Immobilienlebenszyklus - Detailbetrachtung
70-80 Jahre
Gebäudelebenszyklus nach GEFMA
Gliederung der Lebenszykluskosten
Der Immobilienlebenszyklus
Kosten- und Zeitanteile, Beeinflussbarkeit
Die Frage ist nicht kann ich mir jetzt die Immobilie leisten,
sondern kann ich sie über den gesamten Lebenszyklus bewirtschaften undinstandhalten?
Kostenentwicklung im Lebenszyklus
Planung + Erstellung = 20% der LZK
Davon Planung ca. 15%, Erstellung ca. 85%
D.h. konventionelle Planung hat mit 3% (0,15*0,20) der LZK minimalen Anteil
ABER
Planung hat einen riesigen Einfluss auf Nutzung und auf Nutzungskosten.
Bei Planung wird Grundstein gelegt
Beeinflussung der Kosten im Lebenszyklus
Einsparpotenzial durch FM-gerechte Planung
Faustformel für 50 Jahre:
Nicht optimiertes Gebäude ist um Faktor 1,5 der Herstellkosten in Nutzung teurer als optimiertes Gebäude
Beispiel:
Herstellkosten: 10 Mio. EUR
nicht optimiertes Gebäude hat 15 Mio. höhere Nutzungskosten über 50 Jahre als optimiertes Gebäude
Erst- und Folgekosten
Dimension der Folgekosten
Erfolgsfaktor Lebenszyklusansatz
Bereits in der Planungsphase werden Entscheidungen getroffen, die die Nutzungsphase und die in dieser Phase entstehenden Kosten betreffen und beeinflussen.
Um negative Auswirkungen auf die gesamten Lebenszykluskosten zu vermeiden bzw. zu verringern, ist eine FM gerechte Planung erforderlich.
Konsequenz für die Planungsphase
Optimierung von Nutzungskosten – Welche lohnen sich?
Energiekosten
Instanthaltungskosten
Reinigungskosten
Welche Probleme können hinsichtlich Nutzung und Betrieb entstehen?
• Hoher Wartungs- und Instandhaltungsaufwand
• Schlechte Zugänglichkeit
• Erhöhter Heizenergieaufwand aufgrund unsinniger bauphysikalischer
Anordnung
• Keine gute Behaglichkeit und schlechtes Raumklima
Wie können solche Fehler vermieden werden?
• Nutzungs- und Betriebsaspekte in der Planung berücksichtigen
-> im Beispiel: Platz für Heizkörper einplanen
• Facility Management in Planungsprozesse einbinden
-> Problemen im Betrieb vorbeugen
Anwendung der FM gerechten Planung
Bereich Flächenmanagement
• Nutzungsflächen und Auslastungsgrad optimieren
• Flächen flexibel gestalten
• Hohe Flächeneffizienz
• Optimierte Flächen- und Raumprogramme erstellen
• FM-Belange berücksichtigen
• Zugänglichkeit gewährleisten
-> Ressourcen Schonen (Umwelt)
Ist diese Raumanordnung sinnvoll?
Nein, schlechte Zugänglichkeit des Reinigungsraumes für das Reinigungspersonal aufgrund fehlender Zugangsberechtigungen
Instandhaltung – typische Planungsfehler
Revisionsklappen sollten gut erreichbar sein
Bereich Instandhaltung
Instandhaltungsstrategien wählen (bauteilspezifisch), damit Ausfälle reduziert werden
Guten Zugang zu technischen Anlagen gewährleisten
Störungsmelder und Sensoren verbauen (Luft-) Feuchtigkeit, CO2
Lagerräume für Instandsetzungsmaterial einplanen
Gute Revisionierbarkeit verringert den Instandhaltungsaufwand in der Nutzungsphase
Reinigung – typische Planungsfehler
Beispiel Unterhaltsreinigung
Keine Halbeinbaubecken oder Aufsatzbecken Waschbeckeneinbau ohne Ecken und Kanten.
Montage Waschtisch an Wand hängend oder Einbaubecken Gefälle zum Waschbecken, damit Wasser abfließen kann.
Beispiel Fassadenreinigung
Beispiel infrastrukturelles Gebäudemanagement
Gute Zugänglichkeit gewährleisten (z.B. Zugangsberechtigungen)
Reinigungsfreundliche Materialien und Bauteile
Konstruktive Einbauten (z.B. Transportkörbe zur besseren Fassadenreinigung)
Nischen sollten vermieden werden
Selbst hinter kleinen Nischen kann sich Schmutz sammeln
Erhöhter Reinigungsaufwand in diesen Bereichen
Gute Heizkörper sowie Vorlauf- und Rücklaufrohre wandmontiert
keine Nischenbildung unterhalb des Heizkörpers
Einfache Reinigung
Was sind die Vorteile und Unterschiede dieser Ausführungen?
Welche Variante ist sinnvoller aus Sicht der FM gerechten Planung?
Variante 2 ist sinnvoller!
Eingangsbereich mit Windfang und Sauerlaufmatten
Grober Schmutz von den Schuhen kann mithilfe der Sauberlaufmatten abgefangen werden
Sauberlaufmatten sind im kompletten Eingangsbereich ausgelegt
Maßnahmenkatalog – Beispiel Unterhaltsreinigung
Maßnahmenkatalog – Beispiel Fassadenreinigung
Bereich Energiemanagement
Nachträglich: Mieter selbstständ installieren lassen
-> Kostenexplosion
Chaos!
Herausforderungen der FM gerechten Planung und Zukunftsausblick
Herausforderungen der bedarfsgerechten FM-Planung
Zu selten in Baupraxis umgesetzt
Einsparpotentialen stehen hohe Investitionskosten gegenüber
Hoher Planungsaufwand durch strenge Anforderungen
Datenschutz der gesammelten Gebäude- und Nutzungsdaten
Problemfelder in der FM gerechten Planung
Funktionalität vs. Design
Funktionalität oft zweitrangig
Schwierig neues FM-Konzept zu etablieren
Kompromisse in Gebäudegestaltung eingehen
Bereich bislang schlecht erforscht
Kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP) der bedarfsgerechten FM-Planung
FM ist komplexer Gesamtprozess
FM gerechte Planung ist ein KVP
Erfahrungen dokumentieren und in CAFM-System einarbeiten
Schnittstellen zu allen Projektbeteiligten pflegen
Zukunftsausblick in der FM gerechten Planung
Zunehmende Bedeutung von Sensoren CAFM-Systemen
Intelligente Gebäude
Remote-Control-Systeme
Planende in Zukunft in die Betreiberverantwortung ziehen
Auszug aus der Checkliste für FM gerechte Planung
Fazit
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