Testdiagnostik
Deliberate Self-Harm Inventory (DSHI) – Erfassung von Häufigkeit, Art und Schwere der Selbstverletzung
Functional Assessment of Self-Mutilation (FASM) – Analyse der Motive für Selbstverletzung
Inventory of Statements About Self-Injury (ISAS) – Differenzierung zwischen affektiven und sozialen Funktionen
Self-Injurious Thoughts and Behaviors Interview (SITBI) – Diagnostisches Interview für NSSV, Suizidgedanken und -versuche
Columbia-Suicide Severity Rating Scale (C-SSRS) – Ausschluss von Suizidalität
Differentialdiagnostik/Komorbiditäten
Suizidalität, Kindesmisshandlung
Borderline-Persönlichkeitsstörung (F60.3) – Häufigste Komorbidität, NSSV als dysfunktionale Emotionsregulation
Depression (F32/F33) – Selbstverletzung zur Spannungsreduktion oder Selbstbestrafung
Posttraumatische Belastungsstörung (F43.1) – Selbstverletzung als Bewältigungsstrategie für Trauma •
Dissoziative Störungen (F44) Selbstverletzung zur Wiederherstellung von Körpergefühl
Zwangsstörungen (F42) – Ritualisierte Selbstverletzung mit zwanghaften Mustern
Diagnosekriterien/Kardinalsymptome
Mindestens 5-malige absichtliche Selbstverletzung im letzten Jahr
Keine suizidale Absicht, sondern Spannungsregulation, Selbstbestrafung oder Erzeugung von Gefühlen
Typische Methoden: Schneiden, Kratzen, Verbrennen, Schlagen des eigenen Körpers
Kardinalsymptome: Wiederholtes Verhalten, impulsive Durchführung, subjektiver Drang zur Selbstverletzen
Zeitkriterium
DSM-5-Kriterium: Selbstverletzung mindestens 5-mal im letzten Jahr
ICD-10: Keine spezifische Zeitvorgabe, NSSV meist als Symptom anderer Störungen erfasst
SORKC-Modell: Nicht-suizidale Selbstverletzung
1. S - Situation:
Eine belastende oder schwierige Situation tritt auf, die den Betroffenen in einen Zustand emotionaler Anspannung oder Überwältigung versetzt. Beispiele sind:
„Ich fühle mich von anderen Menschen abgelehnt oder missverstanden.“
„Ich habe das Gefühl, die Kontrolle über mein Leben zu verlieren.“
„Ein Konflikt oder eine Enttäuschung löst starke negative Gefühle aus.“
Behandlungsplan
Behandlungsinterventionen
Störungsmodelle
Lerntheoretisches Modell
Negative Verstärkung: Selbstverletzung reduziert kurzfristig emotionale Anspannung
Positive Verstärkung: Aufmerksamkeitszuwachs oder innere Beruhigung
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