Was ist das Ziel logistischer Aktivitäten laut Romeike & Huth?
Ein reibungsloser und effizienter Güterfluss.
Wie verbindet die Logistik einzelne Aktivitäten?
Durch Prozessketten für Waren- und Informationsflüsse.
Welche vier phasenspezifischen Subsysteme der Logistik gibt es?
Beschaffungslogistik, Produktionslogistik, Distributionslogistik, Entsorgungslogistik
Was ist das Ziel der Beschaffungslogistik?
Versorgung mit Roh-, Hilfsmittel-, Betriebsstoffen und Kaufteilen vom Lieferanten bis zum Eingangslager.
Was ist die Aufgabe der Entsorgungslogistik?
Rückführung und Entsorgung von Rückständen, Retouren, Leergut, etc.
Was beschreiben die 7R der Logistik?
Das richtige Produkt, Menge, Qualität, Zeit, Ort, Kunde, Kosten
Nenne zwei Beispiele für Risiken aus den sieben ‘R’ Logistik.
Falsches Produkt für den Markt, verspätete Lieferung zu Weihnachtssaison.
Was ist laut Romeike & Huth eine wichtige Schlussfolgerung im logistischen Risikomanagement?
Risiken entstehen durch Abweichungen von den 7R und in den zugrundeliegenden Prozessen.
Was sind Beispiele für Risiken in der Beschaffungslogistik?
Falsche Lieferantenauswahl, unpassende Sollbestände, mangelhafte Qualität, falscher Lieferzeitpunkt.
Was sind Beispiele für Risiken in der Produktionslogistik?
Fehler in Materialbedarfs- oder Produktionsprozessplanung, Prognosefehler
Was sind Risiken in der Distributionslogistik?
Probleme bei Auftragsabwicklung, Versandfehler, Transportschäden
Was sind Risiken in der Lagerhaltung?
Verlust oder Beschädigung der Lieferung während der Lagerung.
Was ist eine Supply Chain laut Christopher (2005)?
Ein Netzwerk von Organisation, die durch vor- und nachgelagerte Verbindungen an Wertschöpfungprozessen beteiligt sind
Warum sinkt die Transparenz mit zunehmender Komplexität der Supply Chain?
Weil die Strukturen und Verbindungen im Netzwerk schwerer überblickbar werden.
Was sind Supply-Chain-Risiken laut Kersten et al. (2007)?
Schäden, die mehrere Unternehmen in der Supply Chain betreffen können und unterschiedliche Ursachen haben.
Warum sind Supply Chains besonders Risikobehaftet?
Wegen globaler Verteilung, Abhängigkeit von Partnern, Intransparenz, Wettbewerbsdruck, Individualisierung, kurzen Produktlebenszyklen, Lean Management und fehlenden Notfallplänen.
Was waren laut Allianz 2023 die fünf größten Risiken in Deutschland?
Betriebsunterbrechung, Cybervorfälle, Energiekrise, rechtliche Veränderungen, Naturkatastrophen
Was ist der Unterschied zwischen endogenen und exogenen Risiken?
Endogene Risiken entstehen innerhalb der Supply Chain, exogene Risiken stammen aus dem Umfeld.
Welche fünf Risikoquellen nennt Christopher & Peck (2004)?
Beschaffungsrisiken, Prozessrisiken, Steuerungsrisiken, Nachfragerisiken, Umfeldrisiken
Was sind Beispiele für Prozess- und Steuerungsrisiken?
Qualitätsrisiken, fehlerhafte Stückzahlprognosen
Was sind Beispiele für Beschaffungs- und Nachfragerisiken?
Lieferengpässe und Nachfrageschwankungen
Was sind Beispiele für Umfeldrisiken?
Naturkatastrophen, Umweltkatastrophen, Pandemie, politische Unruhen.
Was ist Lean Management?
Das “schlanke” (Lean) Management beinhaltet den Ansatz zu kontinuierlichen Prozessoptimierung, bei der jegliche Arten von Verschwendung eliminiert werden.
Was sind systemische Risiken?
Systemische Risiken sind komplexe, vernetzte Risiken mit potentiell globalen Auswirkungen, zum Beispiel Pandemie, Finanzkrisen oder Klimawandel. Sie können ganze Gesellschaften oder Wirtschaftssysteme beeinträchtigen.
Wie unterscheiden sich systemische Risiken von herkömmlichen Risiken?
Herkömmliche Risiken wie Hochwasser, betreffen meist einzelne Bereiche und sind durch individuelle Maßnahmen, begrenzbar. Systemische Risiken betreffen ganze Systeme und wirken sich umfassend aus.
Was sind Merkmale systemischer Risiken?
Hohe Komplexität, grenzüberschreitende Auswirkungen, nichtlineare Entwicklung, Kipppunkte, plötzlicher Zusammenbruch, geringer Risikowahrnehmung und unzureichende Steuerungsintrumente.
Was bedeutet Resilienz nach ISO 22316:2017?
Resilienz ist die Fähigkeit eines Unternehmens,Veränderungen vorherzusehen, sich vorzubereiten, zu reagieren und sich anzupassen, um Fortbestand und Wachstum zu sichern.
Was ist Supply-Chain-Resilienz?
Die Fähigkeit einer Supply Chain, sich auf Störungen vorzubereiten, zu reagieren und Geschäftsprozesse kontinuierlich fortzuführen, um Leistungsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten.
Was bedeutet Agilität in der Supply Chain?
Die Fähigkeit, schnell und flexibel auf unvorhersehbare Störungen zu reagieren, zum Beispiel durch Flexibilität, Notfallkonzepte, Informationsverfügbarkeit und Reaktionsgeschwindigkeit.
Was ist Robustheit in der Supply Chain?
Die Fähigkeit, Störungen standzuhalten und die geplante Leistung aufrechtzuerhalten, zum Beispiel durch Kooperation, geschultes Personal, Bestands- und Transportpuffer sowie IT-Ressourcen.
Welche drei Intensitätsstufen von Störungen gibt es laut Viswanadham und Gaonkar?
Abweichung ohne Strukturveränderung
Störung: mit erheblichen Einfluss auf Struktur
Katastrophe: dauerhafte Schädigung des gesamten Netzwerks
Welche Arten von Störereignissen werden räumlich unterschieden?
Knotenpunkt-Störungen, Transport-Störungen und Netzwerk-Störungen - Je nach Zugangspunkt und Auswirkungen auf die Supply Chain
Welche vier Phasen der Reaktion auf Störungen beschreibt Biedermann?
Bereitschaftsphase, Reaktionsphase, Erholungsphase und Wachstumsphase
Wie kann Redundanz in der Supply Chain aufgebaut werden?
Durch Sicherheitsbestände, mehrere Lieferquellen, kapazitive Reserven oder vertragliche Flexibilität.
Wie kann Flexibilität in der Supply Chain erhöht werden?
Durch flexible Transportsysteme, Produktionsanlagen, Arbeitszeitmodelle und kurzfristige Lieferverträge.
Was versteht man unter einem Kipppunkt?
Unter Kipppunkten werden Situationen verstanden, bei denen selbst bei getroffenen Gegenmaßnahmen keine Möglichkeit besteht, die Entwicklung aufzuhalten.
Was ist ein Notfallkonzept?
Ein Notfallkonzept wird genutzt, um eine Notfallstrategie in Unternehmen zu entwickeln. Es legt auch fest wie die Ziele des Notfallmanagements erreicht werden sollen.
Was ist strategisches Risikomanagement?
Ein übergeordneter Prozess zur Entwicklung von Risikostrategien, Zielen und Strukturen, um den langfristigen Unternehmenserfolg zu sichern
Welche Aufgaben hat das strategische Risikomanagement?
Ableitung von Risikostrategien und -zielen, Festlegung der Risikotragfähigkeit, Entwicklung einer Risikokultur, Risikopolitische Grundsätze, organisatorische Einbindung und Verknüpfung mit Anreizsystemen.
Was ist die Risikopolitik eines Unternehmens?
Ein Rahmenwerk, das Grundsätze für den Umgang mit Risiken und Chancen festlegt und vom Vorstand entwickelt wird.
Was ist ein Risikoprofil?
Ein Richtwert für maximale Risiken und ein Instrument zur Ableitung von Maßnahmen und zur Kommunikation mit Stakeholdern.
Wozu dienen Schwellenwerte im Risikomanagement?
Sie definieren, wann Risiken an höherer Hierarchieebenen gemeldet werden müssen, um Risikobewusstsein zu fördern
Welche Risikokultur-Typen gibt es laut Wildemann (2006)?
Typ Maus (risikoavers), Typ Bürokrat (risikopenibel), Typ Cowboy (risikoignorant), kontrolliert handelndes Unternehmen
Was kennzeichnet ein kontrolliert handelndes Unternehmen?
Es geht bewusst kalkulierte Risiken ein, um Chancen zu nutzen und Wettbewerbsvorteile zu erzielen
Was beschreibt der Risikomanagement-Regelkreis laut ISO 31000?
Ein strukturierter Managementprozess zum Umgang mit Risiken, bestehend aus Phasen wie Festlegung von Rahmenbedingungen, Risikobeurteilung, Risikosteuerung, Kontrolle, Kommunikation und Dokumentation
Welche Elemente gehören zur Festlegung der Rahmenbedingungen im Risiko Management?
Risikotoleranz, Trends, Einflussfaktoren, organisatorische Strukturen, Rollen und Verantwortlichkeiten, Führungsstil, Ressourcenverfügbarkeit und Kommunikationswege
Aus welchen Phasen besteht die Risikobeurteilung?
Risikoidentifikation
Risikoanalyse
Risikobewertung
Warum ist die Risikoidentifikation besonders wichtig?
Nur identifizierte Risiken können im weiteren Verlauf analysiert und gesteuert werden. Sie ist somit zentral für die Effektivität des gesamten Prozesses.
Was beinhaltet die Risikoanalyse?
Analyse der Ursachen und Quellen der Risiken sowie Einschätzung der Auswirkungen und Eintrittswahrscheinlichkeit mithilfe qualitativer, Semi-quantitativer oder quantitativer Verfahren.
Was ist das Ziel der Risikobewertung?
Entscheidung über Prioritäten bei der Behandlung von Risiken basierend auf der Risikoanalyse.
Welche Strategien zur Risikobewältigung gibt es?
Vermeidung, Verminderung, Begrenzung, Übertragung oder Selbsttrauung des Risikos
Was ist die Aufgabe der Risikokommunikation?
Sicherstellung des Austausches mit internen und externen Stakeholdern, Unterstützung der Entscheidungsfindung und Steigerung der Transparenz innerhalb des Supply Chain.
Wozu dient die Risikodokumentation?
Erfassung aller Schritte und Ergebnisse des Risikomanagementprozesses zur Nachvollziehbarkeit und kontinuierlichen Verbesserung
Was ist ein RMIS und wozu wird es genutzt ?
Ein Risikomanagement-Informationssystem zu Bereitstellung Risiko relevanter Daten, Analysen, Prognosen und zur Unterstützung der Entscheidungsfindung
Warum sollte der Risikomanagement-Prozess regelmäßig wiederholt werden?
Um frühzeitig auf Veränderungen im Risikoumfeld reagieren zu können und Risiken kontinuierlich zu erkennen und zu behandeln.
Last changed7 days ago