Erkläre vorgehen bei Metagenomics und Database mining? Wozu nutzt man beides?
Metagenomics = genomic/functional analysis of whole microbial DNA directly isolated from environmental samples
Vorteil: keine Notwendigkeit der Kultivierung -> über 90 % der Mibis können nicht in Reinkultur kultiviert werden
Functional Screening über Selektion und Zellsortierung (Methoden mit hohem Durchsatz benötigt) !ermöglicht Finden völlig neuer Enzymaktivitäten!
Database mining = Homologiesuche in Sequenzdatenbanken
Welche Vektortypen für metagenomische Bibliotheken gibt es?
high-copy number plasmids
Cosmids und fosmids
Bacterial artificial chromosomes (BACs)
Wie kann ein phylogenetischer Stammbaum erstellt werden?
distance-based methods: Distanz zwischen jedem Paar an Sequenzen in Alignment wird berechnet und in distance matrix zsm.gefasst
character-based methods: Simultaner Vergleich von allen Sequenzen in einem Alignment in Bezug auf 1 character (a site in alignment) at a time to calculate a tree score; Vergleich aller möglichen trees
Warum sollte ich mein Enzym immobilisieren? Ziele.
erleichterte Abtrennung vom Produkt
Stabilisierung des Enzyms (Lagerfähigkeit, Prozessstabilität)
einfacherere Handhabung (größere Partikel)
erleichterte Rückgewinnung & Wiederverwendung (Kostensenkung)
bei Konti-Kultivierungen zwingend notwenig
verbesserte Raum-Zeit-Ausbeute (Konzentrierung des Enzyms)
Welche Immobilisierungsmethoden gibt es? Was unterscheidet sie? Nenne Beispiele für die einzelnen Arten.
Trägerbindung
a) nicht-kovalente Bindung (reversibel)
b) kovalente Bindung (irreversibel, teilweise Aktivitätsverlust durch sterische Hinderung -> Spacer)
c) anorganische Trägermaterialen z.B. Silikate, Glasperlen,Kieselgur
d) Organische trägermaterialien z.B. Cellulose, Agarose, Polyacrylat, Polypropylen
Einschlussverfahren
a) Netzwerkbildung von monomeren Molekülen (z.B. radikalische Polymerisation von Acrylat und Acrylamid)
b) Netzwerkbildung durch Quervernetzung polymerer Moleküle (z.B. Agar, Gelantine, Pektinate,Alignate,Silikone)
c) Einschluss in Membranen über membrankapseln oder Membranreaktor (homogene Katalyse!)
Enzymeinschluss möglich im Suspensionsverfahren oder Eintropfverfahren.
Trägerfreie Vernetzung
a) CLEC = cross-linked enzyme crystals -> Enzymkristallisationm + kovalente Quervernetzung
b) CLEA = cross-linked enzyme allignate -> Präzipitation unter Erhalt der Enzymstruktur + kovalente Quervernetzung
Wie ist Immobilisierung von Enzymen definiert? Welche Arten von katalyse gibt es?
= Umwandlung eines Enzyms vom löslichen in den unlöslichen Zustand
Homogene Katalyse: gelöstes Enzym
Heterogene Katalyse: immobilisiertes Enzym
Welche molekularen und physikalisch-chemischen Effekte hat die Enzymimmobilisierung?
Verringerung der Enzymaktivität
geringere Flexibilität
teilweise Entfaltung
Behinderung des Substratzugangs durch zu hohe Enzymdichte oder Orientierung des aktiven Zentrums zum Träger
Änderung der katalytischen Eigenschaften
Veränderung der Ladung bzw. Ladungsverteilung im Enzym durch WW mit katalytisch nciht aktivem Material
“Verzerrung” der Enzymstruktur
Limitierung des Stofftransports
verminderte Reaktionsrate durch eingeschränkte Versorgung der Enzyme mit Subtstrat
Diffusion zum Partikel hin abhängig von Funktionalität bzw. Eigenschaften des Trägermaterials
Diffusion innerhalb des Partikels abhängig von partikel-u.Porengröße
Welche Enzymklassen gibt es ? Welche Reaktionen katalysieren sie?
Oxidoreduktasen: Oxidations-Reduktionsreaktionen
Transferasen: Übertragung funktioneller Gruppen
Hydrolasen: Hydrolyse mithilfe von H2O
Lyasen: Addition/Eliminierung kleiner Moleküle an eine DB
Isomerasen: Isomerisierungsreaktionen z.b. Racemisierung, Epimerisierung,…
Ligasen: Bildung/Spaltung von bindungen unter gleichzeitiger Triphosphatspaltung
Welche Vor-und Nachteile hat der Einsatz isolierter Enzyme bzw. ganzer Zellen als Biokatalysatoren?
isoliertes Enzym
ganze Zelle
Vorteile
höhere konzentrationstoleranz -> höhere Produktivität
leichte Aufarbeitung
Kofaktorregenerierung über Zellmetabolismus möglich
höhere Stabilität von Enzymen
Nachteile
Kofaktorgenerierung nötig
geringere Stabilität
geringere Konzentrationstoleranz -> geringere Produktivität
Nebenreaktionen möglich
Nenne je 4 Vor-und Nachteile für den Einsatz von Enzymen als Biotakalysatoren bei chemischen Reaktionen. (4P)
hoch effiziente Katalysatoren (Geschwindigkeitserhöhung um Faktor 10^8-10^10)
umweltfreundlich
milde Reaktionsbedingungen
hohe Chemo-,Regio- und Enantioselektivität
Enzyme für breites Spektrum von chem. Reaktionen verfügbar
Kombination von Enzymen möglich (Reaktionskaskaden)
hohe Katalysatorkosten
mögliche Cofaktorabhängigkeit (Verbrauch externer Coenzyme)
Wasser als bevorzugtes LSM -> verringerte Aktivität/Stabilität in nicht-wässrigen reaktionsmedien
häufig vergleichsweise geringere Stabilität
Inhibitionsphänomene möglich
Wofür werden Lipasen in der Biokatalyse eingesetzt? Reaktionen aufmalen.
Esterhydrolyse
Veresterung
Umesterung
Welche deracemisierungskonzepte gibt es?
kinematische Racematspaltung
ein Enantiomer wird deutlich schneller umgesetzt als das andere, man erhält daher maximal 50% enantiomerreines Pro-Ent-1 und maximal 50% enantioreines Sub-Ent-2
dynamisch kinetische Racematspaltung
wie kinematische Racematspaltung mit gleichzeitige Racemisierung (Sub-Ent-2 wird zu Sub-Ent-1), maximal 100% enantioreines Pro-Ent-1
enantiokonvergentes Verfahren
Einsatz 2er sich ergänzender Enzyme, wobei A Sub-Ent-1 umsetzt (Retention) und B Sub-Ent-2, maximal 100%
Wie lässt sich die Enantioselektivität berechnen? Wie Enantiomerenüberschuss und wie der Umsatz?
Was sind Nachteile der kinetischen racematspaltung?
max. Ausbeute jedes Enantiomeres auf 50% begrenzt
meist nur 1 Enantiomer gewünscht, das andere abfall
Trennung von gewünschtem und ungewünschtem nötig
optische Reinheit häufig nicht perfekt
Welche Bedingungen müssen für dynamisch kinetische Racematspaltung erfüllt sein? Wie berechnet sich hier Enantioselektivität und Enantiomerüberschuss des Produkts?
Für welche Reaktionen werden Alkoholdehydrogenaseen in der Biokatalyse eingesetzt? Reaktionen aufschreiben.
Wie lassen sich optisch reine Alkohole herstellen?
Welche Möglichekieten gibt es bei der kinetischen racematspaltung zur Herstellung von Alkoholen die Ausbeute zu erhöhen?
Welche Möglichkeiten zur Co-Faktorregeneriung in situ gibt es? Beispiel Reaktionen.
Was sind nicht-wässrige Reaktionsmedien, warum benutzt man sie?
Was sind Nachteile der Nutzung?
= Organische LSM, Ionische Flüssigkeiten, stark eutektische Lösungen, überkritische Flüssigkeiten und lösungsmittelfrei
Verbesserung der Löslichkeit unpolarer Substrate/Produkte
Verschiebung von Reaktionsgleichgewichten
Erleichterung des Downstream Processing über 2-Phasensystem
Veränderung der enzymatischen Eigenschaften (medium engineering)
Nachteile:
häugif deutlcih reduzierte Aktivität der Enzyme
Massentransferprobleme (heterogene Katalyse auch ohne Enzymimmobilisierung)
Kosten
Toxizität/Umweltschädlichkeit
Welche verschiedenen Reaktionsysteme gibt es? Warum ist eine Mindestmenge an Wasser im System notwendig?
Was ist die Wasseraktivität? Wie berechnet sie sich?
Wonach werden org. LSM eingeteilt? Nenne Beispiele. Welche Enzymeigenschaften werden beeinflusst?
Bestimmung der Polarität (wassermischbar vs. nicht-wassermischbar) über das log P Konzept:
Beispiele: Ethanol, Aceton, DMSO (komplett wassermischbar), propanol (teilweise mischbar), Toluol (gering mischbar), Diphenylether, Octan (nicht wassermischbar)
Stabilität
Aktivität
Enantioselektivität
Was sind eutektische Lösungen? Eigenschaften?
Kombination zb. 2er bei raumtemperatur Feststoffe, die bei Mischung als Ganzes flüssig sind (meist ein Ammoniumsalz und ein org. Wasserstoffbrückendonor)
Eigenschaften:
deutlich günstiger herstellbar als ionische Flüssigkeiten
nicht brennbar
kaum messbarerer Dampfdruck
nicht wassermischbar
meist umweltfreundlich & biol. Abbaubar
physikalisch-chem. Eigenschaften weniger variierbar
Was sind Ionische Flüssigkeiten? Welche Eigenschaften haben sie? Wofür werden sie eingesetzt?
flüssige Salze (bei Temperaturen unter 100 °C), Salze mit niedrigem Schmelzpunkt, Zusammengesetzt aus sperrigen org. kationen und schwach kooridinierenden Anionen
kaum messbarer Dampfdruck
nur schwer entzündlich
über breiten Temperaturbereich thermisch stabil
meist gesundheitsschädlich & umwelttoxisch
Anwendungen:
als eine reine ionische Flüssigkeit z.B. für Lipase-katalysierte Estersynthese
als Cosolvens im Gemisch mit Wasser z.B. für Erhöhung der Löslichkeit von Substraten
als 2-Phasensystem mit Wasser
Was sind überkritische Flüssigkeiten? Eigenschaften. Was ist ein häufig eingesetztes Beispiel?
thermodynamischer Zustand eines Stoffes oberhalb des kritischen Punktes, gekennzeichnet durch Angleichen der Dichte von flüssiger und gasPhase, die Unterschiede der Aggregatzustände verschwinden
physikalische EIgenschaften zwischen Gas und Flüssigkeit (variable Dichte, geringe Viskosität)
verbesserter Massentransfer im Vergleich zur Flüssigkeit
Eigenschaften lassen sich über Druck und Temperatur einstellen -> höhere Dichte verbessert meistens Löslichkeit
leichte Abtrennung des überkritischen Fluids durch Druckerniedrigung (Vorteil im Downstream)
oft CO2 z.B. bei entkoffiniertem Kaffe
Was sind Kaskadenreaktionen? Welche Typen gibt es?
Kombination mehrerer Reaktionsschritte in einem Reaktionssystem (Ein-Topf-Reaktion) ohne Aufarbeitung von Reaktionsintermediaten
linear
zyklisch
orthogonal
parallel, verknüpft
Was sind simulatne und sequentielle Kaskade?
simultan: alle Katalysatoren und Regaientien der Kaskadenreaktionen befinden sich bereits von Beginn an im Reaktionsgefäß -> Reaktionsschritte der Kaskaden laufen gleichzeitig ab
sequentiell: Einzelne Katalysatoren und/oder Reagentien der Kaskade werden erst später zugegeben -> zeitliche Trennung einzelner Reaktionsschritte
Was sind Vorteile von Kaskaden und Herausforderungen?
Vorteile:
Erhöhung der GEsamtausbeute
Zeiteinsparung
Ressourceneinsparung
weniger Abfall
Möglichkeit zur Verschiebung der Reaktionsgleichgewichte
instabile Reaktionsintermediate können direkt weiter umgesetzt werden
Herausforderungen:
Reaktionsbedingungen aller Schritte müssen kompatibel sein
Inhibition/Inaktivierung einzelner Katalysatoren durch Substrate/Produkte anderer Reaktionsschritte möglich
unterwünschte Nebenreaktionen
Kompatibilitätsprobleme zwischen chem. und enzym. Katalysatoren, Lösungsansatz: sequentielle Kaskaden oder kompartimierung
Welche Beispiele für industrielle biokatalytische Prozesse/Reaktionen gibt es?
High fructose corn syrup
ß-Lactamantibiotika
Fettsäureester
Welche Kopplungsarten von Enzymen auf Sensoren gibt es?
Physikalisch: Adsorption, Membraneinschluss, Geleinschluss
Chemisch: kovalent, crosslinking, Interprotein
Welche Transduktorprinzipien gibt es?
elektrochemisch
elektrisch
massensensitiv
optisch
thermisch
magnetisch
Was sind wichtige Sensorparameter?
Sensitivität: bestimmt untere und obere Nachweisgrenze sowie Messgenauigkeit (Auflösung)
Selektivität
Stabilität: Zeitspanne, in der Biosensor unter gleichbleibenden Bedingungen konstantes Signal liefert
Ansprechzeit: zeitspanne, die benötigt wird, bis das Signal einen stabilen Entwert erreicht
Einsatz & Aufbau: Kompaktheit, Robustheit, Benutzerfreundlichekt, Produktsicherheit, Betriebskosten
Worauf basieren Amperometrie bzw. Potentiometrie als elektronische Transduktorprinzipien von Biosensoren? (2P)
Amperometrie: Stromänderung/Stromfluss
Potentiometrie: Spannungsänderung
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