Einführung Integrationsmanagement
Ziel: Realisierung der Transaktionsziele durch Integration
Umfasst alle Maßnahmen zur Steuerung materieller, immaterieller und personeller Ressourcen
Interne & externe Integration wirken gleichzeitig
Integration beginnt idealerweise bereits vor Closing (To-Do-Liste etc.)
Verfügungsgewalt durch Closing – ggf. Beherrschungsvertrag bei AG notwendig
Integration als Projektorganisation
Integration wird typischerweise projektbasiert umgesetzt
Projektteam besteht aus Käufern & Verkäufern → Wissensaustausch & Konfliktminimierung
Einbindung von Beratern (Kommunikation, Akzeptanz, Kapazität)
Steuerungsgremium meist Top-Management
Vorteilhaft: Personen aus früheren Transaktionsphasen im Projekt beibehalten
Entscheidung zum Integrationsgrad
Integrationstiefe beeinflusst Aufwand & Veränderungsbedarf
Abhängig von:
Wunsch nach Autonomie
Restrukturierungsbedarf
Synergien & Überschneidungen
Strategische Interdependenzen
Extreme:
niedrig: Stand-alone
hoch: Vollintegration
Typologie der Integration
Varianten:
Stand-alone
Partielle Integration
Turnaround
Symbiose
Reverse Takeover
Best of both
Kombination nach Integrationsgrad & Wandelbedarf
Stand-alone Integration
Käufer & Zielunternehmen bleiben weitgehend unabhängig
Vorteile:
Wenig Veränderung
Kultur bleibt erhalten
Gute Möglichkeit zur Desinvestition
Nachteile:
Keine Synergien
Häufig bei Konglomeraten und Finanzinvestoren
Strategische Steuerung durch Berichtswesen & Planung bleibt bestehen
Ziel: Kombination von Eigenständigkeit & Synergie
Nur ausgewählte Bereiche werden integriert
Drei Typen:
a) Holding: Dachgesellschaft übernimmt zentrale Funktionen
b) Turnaround: Fokus auf Sanierung, meist bei Finanzinvestoren
Managementaustausch, Kostensenkung, Verbesserung der Steuerung
c) Symbiose: Konzentration auf Synergien, selektive Integration
Integration dort, wo Synergien und Skaleneffekte vorliegen
Geringe Integration bei z. B. Start-ups mit innovativen Kulturen → Fokus auf punktuelle Vernetzung & Austausch
Vollständige Integration
Unternehmen werden vollständig verschmolzen
Ziel: Einheitliche Organisation & Prozessharmonisierung
Drei Varianten:
Absorption: Ziel passt sich Käufer an
Best of Both: Beste Elemente beider Seiten kombiniert
Reverse Takeover: Käufer passt sich Ziel an
Ebenen der Integration
Strategische Integration: Strategieabgleich, Portfolioplanung
Organisatorisch-administrative Integration: Aufbauorganisation, Prozesse (z. B. IT, Finanzen)
Personelle Integration: Führung, Anreizsysteme, Personalentwicklung
Kulturelle Integration: Unternehmenskultur, Leitbild, Führungsaustausch
Operative Integration: Produkte, Produktion, F&E, Standorte, Vertrieb etc.
Externe Integration: Kommunikation mit Stakeholdern (Kunden, Lieferanten, Investoren)
Akquisitionscontrolling
Vergleich von Erwartungen vs. realisierte Ergebnisse
Analyse umfasst auch:
Strategie, Finanzen, Kunden, Prozesse, Innovationen
Ziel: Lerneffekte für künftige M&A-Projekte
Herausforderung: Interessenskonflikte im Rahmen der Principal-Agent-Beziehung
Perspektiven:
Finanziell-kommerziell
Interne Geschäftsprozesse & Innovation
Mitarbeiter (Attraktivität als Arbeitgeber)
Kunden & Öffentlichkeit
Tool: Balanced Scorecard zur Bewertung der Post-Merger-Phase
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