Was ist die Grundidee des transaktionalen Stressmodells nach Lazarus?
Stress entsteht aus der Wechselwirkung (Transaktion) zwischen Person und Umwelt. Entscheidend ist, wie die Person eine Situation bewertet (kognitive Bewertung) und ob sie sich der Situation gewachsen fühlt.
Was passiert bei der primären Bewertung (primary appraisal)?
Die Person beurteilt, ob ein Reiz potenziell bedrohlich, herausfordernd, schädlich oder irrelevant ist. Beispiele:
Bedrohung: Gefahr wird erwartet
Schaden/Verlust: Schaden ist bereits eingetreten
Herausforderung: Situation bietet Chance zur Entwicklung
Was passiert bei der sekundären Bewertung (secondary appraisal)?
Die Person bewertet ihre Ressourcen und Möglichkeiten zur Bewältigung der Situation. Fragen:
„Was kann ich tun?“
„Welche Bewältigungsstrategien habe ich?“
„Reichen meine Fähigkeiten aus?“
Was bedeutet „Coping“ im Modell von Lazarus?
Coping bezeichnet alle kognitiven und verhaltensbezogenen Anstrengungen, um Stress zu bewältigen. Es gibt zwei Hauptarten:
Problemorientiertes Coping (z. B. Lösung suchen)
Emotionsorientiertes Coping (z. B. Beruhigung, Akzeptanz)
Was bedeutet Reappraisal im transaktionalen Stressmodell?
Reappraisal (Neubewertung) ist eine erneute Einschätzung der Situation nach dem Coping. Die Bewertung kann sich dadurch verändern und Stress verringert oder verstärkt werden.
Welche Rolle spielt die subjektive Wahrnehmung im Stressmodell von Lazarus?
Die subjektive Bewertung einer Situation entscheidet, ob Stress empfunden wird – nicht der objektive Reiz. Zwei Personen können dieselbe Situation völlig unterschiedlich bewerten.
: Wie kann das Modell in der Praxis angewendet werden?
Es hilft zu verstehen, wie Menschen unterschiedlich auf Stress reagieren. In der Therapie, im Coaching oder im Stressmanagement kann es genutzt werden, um individuelle Stressreaktionen besser zu verstehen und gezielte Copingstrategien zu entwickeln.
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