Buffl

Kapitel 1 Einleitung

JG
by Janina G.

Transaktionskosten- und Institutionenökonomie

  • Unternehmen und Märkte existieren, weil wirtschaftliche Transaktionen Kosten verursachen:

    • Such- & Informationskosten (Wer bietet was an? Zu welchem Preis?)

    • Verhandlungskosten (Preis, Lieferbedingungen aushandeln)

    • Kontroll- & Durchsetzungskosten (Überprüfen, ob der Vertrag eingehalten wird)

  • Ziel: Entscheidungen so treffen, dass diese Transaktionskosten minimiert werden.

💡 Beispiel: Eine Autofirma braucht Reifen.

  • Option A: Auf dem Markt einkaufen → Preisverhandlungen, Qualitätskontrollen, Lieferverzögerungen → hohe Transaktionskosten.

  • Option B: Eigene Reifenfabrik gründen (vertikale Integration) → weniger Abhängigkeit, geringere laufende Transaktionskosten. Ergebnis: Wenn die Kosten der Eigenfertigung < Transaktionskosten auf dem Markt, lohnt sich die Integration.

  • vertikale Zusammenschlüsse

  • Weiterentwicklung der TCE – untersucht, wie Institutionen (Regeln, Normen, Organisationen) das wirtschaftliche Verhalten und die Transaktionskosten beeinflussen.

  • „Institutionen“ meint hier nicht nur Behörden, sondern auch:

    • Gesetze & Verträge

    • Gesellschaftliche Normen & Kultur

    • Unternehmensinterne Regeln

  • Institutionen schaffen Verlässlichkeit und reduzieren Unsicherheit in Transaktionen.

💡 Beispiel: Eine Bäckerei kauft Mehl bei einer Mühle:

  • Dank gesetzlicher Lebensmittelstandards und langfristigen Lieferverträgen muss die Bäckerei nicht jedes Mal Qualität und Preis neu aushandeln → weniger Transaktionskosten.

  • Ohne solche Institutionen müsste jedes Geschäft mühsam abgesichert werden → teurer, riskanter.

Zusammenhang

  • TCE fragt: „Wie kann ich meine Geschäfte so organisieren, dass die Transaktionskosten am niedrigsten sind?“

  • Institutionenökonomie fragt: „Welche Regeln, Normen und Strukturen helfen dabei, Transaktionskosten zu senken und Zusammenarbeit zu ermöglichen?“


Unterbewertung/Raidertheorie

  • Unterbewertung bedeutet, dass der Börsenwert eines Unternehmens (also was alle Aktien zusammen wert sind) geringer ist als der tatsächliche „innere Wert“ des Unternehmens.

    • Der innere Wert kann sich z. B. aus Vermögenswerten, zukünftigen Gewinnen oder Marktpotenzial ergeben.

    • Wenn der Markt diesen Wert noch nicht erkannt hat, sagt man: „Die Firma ist unterbewertet.“

    📌 Mini-Beispiel: Ein Unternehmen besitzt Immobilien, Maschinen und Patente, die zusammen fair bewertet 100 Mio. € wert sind. An der Börse liegt der Gesamtwert der Aktien aber nur bei 60 Mio. €. ➡ Das ist eine Unterbewertung von 40 Mio. €.

  • vertikale, horizontale und konglomerate Zusammenschlüsse

  • Finanzinvestoren suchen gezielt unterbewertete Firmen.

  • Sie kaufen eine Mehrheit der Aktien (Übernahme).

  • Danach werden unproduktive Teile verkauft, Vermögenswerte gehoben oder das Unternehmen neu ausgerichtet.

  • Durch diese „Aufräumaktion“ steigt der Wert — und der Raider macht Gewinn.

💡 Beispiel mit Zahlen:

  1. Der Raider findet eine unterbewertete Firma:

    • Börsenwert: 60 Mio. €

    • Tatsächlicher Vermögenswert: 100 Mio. €

  2. Er kauft das Unternehmen (oder die Mehrheit) für 60 Mio. €.

  3. Er verkauft nicht benötigte Immobilien für 50 Mio. € und nutzt das Geld, um Schulden zu tilgen oder sich selbst auszuzahlen.

  4. Er restrukturiert den Rest, sodass der Marktwert auf 80 Mio. € steigt. ➡ Am Ende hat er vielleicht nur 10 Mio. € eigenes Geld eingesetzt, aber 30–40 Mio. € Gewinn gemacht.


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Janina G.

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