Formen der Hypnose
Allgemeinanästhesie
TIVA (totale intravenöse Anästhesie)
Volatile Anästhetika
Analgosedierung
Patient ist ansprechbar oder leicht weckbar, atmet selbstständig
Neuroleptanalgesie
nur noch selten eingesetzt
Injektionsanästhestika
Propofol
Barbiturate (Thiopental)
Benzodiazepine
Ketamin
Etomidate
Targets von Anästhetika
NMDA-Rezeptoren (Subtyp Glutamat-R)
GABAA-Rezeptoren (Hemmung)
Glutamate-Rzeptoren (Erregung)
Glyzin-Rezeptoren
Opioid-Rezeptoren
Ionen-Kanäle
Wirkmechanismus
allosterischer Agonist am GABAA -Rezeptor
Inhibition der Ach-Freisetzung im Hippocampus
Inhibition des NMDA-Rezeptors
direkt dämpfende Effekte auf spinaler Ebene
Eigenschaften
Öl in Wasser Emulsion
1% und 2%
schneller Wirkeintritt mit <1 min
kurze Wirkdauer mit 5-7 min
hepatische Elimination
Propofol - Indikationen
Narkoseeinleitung
2-2,5mg/kg iv
Erhaltungsdosis
4-8mg/kg/h
Sedierung
PONV (postoperative Nausea + Vomiting)
Propofol - Wirkung
hypnotisch
antiemetisch
bronchodilatatorisch
reflexdämpfend
Senkung des ICP
Senkung des Augeninnendrucks
keine analgetische Wirkung
Propofol - Nebenwirkungen
Atemdepression
Blutdruckabfall/ HZV -
Injektionsschmerz
Myoklonien
PRIS (Propofol-Infusionssydrom)
lang, hoch dosiert, kritisch krank -> PRIS-Gefahr
Propofol - Kontraindikationen
Kinder < 1 Monat
Schwangerschaft
Soja/Erdnuss Allergie
Barbiturate - Thiopental - Wirkmechanismus
Erhöhung der Dauer der Cl-Kanal-Öffnung am GABA-A-Rezeptor
Wirkung auch ohne Vorhandensein von GABA
Barbiturate - Thiopental - Wirkung
schneller Wirkeintritt mit 10-20 sec
kurze Wirkdauer durch Umverteilung
Kumulation
hepatische Metabolisierung
anxiolytisch
antikonvulsiv
muskelrelaxierend
sedativ
narkotisch
Barbiturate - Thiopental - Indikation
Narkoseinleitung
3-5mg/kg iv
Epilepsie/Krampftherapie
Hirndrucksenkung als ultima ratio
Barbiturate - Thiopental - Nebenwirkungen
kardiovaskuläre Depression
Laryngo-/Bronchospasmus
Histaminfreisetzung
Faszikulationen
Hypalgesie
Enzyminduktino in Leber
Gewebsnekrosen bei Paravasat
schwere kardiovaskuläre Instabilität
Porphyrie (Kunstfehler!!!!!!!!)
Asthma bronchiale
Allergie
Benzodiazepine - Wirkmechanismus
Erhöhung Affinität des GABA-Rezeptors des inhibitorisch wirkenden Neurotransmitters GABA
allosterische Bindung
am GABA-A-Rezeptor a-UE
Benzodiazepine - Wirkung
sedativ/hypnotisch
zentral muskelrelaxierend
anterograde Amnesie
Benzodiazepine - Indikation
Prämedikation
Epilepsie
Krampftherapie
Benzodiazepine - Nebenwirkungen
geringe Blutdrucksenkung
Toleranzentwicklung
Suchtpotenzial
Paradoxe Reaktionen
—> Flumazenil = Antidot !!!!
Benzodiazepine - Kontraindikationen
Myasthenia gravis
Ataxie
Schlaf-Apnoe-Syndrom
Benzos - Flumazenil als Antidot
kompetitiver Antagonist an der Benzodiazepin-Bindungsstelle des GABA-A-Rezeptors
Verdrängt Benzodiazepine vom Rezeptor und hebt deren sedierenden hypnotischen, amnestischen und muskelrelaxierenden Effekt auf
sehr schneller Wirkeintritt mit 1-2 Minuten
kurze Wirkdauer 30-60 Minuten
Rebound-Sedierung möglich!
Ketamin/Esketamin - Wirkungsmechanismus
primär als NMDA-Rezeptor-Antagonist
blockiert gulatamerge Erregungsleitung im ZNS
Ketamin/Esketamin - Wirkung
analgetischer Effekt
dissoziative Anästhesie
neuroprotektive Effekte
myokardialer O2-Verbrauch +
Erhalt pharyngealer/laryngealer Reflexe
Bronchodilatation
Ketamin/Esketamin - Indikationen
kleine Eingriffe an Körperoberfläche
kann i.m./rektal/nasal apliziert werden
Analgesie im Rettungsdienst
Status asthamticus
Schmerzpat.
!!! Kombination mit Benzos
Ketamin/Esketamin - Nebenwirkungen
psychogene Effekte (dissoziative Zustände)
Alpträume
Hypersalivation
Steigerung RR und HF
+ Augeninnendruck
+ Hirndruck
Ketamin/Esketamin - Kontraindikationen
schwere KHK/HI
erhöhter IOP
erhöhter ICP
Präeklampsie
Verlgeich Ketamin und Esketamin
Etomidate - Wirkung
kurzwirksames intravenöses Hypnotikum
Verstärkt die Wirkung von GABA, indem es die Öffnungswahrscheinlichkeit des Chloridkanals erhöht
kreislaufschonend
große therapeutische Breite
keine Histaminfreisetzung
Etomidate - Indikation
eher selten genutzt
Narkoseeinleitung bei kreislaifinstabilen Pat.
Etomidate - Nebenwirkungen
exzitatorische Phänomene
Hemmung der Cortisolsynthese in NNR
Venenreizend
Etomidate - KI
Sepsis
Allergei Soja/Erdnüsse
Kinder < 6 Monate
Kontextensitive HWZ
= Zeit, in der die Plasmakonzentration einer Substanz nach Unterbrechung der kontinuierlichen Infusion um 50% abgefallen ist
Kontextensitive HWZ - Propofol
flach und gleichmäßig
auch bei längerer Infusionsdauer
Wirkung klingt nach Beenden der Infusion rasch ab
—> gut steuerbar
Kontextensitive HWZ - Diazepam
exponentieller Anstieg der HWZ bei längerer Infusion
reichert sich stark im Körper an (va Fettgewebe)
lange Nachwirkung
verzögertes Erwachen
nicht steuerbar —> ungeeignet für TIVA
Warum hat Propofol eine Überlegenheit?
schneller Wirkungseintritt durch gute Perfusion des Gehirns
Schnelle Abnahme der Wirkung sobald die Infusion gestoppt wird -> Umverteilung ins Plasma und V3
Propofol wird rasch hepatisch metabolisiert
es reichert sich weniger stark im Fettgewebe an als zb Diazepma oder Thiopental
Dadurch kommt es kaum zur Kumulation auch bei längerer Anwendung
Zusammenfassung - Hypnose
Auswirkungen von Schmerzen
Tachykardie
Vasokonstriktion
Tachypnoe
systemart. Druck +
Pulnonalart. Druck +
Steigerung des Metabolismus mit Zunahme des O2-Verbrauchs -> Gewebehypoxie
Stimulation des sympathischen Nervensystems -> kardiale Dekompensation
Periphere Analgetika - NSAIDs
Wirkprofil von NSAIDs
Nebenwirkungen COX-Hemmer
Magen-Darm-Ulzera
gastrointestinale Störungen und Blutungen
Na- und Wasserretention
Leber- und Nierenschäden
allergische Reaktionen (Asthma bronchiale)
hämorrhagische Diathese
Anwendung in Schwangerschaft: frühzeitiger Verschluss des Ductus arteriosus
COX-2-Hemmer: erhöhtes kardiovask. Risiko
Einteilung der Opioide
Äquipotenzliste
Morphin 1
Piritramid 0,7
Alfentanyl 40
Fentanyl 100
Remifentanil 100
Sufentanil 1000
Alfentanyl
analgetische Potenz ca 10
sehr rascher Wirkungseintritt
Max nach 1 Minute
kurze Wirkdauer (15 Min)
Fentanyl
analgetische Potenz ca 100
kurze Wirkdauer (20-30 Min) durch Umverteilung
MAC-Reduktion um ca 70%
MAC = minimale alveoläre Konzentration eines Inhalationsanästhetikums, bei der 50 % der Patienten auf einen schmerzhaften Reiz nicht mehr reagieren
gute Lipidlöslichkeit
rasche Anflutung im Gehirn
Wirkeintritt nach 2-3 Minuten
Kumulationsgefahr bei Dauerinfusion
Remifentanil
relativ schlechte Fettlöslichkeit
kurze Wirkdauer
Kontextsensitive HWZ: 3-4 min
Bradykardie -> Hypotonie
Thoraxrigidität
Inaktivierung durch nicht-spezifische Esterasen
unabhängig von Leber oder Nierenfunktion
kein Überhang, keine postoperative Analgesie
Sufentanil
Analgetische Potenz ca 1000
Wirkdauer ca 30 Minuten
Peridurale Gabe möglich (Gebrutshilfe)
Standardopioid für Intensivmedizin
Kontextsensitive HWZ Analgesie
Alfentanil
Naloxon - Opioidantagonist
reiner Antagonist
sehr rascher Wirkungseintritt (1-2 Min)
Wirkdauer ca 30 Min
Rebound-Phänomen
iv im sc
nach Wirkung titrieren
Zusammenfassung Analgesie
Muskelrelaxanzien - Definition
hemmen die neuromuskuläre Übertragung an der motorischen Endplatte
reversible schlaffe Lähmung der quergestreiften Muskulatur
wichtig: ausreichende Narkosetiefe
Muskelrelaxanzien: Indikation
schonende endotracheale Intubation
schnelle Intubation bei Aspirationsgefahr
erleichterte Beatmung
Relaxation für bestimmte operative Eingriffe
Einteilung der Muskelrelaxanzien
Depolarisierend vs nicht-depolarisierend
klinische Wirkdauer
chemische Struktur
Effektive Dosis 95 (ED95)
= Dosis einen MR, die zu einer 95% Blockade führt
Intubationsdosis = 2-fache ED95
Anschlagzeit
Zeit zwischen Injektion und max Wirkung
Duration 25 (DUR25)
Zeit zwischen Injektion und Erholung der Blockade auf 25% des Ausgangswertes
Erholungsindex
Zeit zwischen 25%iger und 75%iger Erholung
Depolarisaitonsblock
Vertreter: Succinylcholin
agonistische Wirkung am Rezeptor -> Depolarisation
Membran bleibt depolarisiert
Muskel kontrahiert
keine pharmakologische Antagonisierung möglich
Succinylcholin - Eigenschaften
kurze Anschlagzeit (30sec)
kurze Wirkdauer (10-15 min)
früher: Medikament der Wahl zur RSI
Metabolisierung durch Plasmacholinesterasen
nicht antagonisierbar
Succinylcholin - Nebenwirkungen
Stimulation muskarinerger Rez.
Bradykardie
Arrhythmie
Hypotonie
Faszikulation
intragastraler Druck +
Augeninnendruck +
postoperative Myalgien
Hyperkaliämie
Rhabdomyolyse
Succinylcholin - Kontraindikation
Pat. mit Verbrennungen
Immobilität
neuromuskuläre Erkrankungen
Serumkalium > 5,5 mmol/l
Nicht-Depolarisationsblock
Vertreter: Recuronium, Mivacurium, Atracurium
kompetitive Hemmung des Rez.
antagonistische Wirkung
Ionenkanal bleibt geschlossen
keine Depolarisation
pharmakologische Antagonisierung möglich
Rocuronium
schnellste Anschlagzeit unter den depol-. MR (60 sec)
mittellange Wirkdauer (30-45 Min)
Anwendung zur RSI (Rapid Sequence Induction) möglich
renale und biliäre Elimination
antagonisierbar mit Sugamadex
Mivacurium
lange Anschlagzeit (3 min)
relativ kurze Wirkdauer (15-20min)
Abbau über Pseudocholinesterasen
Histaminfreisetzung bei schneller Applikation
Dosierung zur intubation
-> deutlich verlängerte Wirkdauer bei atypischer Cholinesterase
Atracurium
lange Anschlagszeit (3-5 min) und lange Wirkdauer (50-80 min)
30% Abbau über Hoffmann-Elimination
70% durch unspez- Esterasen
ausgeprägte Histaminfreisetzung
Dosierung zur Intubation 0,5 mg/kg/KG
Zusammenfassung Muskelrelaxanzien
Antagonisierung bei Muskelrelaxanzien
nur bei nicht-depolarisierenden Muskelrelaxanzien möglich
Gabe von Cholinesterasehemmern
Neostigmin
++ ACh-Konzentration
Verdrängung des Relaxanz vom Rezeptor
zusätzlich Gabe von Atropin
wegen Aktivierung muskarinerger Rezeptoren im parasympath. System
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