ab?
: Aktivierung des parasympathischen Nervs (N. pelvicus) → Detrusor kontrahiert, innerer Sphinkter erschlafft. Hemmung des N. pudendus → äußerer Sphinkter erschlafft.
Welche Rolle spielt das Rückenmark bei der Miktion?
Es vermittelt Reflexe zwischen Blase und Gehirn (Sakralmark S2–S4) und ist bei Kleinkindern oder neurologisch geschädigten Patienten Hauptakteur der Reflexmiktion.
Was ist eine Reflexmiktion?
Eine unwillkürliche Blasenentleerung durch einen spinalen Reflexbogen, wenn die supraspinale Kontrolle (z. B. durch das pontine Miktionszentrum) gestört ist.
Urinmenge pro 24 Stunden
1,5 Liter
Zusammensetzung Urin
• 95 % Wasser
• 5 % harnpflichtige Substanzen
• Harnstoff, Harnsäure und Kreatinin
• Stoffe, die der Körper nur über die Niere ausscheiden kann
Definition Mittelstrahlurin
• Patient lässt etwas Urin in die Toilette, dann hält er den Harnstrahl an und fängt mit einem Becher etwas Urin auf, den restlichen Urin entleert der Patient wieder in die Toilette
Definition Katheterurin
• Urinprobe wird mit einer Kanüle & Untersuchungsröhrchen aus der vorgesehenen Entnahmestelle des Katheters entnommen (nicht aus dem Beutel!)
Definition Urinbeutelurin
• Kleben eines Auffangbeutels
Faktoren Einmal-Katheterisierung
• Zur Gewinnung von sterilem Urin • Jede Katheterisierung birgt die Gefahr einer Infektion, nur bei strenger Indikation durchführen
Faktoren Sammelurin
• Ein 24-Stunden Sammelurin wird für verschiedene Untersuchungen benötigt
• So lässt sich ermitteln, wie viel von einer bestimmten Substanz in 24-Stunden ausgeschieden wird (z.B. Eiweiße bei unzureichender Nierenfunktion)
• Mit dem 24-Sammelurin kann zudem die Kreatinin-Clearance bestimmt werden, die die glomeruläre Filtrationsrate der Niere anzeigt (Leistungsfähigkeit der Nieren
Durchführung Sammelurin
• Patient erhält ein verschließbares Sammelgefäß • Sammlung beginnt morgens (Uhrzeit und Datum notieren)
• alle Urinportionen in das Sammelgefäß geben
• Nach Abschluss der Sammlung Urinmenge abmessen und dokumentieren, Urin durchmischen und eine Probe nehmen
Was ist die Funktion des juxtaglomerulären Apparats?
Er misst den Blutdruck und den Natriumgehalt im distalen Tubulus und reguliert die Reninfreisetzung.
Bestandteile ableitende Harnwege
Anatomie Urethra der Frau
• ca. 4-5 cm
• verläuft grade
• Äußere Öffnung hinter der Klitoris
Anatomie Urethra des Mannes
• ca. 20 cm
• Verläuft in 2 Krümmungen
• Über die Harnröhre wird auch Ejakulat ausgeschieden -- Harnsamenröhre
Welche Medikamente wirken hemmend auf das RAAS?
ACE-Hemmer (z. B. Ramipril)
AT1-Rezeptorblocker (Sartane, z. B. Losartan)
Renin-Inhibitoren (z. B. Aliskiren)
Aldosteronantagonisten (z. B. Spironolacton)
Aufgaben proximaler Tubulus
: Resorption von Glukose, Aminosäuren, Proteine, Ionen und Wasser
Faktoren intermitterender Tubulus : (+ proximaler Tubulus-> Absteigender Teil der Henle- Schleife)
: Resorption von Wasser
Aufgaben staler Tubulus: (+ intermediärer Tubulus -> aufsteigender Teil der Henle-Schleife:
nicht wasserdurchlässig, aktiver Na- Transport
Aufgaben distaler Tubulus
liegt den Vas afferens/efferens direkt an und bildet mit ihnen den juxtaglomerulären Apparat (dient der Autoregulation der glomerulären Filtration)
Aufgaben Sammelrohr
schließt sich über einen Verbindungstubulus an den distalen Tubulus an und mündet an der Nierenpapille ins Nierenbecken
Faktoren Blutuntersuchungen bei Blasenstörungen
• Serum-Kreatinin & GFR: Kreatinin wird ausschließlich glomerulär gefiltert, ist aber abhängig von Alter, Gewicht und Muskelmasse
• Harnstoff
Faktoren makroskopische Urinuntersuchung
Beobachtung des Urins mit dem bloßen Auge (makroskopisch) Farbe, Durchsichtigkeit, Geruch, Miktionsmenge und Miktionshäufigkeit können physiologische und pathologische Veränderungen des Urins zeigen
Wie sieht die normale Urinfarbe aus und wodurch entsteht sie?
Hellgelb bis bernsteinfarben. Die Farbe entsteht durch das Abbauprodukt Urobilin, das aus Bilirubin entsteht.
Welche Faktoren können die Urinfarbe physiologisch verändern, ohne dass eine Erkrankung vorliegt?
Flüssigkeitsaufnahme, Ernährung (z. B. Rote Bete, Spargel), Medikamente, Vitamine (z. B. Vitamin B-Komplex → gelb-orange).
Was kann eine dunkelgelbe bis orange Urinfarbe bedeuten – physiologisch?
Geringe Flüssigkeitszufuhr → konzentrierter Urin oder nach Einnahme von Vitaminpräparaten.
Welche Ursache kann roter Urin haben, ohne krankhaft zu sein?
Verzehr von Roter Bete, Rhabarber oder Lebensmittelfarbstoffen.
Was sind mögliche pathologische Ursachen für rötlichen oder blutigen Urin?
Hämaturie (z. B. durch Harnwegsinfekt, Nierensteine, Tumoren), Hämoglobinurie oder Myoglobinurie.
Was kann eine braune Urinfarbe bedeuten?
Pathologisch: Lebererkrankungen (z. B. Hepatitis → Bilirubin im Urin), Hämolyse. Nicht-pathologisch: starke körperliche Belastung (Myoglobin), Medikamente.
Welche Bedeutung hat schwarzer Urin?
Sehr selten. Möglich bei Melanom (Melanin im Urin) oder Alkaptonurie (Homogentisinsäure).
Aufgabe: Bildung von Sekundärharn (ca. 1,5-2l/Tag) durch
➢ Resorption
➢ Sekretion
Faktoren Sammelrohre
• schließen sich an distale Tubuli an
• mehrere Tubuli vereinigen sich zu einem Sammelrohr
• Ableitungswege f ür Harn & Wirkungsort des ADH (Einfluss auf die auszuscheidende Harnmenge)
• Harn erreicht das Nierenbecken
• wird durch die Harnleiter zu Harnblase geleitet
• Harn wird über die Harnr öhre ausgeschieden
Faktoren Autoregulation der Nierenduchblutung für die glomulären Filtration
• Die Niere benötigt einen konstanten Druck, damit das Abpressen über den Filter (Glomeruläre Filtration) möglich ist
• die Niere kann über die glatte Muskulatur in den Blutgefäßen in den Nieren den Blutdruck in der Niere konstant halten = Autoregulation: glomerulärer Blutdruck von 50 mmHg wird beibehalten
Achtung! Funktioniert nur bei einem Arteriellen Blutdruck im Körper von 80 – 180 mmHg systolisch
Zusammensetzung des Urins
• 95% Wasser
• Harnsäure
• Kreatinin
• Organische & anorganische Salze
• Organische Säuren
• Farbstoffe
• Hormone
• Wasserlösliche Vitamine
Faktoren harnpflichige Stoffe
Harnstoff
Harnsäure
Kreatinin
Funktionen und Aufgaben der Niere
Harnbildung
Aufrechterhaltung und Regulatin des Elektrolyt- und Wasserhaushaltes
Ausscheiden harnpflichtiger Substanzen
Regulation des Säure-Basen-Haushaltes (pH-Wert)
Synthese von Hormonen und Hormonprodukton
RR-Regulation
Abkürzung GFR
Glomeruläre Filtration(s-Rate)
GFR pro Minute
120ml Primärharn
Durchschnittlicher GFR pro Tag
ca. 170- 180l Primärharn pro Tag (Erwachsener
Arten wie aus Primärharn Sekundärharn
Filtration
Resorption
Definition Resorption
Aufnahme von Stoffen aus dem Primärharn in den Körper
Definiton Sekretion
Abgabe von Stoffen aus dem Nierengewebe in den Primärharn
Durchschnittliche Menge Sekundärharn pro Tag
Arten wie der Resorptions- und Sekretionsvorgang funktoniert
• Passiv – mit dem Konzentrationsgefälle
• Aktiv – durch Ionenpumpen in der Wand des Tubulussystems
Arten wie die Niere den Wasser- und Eletrolythaushalt reguliert
• Durch Filtration, Sekretion und Resorption
• Natrium, Kalium, Chlorid, Kalzium, Magnesium, Phosphat …
pH-Wert des Urins
5-7
Faktoren, die in der Regulation des pH-Werts der Nieren eine Rolle spielen
Abhängig von Nahrung, Flüssigkeitszufuhr, Vorerkrankungen, Medikamenteneinnahme, Stress, Stoffwechselprozesse…
Faktoren Hormon und Hormonsynthese (Aufgaben der Niere)
Bildung von Erythropoetin im Nierengewebe -> Bildung von roten Blutkörperchen im Knochenmark
In den Zellen des distalen Tubulus erfolgt die Umwandlung des inaktiven Vitamin D2 in das aktive Vitamin D3
Was ist der Renin-Angiotensin-Aldosteron-Apparat (RAAS)?
Ein hormonelles System, das den Blutdruck, das Blutvolumen und den Elektrolythaushalt reguliert.
Wo wird Renin gebildet und bei welchen Reizen freigesetzt?
Renin wird im juxtaglomerulären Apparat der Niere freigesetzt bei:
niedrigem Blutdruck
niedrigem Natriumspiegel
Aktivierung des sympathischen Nervensystems (β1-Rezeptoren)
Was macht Renin im Blutkreislauf?
enin spaltet Angiotensinogen (aus der Leber) zu Angiotensin I.
Was passiert mit Angiotensin I im Körper?
Es wird durch das Enzym ACE (Angiotensin-Converting-Enzyme, v. a. in der Lunge) zu Angiotensin II umgewandelt.
Welche Wirkungen hat Angiotensin II?
Vasokonstriktion (Blutdrucksteigerung)
Stimulation der Aldosteronfreisetzung aus der Nebennierenrinde
ADH-Freisetzung
Förderung von Durst
Stimulation des sympathischen Nervensystems
Was bewirkt Aldosteron?
Rückresorption von Natrium und Wasser in der Niere
Kaliumausscheidung → Blutvolumen und Blutdruck steigen
Form und Lage der Niere
• bohnenförmige Gestalt
• Länge: ca. 10 cm; Breite: ca. 5 cm; Dicke: ca. 4cm
• Gewicht: 120 bis 200 g
• liegen in der Lendengegend beidseits der Wirbelsäule in einem Bindegewebsraum hinter der Bauchhöhle (dorsal der Bauchhöhle im Retroperitonealraum)
- rechte Niere unterhalb der Leber
- linke Niere unterhalb der Milz
Nephron (dtsch.)
Nierenkörperchen
Definition Nephron
zwei hintereinander geschaltete Kapillarnetze
Anteile Nephron
• Nierenkörperchen (Corpusculum renale)
• Nierenkanälchen/ Tubulusapparat (Tubulus renalis)
Blutversorgung der Nieren
• Die Durchblutung beider Nieren beträgt etwa 1l/min
• Jede Niere erhält ihr Blut über die linke bzw. rechte Nierenarterie (A. renalis)
• Eintritt =Nierenhilum
• Blutgefäße verzweigen sich im Verlauf immer kleiner werdend und fächerförmig
• Fächerförmige Bogenarterien (Aa. arcutae) verzweigen sich immer weiter bis kleinste Arteriolen entstehen
• mikroskopisch kleine Arteriolen versorgen jedes Nierenkörperchen (Corpusculum renale) mit Blut -> Filtration
• im Nierenkörperchen zweigt sie sich zu einem knäuelartigen Kapillarschlingengeflecht auf (Glomerulus) -> 1. Kapillarnetz
Faktoren Glomerolum
• jedes Glomerulum (Kapillarknäuel) enthält ein Gefäßknäuel eingestülpt in die sog. Bowman-Kapsel (Glomerulus + Bowman-Kapsel = Nierenkörperchen)
• Ein Glomerulum besteht aus ca. 30 Kapillarschlingen
• Zuführendes Gefäß: Vas afferens
• Abführendes Gefäß: Vas efferens
• Gefäßpol = Eintritt-/Austrittsstelle von Vas afferens & Vas efferens
Anatomie Glomerolum
umgibt den Glomerulus wie ein Trichter, in den ein Filter eingelegt wurd
Filter aus 3 Schichten (Blut-Harn-Schranke)
Die Bowman-Kapsel
inneres Blat
äußeres Blatt
zwischen beiden Blättern liegt ein schmaler SPalt
Blut wird wird durch die Kapsel gepress und dabei gefiltert = Glomuräle Filtration
-Y Primärharn
Lage Juxtaglomuräre Apparat
Liegt im Nierenkörperchen
Zellen Juxtaglumurärer Apparat
Mecula densa
Polkissen
Faktoren Macula densa (Niere)
Berührung des distalen Tubulus, sowie Messung der Ntatriumkonzentration im distalen Tubus
Faktoren Polkissen (Niere)
Zellen bilden das Hormon Renin -Y Blutdruckregulatin, Regulation des Wasser- und Elektrolythaushaltes
Definition Tubulusapparat
Das Nierenkanälchen liegt in der Nierenrinde und im Nierenmark.
Anteile Tubulussystem
• Proximaler Tubulus (Hauptstück)
• Intermediärer Tubulus (Überleitungsstück)
• Distaler Tubulus (Mittelstück)
• Verbindungsstück
• Sammelrohr
Faktoren Henle-Schleife
besteht aus:
− geradem Teil des proximalen Tubulus
− Überleitungsstück (intermediärer Tubulus)
− geradem Teil des distalem Tubulus (Mittelstück)
→ verläuft aus dem Nierenrinde ins Nierenmark und wieder zurück in die Nierenrinde
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