1. VO (Diff.)

Unterschiede im Erleben und Verhalten von einzelnen Menschen und Menschengruppen

• Eigenschaften der Person

• soziale Bedingungen

• situative Kontexte

• systematische Erlebens- und Verhaltensvariationen

  • grundsätzlich reproduzierbar

  • von zufallsbedingten Unterschieden abgrenzbar

in den Bereich der diff. Psychologie fallen Aussagen, welche die Ursache und Entstehungsbedingungen von indiv. Schwankungen bei Personen(-gruppen) zum Inhalt haben

WEIRD:

• Western

• Educated

• Industrialized

• Rich

• Demographic

die Erfassung/Verfüügbarkeit von ´Daten

überwiegend Daten von WEIRDen Stichproben und WEIRDen Forscher*innen berichtet werden:

• 96% von WEIRD countries (Australien, Europa, Israel, Nordamerika)

• 99% der Erstautor*innen von Universitäten in WEIRD countries

• 73% der Erstautor*innen von Universitäten in den USA

=> 96% der psychologischen Forschung kommt aus Ländern, die lediglich 12% der globalen Population ausmachen.

• 85% Studierendenstichproben

• 71% weiblich

• 80%+ weiße Hautfarbe

• Mean age = 22.9 Jahre

-> Wir können aber nicht davon ausgehen, dass Ergebnisse, die anhand von mehrheitlich jungen, weiblichen, amerikanischen, weißen Studierenden gewonnen wurden notwendigerweise auf die Weltbevölkerung generalisierbar sind

=> Das ist ein Problem, denn wir wissen als differentielle Psycholog*innen, dass Unterschiede zwischen Gruppen (z.B.: Ethnien, Nationen, Geschlechtern, etc.) oft systematisch sind

z-B- Aufzeichungen in Kirchenarchiven sind von historischen Ereignissen abhängig: Diözesen von 500, 1000 und 1500 - um 1000 wenig Daten weil unter byzantinischer Herrschaft

-> auch heutzutage sind Daten aus Konfliktregionen spärlich (z.B. wegen Infrastruktur, Erfassungsmglk., Priorisierung,…)

• wird als MIttel gesehen, um WEIRDness zu reduzieren -> Online-Erhebungen

• Internet ist eines von vielen Elementen, das Umweltunterschiede zwischen WEIRD und non-WEIRD Umgebungen ausmacht

-> wesentlich grundlegender ist die Frage nach einer sinnvollen Quantifizierung von Unterschieden zwischen Nationen auf psychologischer Ebene

aus moderner psychologischer Forschung nicht mehr wegzudenken-> Einfluss auf Testgütekriterien wichtig, aber gut eingrenzbar

• Deliberate misrepresentation

  -> Renumerationen für Testteilnahmen führen bei Plattformen, die systematische Online-Datenerhebungen ermöglichen, mitunter zu inakkuraten Selbstberichten von z.B. Alter, Ethnie, Geschlecht, etc.

  -> empirische Untersuchungen berichten misrepresentation-Raten von 24-83%

• unachtsames oder mutwillig irreführendes Antwortverhalten

  -> Müdigkeit oder mutwillig erratisches Antwortverhalten (z.B. Geben von zufälligen Antworten als Aufwandsminderung) führt zu mangelnder Aussagekraft von Ergebnissen

  -> Validity Items (“Bitte dieses Item unbeantwortet lassen”), response Zeit Messungen (Z.B. Identifikation extrem schneller Antworten) oder Wahrscheinlichkeitsberechnungen zu random response patterns können Probleme der Datenqualität lindern, höhere Renumerationen allerdings nicht

• Bots

  -> eine stetig steigende Anzahl von Bot-responses, die ähnliche Antwortmuster wie mutwillig irreführende responser zeigen, wird mittlerweile in Online-Studien beobachtet

6%

• 128 von 271 Teilnehmerinnen (47.2%) antworteten zwischen 01:00 und 5:00 Uhr Früh der jeweiligen Zeitzone (nicht für Auswertung berücksichtigt)

• Antworten kategorisiert in fraudulent oder suspicious

  z.B.: Auf Frage danach ob weitere Dinge Personen im Gesundheitssystem mitgeteilt werden wollen (Do you want to share anything else about communicating with doctors and other health professionals), antworteten zwei Teilnehmerinnen mit: „professional and technical personnel carry out film packaging management“.

• Teilnehmerinnen mit mindestens einer fraudulent oder 3+ suspicious Antworten ausgeschlossen

• 241 von den 271 Teilnehmerinnen (88.9%) wurden auf Basis dieser Kriterien als misrepresentations ausgeschlossen (16% davon waren aller Wahrscheinlichkeit nach Bots)

Geert Hofstede (Sozialpsychologe und A/O-Psychologe)

urspr+nglich wurden 4 Merkmale identifiziert, mittels derer 50 Nationen spezifisch beschrieben wurden

-> Grundlage: Vergleich von Antwortclustern zwischen Gruppen statt zwischen Personen

FB-Antworten von 100 000+ Mitarbeitern von IBM; hauptsächlich Fragen zur Arbeitsmoral - keine/gezielte Uuntersuchung kultureller/psychologischer Distanz

substantielle Unterschiede in Antworten von Personen aus verschiedenen Ländern

-> Grundgedanke: Soziale Gruppen jeder Größe entwickeln über die Zeit hinweg systematische Muster bzgl.

• Normen

• Werte

• Glaubensgrundsätze

• Verhaltensweisen

• individualism-collectivism: Bevorzugung von Unabhängigkeit von anderen vs. Abhängigkeit (z.B. Schweden-China)

• Power distance: Bevorzugung von starrer Hierarchie vs. egalitärer Einstellung (Angola-Österreich)

• Masculinity-femininity: Bevorzugung nicht-fürsorglicher Beziehungen (m.) vs. fürsorglicher (f.) (Japan-Schweden)

• Uncertainty Avoidance: Bevorzugung von Sicherheit vs. Risikobereitschaft (Japan-Schweden)

  
  

• long-term orientation vs. short-term orientation: Fokus auf Hartnäckigkeit, Perseveration und Sparsamkeit (i.S.v. Zukunftsorientierung) vs. Fokus auf schnelle Zielerreichung nd “Wahrung des Gesichts” (China-USA)

• indulgence vs. restraint: Fokus auf Lebenszufriedenheit und Glück vs. geringer Fokus auf Emotionen, Selbstverwirklichung und Glück (USA-Russland)

Unklarheit bzw. Mangel von measurement invariance

-> es wurden jüngere alternative Modelle vorgeschlagen

für viele Nationen hinweg measure invariant

• Autonomy vs. embeddedness (pos.

Korrelation mit Hofstedes individualism und

neg. Korrelation mit power distance)

• Hierarchy vs. egalitarianism (neg.

Korrelation mit Hofstedes individualism und

pos. Korrelation mit power distance)

• Mastery vs. harmony

• Theorie der sozialen Axiome

  • 2 Dimensionen (Dynamische Externalität und gesellschaftlicher Zynismus)

• Tight vs. loose cultures

  • Tightness = wie stark Abweichungen von gesellschaftlichen Norm von der jeweiligen Gesellschaft sanktioniert wird