CAFM-System (18 Punkte)
Definition
CAFM (Computer Aided Facility Management) ist ein computergestütztes Informationssystem zur Unterstützung des Facility Managements. Es dient der Planung, Steuerung und Kontrolle sämtlicher gebäudebezogener Prozesse.
Ökobilanz (14 Punkte)
In 1-2 Sätzen beschreiben, was man unter Ökobilanz versteht.
Internationaler Begriff dafür in Kurz- und Langform.
Welche Bereiche außer Ökobilanz sollten noch betrachtet werden, wenn es um Nachhaltigkeit eines Produkts geht? Je zwei Beispiele dafür angeben.
Eine Ökobilanz (Life Cycle Assessment) ist eine systematische Analyse der umweltbezogenen Auswirkungen eines Produkts oder einer Dienstleistung über den gesamten Lebenszyklus hinweg – von der Rohstoffgewinnung über Herstellung, Nutzung bis zur Entsorgung.
Kurzform: LCA
Langform: Life Cycle Assessment
🔹 1. Soziale Aspekte
Arbeitsbedingungen in der Lieferkette
Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz
🔹 2. Wirtschaftliche Aspekte
Lebenszykluskosten / Total Cost of Ownership
Ressourceneffizienz (z. B. Energie- oder Materialeinsparung)
🔹 3. Technische Qualität / Funktionalität
Langlebigkeit des Produkts
Reparaturfähigkeit oder Modultauschbarkeit
Betreibermodelle (11 Punkte)
Unternehmen, das bisher in gebündelter Weise an Dienstleister vergeben hat, betrachtet nun Gesamtvergabe:
Vorteile der Gesamtvergabe und mögliche Probleme der Gesamtvergabe nennen.
Käme noch anderes Betreibermodell infrage?
Welches und warum?
(= Vergabe aller FM-Leistungen an einen einzigen Generalunternehmer oder Totalunternehmer)
Einheitliche Schnittstelle – nur ein Ansprechpartner für alle Leistungen
Koordinationsvorteile – bessere Abstimmung und Synergien zwischen den Gewerken
Reduzierter Steuerungsaufwand – weniger interner Aufwand
Höheres Einsparpotenzial – durch Bündelung und Mengeneffekte
Klar geregelte Verantwortlichkeiten – Gesamtverantwortung liegt beim Dienstleister
Abhängigkeit vom Hauptdienstleister – eingeschränkter Einfluss
Weniger Transparenz bei Einzelkosten – Gefahr von Intransparenz bei Nachunternehmern
Qualitätsverlust durch Subunternehmer – Leistungen werden oft weitervergeben
Erschwerte Kontrolle und Leistungsbewertung
Weniger Flexibilität bei Anpassungen oder Sonderwünschen
Was ist das? Ein führender FM-Dienstleister (Lead Contractor) übernimmt das Management und koordiniert die Leistungen, die teils intern und teils extern erbracht werden.
Warum sinnvoll?
Bietet mehr Flexibilität als Totalvergabe
Koordination bleibt zentralisiert, aber mit Einbindung spezialisierter Firmen
Risiko wird geteilt, nicht vollständig ausgelagert
Transparenz bleibt höher, weil Teilleistungen einzeln bewertet und gesteuert werden können
Instandhaltungsstrategien (7 Punkte)
Predictive Maintenance in eigenen Worten beschreiben und Vorteile gegenüber klassischen Instandhaltungsstrategien angeben.
Voraussetzungen für Predictive Maintenance nennen.
Predictive Maintenance (vorausschauende Instandhaltung) bedeutet, dass Wartungs- oder Reparaturmaßnahmen nicht nach festen Intervallen oder bei Ausfällen, sondern gezielt nach dem tatsächlichen Zustand einer Anlagedurchgeführt werden – gestützt auf Datenanalyse und Sensorik.
Weniger ungeplante Ausfälle, da Schäden früh erkannt werden
Reduzierte Wartungskosten, weil nur bei echtem Bedarf gewartet wird
Längere Lebensdauer von Anlagen, durch rechtzeitige Eingriffe
Bessere Planbarkeit, da Wartungen nicht mehr spontan nötig sind
Zustandsdaten in Echtzeit – z. B. durch Sensoren, IoT, Maschinenfeedback
Analysesysteme mit Algorithmen/KI, die Muster und Trends erkennen
Verfügbarkeit historischer Daten für Trainingszwecke
Schnittstellen zum CAFM-System, um automatisch Maßnahmen auszulösen
Ziele
Effizienter Betrieb von Gebäuden und Anlagen
Reduktion von Nutzungskosten
Einhaltung gesetzlicher Vorschriften
Transparenz und Dokumentation von FM-Prozessen
Qualitätssteigerung bei Services und Dienstleistungen
Unterstützung bei strategischer Entscheidungsfindung
4 Funktionen
Flächenmanagement: Verwaltung von Raumdaten, Belegungsplänen, Mietflächen usw.
Instandhaltungsmanagement: Planung, Steuerung und Dokumentation von Wartungs- und Reparaturarbeiten.
Reinigungsmanagement: Definition von Leistungsinhalten, Flächen und Intervallen.
Störmeldungs- & Auftragsmanagement: Erfassung, Weiterleitung und Verfolgung von Störungen und Maßnahmen.
wie werden die Funktionen erreicht?
Wie werden diese Funktionen erreicht?
Durch zentrale Datenhaltung
Durch Visualisierung (CAD-Integration)
Durch automatisierte Prozesse (Workflows, Meldesysteme)
Über Schnittstellen zu anderen Systemen (ERP, BMS, IoT)
Etablierung von CAFM in mittelständischem Unternehmen mit 15 Gebäuden und 80.000 m² BGF:
Laufende Kosten pro Jahr und Einführungskosten abschätzen (auch Preisspanne möglich),
Zeitrahmen für Einführung angeben (warum nicht kürzer oder länger?),
elementare Prozessschritte bzgl. Einführung angeben
Kostenart
Größenordnung
Einführungskosten
150.000–400.000 € (je nach Umfang)
Laufende Kosten pro Jahr
3–6 €/m² BGF → ca. 240.000–480.000 €
Begründung: Die Kosten variieren je nach Systemumfang, Lizenzmodell (SaaS vs. On-Premise), Schulung und Anpassungsaufwand. Bei 80.000 m² Nutzfläche ist mit erheblichen Lizenz-, Customizing- und Supportkosten zu rechnen.
Realistisch: 6–18 Monate
Warum nicht kürzer?
Datenaufnahme (z. B. Gebäudebestand, Pläne, Anlagen)
Schulungen & Change Management
Schnittstellenentwicklung (z. B. ERP, Gebäudeleittechnik)
Warum nicht länger?
Wirtschaftlicher Druck zur Prozessoptimierung
Verfügbarkeit erprobter Systeme
Fördermöglichkeiten oft an Umsetzungsfristen geknüpft
Bedarfsanalyse & Zieldefinition
Systemauswahl (Pflichtenheft, Marktanalyse)
Datenaufnahme & -migration (Bestandsdaten, CAD)
Customizing & Schnittstellenanbindung
Testphase & Pilotbetrieb
Schulung & Change Management
Rollout & Betriebsaufnahme
Kontinuierliche Verbesserung (KVP)
Verhältnis von Erst- zu Folgekosten (11 Punkte)
Im FM wird häufig von der Idealvorstellung ausgegangen, dass höhere Herstellkosten (HK) auch zu niedrigeren Folgekosten (FK) führen.
Dies trifft jedoch nicht immer zu. So hat die so genannte „Luxusvariante“ eines Gebäudes nicht nur hohe HK sondern auch hohe FK. Die Sparvariante hingegen hat niedrige HK und hohe FK.
Welche übergeordneten Kriterien entscheiden über die Höhe der HK und die Höhe der FK? Nennen sie drei Kriterien. (3Punkte)
Nutzungsbedingt
Vertragsbedingt
Konstruktionsbedingt
Nennen sie für die in der Abbildung dargestellten vier Fälle (Fall 1 = FM gerechte Variante 1; Fall 2 = FM gerechte Variante 2; Fall 3 = Sparvariante; Fall 4 = Luxusvariante) jeweils vier Beispiele! (8Punkte)
Fall 1: wenig Technik; schlechte Planung; Fehler in Ausführung
Fall 2: qualitativ hochwertige Materialien; mangelfreie Herstellung; gezielte Invest.
Sparvariante: schlechte Materialien; schlechte Planung; Fehler in Ausführung
Luxusvariante: komplexe Gebäudegeometrien; hoher Technikanteil; Sonderbauten; unerprobte Materialien
Lebenszykluskosten (12Punkte)
Nennen sie vier Gründe warum Lebenszykluskostenanalysen durchgeführt werden. (2Punkte)
Optimierung der Gesamtkosten über den gesamten Lebenszyklus
Fundierte Investitionsentscheidungen treffen (z. B. Variantenvergleich)
Frühzeitiges Erkennen von Kostentreibern (z. B. Energie, Wartung)
Transparenz und Vergleichbarkeit von Planungsalternativen
Lebenszykluskosten (12 Punkte)
Bitte beschreiben sie in 1-2 Kurzen Sätzen den Unterschied zwischen „Life Cycle Costs“(LCC) und „Whole-Life Costs“(WLC) nach ISO 15686. (2 Punkten)
Life Cycle Costs (LCC) umfassen alle Kosten während der Lebensdauer eines Bauwerks, die direkt mit Planung, Bau, Betrieb, Nutzung und Entsorgung verbunden sind.
Whole-Life Costs (WLC) gehen darüber hinaus und beinhalten zusätzlich externe Faktoren, z. B. Grundstückskosten, Finanzierung, Umwelteinflüsse und Einnahmen.
✅ Kurz:
LCC = direkte Lebenszykluskosten,
WLC = LCC + indirekte/externe Kosten und Einnahmen
Zur Berechnung der Lebenszykluskosten sind zahlreiche Informationen notwendig.
Nennen sie acht Aufgaben, die in ihren Augen unbedingt notwendig sind um Aussagekräftige Lebenszykluskostenberechnung durchzuführen. (4 Punkte)
Berechnungsmethode (statisch, dynamisch)
Kalkulationszinssatz
Betrachtungszeitraum / Lebensdauer
Kostenarten (z. B. Bau, Betrieb, Rückbau)
Preisstand / Basisjahr
Nutzungsdauern einzelner Bauteile
Verbrauchsdaten / Energie- und Medienpreise
Inflations- oder Preissteigerungsraten
Die Berechnung von Lebenszykluskosten für ein Gesamtes Gebäude ist Aufwändig und es können sich leicht Fehler einschleichen.
Bitte nennen sie vier Fehlerquellen, die sie am Ende einer Lebenszykluskostenrechnung überprüfen sollten. (4Punkte)
Unvollständige oder falsche Eingangsdaten – z. B. fehlende Betriebskosten, falsche Lebensdauern, unklare Kostenansätze
Falsche Anwendung von Berechnungsmethoden – z. B. Verwechslung von statisch/dynamisch oder falscher Umgang mit Abzinsung
Nicht einheitlicher Preisstand – z. B. Mischung von aktuellen und historischen Preisen ohne Anpassung
Fehlende Berücksichtigung der Preisentwicklung oder Inflation – führt zu realitätsfernen Aussagen über zukünftige Kosten
Vergleichen von Baukosten unterschiedlicher Herstellungsjahre (4Punkte)
Sie möchten die Herstellungskosten von zwei Immobilien miteinander vergleichen. Das erste Gebäude wurde im Jahr 2002 zum Preis von 220.000 EUR erstellt. Das zweite Gebäude wurde im Jahre 2008 gebaut und hat 250.000 EUR gekostet.
Warum können sie die Herstellungskosten der beiden Gebäude nicht miteinander vergleichen? (1Punkt)
Die Herstellungskosten der beiden Gebäude sind nicht direkt vergleichbar, weil sie auf unterschiedlichen Preisständen (2002 vs. 2008) basieren.
Inflation, Baukostensteigerungen und veränderte Marktbedingungen wurden nicht berücksichtigt.
✅ Fazit: Ein Vergleich ist nur möglich, wenn beide Kosten auf denselben Preisstand indexiert werden.
Was müssen sie tun um die Herstellungskosten der beiden Gebäude vergleichen zu können? (1Punkt)
Die Herstellungskosten für den jetzigen Zeitraum Berechnen!
Welche Information brauchen sie, um die Herstellkosten der beiden Gebäude vergleichen zu können und woher bekommen sie diese? (2Punkte)
Herstellkosten, Baupreisindex (je von Jahr der Gebäudeherstellungen und von jetzigem/beliebigen Jahr)
Benchmarking (8Punkte)
Nennen sie zwei Gründe warum Unternehmen ein Benchmarking durchführen? (1Punkt)
Verbesserung der eigenen Unternehmensleistung durch Vergleich mit Best Practices
Erkennen von Optimierungspotenzialen und Kosteneinsparungen
Initiiert einen Lern- und Verbesserungsprozess
Welche unterschiedlichen Arten von Benchmarking kennen sie? Nennen sie vier stück! (2Punkte)
Internes Benchmarking – Vergleich innerhalb des eigenen Unternehmens
Wettbewerbsbenchmarking – Vergleich mit direkten Marktteilnehmern
Funktionales Benchmarking – Vergleich ähnlicher Prozesse branchenübergreifend
Generisches Benchmarking – Vergleich grundlegender Funktionen unabhängig von Branche oder Prozess
Nennen sie für zwei der unter e) genannten Benchmarking jeweils 2. Vor und 2 Nachteile. (4Punkte)
Vorteile:
Daten sind leicht verfügbar
Einheitliche Prozesse und Unternehmenskultur erleichtern Vergleich
Nachteile:
Geringes Verbesserungspotenzial, da keine externen Impulse
Betriebsblindheit – innovative Ansätze fehlen
Direkter Vergleich mit der Konkurrenz – realistische Einschätzung
Identifikation eigener Marktposition und möglicher Differenzierungsmerkmale
Schwieriger Zugang zu Vergleichsdaten
Unterschiedliche Rahmenbedingungen können Vergleich verzerren
Nennen sie zwei Möglichkeiten, um unterschiedliche Einflussfaktoren bei einem Vergleich von Kennzahlen zu berücksichtigen. (1Punkt)
Standardisierung / Normalisierung der Kennzahlen → z. B. €/m², kWh/Nutzer, pro Stunde – zur Vergleichbarkeit unabhängig von Größe oder Nutzung
Clusterbildung / Bildung homogener Vergleichsgruppen → z. B. nach Gebäudetyp, Nutzungsart, Standort oder Klimazone
Fachverbände im Facility Management (1,5Punkte)
Welche Fachverbände im FM kennen sie?
Bitte nennen sie Drei Stück(ausgeschrieben und Kurzform)
GEFMA-> German FM Assosiation / Deutscher Verband für Facility Management
IFMA-> International FM Association
EURO FM -> European Facility Management Network
CEN TC348 -> European Committee for Standardization / Technical Committee 348
Das FM-Modell nach CEN/TC 348 beschreibt den Rahmen, wie FM die Hauptaktivitäten einer Organisation unterstützt. Es umfasst die Beziehung zwischen Bedarf und Lieferung und zeigt die unterschiedlichen Ebenen des FM’s auf. (8Punkte)
Bitte beschreiben sie in ihrem eigenen Worten, welche Aktivitäten jeweils strategischer, taktischer und operativer Ebene stattfinden. (6Punkte)
Strat. Ebene: wo will ich hin?; Übersetzen der Organisationsziele in eine langfristige FM-Planung
Takt. Ebene: wie will ich strategische Ziele erreichen; Übersetzung strategischer Ziele in operative Aufgaben
Opperat. Ebene: was muss ich tun um Ziele zu erreichen; Leistungserbringung in Abstimmung mit den SLAs; Abfrage Nutzerbedürfnisse
Der Bedarf bzw. die angebotenen Leistung wird im Rahmen des Modelles mit Hilfe SLAs und KPIs spezifiziert.
Was versteckt sich hinter der Abkürzung SLA und KPI?
Nennen sie jeweils den ausgeschriebenen Namen.(1Punkt)
SLA = Service Level Agreement = vereinbarte Leistung
KPI = Key Performance Indicator = Messgrößen zur Leistungsbewertung
Facility Management-Modell nach CEN/TC 348 (8Punkte)
Was versteht man unter einen SLA? (1Punkt)
Ein Service Level Agreement (SLA) ist
eine vereinbarte Leistungsbeschreibung zwischen Auftraggeber und Dienstleister, die den Umfang, die Qualität, die Häufigkeit (Intervalle) sowie die Reaktionszeiten der zu erbringenden Leistung definiert.
Sie enthält zudem Vorgaben zur Messbarkeit der Leistung sowie die Bedingungen für deren Erfüllung.
Erklären sie die Begriffe
Endenergiebedarf,
Primärenergiebedarf,
Nutzenergiebedarf
Primärenergiebedarf:
Umfasst zusätzlich den Aufwand für die Förderung, Umwandlung und Verteilung der eingesetzten Energieträger.
➡️ Zeigt die gesamte Umweltbelastung, inkl. vorgelagerter Prozesse (z. B. Stromerzeugung im Kraftwerk).
➡️ Beispiel: Strom aus Kohle hat höheren Primärenergiebedarf als Ökostrom.
Endenergiebedarf:
Die Menge an Energie, die ein Gebäude vom Versorger bezieht – also was am Zähler gemessen wird (Strom, Gas, Heizöl etc.).
➡️ Beinhaltet alle Verluste bei Erzeugung, Speicherung und Verteilung im Gebäude.
➡️ Beispiel: Stromverbrauch der Wärmepumpe oder Brennstoffmenge für Heizung.
Nutzenergiebedarf:
Das ist die energetische Endform, die tatsächlich für den gewünschten Zweck gebraucht wird – z. B. Wärme zum Heizen, Kälte zum Kühlen oder Licht zum Beleuchten.
➡️ Beispiel: Die 20 °C Raumtemperatur, die in einem Raum erreicht werden sollen.
Gebäudemanagement
Abgrenzung von FM zeitlich und Managementebene (?)
3 Bereiche des GM und je zwei Beispiele
Zeitlich:
Gebäudemanagement beginnt ab der Fertigstellung/Übergabe eines Gebäudes
Facility Management umfasst den gesamten Lebenszyklus: Planung, Bau, Nutzung, Rückbau
Managementebene:
GM ist operativ-taktisch ausgerichtet
FM ist strategisch-taktisch-operativ und bindet GM als Teilbereich ein
Ziele aus verschiedenen Sichtweisen
Wer ist Eigentümer, Betreiber und Nutzer der HsKA,
Was sind deren Erwartungen/Ziele (je zwei)
▶ Wer?
Land Baden-Württemberg (als Träger der Hochschule)
▶ Ziele/Erwartungen (2):
Werterhalt der Immobilie
Effizienter und gesetzeskonformer Betrieb (z. B. Energieeinsparung, Baurecht)
Vermögen und Bau Baden-Württemberg / Technischer Betrieb der HsKA (je nach Zuständigkeit, z. B. Hausverwaltung, Facility Management)
Reibungsloser Betrieb und Instandhaltung
Einhaltung von Sicherheits-, Umwelt- und Betreiberpflichten
Studierende, Lehrende, Verwaltung, Forschungspersonal
Funktionale, saubere, sichere und komfortable Räume
Zuverlässige technische Ausstattung und gute Lern-/Arbeitsbedingungen
Betreibermodelle
Vor+Nachteile von Fremdvergabe
Kriterien für Entscheidung über Eigen- oder Fremdleistung
Kernkompetenz? – Gehört die Leistung zur strategischen Aufgabe der Organisation?
Kosten/Nutzen-Verhältnis – Ist Eigenleistung wirtschaftlicher als Fremdvergabe?
Qualitätsanforderungen – Kann ein externer Dienstleister die gewünschte Qualität sicherstellen?
Marktverfügbarkeit – Gibt es leistungsfähige Anbieter am Markt?
Steuerungs- und Kontrollfähigkeit – Kann die Organisation die Leistung effektiv managen und überwachen?
BIM
Was bedeutet BIM?
Was ist little und big BIM?
was ist closed und open BIM?
Vorteile
BIM = Building Information Modeling
→ Digitale Methode zur Planung, Ausführung und Bewirtschaftung von Bauwerken mit intelligenten 3D-Modellen und verknüpften Informationen.
Little BIM = BIM wird innerhalb eines Unternehmens genutzt (z. B. Planungsbüro, intern)
Big BIM = Alle Projektbeteiligten (Architekten, Bauherren, Betreiber) arbeiten gemeinsam an einem vernetzten Modell
Closed BIM = Alle Beteiligten nutzen ein einheitliches Softwaresystem desselben Herstellers
Open BIM = Austausch erfolgt über offene Standards (z. B. IFC), Softwarehersteller-unabhängig
Bessere Planungsqualität durch 3D-Modelle und Kollisionsprüfung
Transparenz & Effizienz in Planung, Bau und Betrieb
Kosten- und Terminsicherheit
Basis für digitales FM (z. B. CAFM, Lebenszyklusdaten)
Instandhaltungsbudget berechnen
PABI-Methode:
gegeben: Daten von Gebäude, Preisindizes, Formel, Tabellen f. Korrekturfaktoren
Kennzahl von 9,5€/m²BGF gegeben,
vergleich mit a) woher kommen Abweichungen
Abweichungen entstehen durch:
höhere Technikausstattung (→ höhere KF)
schlechterer Zustand oder höheres Alter
andere Bauweise (z. B. aufwendige Fassaden)
unpassende Pauschale für spezielle Gebäudetypen
Gebäudelebenszyklus
Stellen Sie den Lebenszyklus eines Gebäudes mit den 5 wichtigsten Lebenszyklusphasen graphisch dar
Nennen Sie pro LZP jeweils 2 beteiligte Akteure
Entwicklung
Investor
Bauherr
Projektentwickler
Behörden
Planung
Architekt
Fachplaner
Bau
Bauunternehmen / GU
Bauleitung / Bauüberwachung
Baustoffhändler
Fachfirmen / Gewerke
Nutzung
Betreiber / FM
Nutzer / Mieter
Eigentümer
Rückbau / Umnutzung
Recycling Unternehmen
Genehmigungsbehörde
Abrissunternehmen
Für ein Wohn- und Geschäftshaus wurden die Lebenszykluskosten über dessen Nutzungsdauer von 90 Jahren analysiert.
Die Lebenszykluskosten wurden auf unterschiedliche Weise berechnet:
A) dynamisch: Kalkulationszinssatz: 5 %, Inflation: 1,5 %
B) dynamisch, nicht diskontiert: Inflation: 1,5 %
C) statisch
A = rote Linie (oberste Linie)
B = blaue Linie (unterste Linie)
C = grüne Linie (unterste Linie)
Möglicher Grund: Modernisierung, Sanierung oder Umbau
Möglicher Grund: Verkauf von Grundstück und Gebäude
Begründung:
Durch Diskontierung erscheinen Kosten in weiter Zukunft sehr viel schwächer als zu einem früheren Zeitpunkt.
Bei statischer Berechnung wird Zeitwert nicht berücksichtigt, so bleiben z. B. Verkaufserlöse ungedämpft sichtbar.
In dynamischen Berechnungen werden zukünftige Kosten durch Abzinsung geringer bewertet.
Dadurch erscheinen Erstkosten (z. B. Baukosten) relativ höher, während Folgekosten (z. B. Energie, Wartung) abnehmen.
In statischen Modellen bleiben alle Kosten unbewertet gleich hoch.
Benchmarking
Initiieren eines Lern- und Verbesserungsprozesses
Erfolgreiches, externes Wissen kann schneller integriert werden
Verbesserung der Unternehmensleistung
b) Nennen Sie die fünf Schlüsselaspekte von Benchmarking.
Analyse
Integration
Aktion
Reife
Nennen Sie jeweils zwei Vor- und zwei Nachteile für internes Benchmarking und für Wettbewerbsbenchmarking.
Internes Benchmarking
Daten leicht verfügbar
Einheitliche Kultur/Prozesse
Geringes Verbesserungspotenzial
Betriebsblindheit
Wettbewerbsbenchmarking
Höheres Innovationspotenzial
Marktpositionierung möglich
Schwieriger Zugang zu Daten
Unterschiedliche Rahmenbedingungen
Unabhängig vom Benchmarkingpartner gibt es weitere valide/nützliche Benchmarkingarten. Nennen Sie diese.
Funktionales Benchmarking (branchenübergreifend)
Generisches Benchmarking (prozessorientiert, unabhängig von Branche)
Nennen Sie zwei Möglichkeiten, um unterschiedliche Einflussfaktoren bei einem Vergleich von Kennzahlen zu berücksichtigen.
Standardisierung / Normalisierung der Daten (z. B. pro m², pro Nutzer)
Clusterbildung / Vergleich homogener Gruppen (z. B. nach Gebäudetyp oder Region)
Nennen Sie acht Angaben, die in Ihren Augen unbedingt notwendig sind, um eine aussagekräftige Lebenszykluskostenberechnung durchzuführen.
Berechnungsmethode (statisch, dynamisch, modern)
Betrachtungszeitraum
Berücksichtigte Kostenarten
Preisstand
Nutzungsdauer von Bauteilen
Stundenverrechnungssätze
Preise bzw. Tarife für Energie, Wasser, Abwasser usw.
Jährliche Preissteigerung
Welches sind die 3 wichtigsten Strategien zur Instandhaltung von Gebäuden? Nennen Sie jeweils 2 Vor- und 2 Nachteile.
Instandhaltung erst nach Schadenseintritt
Geringe laufende Kosten, aber hohes Risiko ungeplanter Ausfälle
Keine laufenden Wartungskosten
Geringer Planungs- und Personalaufwand
Plötzliche Ausfälle mit hohen Folgekosten
Sicherheits- und Betriebsrisiken steigen
Regelmäßige Wartung nach Zeit- oder Nutzungsintervallen
Reduziert Ausfallrisiken, aber kann zu unnötigem Aufwand führen
Erhöhte Betriebssicherheit durch regelmäßige Wartung
Planbare Maßnahmen und Budgets
Wartung auch ohne tatsächlichen Bedarf → Mehrkosten
Hoher Dokumentations- und Zeitaufwand
Zustandsüberwachung mit Sensoren/Daten → Wartung bei Bedarf
Effizient und zukunftsorientiert, aber technisch aufwendig
Wartung nur bei echtem Bedarf → effizient
Frühzeitige Fehlererkennung reduziert Ausfälle
Hohe Investitionen in Sensorik und Datenanalyse
Erfordert Fachwissen und digitale Infrastruktur
Sie sind Eigentümer eines Büro- und Verwaltungsgebäudes, das 1971 in Karlsruhe erstellt wurde. Die Herstellungskosten betrugen damals 10,0 Mio. EUR, wobei das Gebäude 29.000 m² umfasst und einen Technischen Ausbaustandard von 30 % hat. Nun stehen Sie vor der Aufgabe, das notwendige Budget zur Instandhaltung Ihrer Immobilie zu berechnen.
f) Welcher Effekt stellt sich ein, wenn die Berechnungsgrundsätze der Wertermittlung herangezogen werden? Wie könnte man dem umgehen?
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