Alle Fragen

• Im 18. Jh., geprägt von der Antike, besonders von Vitruv, Palladio und griech.-röm. Ruinen

• Symmetrie, klare Formen, klassische Säulenordnungen, Rückgriff auf antike Tempelarchitektur, Zurückhaltung im Dekor, Maß und Vernunft, klassische Gartenpavillons und Landschaftsparks

• Palladianismus: Campbell, Kent, Burlington

• Klassizismus: Chambers (streng akademisch), Paine (pragmatisch), Adam (dekorativ “adam-style”)

• Regency: Teil des späten Klassizismus = eleganten oft etwas verspielten Klassizismus mit Einflüssen aus anderen Kulturen

  • Nash (regen street, regent park),

  • Smirke (British Museum)

  • Soane (macht sein eignes ding)

• Wassily Kandinsky

• Bildet Grundlage für das Schaffen abstrakter Kunst

• Kunst nicht unbedingt als Nachahmung der Realität sondern als Ausdruck innerer Welten

Sie sind verschiedenen Alters und zeigen verschiedene Formen der Andacht

33

• 1878-82

• Hyperrealistische Feinmalerei – Details wie Staub auf Bänken, der Haut oder Kleidung der Frauen nahmen viel Zeit in Anspruch

• Leibl rückte bei den Sitzungen nah an die Modelle heran

• 1888 “Vision nach der Predigt”

• Flächig, keine Raumtiefe, vereinfachte Formen

  • Bunte Farbgebung erinnert an japanischen Holzschnitt

• Im Vordergrund betende Frauen, im oberen Bildteil Jakob mit Engel kämpfend

• Er malt sie kubistisch und flächig

• Ihre Gesichter erinnern an afrikanische Masken

• Frauen aus verschiedenen Perspektiven

• Kontrast zwischen den Figuren und dem blauen Hintergrund

• Nacktheit nicht im Zusammenhang mit antiken Göttern, sondern bei bürgerlichen Frau in öffentlichen Park/ täglichem Leben.

• Zusätzlich provokativ empfand man, dass die Dame dabei den Betrachter den Blick zuwendet.

1925

• Einzelne schnelle, kurze Pinselstriche sind erkennbar

• Dynamische Wirbel

• Konzentrische Kreise bilden das Leuchten des Mondes und der Sterne ab

• Claude Monet: „Impression, soleil levant”, 1872

• Zu Deutsch: “Impression, Sonnenaufgang”

Marcel Duchamp, Flaschentrockner 1914

• Readymade = industriell hergestellter Alltagsgegenstand, ausgewählt und zum Kunstwerk erklärt ohne technische oder handwerkliche Bearbeitung

  • Umkehrung Kunstverständnis – Finden/Auswählen ist der kunstschaffende Prozess

  • Erst durch Kunstaustellung möglich, da es sonst nur Alltagsgegenstand wäre

• Absicht = Infragestellung des Kunstbegriffs, Provokation des Kunstbetriebs, Kritik an Kommerzialisierung und Institutionalisierung von Kunst, Verlagerung des künstlerischen Schaffens – Kunst als Denkprozess

Die großen Badenden von Paul Cezanne, 1898-1905

• Spätes Gemälde Cezannes

• Nackte Frauen beim Baden in der Natur

  • Geometrische Vereinfachung der Körper

• Kompositionell streng durchdachte Gruppierung von Körpern, Bäumen und Landschaft

1917 – erstmal bei Schau der Society of Independent Artists

• Wassily Kandinsky, Franz Marc, Gabriele Münter, Max Ackermann, Alfred Kubin, August Macke

Salvador Dalí, Man Ray, René Magritte, Joan Miró

• Die Serie zeigt die Kathedrale in verschiedenen Lichtsituationen – jeweils andere Tageszeit und unterschiedliche Witterung

• Er untersucht, wie sich die veränderten Bedingung wie der Lichteinfall und das Wetter auf die Wahrnehmung der Szene auswirken

Frida Kahlo, Valie Export, Kiki Kogelnik, Käthe Kollwitz

• Der Blaue Reiter 1911-14

• Die Brücke 1905-13

• 1905 gegründet von den Architekturstudenten: Ernst Ludwig Kirchner, Karl Schmidt-Rottluff, Fritz Bleyl, Erich Heckel

• Später dabei auch: Max Pechstein, Emil Nolde, Otto Mueller

• Frühkubismus (um 1908 – Picasso, Braque – keine eindeutige Phase)

• Analytischer Kubismus (1909-1912 – Picasso, Braque)

• Synthetischer Kubismus (1912-1914 – Picasso, Braque, Gris)

Ein Sonntagnachmittag auf der Insel La Grande Jatte, Georges Seurat, 1884-85

• Pointilismus

• Gesamte Malfläche aus kleinen Farbpunkten

  • Interessant wissenschaftliche Farbtheorie – optische Mischung

Komposition vonPiet Mondrian ca 1922

• Mitbegründer des Neoplastizismus

• Abstrakt: Gleichgewicht zwischen Linien Farben und Flächen

• Reine Harmonie und Ordnung

Pablo Picasso, Les Demoiselles d´Avignon, 1907

• Fünf nackte Frauen in verschiedenen Posen, blicken meist zu Betrachter

• Vordergrund Stillleben mit Früchten

• Keine realistische Darstellung

  • Weder Raum noch Figuren

  • Körper sind kantig, flächig, verdreht – stark abstrahiert

  • Maskenhafte Gesichter

    • Afrikanische Masken als Inspiration

• Abkehr Naturalismus - Frühkubismus

Stierkopf, Pablo Picasso, 1943

• Aus Fahrradsessel und Lenkstange – in Bronze abgegossen

• Stilisierte Darstellung – Reduktion der Formen

• Verwandlung des Alltäglichen in Kunst – es liegt nicht in Material sondern in der Idee und im Sehen

• Spiel mit Wahrnehmung – Doppeldeutigkeit, Ironie

Meret Oppenheim – Frühstück im Pelz/Pelztasse, 1936

• Alltagsgegenstand mit chinesischem Gazellenfell überzogen

• Verfremdung – Alltagsobjekt vollkommen anders

• Überraschung und Irritation – Widerspruch Funktion des Objekts und Materials

• Vermischung von Traum und Wirklichkeit

Die Erschießung der Aufständischen am 3. Mai 1808, Francisco de Goya, 1814, Museo del Prado, Madrid

• historisches Gemälde, das die Hinrichtung spanischer Aufständischer durch französische Truppen zeigt

  • Verarbeitung Gräueltaten der napoleonischen Besatzung in Spanien während der spanischen Unabhängigkeitskriege

• Dramatische Hell Dunkel Kontraste

• Erschießende Soldaten mit Rücken zu Betrachter = Anonym

• Opfer individuell und emotional

  • Fokus Licht auf einen, der mit offenen Armen sein Martyrium empfängt

Pablo Picasso, Pavianmutter mit Jungem 1951

• 2 Spielzeugeutos und eine Bratpfanne, Gips, Draht, gegossen in Bronze

• Soll wie Stierkopf das Surreale im 2. Blick bestätigen

  • Verwandlung Triviales in Bedeutung

• Assemblage

Die Rosenkranzmadonna, Caravaggio, 1605-07 KHM Wien

• Öl auf Leinwand

• Darstellung Legende des Erhalts eines Rosenkranzes des Dominikus von Maria

• Ableitung Schutzmantelmadonna

• Typisch Caravaggio

  • Dramatische Hell-Dunkel Kontraste

  • Realistische Figuren mit starken Emotionen

• Einbeziehung des Betrachters

1. Dienten Wasserversorgung der Stadt – durch Erbauung zeigte man Macht, Reichtum und Großzügigkeit

2. Die Plastik bei barocken Brunnen ähneln Bühnenszenen

3. Skulpturen haben oft eine allegorische Bedeutung

4. Wasser als Teil der Komposition = bewegtes Element

5. Verbindung von Architektur, Stadtplanung, Skulptur und Präsentation

• Vierströmebrunnen 1648-51

  • Piazza Navona

  • Zentrum = antiker Obelisk

  • 4 Flussgötter als Allegorien f. Kontinente = Machtanspruch

    • Nil, Donau, Ganges, Rio de la Plata

• Tritonbrunnen 1642-43

  • Piazza Barberini

  • 4 nach unten gerichtete Fische/Delfine

  • Darauf Muschel – darauf Triton, der ins Muschelhorn bläst

    • Daraus kommt Wasser

  • Kein Beckenrand

  • Propaganda Familie Barberini

Diego Velázquez, Venus vor dem Spiegel, 1647-51, NG London

• Liebesgöttin Venus ruht mit Rücken zu Betrachter auf ihrer Rechten Seite

• Cupido hält Spiegel, in welchem Venus den Betrachter betrachtet

• Seltene Darstellung

• Venus wenig idealisiert sondern natürlich

• Spiegelbild verschwommen

• Vgl. Berninis schlafender Hermaphrodit

• Aeneas, Anchises und Ascanius 1621-22

• Raub der Proserpina 1621-22

• David 1623-24

• Apollo und Daphne 1622-25

 Vorbilder: Apoll von Belvedere, Giambolognias Raub der Sabinerin

• Baldacchino 1624-33

• Hl. Longinus 1628-38

• Grabmal Papst Urban VIII. 1627-47

• Gian Lorenzo Bernini: Apollo und Daphne 1622-25, Vierströmebrunnen 1648-51, Ekstase der hl. Theresa 1647-52

• Alessandro Algardi: Papst Innozenz X, Begegnung von Papst Leo des Großen mit Hunnenkönig Attila (Relief)

• Königstochter/Infantin Margarita, zu diesem Zeitpunkt etwa fünf Jahre alt

• Spätere Ehefrau von Kaiser Leopold I. von Österreich

Peter Paul Rubens, Rembrandt, Diego Velázquez

Giovanni Battista Tiepolo, Pietro Loghi, Francesco Guardi

Radierung 1647-49

Diego Velázquez, Francisco de Zurbarán, Bartolomé Esteban Murillos

Nicolas Poussin, Claude Lorrain, Phillipe de Champaigne

Egid Quirin Asam St. Georg als Drachentöter 1721 in der Klosterkirche Weltenburg

und Himmelfahrt Mariens 1722-23 in der Klosterkirche Rohr

• Prägend Spätbarock und Rokoko

• St. Georg:

  • Dynamische Figurengruppe, triumphierender Held, starke Bewegung, theatralische Inszenierung, emotional

• Himmelfahrt Maria:

  • Schwebende Aufwärtsbewegung, himmlische Vision, man spürt die Bewegung

• Insgesamt für Spätbarock/Rokoko gilt:

  • Gesamtkunstwerk von Raum, Figur, Licht und Farbe

  • Bewegung und Theatralik

  • Lichtregie – gezielte, durchdachte Beleuchtung

  • Farbe, Materialien, Verzierungen -luftige Töne, vergoldete Akzente, Stuckmarmor

  • Emotionale Wirkung – Ziel ist Ergriffenheit und Staunen – sinnliches Erlebnis für die Gläubigen

Jacopo da Pontormo, Grablegung/Grabtragung, 1523-25, Santa Felicita in Florenz

• Hauptwerk des Manierismus

• Kein exakt zu benennendes Thema – kann Kreuzabnahme oder Grablegung sein

  • Verzicht traditioneller Symbole wie zB Kreuz, Szene somit frei interpretierbar und schwebend

• Manierismus:

  • Unklare Raumtiefe, kein fester Ort

  • Fast Schwebende Figuren

  • Komplexe Körperhaltungen und verdrehte Posen (vgl Figure Serpentinata)

  • Überlängte Gliedmaßen und ausdrucksvolle Gesichter

  • Hervorstechende Farbgestaltung

  • Asymmetrie – kein klarer Mittelpunkt, Bewegung im ganzen Bild, eng verschlungene Figuren wie ein tanzender Reigen

• Helena Fourment = seine zweite Ehefrau

• Auch genannt das Pelzchen

• 1638, Wien KHM

= Nachtwache

1642

Nicht alle Personen, sind als reale zu identifizieren

Charakterköpfe von Franz Xaver Messerschmidt (18.Jh.)

• Wien Belvedere oder Budapest

• Serie von rund 52 als Selbstporträts gestalteten Büsten

Giambologna, fliegender Merkur (1564−80, Florenz, Bargello)

und Raub der Sabinerin (1581−83, Florenz, Loggia dei Lanzi)

• Zentrales Prinzip = Bewegung und Dynamik

  • Figura serpentinata

  • Vielansichtigkeit – man soll die Plastiken umrunden, jede Perspektive zeigt dabei eine andere Wirkung

  • Typisch Manierismus

• Fliegender Merkur, Körper leicht gestreckt und gewunden, Leichtigkeit und Anmut

• Raub der Sabinerin, ineinander verschlungene Figuren, aufsteigende Spiralform, keine klare Vorder- und Rückseite,

Mehlmarktbrunnen, auch Donnerbrunnen oder Providentiabrunnen von Georg Raphael Donner 1737-38

• Mitte = Providentia = Allegorie der Voraussicht oder der guten Regierung

• Umgeben von allegorischen Figuren vierer Flüsse des Erzherzogtums Österreichs

  • Beliebtes Thema im Manierismus/ Frühbarock

  • Vgl. Vierströmebrunnen Bernini Piazza Navona in Rom

• Flussfiguren auch als vier Lebensalter oder Temperamente

  • Traun- jugendlich mit Dreizack, dynamisch

  • Enns – alter Fährmann

  • Ybbs – ruhendes Mädchen mit wasserspendendem Gefäß

  • March – weibliche Figure, lehnt sich an Relief mit Schlachtmotiv an

• Sockel umgeben von Putten mit wasserspeienden Fischen

Etwa 1635-37

• Albrecht Dürer

• Die Burg Arco 1495

• 1509-18

• KHM Wien

• Darstellung der Grablegung und Auferstehung Christi

Albrecht Dürer

• Maria mit Kind 1512

  • Sie hält das Kind auf Brusthöhe und blick auf es hinunter

  • Maria hat das genannte Tizian rote Haar, in verspielten Löckchen, sie wird jung und adelig dargestellt

  • Säugling Jesus Christus hält Birnenstück in der Hand

Albrecht Dürer, Lucas Cranach d.Ä., Hans Holbein d.J.

• Donautal bei Sarmingstein

• Weiden zeigen Aufwachen und Verfallen der Natur

1535-41

• Die linke, irdische Liebe ist bekleidet, während die himmlische Liebe, rechts, nackt ist

• Bei der himmlischen Liebe könnte es sich um Venus handeln, darauf weist unter anderem ihr Begleiter Armor hin

• Das Gewand der irdischen Liebe kann als Brautkleid interpretiert, werden

• Alexander d.G. auf der rechten Bildhälfte prominent auf dem Pferd reitend mit Speer

• Perserkönig Darius flüchtend auf seinem Streitwagend, zurückblickend zu Alexander

• Nordwand Refektorium des Dominikanerklosters Santa Maria delle Grazie in Mailand

• 1494-98

• Schlacht bei Issos 333 v.c.

• Alexander d.G. vs. Perserkönig Dareios III.

Statue des Perseus von Benvenuto Cellini, 1545-54

• Bronzeplastik, Loggia dei Lanzi, Piazza della Signora, Florenz

• Auftragsarbeit für Cosimo I. de Medici- Machtsymbol Medici im öffentlichen Raum

• Auf einem achtansichtigen, reich verzierten Sockel steht Perseus im Kontrapost triumphierend auf dem Körper der Gorgonin

• Triumphierend hält er dabei ihren abgetrennten Kopf in die Höhe, die Spitze seines Schwertes zeigt geradeaus nach vorne.

• Trotz des dramatischen Themas gelang es Cellini einen ruhigen Moment darzustellen, Perseus blickt nach unten, sein Körper wirkt leicht angespannt und doch lässig in seiner Pose

• Perseus ist zudem ausgestattet mit den geflügelten Schuhen, der Tarnkappe und einem Band um seinen Rumpf, welches die Signatur des Künstlers aufweist

Albrecht Altdorfer, Wolf Huber, Rueland Frueauf d.J.

Raffael, Die Schule von Athen, 1510-11, Vatikan, Stanza della Segnatura

• Renaissance, Fresko, für Papst Julius II.

• Darstellung antiker Philosophen und Denker in ideal klassischem Raum

  • Antikes Denken als Ursprung der europäischen Kultur, Philosophie und Wissenschaft

• Zentrale Figuren = Platon und Sokrates

• Zentralperspektivische Raumkonstruktion, harmonischer Innenraum

  • Klassische Gewölbe, Rundbögen, Plastiken

  • Farbig ausgewogen, Klarheit, Ordnung, ideale Schönheit

• Vollendung Hoch-Renaissance Stil

• Mariä Himmelfahrt /Assunta

• 1516-18

• Christus ist das Zentrum betont in den göttlichen Farben rot und blau

• Durch die Zentralperspektive mit dem Fluchtpunkt im Fenster liegend wird er umso mehr betont

Laut der Kunsthistorikerin Pizzorusso 2024:

• Region der Lombardei – zu Erkennen an der Azzone-Visconti-Brücke, den südwestlichen Alpen und dem Garlatesee

Michelangelos Pietá im Petersdom 1497-98 und Kreuzabnahme 1550 in Florenz

• Pietá= Andachtsbildmotiv = Darstellung Marias mit totem Christus auf ihrem Schoß

  • Schwere des Todes und der Last des Leib Christi ausgedrückt durch Marmor

  • Maria idealisert – jung und schön, Zeitlos und Würdevoll

  • Beide zeigen keinen Schmerz = Unterschied zu übrigen Pietá-Darstellungen

  • Komposition:

    • Pyramidal, Frontalansicht, üppiger Faltenwurf, Maria zu jung und zu groß, Christus Wunden sind nur angedeutet, es wirkt fast, als würde er schlafen

• Kreuzabnahme: unvollendet – Fuß fehlt

  • Nikodemus (mit Gesicht Michelangelos), Maria, Maria Magdalena und Christus

  • Christus Vertikal, sackt zusammen,

  • Vermischung mit Pieta, weil er auf Marias Schoß fällt

  • Dramatischer als Pietá in Rom, weniger idealisiert, mehr bewegt und spirituell

  • Übergang Manierismus

Rot Blau

Im Hintergrund auf Weintrauben liegend

• erschöpft, schlummernd, angetrunken

Gesamte Altarwand der Sixtinischen Kapelle in der Vatikanstadt

Giovanni Bellini, Giorgione, Tizian

• 1415-17

• Museo nazionale del Bargello

• Ursprünglich gemacht für die Orsanmichele Kirche in Florenz

• Italienische Hochrenaissance: Michelangelo, Raffael, Tizian

• Deutsche Renaissance: Albrecht Dürer, Lucas Cranach d.Ä., Hans Holbein d.J.

David von Michelangelo, 1501-04, Marmor

• Ursprünglich vor Palazzo Vecchio in Florenz, nun Galleria dell´Academia

• Darstellung biblischer Held David

  • Überlebensgroß 5,17m

  • Anspannung vor Kampf – geistige Konzentration, Entschlossenheit, innere Kraft

  • Idealisierender Körper, vollkommen Nackt, inspiriert von antiken Statuen

• Standmotiv = Kontrapost

  • Gewicht auf rechtem Bein verstärkt von Baumstamm, linkes leicht gebeugt

  • Natürliche S Kurve

  • Knick in Hüfte, gegenläufig zur Neigung der Schultern

  • Linker Arm locker zu Schulter, hält Schleuder

• Weiter Künstler, die Davids schufen

  • Donatello

  • Andrea del Verrochio

  • Gian Lorenzo Bernini

Medici Grabmäler von Michelangelo ab 1520 in der neuen Sakristei in Florenz

• Architektonisch-skulpturales Gesamtkunstwerk

• Zwei berühmte Grabdenkmäler

  • Lorenzo de Medici (der Jüngere)

    • Allegorische Figuren Dämmerung und Morgen

  • Giuliano de Medici

    • Allegorische Figuren Nacht und Tag

Michelangelos Pietà im Petersdom, 1497/98

• Pietá= Andachtsbildmotiv = Darstellung Marias mit totem Christus auf ihrem Schoß

• Schwere des Todes und der Last des Leib Christi ausgedrückt durch Marmor

• Maria idealisert – jung und schön, Zeitlos und Würdevoll

• Beide zeigen keinen Schmerz = Unterschied zu übrigen Pietá-Darstellungen

• Komposition:

  • Pyramidal, Frontalansicht, üppiger Faltenwurf, Maria zu jung und zu groß, Christus Wunden sind nur angedeutet, es wirkt fast, als würde er schlafen

Leonardo da Vinci, Das letzte Abendmahl, 1495-98, Mailand – Santa Maria delle Grazie

• Seccotechnik

• Momentaufnahme „Einer von euch wird mich verraten.“

• Betonung Zentralperspektive

  • Tisch frontal – Betrachter wird miteinbezogen

    • Verlängerung Refektorium

  • Fluchtpunkt am Kopf Jesu – alles führt zu ihm (optische und theologisches Zentrum)

• Klar strukturierte Gruppenbildung

  • 12 Jünger in 4 Dreiergruppen – aufgeregt (bis auf Johannes)

    • Reagieren individuell und lebendig auf Jesus Aussage

      • Schock, Zweifel, Zorn, Angst, Unschuld

  • Christus in der Mitte = gleichschenkeliges Dreieck – er ist ruhig

  • Mehrmalige Verwendung des goldenen Schnitts

• Lichteinfall von links

Filippo Brunelleschi 1419

• Nordwestliche Langhauswand der Kirche Santa Maria Novella in Florenz

• 1425

• Elegant im ¾ Profil, Selbstbewusst

  • Zeigt sich nicht als Maler, sondern als Edelmann (Handschuhe)

  • Reiht sich somit in die Aristokratie ein

• Elemente venezianischen Einflusses = Bildausschnitt und Pose neben dem Fensterausschnitt

• Idealisiert sich nicht selbst, zeigt seine individuelle Physiognomie

Zentralperspektive

• 1304-06

• Nutzung der Parallelperspektive der dargestellten Architektur

• Abweichung der typischen Stilisierung des Mittelalters – Figuren weisen Körperlichkeit auf, die Darstellungsweisen sind realistischer

= Rahmen für die inhaltliche Darstellung

• 1459

• Abgestimmt auf Szenario: Christus wartet auf Passion = tragisch – karge Landschaft

• 3 Bildebenen: Vordergrund = Hauptgeschehen, 2. Grund = Judas mit Soldaten, Hintergrund = breite Landschaft

• Figuren befinden sich also im Vordergrund, aber eingebettet in der Landschaft, die das nächste Geschehen vorhersagt

Matthias Grünewald, Der Isenheimer Altar, 1513−1515, Colmar

• Isenheimer Altar ist ein Wandelaltar mit mehreren Öffnungszuständen und gehört zu den ausdrucksstärksten Werken der deutschen Spätgotik/Renaissance

• 1. Schauseite= geschlossen

  • Mitte = Kreuzigung, realistische Wundzeichen

    • Links – Maria, ohnmächtig, gestützt von Johannes dE

    • Rechts – Maria Magdalena, Johannes dT

  • Seitentafel = Links Hl Sebastian, Rechts Hl Antonius

  • Predella = Grablegung

• 2. Schauseite = Öffnung Altarflügel

  • Mitte = Engelskonzert und Geburt Chrisit

  • Links = Mariä Verkündigung

  • Rechts = Christi Auferstehung

  • Predella = Grablegung

• 3. Schauseite = zweite Öffnung, Freilegung vom Kern des Altars

  • Mitte = Schreinplastik von Nikolaus von Hagenau, vergoldet

    • Heiliger Antonius, Augustinus und Hieronymus

  • Links = Begegnung hl Antonius mit Paulus Eremita (wieder Grünewald)

  • Rechts = Versuchung des hl Antonius (wieder Grünewald)

  • Predella: Christus umgeben von den zwölf Aposteln

Gentile Bellini, Prozession auf der Piazza San Marco, 1496, Venedig, Accademia

• Darstellung religiöse Prozession auf Markusplatz in Venedig

  • Wunder mit Bezug auf Kreuzreliquie

  • Teil eines größeren Zyklus über die Scuola di San Giovanni Evangelista (venezianische Laienbruderschaft)

• Detailreiche Stadt – topografisch präzise und realistische Wiedergabe des Platzes mit dem Campanile, der Markuskirche und den umliegenden Gebäuden

• Zahlreiche Portraits echter Personen, Würdenträger, Pilger, Bürger

  • Große Anzahl aber sorgfältig und individuell

  • Fokus auf gesellschaftlicher Inszenierung

• Feine Detailmalerei, klare Linien, Linearperspektive

  • Gotischer Erzählduktus, frührenaissancliche Raumauffassung

• spiegelt religiöse und soziale Bedeutung des Markusplatzes wieder

Masaccio, Trinitätsfresko, 1425-28, Santa Maria Novella, Florenz

• Schlüsselwerk der Renaissance, weil erste Anwendung der mathematischen Perspektive in der Wandmalerei

  • Fluchtpunkt auf Augenhöhe des Betrachters – illusionistische Raumtiefe

  • Architektur wie durchbrochene Wandnische

• Theologischer Bildaufbau in drei Ebenen

  • Oben = Gottvater

  • Mitte = Christus am Kreuz mit heiligem Geist als Taube

  • Unten = Maria und Johannes – Betrachter miteinbeziehend

  • Ganz unten noch Sarkophag mit Skelett

    • „Ich war, was ihr seid, ihr werdet, was ich bin“

• Figuren zueinander gleich groß dargestellt und nicht hierarchisch

Die Geburt der Venus von Botticelli, 1485-86, Florenz Uffizien

• Großformatiges Gemälde der italienischen Frührenaissance

• Auftrag Medici

• Geburt der Venus, Göttin der Schönheit und Liebe – sie wird von einer Muschel zu Land gebracht

  • Nackt

  • Zephir mit Aura bläst sie zum Land (links)

  • Hora – reicht ihr Gewand (rechts)

• Stilisierte Wellen und Blumen – Harmonie und Natur

• Tempera auf Holz

Botticelli, Primavera, 1482, Florenz, Uffizien

• Gemälde des italienischen Renaissancemalers Sandro Botticelli „Primavera“

• Verm. Auftrag der Medici

• Szene mit figurenreicher Allegorie des Frühlings in idealem Hain- Bedeutung Umstritten

  • Zephir Windgott entführt Chloris, die sich in Flora verwandelt

  • Mitte = Venus, leicht zurückgesetzt als Hüterin der Szene

    • Darüber Armor, zielt mit Verbundenen Augen mit dem Pfeil

  • Drei Grazien, die anmutig tanzen = Sinnbild Schönheit, Anmut und Freude

  • Ganz links = Merkur, der sich abwendet und mit dem Caduceus die Wolken vertreibt

• Tempera auf Holz

Donnatello, Reitermonument des Gattamelata 1444-53, Padua, Piazza del Santo

Andrea del Verrochio, Reitermonument des Bartolomeo Colleoni, 1479-88, Venedig Campo SS Giovani e Paolo

• Antikes Vorbild = Reiterstandbild von Marc Aurel

Gemeinsamkeiten:

• Monumentale Darstellung Söldnerführer, Reiter als Symbol für Macht, Bronze als Material, hohe Sockel wie in Antike

Unterschiede:

• Reiter: G = ruhig, würdevoll, C = dynamisch, energisch, kraftvoll

• Gesicht: G = ernst, kontrolliert, in sich ruhend, C = entschlossen, fast aggressiv

• Pferd: G = steht, hebt einen Huf, C = in Bewegung, außerdem sehr muskulös

• Sitz: G = aufrecht, klassisch C = Spannung, bewegt aber kontrolliert

• Sockelgestaltung: G = mit Familienwappen und Grabrelief, C = aufwendig, reiche ornamentik

• Insgesamt wird Gattamelata um vieles ruhiger aber politisch-symbolischer dargestellt, während Colleoni heroisch und dramatisch wirkt.

Donatello, Lorenzo Ghiberti, Nanni di Banco

Giotto, Arenakapelle, 1303-07 Padua

• Flucht nach Ägypten oder Anbetung hl 3 Könige

Besonderheiten:

• Neuer Realismus und Körperlichkeit

  • Anders als noch in der byz. Malerei

  • Körperlichkeit der dargestellten Personen

• Architektonische und landschaftliche Raumtiefe

  • Szenen in Bühnenraum organisiert

  • Figuren in Bezug zum Raum

• Figuren zeigen Emotionen, individuelle Züge

• Symbolische Farbgebung

  • Gold nur noch zurückhaltend

Wegbereiter Bildkunst der Moderne – lebendige Menschlichkeit, Raumgefühl, narrative Klarheit

• Nachgotik

• Übergang Frührenaissance

Paolo Uccello, Reiterstandbild des John Hawkwood, 1436

Andrea del Castagno, Reiterstandbild des Niccoló da Tolentino, 1456

Beide im Dom zum Florenz

Gemeinsamkeiten:

• Beides monumentale Reiterdarstellungen von berühmten Söldnerführern als freskierte Scheinskulpturen in der Florentiner Kathedrale (Santa Maria del Fiore)

• Darstellung Seitenansicht

• Perspektivkonstruktionen um räumliche Wirkung zu erzielen

Unterschiede:

• Stil: J = klar, ruhig, fast statisch, N = kraftvoller, dramatischer

• Pferd: J = ruhig schreitend, N = energischer schritt, Blick zum Berachter

• Sockel: J = klassisch einfach, Wappen, höher N = reicher verziert mit Plastiken

Nanni di Banco, Evangelist Lukas, 1408−13

und Donatello, Evangelist Johannes, 1408−15,

beide im Dommuseum, Florenz

• Ursprünglich geschaffen für die Nischen der Domfassaden

Unterschiede:

• Darstellung: L = würdevoll, ruhig, klassisch ausgewogen, J = kraftvoll, expressiv

• Gesicht: L = nachdenklich, mild, freudlich, J = streng, konzentriert, asketisch

• Gesichtsbehaarung: L = kurzer gepflegter Bart, J = langer Bart - prophetisch

• Körperhaltung: L = aufrecht klassisch, J = leicht gedreht, langer Oberkörper

• Faltenwurf: L = klassisch vgl röm., J = tief, dramatisch, ausdrucksstark

  
  

• Insgesamt: L. wirkt ruhig und harmonisch, was typisch für die Frührenaissance ist, während J. ausdrucksstark und leicht angespannt wirkt – Übergang Hochrenaissance

Donatello, Bronzedavid 1444-46, Florenz, Museo Nazionale del Bargello

• erste nachantike Aktfigur

  • jugendlicher, schlanker David, bekleidet nur mit Hut und Stiefeln

  • Rückgriff Antike = typische Renaissance

• Realismus, Idealismus, Naturalismus

• steht auf abgeschlagenen Kopf Goliaths

  • im Kontrapost als Sieger

  • christliches Thema

• nachdenklich, weniger triumphierend

Donatello, Hl. Markus, 1411−13

und Lorenzo Ghiberti, Hl. Johannes der Täufer, 1413−16,

beide Florenz, Orsanmichele

Unterschiede:

• Material: M = Marmor, J = Bronze

• Haltung: M = lockerer Kontrapost, natürlich, J = aufrecht, streng, nur leichter Kontrapost

• Gewand: M = ruhige Falte, körperform erkennbar, J = bewegte, dichte, dekorative Falten

• Gesicht: M = ruhig, gesammelt, menschlich, J = ernst, durchdringend

• Stilrichtung: M = antikisierend, körperhaft, J = gotischer Schwung

• Insgesamt wirkt der hl Markus viel natürlicher, harmonischer und lebensnaher, während Johannes der Täufer sehr figürlich, distanziert und gotisch wirkt

Andrea Mantegna,Christus am Ölberg 1455

Giovanni Bellini, Christus am Ölberg 1459

Gemeinsamkeiten:

• Biblische Szene aus Garten Gethsemane, Jesus betet vor Gefangennahme, Jünger schlafen, Soldaten nähren sich

• Kompositorischer Aufbau – Vordergrund = betender Jesus und schlafende Jünger, Hintergrund = Soldaten und Judas

  • Landschaft als Stimmungsträger und Erzählung

Unterschiede:

• Stil: M = strenger, düsterer, scharfe Umrisse, B = weicher, wärmer, offener

• Landschaft: M = karger, felsiger, düsterer, B = weit, harmonisch, lichter

• Emotion: M = leidend, apokalyptisch, B = einfühlsam, friedvoll

• Engel: M = über Christus wie Vision, B = schwebender Lichtschimmer

Altarbild Santa Lucia die Magnoli, Domenico Veneziano, 1445, Florenz

• „Sacra Conversazione“ – Madonna mit Kind umgeben von Heiligen

  • Figuren beziehen sich kompositorisch aufeinander

    • Johannes den Täufer und den Heiligen Zanobi (Beschützer der Stadt Florenz und ihrer Diözese)

    • Heilige Lucia (die Schutzpatronin der Kirche) und den Heiligen Franziskus

  • Als würden sie im Gespräch sein

• Figuren im Raum mit natürlicher Lichtquelle, hell leuchtende Farben, geometrische Perspektive

  • Wahrscheinlich eines der ältesten „tabula quadrata et sine civoriis“ = ohne inneren Rahmen und vergoldetem Hintergrund

    • Darstellung erinnert dennoch aufgrund der dargestellten Architektur an diese Rahmen

  • Geometrische Perspektive = italienische Frührenaissance

Lorenzo Ghiberti und Filippo Brunelleschi, Konkurrezreliefs zum Opfer Isaaks 1401-02

• Wettbewerb für das zweite Bronzetor des Baptisteriums in Florenz (Nordtor)

Gemeinsamkeiten:

• Vorgegeben war die Form der Vierpassroute und das Thema der Opferung Isaacs und Anzahl der Figuren

• Rezeption einiger antiker Figuren

Unterschiede

• Ghiberti – noch eher gotisch

  • perspektivischer Aufbau, kontrollierte Dynamik, feine Ausarbeitung, elegant

  • diagonal geteilt

  • ca 7 kg leichter, als von B.

• Brunelleschi – eher modern

  • Dynamisch und spannungsgeladen, expressive und emotionale Darstellung, auf Vordergrund fokussiert, Rau und dramatisch

  • Horizontale Gliederung

• Insgesamt wirkt Ghibertis Gestaltung ausgewogener und in sich geschlossen, während Brunelleschis gut studierten Einzelelemente eher isoliert als miteinander verbunden scheinen

Donatello, Reitermonument des Gattamelata, 1444−53, Padua, Piazza del Santo

• Vorbild war Reiterstandbild Marc Aurel

• Feldherrenstab und Schwert betonen Diagonale

• 3,4 m hoch

• venezianischer Söldnerführer – Wappentier war Leopard

Lorenzo Ghiberti, Nordtür 1404-24, Paradiestür (Osttür) 1425-52

• Beide im Baptisterium in Florenz

Unterschiede:

• Bildfeldform: N = 28 Vierpassfelder, O = 10 große quadratische Tafeln

• Themen: N = Leben Christi und Heilige, O = Szenen AT

• Komposition: N = Einzelszenen gotisch, O = komplexere Szenen, mehr Ereignisse pro Tafel

• Raumdarstellung: N = nicht komplex, O = höhere Tiefenwirkung, mehr Perspektive

• Figurenstil: N = elegant und rythmisch, O = klassisch antikisierend

• Leserichtung: N = aufwärts, O = abwärts

• Insgesamt ist das Nordtor eher dekorativ, kleinteilig und symmetrisch, während das Osttor erzählerisch dicht und plastisch komplexer erscheint

• Es zeigt Ghibertis Wandel vom spätgotischen Stil zur frührenaissancehaften Bildsprache

• Offenbarung des Johannes = letztes Buch des Neuen Testaments

• Mitte = Anbetung des Lamm Gottes und der Quell des Lebens

• Mitte Links = Märtyrer oben, Patriarchen unten

• Mitte Rechts = Hl Jungfrauen oben, Geistliche unten

• Links = Die gerechten Richter und Streiter Christi

• Rechts = heilige Eremiten und Pilger

• Malerei der Rückseite später hinzugefügt = 1330 (Verduner Altar 1181)

• Angelehnt an byzantinische Malerei

  • Goldgrund, Frontalität, Strenge der Figuren

  • Symbolisch aufgeladene Darstellungen biblischer Szenen

Nicola Pisano, Kanzel Baptisterium zu Pisa, 1260

• Freistehende Marmorkanzel in toskanischen Stil und französischer Gotik

• Sieben Säulen tragen sechseckiges Kanzelbecken

  • Kapitelle gotisches Blattwerk

    • An Ecken darüber die fünf Tugenden

    • Zwischen Säulen -Dreipassbögen

  • Basis von 3 = naturalistische Löwen

  • Basis Mittelsäule = groteske Figuren und Tiere

• Lesepult getragen von Adler

• Brüstung = neutestamentarische Szenen

  • Maria Verkündigung, Geburt Jesu, Verkündung Schäfer, Anbetung der hl 3 Könige, Darbringung Tempel, Kreuzigung und jüngstes Gericht

• Zwickel zwischen Säulen: Propheten

• Jan van Eyck

• Adam und Eva – Genter Altar, 1432

• Verwandt mit dem abgeschlossenen Garten (hortus conclusus), jedoch sind nur zwei Seiten mit Zaun begrenzt

• Garten Eden

Schlacht von Hastings 14. Oktober 1066

Riemenschneider Altar/ Marienretabel,Creglingen 1505-10

• Altaraufsatz spätgotischer schnitzaltar, 9,2m hoch, 3,69m breit, Herrgottskirche Creglingen

• Mitte: Himmelfahrt Mariens mit 12 Aposteln

• Flügel: Heimsuchung, Verkündigung Maria, Geburt Jesu, Darbringung im Tempel

Aufbau spätgotischer Schnitzaltar:

• Grundlage = Mensa = eigentlicher Altartisch

• Darauf Predella = Sockelzone (oft kleinere Figuren oder ergänzende Szenen)

• Mittelschrein = Altarbild = reich geschnitzte Hauptszene

  • Oft Heilige, Kreuzigung, Mariä Himmelfahrt

  • Meist vollplastisch, lebensnah, detailreich

• Seitenflügel

  • innen geschnitzte, ergänzende Szenen

  • außen oft bemalt

• Gesprenge = aufwendig geschnitzt

  • Meist kleinere Figuren, Maßwerk, Fialen

  • Strebt in Höhe = gotische Vertikalität

Pacher-Altar in der Pfarr und Wallfahrtskirche St. Wolfgang im Salzkammergut von Michael Pacher 1471-79

• Pentaptychon mit Schnitzkunst und Tafelmalerei

• Werktagsseite (geschlossen Flügel, geschlossene Predella) = Szenen der Wolfgangsvita, zudem sind die Schreinwächter des hl.Georgs und des hl. Florians sichtbar, Predella = 4 Kirchenväter

• Sonntagsseite (geöffnete Außenflügel, geschlossene Predella) = 8 Szenen Leben Jesu (Taufe, Versuchung, Hochzeit Kana, Brotvermehrung, Steinigung, Vertreibung Händler aus Tempel, Ehebrecherin, Lazarus) Predella = 4 Kirchenväter

• Festtagsseite (geöffnete Innenflügel, geöffnete Predella) = Innenfügel zeigen Leben Maria und Jesu (Geburt, Beschneidung, Darbringung Tempel, Tod Mariens), Hauptschrein kniende Maria vor Jesus Christus (gibt Fürbitten weiter) Hl. Wolfgang und Hl. Benedikt

  • Geöffnete Predella = plastische Darstellung der Anbetung der hl. 3 Könige, auf der Innenseite der Flügel = Mariä Heimsuchung, Flucht nach Ägypten

• Gesprenge: fünf zweigeschossige Baldachintürme, zehn Skulpturen (Gott Vater, Erzengel Gabriel und Maria (Verkündigung), Christus am Kreuz mit Maria und Johannes d.E.,  Erzengel Michael als Überwinder des Teufels und Seelenwägers, hl. Nonne, Johannes d.T., hl. Ottilie)

• Rückseite Altar: Bilder von Heiligen

Benedetto Antelami, Kreuzabnahmerelief, 1178, Parma, Dom

• -          Benedetto Antelami, Kreuzabnahmerelief, 1178

• Erzählerisches Relief, signiert und datiert

• Mitte: Kreuzabnahme durch Joseph von Arimathäa

• Linke Seite Jesu: Nikodemus zieht Nagel als linker Hand Jesu

  • Rechts davon die Personifikation der Synagoge/des Judentums

    • Gesenktes Haupt vor Trauer

  • Noch weiter Rechts – römischer Hauptmann, daneben mehrere römische Soldaten, die um das Gewand Jesu würfeln

• Rechte Seite Jesu: Mutter Maria und Engel stützen rechte Hand

  • links davon Johannes

  • links davon die drei Marien (Magdalena, Jacobi, Salome)

  • vor Maria, neben dem Kreuz die siegreiche Ecclesia

• Weicher Stil der Steiermark = Einfluss durch rheinische Malerei

• Anklang französischer Malerei aus Avignon

Bernwards−Tür, 1015 (ottonisch) vollendet, ehemals Michaelskirche, jetzt im Dom zu Hildesheim

• Zweiflügelige Bronzetür, gegossen aus je einem Stück

• Biblischer Figurenschmuck Gegenüberstellung auf 16 Feldern (1. Bildzyklus deutscher Plastik)

  • Links = Altes Testament (1. Buch Mose) (oben nach unten)

  • Rechts = Neues Testament (Leben Jesu) (unten nach oben)

  • Heilsgeschichtliches (chronologisch) und typologisches Bildprogramm

  • Darstellung nicht antik

• Auftrag von Bischof Bernward

• Relief recht flach,

  • Architektonische Elemente auf minimum ausgebildet

  • Figuren stehen mehr hervor

• Beispiel Gegeüberstellung

  • Gott erweckt Adam zum Leben – Himmelfahrt Christi

    • Erwachende Adam als Hinweis des wiederauferstehenden Jesus

  • Sündenfall – Kreuzigung Christi

    • Sündenfall = Ausgangspunkt der Erbsünde – wird durch Opfertod Christi am Kreuz getilgt

  • Opfer Kains und Abels – Christi Geburt

    • Abel opfert Gott Lamm = Menschwerdung Gottes in Christus

Kefermarkter Flügelaltar 1490-97, Pfarrkirche Kefermarkt

• Spätgotischer Schnitzaltar, 13.5, hoch, 6,3m breit, aus Lindenholz

• Mitte = 3 Überlebensgroße Statue = Wolfgang von Regensburg, Simon Petrus, Christophorus

• Flügel = Szenen des Leben Marias = Verkündigung, Anbetung hl 3 Könige, Geburt Christi, Tod Mariens

Aufbau spätgotischer Schnitzaltar:

• Grundlage = Mensa = eigentlicher Altartisch

• Darauf Predella = Sockelzone (oft kleinere Figuren oder ergänzende Szenen)

• Mittelschrein = Altarbild = reich geschnitzte Hauptszene

  • Oft Heilige, Kreuzigung, Mariä Himmelfahrt

  • Meist vollplastisch, lebensnah, detailreich

• Seitenflügel

  • innen geschnitzte, ergänzende Szenen

  • außen oft bemalt

• Gesprenge = aufwendig geschnitzt

  • Meist kleinere Figuren, Maßwerk, Fialen

  • Strebt in Höhe = gotische Vertikalität

Duccio di Buoninsegna, Maestá 1311, Siena Dommuseum

• Monumentaler Doppelseitiger Altarschrein – ursprünglich des Hochaltars des Doms von Siena

• Vorderseite:

  • Ikone mit thronender Madonna und Christuskind

    • Übergroß mittig

  • Umgeben von Engeln und Heiligen, symmetrisch und hierachisch

    • 4 kniend, fürbittend für die Bevölkerung von Siena

  • Vergoldeter Hintergrund

  • Ausdruck Würde, Ruhm, Anmut – Gotik

• Rückseite:

  • Bilderzyklus Passion Christi

    • Kleinteilig gegliedert

    • 42 Szenen

  • Erzählfreudig und detailreich

    • Byzantische Tradition = farbigkeit in Abstufungen

    • Keine Landschaft oder Blumen

  • Zu Chor = nur von Kirchenpersonal sichtbar

Konrad Witz, Der wunderbare Fischzug, 1444 Genf

• Eine der ersten realistischen Landschaftsdarstellungen der abendländischen Malerei

  • Genfersee mit Mont Blanc Massiv

    • Wirkliche Naturbeobachtung

  • Licht, Wasser, Wetter realistisch wiedergegeben

• Biblische Szene aber zeitgenössisch

  • Aktueller Landschaftsraum, zeitgenössische Kleidung -typisch für spätmittelalterliche Kunst im dt Raum

• Zackenstil = Übergang Romanik zu Gotik

• Um 1264

Thronende Madonna

o   Cimabue 1280-85

o   Duccio 1285

o   Giotto 1300-10

• Typus = Maestá = thronende Madonna mit Kind, umgeben von Engeln und Heiligen

  • Zentral für mittelalterliche Altarbildkunst

• Gemeinsamkeiten:

  • Maria als Himmelkönigin auf Thron mit Sohn

    • Ikonografisch: Christus im Arm, er segnet

  • Altartafeln für Kirchen – Andachtsbilder

    • Großformatig mit Goldgrund

  • Komposition = Symmetrisch, Madonna frontal, frankierende Engel

• Unterschiede:

  • Stil: C = byzantisch, flach, D = ähnlich C, gotischer, G = Frührenaissance

  • Raumwirkung: C = flächig, D = ebenso, G = klare Raumtiefe

  • Gesichter: C =keine Individualität, D = Anklang Lächeln, G = lebendig und individueller

  • Christus: C = wie kleiner Erwachsener, D = ähnlich, G = etwas weicher, kindlicher

• Gotik – weicher Stil = Steirisch

• Erste hälfte 15. Jahrhundert

Gentile da Fabriano, Anbetung der Hl drei Könige, 1423, Uffizien Florenz

• Italienischer Maler der Spätgotik, höfische Stilrichtung um 1400 in Italien

• Naive Erzählfreude mit höfischer Eleganz und Detailreichtum

• Plastische und realitätsnahe Gestaltung der Figuren

  • Kennzeichnend für Wende von Spätgotik zu Renaissance

• Internationale Gotik

  • Großzügiger Goldgebrauch, märchenhaftes Ambiente,

  • Gold zeigt auch Reichtum des Bankiers Palla Strozzi = Auftraggeber

• Region Genfer See

• Mont Blanc von dort aus bei guten Sichtverhältnissen erkennbar, Am Ufer des Sees sind Pfahlbauten

Hubert und Jan van Eyck, Genter Altar, 1432, Sankt Bavo Kathedrale in Gent

• Lasierende Ölmalerei

  • Höchstes Niveau, feinste Details und leuchtende Farben

  • Außergewöhnliche Lichtwirkungen, realistische Oberflächen

• Hyperrealistische Darstellungen

  • Detailgenau zb einzelne Haare, Falten, Reflexe

  • Materialwirkung von Gold, Stoff oder Wasser täuschend echt

• Kombination religiöser Vision und weltliche Realität

  • Greifbare Szenen

  • Landschaften – neuer Zugang zu Naturdarstellung

Hl. Fides, Conques, um 1000, Abteikirche Sainte Foy, Conques

• Reliquienstatue der Heiligen Fides, 85 cm

• Um 1000, Abteikirche Sainte Foy in Conques

• Eibenholzkern mit Gold überzogen und Edelsteinen besetzt

  • Verschiedene Epochen

• Disproportionaler Körper

  • Kopf, Arme und Füße übergroß

• Starker, stolzer Ausdruck des Gesichts

• Skepsis damaliger Geistlicher weil es an Idolatrie (Götzenanbetung) grenzte

Bamberger Reiter, auch steinerner Reiter, vor 1237

• Reiterstandbild im Bamberger Dom

• Plastisches Hauptwerk der späten Stauferzeit aus Schilfsandsteinblöcken

• Vermutlich Hl. Stefan aus Ungarn – erster christlicher König Ungarns getauft in Bamberg

• Idealbild Herrscher in höfischer Tracht

  • Zeitgenössische Geste -Rechte Hand am Band des Tasselmantels eingehängt (Lässig, ruhig- entspricht Körperhaltung)

    • Eigentlich Waffenhand, aber er hat es nicht nötig – Zeichen hohen Standes

• Ursprünglich mehrfarbig gefasst

  • Sockel grün, Pferd weiß mit braunen Flecken, Kleider rot mit silber und goldenen Sternen, braune Stiefel und Haare, goldene Krone, Sporen und Gürtel

Gerokreuz, 970−976, Köln, Dom

• Im Kölner Dom, eines der ältesten erhaltenen Großkruzifixe

• 2,88m aus Eichenholz farbig gefasst, Auftraggeber Kölner Erzbischof Gero

• Aus ottonischer Zeit zum Ende des 10.Jh.

• Wende in der ikonografischen Darstellung =>

  • nicht mehr heldenhaft, sondern leidend

    • Christus Patiens

      • hier eher übergang denn er leidet nicht so sehr wie in hochgotik

      • trägt auch noch keine dornenkrone

  • 4 Nagel Typus mit Suppedaneum (ab 1220 3)

• Einfache menschliche Darstellung

• Nicola Pisano: Kanzel im Baptisterium von Pisa 1260, Kanzel im Dom von Siena 1265-68

• Giovanni Pisano: Mithilfe Kanzel Dom Siena 1265-68, Figuren und Fassade am Dom von Siena 1284, Kanzel San Andrea in Pistoia 1298-1301, Kanzel im Dom von Pisa 1302

Nicola Pisano mit Hilfe seines Sohnes Giovanni, Kanzel im Dom zu Siena, 1265-68

• Achteckige Marmorkanzel – 8 Säulen und eine Mittelsäule

  • Jede zweite Säule = Löwenbasis

  • Mittelstütze = Basis aus Personifikationen der Sieben freien Künste + Philosophie

  • Zwischen den Säulen = Dreipassbögen

• Brüstung: sieben Felder aus Leben Jesu

  • Heimsuchung und Geburt Christi, Hl 3 Könige, Darbringung Tempel und Flucht Ägypten, Kindermord Betlehem, Kreuzigung Christi, Erlöste des jüngsten Gerichts, Verdammte des Jüngsten Gerichts

  • Getrennt durch Engels und Prophetfiguren

• Vitruv = 1.Jh.n.Chr.

• Zehn Bücher über Architektur – de architectura libri decem

• Bücher 1 -7 = Tätigkeit eines Architekten, Bücher 8-10 = Ingenieurswesen

• Fordert Schulung der freien Künste bei Ausbildung von Architekten

• 3 Kategorien/ Hauptanforderungen der Architekturtheorie: Firmitas (Festigkeit), Utilitas (Nützlichkeit), Venustas (Schönheit)

• Durch seine Beschreibung der dorischen, ionischen und korinthischen Säulen=> in der Renaissance: Festlegung der kanonischen Säulenordnung

= dorische, ionische und korinthische Ordnung

• Grundsätzlich grob von unten nach oben (Tempelbau):

  • Postament: Stereobat, Krepis (dabei ganz oben Stylo- oder Toichobat)

  • Säule: Plinthe, Basis, Säulenschaft (je nach Art Kanneluren und Verjüngung), Kapitell

  • Gebälk: Architrav, Fries (je nach Art), Horizontalgeison, Tympanon/Giebelfeld, Schräggeison, Sima, Kranzgesims und Akrotere

Besonderheiten je nach Ordnung:

• Dorisch: keine Plinthe, keine Basis, Säule bauchig verjüngend (Entasis), Kanneluren mit scharfem Grat, Kapitell (aus Echinus und Abakus), über Architrav Regula mit Guttae, Fries mit Metopen und Triglyphen

• Ionisch: Basis aus Kombination von Trocholi und Tori, Säule leicht verjüngt, Kanneluren mit Steg, Kapitell (aus Ornamentbändern zb Astragal, Echinus mit zb ionischem Kyma, Polster mit Voluten, Volutenauge, Zwickelpalmette, Canalis mit Saum, Abakus mit zb lesbischem Kyma), drei Faszien Architrav, Fries (nicht bei kleinasiatischer ionischer Ordnung 1, nur bei attisch ionischer oder kleinasiatisch ionischer Ordnung 2), Zahnschnitt (nur bei beiden kleinasiatisch ionischen Ordnungen)

• Korinthisch: im Grund wie bei ionisch, Säule noch schlänker, Kapitell (Kranzblatt und Hochblatt in Form von Akanthusblättern, Caulis und Caulisknoten, Hüllkelch, Kalathos, Stützstengel, Helix, Volute, Abakusblüte, Abakus)

• Je nach Zeit und Region können die verschiedenen Ordnung verschiedene Ausformungen und Ornamente beinhalten

• Er beschreibt anhand geometrischer Formen die Proportionen des Menschen zueinander

• Diese Harmonie des menschlichen Körpers soll auf die Architektur übertragen werden

• Bekannte Darstellung davon durch Da Vinci „Vitruvianischer Mensch“ – Mensch eingepasst in Quadrat und Kreis

• Wohnbauten: Peristylhaus, Atriumhaus, röm. Stadtvilla, Insulae

• Profanbauten: Basilika, Thermen, Amphitheater, Heiligtum/Tempel, Triumphbogen, Tabularium

• Infrastruktur: Straßen, Brücken, Aquädukte

• Militär: Castrum, Limes, Wachtürme

= Langhausbaut

• Röm. Reich: langgestreckte Halle für Märkte oder Gerichtsverhandlungen

• Christentum: Bauform und Name für sakrale Zwecke übernommen

• Im inneren meist durch Säulen/Pfeiler/Arkaden in 3 bis 5 Schiffe unterteilt

  • Mittelschiff meist höher und breiter als Seitenschiffe, dabei ruhen die überhöhten Mauern auf den Säulen/Pfeilern

  • Licht durch Obergarden

• Kann auch zweistöckig sein

• Christliche Basilika ist meist nach Osten gerichtet, an der Ostseite befindet sich daher die halbrunde Apsis

• Häufigster romanischer Bautyp

• 527-565

• Hagia Sophia, Sergios- und Bakchos-Kirche (kleine Hagia Sophia), Hagia Irene, Johanneskirche Ephesos, Sinaikloster in Ägypten

• Appoll vom Belvedere = römische Kopie griechischen Bronzewerks

  • 2.H.4.Jh.v.Chr.

  • Wird meist spätklassischem Bildhauer Leochares zugewiesen

• Laokoon-Gruppe = griechische Marmorgruppe

  • Vermutlich 2.H.1.Jh.v.Chr.

  • Hagesandros, Polydoros und Athanadoros aus Rhodos

• Torso vom Belvedere = Fragment griechischer Statue

  • 1.Jh.v.Chr.

  • Apollonios von Athen

• Alle drei befinden sich nun in den Vatikanischen Museen

• Sie galten als ideale Vorbilder für Künstler ab der Renaissance vor allem bzgl. Anatomie, Proportion und Ausdruck

• Sie wurden studiert, gezeichnet, nachgeahmt, um das Verständnis des menschlichen Körpers zu vertiefen

• Laokoon-Gruppe wurde (zB von Lessing) besonders wegen ihres dramatischen Ausdrucks und Körperspannung bewundert – fruchtbarer Moment

• Torso vom Belvedere soll Michelangelo als Inspiration für jüngstes Gericht gedient haben

Inkrustationsstil der Florentiner Protorenaissance

Spitzbögen und Kreuzrippengewölbe

• Grundriss lat. Kreuz, mehrschiffiges Langhaus, Chorumgang, zweigeschossiger Wandaufbau, Emporenhalle,

• Santiago de Compostela (Spanien),

• Saint-Sernin in Toulouse (Frankreich).

• Ste-Foy in Conques (Frankreich)

santiago

sernin

ste foy

• Älteste Bauzeichnung des Mittelalters – entstanden um 820 n. Chr.

• Es handelt sich um eine Art Idealvorstellung eines Klosteraufbaus nach benediktinischem Gedankengut

• Stammt aus dem Kloster Reichenau, wurde von dort nach St. Gallen geschickt zum Wiederaufbau des Klosters

• Grundriss zeigt prominent die Kirche umgeben von ungefähr 50 weiteren Funktionsbauten

  • Die Maßstäbe sind jedoch uneinheitlich

= große romanische Kathedralen, die mit den Kaisern des Heiligen Römischen Reichs in Verbindung stehen

• Dom zu Speyer – Grablege der Salier, größter romanischer Kirchenbau

• Dom zu Worms – Bedeutendes Bauwerk der hochromanischen Architektur

• Dom zu Mainz – Monumentale Kathedrale mit langer Baugeschichte

• Dom zu Bamberg – Kaiserstiftung mit berühmtem Bamberger Reiter

• Dom zu Aachen – Grablege Karls des Großen, Krönungskirche der deutschen Könige

speyer

worms

mainz

bamberg

aachen

• Ein quadratisches, auf das Vierungsquadrat zurückgehender Schematismus der romanischen Basilika

• Einem quadratischen Mittelschiffjoch entsprechen in den Seitenschiffen zwei quadratische Joche halber Seitenlänge

• Länge des Mittelschiffs = Vielfaches des Vierungsquadrates

• Kommt durch die Gewölbeform zustande – alle Gurt und Schildbogen können halbkreisförmig ausgebildet werden

• Sorgt für eine harmonische, regelmäßige Raumaufteilung

11.-12. Jahrhundert

Welche Gewölbeform besitzt St. Philibert in Tournus?

• Mittelschiff: Quertonnengewölbe mit Schiebbögen

• Seitenschiffe: Kreuzgratgewölbe

• Narthex: Mittelschiff: Kreuzgrat- Seitenschiffe: Quertonnen

• Sie entstanden alle etwa zur selben Zeit => gewissen Homogenität im Aussehen

  • Auvergnatische Pyramide = Ausgestaltung der Ostpartie

    1. Apsidialkappelen der Querhausarme

    2. Kapellenkranz mit Radialkapellen

    3. Chorumgang

    4. Hochchor (Chorapsis mit Chorjoch)

    5. Massiv barlong (oberer Vierungsbereich)

    6. Glockenturm

       • 8eckig zweigeschossig, hölzerner Turmhelm als 8eckige Pyramide

• Pfarrkirche St.Saturnin

• Notre Dame du Mont Cornadore de Saint Nectaire

• Notre Dame d´Orcival

• Basilika Notre Dame du Port in Clermont-Ferrand

• Ehem. Abteikirche Saint Pierre und Saint Caprais de Mozac

• Benediktinerabteikirche St. Austremoine in Issoire

saturnin

du Mont Cornadore de Saint Nectaire

• Basilika San Isidoro,

• Santa Maria del Naranco,

• San Miguel de Lillo,

• Santa Christina de Lena,

• Stadtmauer Ávila,

• La Foncalada in Oviedo

isidoro

maria del naranco

stadtmauer avila

• Großer Einfluss durch Normandie (weil Eroberung 1066) „Norman Style“

  • Zweiturmfassaden, Vierungstürme, Rundbogenarkaden, geometrische Ornamentik,

• Durham, Canterbury, Ely und Winchester Cathedral

• Abteikirche Saint Albans

• Westminster Abbey

durham

st albans

westminster

• Typische Elemente: Doppelturmfassaden, Vierungstürme, Rundbogenarkaden, Lisenen, geometrische Ornamentik

• Klosterkirche Saint Etienne in Caen

• Klosterkirche Saint Trinité in Caen

• Kathedrale von Bayeux (ursprünglich normannisch frühromanisch – heute gotisch)

• Abteikirche Notre Dame von Jumiéges (heute Ruine)

• Abtei Fécamp

• Abteikirche auf dem Mont Saint Michel

etienne

trinite

trinite

• Kathedrale St. Pierre in Angoulême (1105-28) = aquitanische Kuppelkirche

• Kathedrale Saint-Front in Périgueux (1170) = Kreuzkuppelkirche byzantischer Einfluss

• Abteikirche Sablonceaux (1136) = einschiffige Kuppelkirche (aquitanisch)

• Abbaye aux Dames in Saintes (12.Jh.) = quitanische Kuppelkirche (Kuppeln in Neuzeit zerstört und nicht wieder hergestellt)

pierre

front

Sablonceaux

dames

• 12. Jh.

• Einen Umgang und fünf Radialkapellen

• Chorumgang hat umlaufendes Tonnengewölbe und Quertonnen => Kreuzgratgewölbe

  • keine Gurtbögen

Kathedralen von León, Burgos, Toledo, Sevilla, Barcelona, Palma

leon

burgos

toledo

sevilla

barcelona

palma

• Ideologischer Begriff der Baustilkunde, auch Reduktionsgotik

• Zeichnet sich durch Elemente aus, die in zb der französischen Gotik unüblich sind

• Wegfall des Chorumgangs, Kappellenkranz, Triforium, Kapitelle und Wimperge

• Achteckige Stützen statt komplexer Bündelpfeiler

• Anpassung Höhe Seitenschiffe an Hauptschiff => Hallenkriche => Alternative Basilika

• Statt Doppeltürme Eintürme – immer höher

• Spätgotik – komplizierte Formen von Gewölbe, Dienste und Rippen

  • Stern-, Netz-, und Schlinggewölbe

  • Spiralenförmige Pfeiler

st michael schwäbisch hall

heilig kreuz münster in schwäbisch gmünd

• Basilika San Francesco in Assisi

• Basilika San Domenico in Bologna (vor Umgestaltung im 18. Jh)

• San Lorenzo Maggiore in Neapel

• Zisterzienserabtei Casamari

• Abtei San Galgano (heute Ruine)

assisi

bologna

neapel

casamari

san galgano

Beispiele:

• „Early English Style“ zb Ostabschluss Kathedrale von Canterbury 1175 (Beginn gotische Baukunst in England)

• Lincoln Kathedrale 1192

• Salisbury Kathedrale

• Westminster Abbey (auch romanisch -  Gotik franz. Einflüsse)

  
  

• Eigenheiten: Fan Vaults (Fächergewölbe), Tiercerons, getrennte Türme statt Doppelturmfassade, plastisches Bildprogramm nicht in Funktion des Baus eingebaut, sondern in dafür vorgesehene Nischen, Langer Chorraum

lincoln

salisbury

• Dom zu Florenz: ab 1296 nach Plänen von Arnolfo di Cambio

  • Bekannte Mitarbeiter = Giotto, Pisano, Talenti, Brunelleschi

  • Kuppel Filippo Brunelleschi 15. Jh.

    • Technische Meisterleistung, Höhepunkt der Renaissance

• Dom zu Siena ab Anfang 13. Jh.

  • Schwarzer und weißer Marmor

  • Wieder Pisano

  • Fassade ab 15. Jh. ergänzt, restauriert, erneuert

  • Gemisch romanik, gotik, renaissance

• Dom von Orvieto ab um 1300

  • Geplant wahrscheinlich wieder von Arnolfo di Cambio

  • Fassade Einfluss nordalpiner Raum (Straßburg)

    • Trz. Betonung der Fläche

    • Zartgliedrige Ornamentik

  • Innen schwarz/weiß vgl. Siena

florenz

siena

orvieto

1140-44

• Konflikt zwischen italienischen, deutschen und französischen Baumeistern

• Italiener hatten keine Erfahrung mit Gewölbe, weshalb man die anderen Baumeister dazu bestellte

• Diese durften dann aber die Kirche nicht so schmal und hoch bauen, wie sie es wollten

• Es musste ein Kompromiss zwischen gotischer Bauweise und traditioneller lokaler Bauweise gefunden werden

• Geprägt von Abt Bernhard von Clairvaux des Zisterzienserordens

• Ablehnung von Deko und Ornamentik aufgrund der Ablenkung der Frömmigkeit

• Sie waren trz. am technischen Fortschritt der Gotik interessiert

• Funktionsbewusst, klare einfache Bauten, wenig christliche Bilder

• Zb die Zisterzienserabteien in Fontenay, Alcobaca, Poblet, Maulbronn

fontenay

alcobaca

poblet

Maulbronn

Palastkapelle; Hochgotik, Mitte 13. Jh.

• Elisabethkirche in Marburg = früher reingotischer Bau (1235-1283)

  • Römisches Kreuz – einfache Form

  • Massive Schmalseite mit Haupteingang

  • Spitzbögen, starke Gliederung der Außenfassade

  • Kreuzgewölbe, Bündelpfeiler, Außenrippen

• Kathedrale Saint Étienne de Sens = früheste gotische Kathedrale (hat noch ein paar roman. Elemente) (1135-1535)

  • Erstmals Kreuzrippen und Spitzbögen

  • Dreizoniger Wandaufbau, Triforium

    • Vorläufer hochgotischen dreizonigen Wandsystems

  • Vorbild für Notre Dame in Paris

• Gotischer Chor der Kathedrale von Saint Denis

elisabethkirche

etienne de sens

chor st denis

• Wandaufbau von unten nach oben:

  • Joche/Arkadenzone (trennt Mittelschiff von Seitenschiff)

  • Empore (wenn vierzonig – öffnen sich üblicherweise mit Arkaden zum Mittelschiff)

  • Triforium (wenn drei oder vierzonig – kein Laufgang wie Empore sondern Gliederung am Mauerwerk)

  • Obergade (oberste Wandfläche – meist mit Fenstern, um so das Mittelschiff zu belichten)

• Kathedralen von Chertres, Reims und Amiens

chartres

reims

amiens

Mitte/Ende 12. Jahrhundert

• Laon,

• Notre Dame de Paris,

• Noyon

laon

notre dame paris

noyon

• Giacomo della Porta 1591

• Sieben meter höher als ursprünglich geplant

• „I quattro libri dell´architettura” 1570

• Buch 1 = Grundlagen der Architektur (Säulenordnungen, Proportionen, Materialien, harmonische Gestaltung, Vitruv und römische Antike)

• Buch 2 = Wohnbauten – Villen und Paläste (Entwürfe eigene und antike Häuser, Symmetrie und klare Geometrie)

• Buch 3 = Öffentliche Bauten (Straßen, Brücken, Plätze, antike Vorbilder, Vereinigung Funktion und Ästhetik)

• Buch 4 = Tempel der Antike (römische Tempelbauten, Übertragung klassische Prinzipien auf christliche Sakralbauten, Beispiele und Kommentare antiker Vorbilder)

• Ziel = Vermittlung eines universellen Architekturkanons auf Basis der Antike – klar, rational und harmonisch

Wirkung = Palladianismus – besonders England und USA in späterer Architektur

• Il Redentore, San Giorgio Maggiore, Le Zitelle

• Klassisch antike Fassadenordnung, helle ausgewogene Innenräume, geometrisch durchdachte Grundrisse, Klarheit, Symmetrie, Maßverhältnisse

il redentore

San Giorgio Maggiore

Le Zitelle

• In Mailand: Santa Maria presso San Satiro und Santa Maria delle Grazie

• In Rom: Tempietto di Bramante, Santa Maria della Pace, Petersdom, Palazzo Caprini

• Kreuzgang der Abtei Montecassino

Santa Maria presso San Satiro

Santa Maria delle Grazie

Tempietto di Bramante

Santa Maria della Pace

Palazzo Caprini

Kreuzgang der Abtei Montecassino

• 1567-71

• Harmonische und klare Formgebung

• Orientierung an antikem Rundtempel

  • Grundriss griechisches Kreuz

  • Rotunde mit Kuppel als Zentralraum

• Villa Rotonda in Vicenza

• Villa Barbaro in Maser

• Villa Foscari bei Mira

• Villa Emo in Fanzolo

• Villa Godi in Lonedo di Lugo

• Symmetrie und klare Proportionen, tempelartige Portiken am Eingang, Verbindung Wohnen und Landwirtschaft, Einfluss römische Antike

Rotonda

Barbaro

Foscari

Emo

Godi

• Palazzo Chiericati, Thiene, Porto, Valmarana

• Klassische Säulenordnungen an Stadtfassaden, symmetrischer Aufbau und klare Raumstruktur, bürgerliche Repräsentation mit antiker Eleganz

Chiercati

Thiene

Porto

Valmarana

Palazzo Rucellai, Medici Riccardi, Strozzi

Rucellai

Medici Riccardi

Strozzi

Palazzo Farnese, Venezia, Barberini, della Cancelleria

farnese

venezia

barberini

della cancelleria

• Unter Papst Julius II.zu Beginn des 16. Jh. – wollte Erweiterung der Kirche

• Bramante – erster Architekt bis zu seinem Tod 1514 (griechisches Kreuz)

• Raffael bis zu seinem Tod 1520 (lateinisches Kreuz)

• Dann Sangallo d.J. und Peruzzi (Raffeal und die zwei – schleppendes Vorankommen)

• Michelangelo Buonarrotti ab 1547 unter Papst Paul III. (Zentralbau innerhalb des Doms, Entwurf Rippenkuppel) bis er 1564 verstarb

• Giacomo della Porta ab 1574, vollendete die Kuppel nach Michelangelos Entwürfen 1591(nur leichte Veränderungen – lateinisches Kreuz setzte sich durch statt griechischem)

• Paps Paul V. ab 1605 – Abriss des alten Langhauses

• Carlo Maderno ab 1603 –(neues Langhaus, Vorhalle, barocke Fassade)

• Einweihung unter Papst Urban VIII. Barberini 1626

• Gian Lorenzo Bernini ab 1629 (sollte eigentlich die Glockentürme neu machen – lief nicht so gut – dann innere Gestaltung wie zb Baldachin über Papst Altar und außen Kolonnaden)

Frührenaissance

• San Francesco in Rimini

• Santa Maria Novella in Florenz

• San Sebastiano und Sant´ Andrea in Mantua

san francesco

santa maria novella

sant andrea mantua

• In Rom: Neubau Petersdom, Piazza del Campidoglio, Porta Pia, Santa Maria degli Angeli

• In Florenz: Laurenziana Bibliothek, Grabmäler der Medici Kapelle

Piazza del Campidoglio

Porta Pia

Santa Maria degli Angeli Assisi

Laurenziana Bibliothek

Medici Gräber

Filippo Brunelleschi 1419

• Frührenaissance

Filippo Brunelleschi 1377-1446

Frührenaissance

• Kuppel Santa Maria del Fiore in Florenz

• Basilika San Lorenzo in Florenz

• Ospedale degli Innocenti in Florenz

• Kirche Santa Spirito in Florenz

• Pazzi-Kapelle in Florenz (Kapitelsaal Santa Croce)

  
  

dom florenz kuppel

san lorenzo

Findelhaus

santo spirito

pazzi kapelle

• Pieta 1499

• Bauleitung 1547-64 (sein Tod)

• In Rom: Neubau Petersdom, Villa Madama, Chigi-Kapelle, Palazzo Branconio dell´Aquila, Sant´Eligio degli Orefici

• Palazzo Pandolfini in Florenz

Villa Madama

Chigi Kapelle

Palazzo Branconio dell´Aquila

Sant´Eligio degli Orefici

Palazzo Pandolfini

• Merkmale: licht, hell, verspielt, Stuck, Gold, Fresken, emotionale Wirkung – himmlisch visionär inszeniert

• Wieskirche, Asamkirche, Abteikirche Ottobeuren

Wieskirche

Asamkirche

Abteikirche Ottobeuren

• Wien: Karlskirche, Hofbibliothek, Winterreitschule Hofburg, Palais Schwarzenberg

• Salzburg: Schloss Klessheim, Teilumbauten Domquartier, Dreifaltigkeitskirche, Collegienkirche (Planung)

• Antike Monumentalität und barocke Pracht, Kombination klassischer Vorbilder, Wegbereiter österreichischer Hochbarock

Karlskirche

Hofbibliothek

Hofreitschule

Palais Schwarzenberg

Schloss Kessheim

Dreifaltigkeitskirche

Collegienkirche

• San Carlo alle Quattro Fontane

• Sant´Ivo alla Sapienza

• Sant´Agnese in Agone

• San Giovanni in Laterano

• Alle in Rom, komplexe oft ovale oder sternförmige Grundriss, bewegte Fassaden mit konkav-konvexen Schwüngen, Symbolik, Geometrie und Raumdynamik (typisch römischer Hochbarock)

San Carlo alle Quattro Fontane

Sant´Ivo alla Sapienza

Sant´Agnese in Agone

San Giovanni in Laterano

• Spätbarocker Architekt und Stadtplaner

• Basilika di Superga (monumentale Kirche auf Hügel vor Turin, große Kuppel, klassisch Barock)

• Jagdschluss Stupinigi (Zentralbau mit geschwungenen Seitenflügeln, höfischer Barock)

• Palazzo Madama (neue Hauptfassade)

Basilika di superga

Jagdschluss Stupinigi

Palazzo Madama Fassade

• Typisch

  • Strenge Symmetrie,

  • geometrisch gegliederte Gartenanlagen,

  • repräsentative Fassaden mit klarer Ordnung,

  • Zentrale Mittelachse,

  • Blickbeziehung in die Landschaft,

  • Kombi Macht Kunst und Architektur,

    • Ausdruck Absolutismus

• Versailles, Maisons-Laffitte, Vaux-le-Vicotome, Palais du Luxembourg

Versailles

Maisons-Laffitte

Vaux-le-Vicotome

• Palais du Luxembourg

• 1709-28

• 1661-82

• Louis Le Vau

• Wien: Unteres und Oberes Belvedere, Palais Schwarzenberg, Palais Kinsky, Peterskirche, Schloss Hof

• Salzburg: Schloss Mirabell

unteres Belvedere

oberes Belvedere

Palais Schwarzenberg

Palais Kinsky

Peterskirche

Schloss Hof

Schloss Mirabell

• Palazzo Carignano in Turin

• Capella della Sacra Sindone in Turin

• San Lorenzo in Turin

palazzo carignano

capella della sacra sindone

san lorenzo turin

• Kolonnaden am Petersplatz

• Baldachin im Petersdom

• Cathedra Petri (Chorabschluss Petersdom)

• Vierströme Brunnen an der Piazza Navona

• Tritonbrunnen Piazza Barberini

• Piazza Barbarini (Mitarbeit)

• Sant´Andrea al Quirinale

 Er war Meister des barocken Gesamtkunstwerks

Kolonaden Petersplatz

Baldacchino

Cathedra Petri

Vierströmebrunnen

Tritonbrunnen

Sant Andrea al Quirinale

• Ziel Renaissance = Harmonie, Geometrie und Ordnung orientiert an Antike – eher Theorie als Praxis

  • Geometrische Grundrisse, Zentralität und klare Hierachien, Kombination von Funktion und Ästhetik

  • Palmanova, Sabbioneta

• Ziel Barock = Machtinszenierung, Perspektive, Achsen

  • Dynamik, Sichtachsen, Zentrale Plätze als Bühne für Repräsentation, Enge Verbindung Stadt und Herrschaftssitz = Absolutistisch

  • Karlsruhe, Versailles, Turin

Palmanova

Karlsruhe

Versailles

• San Luca e Martina

• Fassade Santa Maria in Via Lata

• Villa del Pigneto (nicht erhalten)

  Alles in Rom

san luca e martina

Fassade Santa Maria in Via Lata

Villa del Pigneto (nicht erhalten)

• Gründer des Bauhauses, Funktionalität, Klarheit und soziale Verantwortung

  1. Bauhausgebäude in Dessau 1925, asymmetrische Gliederung, Glasfassade Werkstätte, Symbol moderner Industriearchitektur

  2. Meisterhäuser in Dessau 1925, Wohnhäuser für die Lehrenden, Vorbild modernes Wohnen

  3. Fagus-Werk 1911 mit Adolf Meyer, Industriegebäude mit großzügiger Glasfassade

  4. Gropius House in Massachusetts 1938

  5. Gropiusstadt Berlin ab 1962, Großwohnsiedlung, sozialer Wohnbau, umstritten

Bauhausgebäude

Meiserhäuser Dessau

Fagus Werk

Gropius Haus Massachusetts

Gropiusstadt Berlin

Deutsch-amerikanischer Architekt – Moderne und International Style – „weniger ist mehr“

• Barcelona Pavillon 1929, Weltaustellung, fließender Raum, Ikone moderen Architektur

• Villa Tugendhat 1930 in Brünn, moderner Wohnluxus, große Glasflächen

• Musterhaus Weißenhofsiedlung in Stuttgart 1927, funktionale lichtdurchflutete Wohnbauten

• Neue Nationalgalerie Berlin 1968, Stahl Glas Pavillon auf steinernem sockel

• Farnsworth House in Illinois 1951, Glashaus auf Stahlstützen, Reduktion auf Wesentlichstes

• Lake Shore Drive Apartments in Chicago 1951, internationaler Stil

Barcelona Pavillon

Villa Tugendhat

Musterhaus Weißenhofsiedlung

Neue Nationalgalerie Berlin

Farnsworth House Illinois

Lake Shore Drive Chicago

• Guggenheimmuseum in NYC 1959, Frank Lloyd Wright, spiralförmiger Austellungsrundgang

• Neue Nationalgalerie in Berlin 1968, Ludwig van der Rohe, Stahl -Glas Pavillon

• Centre Pompidou in Paris 1977, Piano und Rogers, Inside Out Architecture

• Tate Modern Umbau London 2000

• Jüdisches Museum Berlin 2001 (konzept 90er) Daniel Libeskind, dekonstruktivismus

• Museumsquartier 1990er

Guggenheim NYC

neue Nationalgalerie Berlin

Centre Pompidou Paris

Tate Modern London

Jüdisches Museum Berlin

Museumsquartier Wien

Schweizer-französischer Architekt, mitbegründer Moderne, Stahl Beton und Glas

• Purismus – einfache geometrische form

• Funktion über Dekor, Wohnen als Grundfunktion

  1. Villa Savoye 1928-31, weißer Kubus auf Stützen, fließender Raum

  2. Wallfahrtskirche Notre Dame du haut de Ronchamp 1950-55, skulpturale Form, expressive Lichtführung, spirituelle Architektur

  3. Unité d’habitation in Marseille 1947-52, modernen Wohnblock, Stadt in der Stadt

  4. Dominikanerkloster Sainte-Marie de la Tourette 1960, brutalistisch, klare Geometrie, Beton, Lichtschlitze

Villa Savoye

Wallfahrtskirche

Unité d’habitation

Dominikanerkloster

Italienischer Bauingenieur des 20. Jh.

Innovative Betonkonstruktionen, Verbindung Ästhetik Technik und Leichtigkeit

• Palazzo dello Sport in Rom 1956 für olymp. Spiele, Kuppelkonstruktion aus vorgefertigten Betonelementen

• Pirelli Hochhaus in Mailand mit Gio Ponti, 1956

• Stadion Florenz 1930, sichtbare Tragstrukturen, markante Treppenspindel

• Aula Nervi = Päpstliche Audienzhalle 1964-70, wellenförmige Betonstruktur, keine klassischen Stützen

Palazzo dello Sport

Pirelli Hochhaus

Stadion Florenz

Aula Nervi

• Pionier der Moderne – „Ornament ist ein Verbrechen“ – Architektur soll funktional, klar und ohne überflüssigen Schmuck sein

  1. Looshaus am Michaelerplatz 1910-11, schlichte Fassade, viele Fenster – Skandal, weil kein Dekor in Innenstadt

  2. Villa Steiner in Wien 1910, für Hugo und Lily Steiner – klar gegliedert, nüchterne Kubatur

  3. Villa Müller in Prag 1928-30, Raumplan besonders – je nach Nutzen verschieden hoch

  4. Siedlung Kriegerheimstätte Hirschstetten 1921

Looshaus Michaelerplatz

Villa Steiner

Villa Müller Prag

Kriegerheimstätte Hirschstetten

• Flatiron Building 1902, Daniel Burnham (dreieckige Form)

• Woolworth Building 1910-13, Cass Gilbert

• Chrysler Building, 1930, William Van Alen

• Empire State Building, 1930, Shreve, Lamb and Harmon

Flatiron Building

Woolworth Building

Chrysler Building

Empire State Building

Einer der einflussreichsten Architekten des 20. Jh. – Prairie Houses – organisches Bauen als Maßstab für die Moderne

• Robie House 1909, prairie style – flache Dächer, horizontale Linien, offener Grundriss, Integration in Landschaft

• Fallingwater 1937, Wohnhaus über Wasserfall, Verbindung Architektur und Natur

• Guggenheimmuseum NYC 1959, spiralförmiger Innenraum, Architektur als Erlebnis, Kontrast zur Stadtarchitektur

• Unity Temple 1905-08, unitarische Kirche, Stahlbetonbau, klare Geometrie

Robie House

Falling Water

Guggenheimmuseum NYC

Unity Temple

Organische Formen, florale Elemente, innovative Raumkonzepte

• Hotel Tassel in Brüssel 1893, Victor Horta

• Wiener Secessionsgebäude 1898, Joseph Maria Olbrich

• Pariser Metro Stationseingänge, Hector Guimard

• Casa Milá 1906 und Casa Batlló 1904 von Antoni Gaudi

• Palais Stoclet 1905-11, Josef Hoffmann

Hotel Tassel Brüssel

Wiener Secession

Pariser Metrostation

Casa Milá Casa Batlló

Palais Stoclet Brüssel

• Chiacagoer Schule entwickelte ab den 1880ern das moderne Hochhaus

• Stahlrahmenkonstruktion beim Bau von Bürogebäuden und Fabriken

• Anlass: Brand von Chicago 1871 => Voraussetzungen für neue Häuser

• Gliederung laut Louis Sullivan: EG = Läden, Büroetagen, oberste Etage = Haustechnik

  • Gliederung Fassade wie klassische Säule – Basis, Schaft und Kapitell

• Merkmale: Stahlskelettbauweise, Fahrstuhl, Feuerfeste Materialien, große Fensterflächen

• Home Insurance Building 1884-85 von William Le Baron Jenney (erstes Hochhaus, erstes Gebäude mit tragender Stahlstruktur)

• Reliance Building 1895, Burnham and Root, Atwood (Übergangsbau)

• Auditorium Building 1887-89, Adler and Sullivan

Home Insurance Building

Reliance Building

Auditorium Building

Übergang dekorativer Jugendstil zu rationalem und funktionalem Bauen, Material wie Aluminium Glas und Beton, Architektur als Ausdruck der Zeit und des Fortschritts

• Villa Wagner I. 1888 (noch Historismus)

• Stadtbahn Pavillons 1899 (Jugendstil Ikone)

• Kirche am Steinhof 1904-07 (Wiener Jugendstil)

• Postsparkassengebäude 1904-12 (Jugendstilgebäude)

Villa Wagner I

Stadtbahn Pavillons

Kirche am Steinhof

Postsparkassengebäude

• Kombination Funktionalität und neue Ästhetik – Wegbereiter der Moderne in Hinsicht auf Skelettbau und Vorfertigung

  1. Kristallpalast London 1851 von Joseph Paxton (Weltausstellung, modulares Baukastensystem, Symbol technischer Fortschritt)

  2. Maschinenhalle Paris 1867-89 von Henri de Dion (Weltausstellungen 67,78,89)

  3. Palmenhaus Schönbrunn 1882 von Adrian van Steckhoven und Richard van der Schot

  4. Temperate House Kew Gardens 1859-63

  5. Les Halles de Paris 1851-70 von Baltard (in 1970ern abgerissen)

Kristallpalast

Maschinenhalle Paris

Palmenhaus Schönbrunn

Temperate House Kew Gardens

Les Halles Paris

Otto Wagner

• Frühindustrieller Idealastadtentwurd ab 1775 von Claud-Nicolas Ledoux geplant und teilweise gebaut

• Versuch einer neuen sozialen ordnung mit gemeinsamem Wohnen und Arbeiten und der Erziehung zum Schönen zu verwirklichen

• Realisiert: halbrunde Anlage, Direktionsgebäude im Zentrum, Salinengebäude (Produktionsstätten) auf beiden Seiten der Achse, Wohnhäuser für Arbeiter und Verwalter, Eingangsgebäude und Maueranlage