Was ist eine Verknüpfungssteuerung und wie funktioniert sie?
Definition: Eine Verknüpfungssteuerung ordnet den Zuständen von Eingangssignalen bestimmte Ausgangszustände zu – nach dem Prinzip boolescher Logik.
Beispiel: WENN Motor läuft UND Temperatur zu hoch → DANN schalte Lüfter ein
Eigenschaften:
echtzeitfähig (Zustände werden laufend überprüft)
kein zeitlicher Ablauf
wird oft für sicherheitsrelevante Aufgaben verwendet
Was ist eine Ablaufsteuerung und wann wird sie eingesetzt?
Definition: Eine Ablaufsteuerung arbeitet schrittweise. Der Übergang von einem Schritt zum nächsten erfolgt abhängig von einer Bedingung (Transition).
Beispiel:
Zeitliche Abhängigkeit → typisch für Fertigungsautomatisierung
Immer nur ein Schritt aktiv (außer bei explizit parallelen Abläufen)
Echtzeitüberwachung auf Übergangsbedingungen
Wann eignet sich eine Verknüpfungssteuerung, wann eine Ablaufsteuerung? Können beide kombiniert werden?
Ablaufsteuerung:
Geeignet bei zeitlich geordneten Abfolgen
Z. B. Waschmaschine: Richtige Reihenfolge von Prozessschritten entscheidend
Verknüpfungssteuerung:
Für bedingungsabhängige Aktionen ohne Zeitbezug
Z. B. Aufzug: Fährt je nach gedrücktem Knopf
Wichtig:
Übergänge sind fließend
Beides kann kombiniert werden – je nach Aufgabenstellung
Welche Realisierungsarten von Steuerungen gibt es? Wie unterscheiden sie sich?
Verbindungsprogrammiert:
„Fest verdrahtet“
z. B. mit Relais, Schützen, Schaltungen
typisch für Verknüpfungssteuerung
Speicherprogrammiert:
z. B. SPS mit Funktionsplan oder Ablaufsprache
Für Verknüpfungs- und Ablaufsteuerungen geeignet
Flexibler, änderbar ohne Hardwareeingriff
Beispieltechnologien:
Verknüpfung: Logikplan
Ablauf: SPS-Programm mit Schrittketten
Was versteht man unter einer Ablaufsteuerung und wie funktioniert sie grundsätzlich?
Eine Ablaufsteuerung steuert einen zeitlich geordneten Prozess in Schritten. Ein Schritt wird nur dann aktiviert, wenn eine definierte Bedingung (Transition) erfüllt ist. Typisch für Fertigungsprozesse mit logischem Ablauf (z. B. Füllen, Prüfen, Ablegen).
Was ist der Unterschied zwischen einer Bewegung und deren Steuerung im Automatisierungsprozess?
Bewegung: Physische Aktion eines Aktors (z. B. Zylinder fährt aus)
Steuerung: Logik, die diese Bewegung auslöst (z. B. Ventil schaltet durch ein Sensorsignal)
Bewegung folgt der Steuerung.
Wie funktioniert eine verbindungsprogrammierte Ablaufsteuerung und was sind ihre Grenzen?
Realisiert mit mechanischen Bauteilen (z. B. Ventilen, Endschaltern)
Schaltlogik durch feste Verbindung, z. B. Druckstößel
Starr, schlecht erweiterbar
Änderungen bedeuten Umbau der Hardware
Wie funktioniert eine speicherprogrammierte Ablaufsteuerung und was sind ihre Vorteile?
Realisiert z. B. mit SPS, Magnetventilen, digitalen Sensoren
Bewegungen werden durch Software gesteuert
Flexibel, leicht änderbar
Ideal für komplexe Abläufe mit vielen Bedingungen
Welche Vorteile bietet die speicherprogrammierte Ablaufsteuerung gegenüber der verbindungsprogrammierten?
Ablauf kann leicht verändert werden (z. B. andere Reihenfolge, Pausen)
Wartungsfreundlich, da keine mechanischen Umbauten nötig
Fehlerdiagnose und Zustandsanzeige möglich
Ideal für komplexe oder variierende Prozesse
Was ist die Ablaufsprache (AS) in der Automatisierungstechnik und warum ist sie hilfreich?
Ablaufsprache (AS) ist eine eigene Programmiersprache für Ablaufsteuerungen.
Zweck:
Darstellung von Schritt-für-Schritt-Abläufen
Klare Zuordnung: Welcher Aktor wird in welchem Schritt geschaltet?
Jeder Schritt wird einzeln dargestellt
Nur ein Schritt aktiv (Basis-Variante)
Übergang (→ „Transition“) erfolgt, wenn Bedingung erfüllt (z. B. Sensorsignal)
Richtung eindeutig: es ist immer klar, wohin der Ablauf springt
Vorteil gegenüber Verknüpfungssteuerung:
Übersichtlich, strukturiert
Ideal für komplexe Steuerungen mit mehreren Schritten
Last changed10 hours ago