Zielsetzung
Optimierung der Wertschöpfungskette durch vertikale Kooperation mit Lieferanten
Relevante Bereiche bei Entwicklung v. Beschaffungsstrategien
Markt, Lieferant, Produkt, Steuerung der Kapazitäten, Prozesse
Sourcing Alternativen
Single Sourcing
•Nur ein Lieferant je Beschaffungsobjekt
•Lieferung ganzer Baugruppen/Systemkomponenten
•Lieferant übernimmt: Entwicklung, Vorlieferantenwahl, Terminplanung, Koordination
•Lieferant entwickelt eigenes Versorgungskonzept für Serienproduktion
•Verantwortung & Pönalen bei Verspätung/Qualitätsmängeln
•Hohe Abhängigkeit → Kooperation nur mit einem Lieferanten je Systemkomplex
Order Splitting/Multiple Sourcing
• Liefermengen auf mehrere Lieferanten aufgeteilt
• Intensivierter Wettbewerb unter den Lieferanten
• Risiko von Lieferstörungen wird minimiert
• Distanzbeziehung zu den Lieferanten
• Existierende Lieferanten werden qualifiziert und neu werden aufgebaut und entwickelt
• Technologie, Kompetenz und Zuverlässigkeit muss vorhanden sein
• Lieferanten preislich gegeneinander ausspielen bei Vertragsverhandlungen
• Multiple-Sourcing-Strategie sinnvoll wenn es sich um weniger komplexe Standardprodukte handelt die gängigen Normen entsprechen
• können einzelne und lose Komponenten (z.B. Kleinteile), ganze Module bzw. Baukastensysteme (Modular bzw. System Sourcing) und vollständige Prozessketten (Process Sourcing) bezogen werden
Component/Modular/System Sourcing
• Verlagert eine Vielzahl an Werkaktivitäten an den Lieferanten
• Lieferant zuständig für Entwicklung, Fertigung, Montage von Produktgruppen, Bandversorgung, Endmontage beim Beschaffer, Qualitätskontrolle und Wartung
• Beschaffer auf Kernkompetenz konzentrieren
• Weniger Lieferanten=weniger komplexe Lieferantenbeziehungen und Transparenz in der Fertigung
• Nachteile: Abhängigkeit & Know-how-Verlust
• Aus Sicht der Beschaffer lässt sich Modular Sourcing wie folgt charakterisieren:
◦ wenige Module/Systeme werden beschafft
◦ Abbau der Lieferantenanzahl
◦ pyramidenförmige Zuliefererstruktur
◦ weniger Informations- und Steuerungsaufwand bezüglich der Beschaffungs- und Produktionsprozesse
◦ Verlagerung der (Vor-)Montage, Qualitätssicherung und Bandversorgung auf den Lieferanten
Process Sourcing
•gesamte Prozesskette vom Lieferanten bezogen
•Sourcing-Dimensionen sind hier Prozessketten, die Wertschöpfungsaktivitäten zwischen dem Beschaffer und dem Lieferanten tiefgreifend vernetzt werden
•Führt zu intensiven Abstimmung und Kooperation zwischen Beschaffer und Lieferant
•Stufen des Process Sourcings
◦ logistikintegrierte Zulieferung (der Lieferant übernimmt die Bandversorgung des Beschaffers)
◦ Bereitstellung von Kapazitäten des Lieferanten, die der Beschaffung nutzen kann (der Lieferant reserviert für seinen Kunden Maschinenkapazitäten und weitere Ressourcen, die der Beschaffer bei Bedarf nutzen kann)
◦ Know-how-integrierte Zulieferung (der Lieferant übernimmt die selbstständige Entwicklung der anzuliefernden Beschaffungsobjekte)
◦ entsorgungsintegrierte Zulieferung (der Lieferant sorgt auch für die gesetzesgerechte Entsorgung der Beschaffungsobjekte nach Gebrauch derselben)
•Vorratsbeschaffung: Bezug größerer Mengen als aktuell benötigt, Lagerung aus Sicherheitsgründen
Just-in-time-Beschaffung
• Lieferant liefert Teile/Produkte produktionssynchron
• Produkte bedarfsgerecht an Band geliefert
• Nur möglich für Zulieferer mit kurzen Durchlaufzeiten und hohe Verlässlichkeit
• Langfristige Vertrauensbasis (Rahmenvertrag) deren Laufzeit mehrere Jahre beträgt
• Vertragliche Bindung zur Einhaltung von Fristen
• Zur Kommunikation eignet sich eine EDI (Electronic Data Interchange)-Verbindung
• Voraussetzungen für die Realisierung einer Just-in-time-Strategie
◦ 100% Qualitätssicherung beim Lieferanten
◦ räumliche Nähe des Lieferanten zum Werk des Beschaffers
◦ eine hohe Flexibilität des Lieferanten
◦ nutzung von Standardbehältern
◦ eine materialflussorientierte Fertigungsorganisation beim Lieferanten
◦ vertrauenswürdige Zusammenarbeit, inkl. Datenschutz
Vor-& Nachteile von Just-in-Time
Just-in-Sequence KONZEPT
Lieferung in produktionssynchroner Reihenfolge
Vorteile: Minimale Bestände, geringe Kapitalbindung, schnelle Reaktion auf Kundenwünsche
Voraussetzung: optimale Abstimmung aller wertschöpfenden Prozesse
oft: Lieferant stellt Personal für Endmontage beim Beschaffer
Global Sourcing
•strategisches Konzept mit langfristiger Planung
•Bestandteile: intensive Marktforschung, komplexe Vertragsverhandlungen, schwierige Lager- und Transportorganisation
•beeinflusst nationale Lieferanten durch stärkeren Wettbewerb
•Ziel: wesentlicher Bestandteil einer konsequenten Ausrichtung des Beschaffungsprozesses auf Realisierung von Entwicklungspotenzialen
•Abgrenzung zwischen Global Sourcing & einfacher internationaler Beschaffung
•Global Sourcing = strategischer Transaktions- und Aktionsrahmen
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