Definition Vitalität
Langtriebe
Triebbasisnarbe
Akrotonie
Knospen sind an der Triebspitze stärker entwickelt als an der Basis
Proventivknospen an der Triebbasis
Basale Seitentriebe kürzer
Kurztrieb <-> Langtrieb
Nach Bildung eines Kurztriebes ist durchaus die Bildung eines Langtriebes möglich, wenn Wachstumsbedingungen besser werden, und umgekehrt
Kurztrieb/ Kurztriebkette
Trieb mit geringem Streckungswachstum (<3cm), der seitlich nur Proventivknospenträgt und daher fehlender Verzweigung im Folgejahr
Mesotonie
Lineartrieb
Vitalitätsansprache anhand der Kronenstruktur
Kronenanalysen
Reiterationen
Reiterationstypen
Gliederung der Reiterationstypen
Reiterationsfreudigkeiteiniger Baumgattungen
Warum sind Blattverlust/Kronenverlichtung und Verzweigung als alleinige Merkmale zur Vitalitätsbewertung nur bedingt geeignet?
Nachteile Blattverlust/Kronenverlichtung:
Jahreszeitlich bedingt und dadurch schwer vergleichbar
Kurzfristige Umweltreaktionen beeinflussen Ergebnis
Regeneration möglich – erschwert Einschätzung der langfristigen Vitalität
Artabhängige Unterschiede im Belaubungsverhalten
Nachteile Verzweigung:
Reaktion auf Stress erfolgt verzögert (erst nach Jahren sichtbar)
Reiterationsbildung kann sowohl positiv (Vitalität) als auch negativ (Stress) gedeutet werden
Unterschiedliche Reiterationsfreudigkeit je nach Baumart
Verzweigungsmuster sind teils standort- oder genetisch bedingt
Beschreibung der Vitalitätsanalyse anhand der Verzweigung
Die Vitalitätsanalyse anhand der Verzweigung beurteilt die Lebenskraft eines Baumes über die Struktur und Entwicklung seiner Triebe und Äste. Dabei werden insbesondere folgende Merkmale betrachtet:
Typ und Länge der Triebe:
Langtriebe (>3 cm) mit gut entwickelten Seitenknospen deuten auf gutes Wachstum und hohe Vitalität hin.
Kurztriebe (<3 cm) mit Proventivknospen weisen auf schwächeres Wachstum oder Anpassungsreaktionen hin.
Verzweigungsmuster:
Eine regelmäßige Verzweigung mit vielen Langtrieben zeigt stabile Wachstumsbedingungen.
Kurztriebketten über mehrere Jahre deuten auf langanhaltenden Stress oder schlechte Standortbedingungen hin.
Reiterationsverhalten:
Die Fähigkeit zur Reiteration (Ausbildung neuer Achsen oder Zweige aus Proventiv- oder Adventivknospen) wird als Zeichen regenerativer Vitalität gewertet.
Reiterationen können jedoch auch Reaktion auf Stress, Verletzung oder Lichtmangel sein.
Position und Form der Knospenentwicklung:
Akrotonie (Förderung der Triebspitze) führt zu baumtypischem Wuchs.
Mesotonie oder gestörte Muster können auf Stress oder Alter hinweisen.
Langfristiger Rückblick:
Anhand von Triebbasisnarben kann das Wachstum der letzten Jahre rekonstruiert werden, was Rückschlüsse auf die Vitalitätsentwicklung erlaubt.
Die Verzweigungsanalyse liefert wertvolle Hinweise auf die Vitalität eines Baumes, insbesondere im Hinblick auf sein vergangenes Wachstum, seine Anpassungsfähigkeit und Regenerationspotenziale. Sie ist jedoch eine mittel- bis langfristige Methode, da Veränderungen verzögert sichtbar werden.
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