Warum will man in Unternehmen Standarisieren und welchen Zielkonflikt gibt es?
Das Unternehmen will eine Vereinheitlichung von Maßen, Bauteilen, Typen, Strukturen, Prüfungen, Verfahrensweisen und Prozessen. Ziele des Unternehmens einheitliche Standards für verschiedene Objekte, Prozesse und Anwendungen
=> Einen Standard möglichst oft Verkaufen.
Der Kunde jedoch will Varianz und das Produkt möglichist individuell Konfigurieren.
Definiere Variantenvielfalt
DIN 199-1:
„Gegenstände ähnlicher Form und/oder Funktion mit einem hohen Anteil an identischen Gruppen und/oder Teilen”
Duden:
„Anzahl verschiedener Ausführungen, Eigenschaften und Funktionen eines Produktes”
Anzahl verschiedener, in einem oder mehreren Merkmalen und Funktionen unterschiedlichen, Ausführungen einer Grundform
Defieniere Standarisierung
Standardisierung ist die Vereinheitlichung von Produkten, Bauteilen, Prozessen oder Verfahren
Was ist die interne und externe Komplexität der Variantenvielfalt
Interne Komplexität:
= Komplexität im Unternehmen / in den Prozessen
Externe Komplexität:
= Komplexität aus Sicht des Kunden / Marktes
Skizziere das Kosten-/Nutzenverhältnis
Nenne Analysen und Methoden zur Varieantenbeherrschung (5)
ABC-Analyse (Pareto-Analyse)
Schwachläuferanalyse
Ausstattungsanalyse
Variantenbaum
Merkmalbaum
Was ist die ABC-Ananlyse bzw. Pareto-Analyse
Die ABC-Analyse ist ein Verfahren zur Klassifizierung von Objekten (z. B. Produkten, Artikeln, Varianten, Kunden) nach ihrer wirtschaftlichen Bedeutung, um gezielt Ressourcen auf die wichtigsten Elemente zu konzentrieren.
A-Güter: hoher Wertanteil (~20 % der Objekte → ~80 % des Werts)
B-Güter: mittlere Bedeutung
C-Güter: geringer Wertanteil (~50–70 % der Objekte → ~5–10 % des Werts)
Was ist die Schwachläuferanalyse
Die Schwachläuferanalyse ist ein Instrument zur Identifikation von Produkten, Varianten oder Komponenten, die bei geringem Absatz oder Nutzen überproportional hohe Kosten verursachen.
Ziel ist es, unrentable Produktvielfalt zu reduzieren und die Verbesserung der Variantenbeherrschung.
Bei der Variantenanalyse wird eine Frühe Variantenbildung festgestellt. Ist das gut oder schlecht? Auf was hat die Variantenbildung einfluss?
Schlecht.
Besser ist eine Späte Variantenbildung, da die Frühe Variantenbildung den Steuerungsaufwand erhöht und zu einer geringeren Prozessstabilität führt.
Erkläre die Strukturierungsmethode Baureihe
Bei der Baureihe werden aus einem Grundtyp verschiedene Varianten mittels Ähnlichkeitsgesetzten gebildet.
Dabei bleibt die Funktionsweise, Fertigung und Material gleich. Es werden nur mehrere Größenstufungen produziert.
Eine Baureihe ist eine Familie von Produkten, die nach dem gleichen Prinzip konstruiert sind, sich aber in bestimmten Merkmalen (z. B. Leistung, Größe) systematisch unterscheiden.
Welche Vor- bzw. Nachteile hat eine grobe bzw. feine Stufung (Cluster) bei Baureihen
feine Stufung:
große Auswahl
geringe Stückzahl der einzelnen Typen
hohe Herstellkosten
grobe Stufung:
kleine Auswahl
große Stückzahl der einzelnen Typen
geringe Herstellkosten
Erkläre die Strukturierungsmethode Baukästen
Ein Baukasten besteht aus unterschiedlichen Einzelementen (Bausteinen) die durch Kombination verschiedene Gesamtfunktionen erfüllen.
Erkläre die Strukturierungsmethode Modularisierung
Modularisierung ist die gezielte Aufteilung eines Gesamtsystems in funktionale Einheiten (Module), die unabhängig entwickelt, gefertigt und gewartet werden können.
Erkläre die Strukturierungsmethode Plattformstrategie
Die Plattformstrategie beschreibt die Entwicklung eines gemeinsamen technischen Fundaments („Plattform“) für eine Produktfamilie, auf dem verschiedene Produktvarianten aufbauen.
Erkläre die Strukturierungsmethode Paketbildung
Paketbildung bezeichnet die Bündelung von Varianten oder Ausstattungen zu festen Paketen, um die Auswahl zu vereinfachen und die Produktionskomplexität zu senken.
Definiere Lean Production
„Gesamtheit von Denkprinzipien, Methoden und Verfahrensweisen zur effizienteren Gestaltung der Wertschöpfungskette.“
Was ist Kaizen bzw. KVP?
Kaizen:
Kaizen bedeutet auf Japanisch „Veränderung zum Besseren“. Es ist ein Prinzip der kontinuierlichen, schrittweisen Verbesserung durch alle Mitarbeitenden – von der Werkbank bis zum Management.
KVP:
Der KVP ist die westliche Umsetzung des Kaizen-Prinzips – als systematischer und dokumentierter Prozess zur stetigen Optimierung von Qualität, Kosten und Zeit.
Welche KVP-Varianten gibt es und wie unterscheiden sie sich?
Überprüfung und Verbesserung am eigenen Arbeitsplatz
Einzelne Mitarbeiter
Bestandteil der alltäglichen Arbeitsaufgabe
—> Ziel: Kleine stetige Effekte
Überprüfung und Verbesserung aller Prozesse im Betrieb
Separates „KVP-Team“
Konkreter Anlass für Durchführung
—> Ziel: Große unregelmäßige Effekte
Welche Bedingungen sollten für eine erfolgreiche KVP erfüllt sein?
Akzeptanz und Ausrichtung des Unternehmens
Hierarchieunabhängige Wahrnehmung der Ideen
Bereitschaft und Möglichkeit zur zeitnahen Umsetzung
Zielsetzungen durch Kennzahlen formulieren
Wertstromanalyse: Definition und Ziel
„Die Wertstromanalyse ist eine Methode, um alle wertschöpfenden Prozesse ganzheitlich und übersichtlich darzustellen.“
—> Ziel: Optimieren der Fertigung anhand des Wertstroms
Erkläre folgende Grafik
Dargestellt ist eine Wertstromanalyse
Gesamter Informations- und Materialfluss wird verfolgt und gemessen.
ZZ - Zykluszeit
RZ - Rüstzeit
S - Stückzahl
DLZ - Durchlaufzeit
BZ - Bearbeitungszeit
Wo sind Wartezeiten?
Welche Zeiten können Reduziert werden?
Für was stehen Muda Mura Muri?
Muda = Verschwendung
Mura = Unausgeglichenheit
Muri = Überlastung
Vergleiche Push und Pull -Produktionen
Push
Pull
Hohe Lagerkosten
(Produktion nach Produktionsplanung)
Fehlerfreies Logistiksystem
(Fertigung nach Anfrage/Bedarf)
Überproduktion
Variabler Maschinenpark
Lange Wartezeiten
Große Produktions- und Liefermengen
Kleine Lagerbestände und Liefermengen
Geringe Stückkosten
Resteraunt
McDonalds
Was ist Kanban?
„Kanban ist eine Methode der Produktionssteuerung, die sich ausschließlich am tatsächlichen Verbrauch von Materialien am Bereitstellungsort orientiert.“
—> Ziel: Reduzieren der Lagerbestände und Erhöhung der Flexibilität bei Bedarfsänderung
Was ist die Kanban-Regelkarte?
Inhalt
Bedeutung
Artikelnummer / -bezeichnung
Was soll nachgeliefert werden?
Stückzahl je Behälter / Losgröße
Wie viele Teile sind zu liefern?
Lagerort (Verbrauchs- und Bereitstellort)
Wo wurde entnommen? Wo soll nachgefüllt werden?
Lieferant / Produzent / Abteilung
Wer liefert nach?
Empfänger / Verbrauchsbereich
Wer benötigt es?
Eine Kanban-Regelkarte ist ein visuelles Steuerungssignal, das die Wiederbeschaffung oder Nachproduktion eines bestimmten Teils oder Produkts auslöst, sobald der Verbrauch eingetreten ist. Sie enthält alle notwendigen Informationen zur Nachschubsteuerung.
Ein Mitarbeiter entnimmt Material → Behälter wird leer.
Kanban-Regelkarte wird entnommen und in ein Kanban-Board oder eine Nachschubbox gegeben.
Karte signalisiert: „Produziere / liefere nach“.
Nach der Nachlieferung wird die Karte wieder dem Behälter beigefügt.
➡️ So entsteht ein geschlossener Regelkreis – Material wird nur bei tatsächlichem Bedarf nachproduziert.
Vermeidung von Überproduktion (eine der 7 klassischen Muda)
Synchronisation von Produktions- und Verbrauchstakt
Dezentrale Steuerung (keine zentrale Planungssoftware nötig)
Was versteht man unter einer Fließenden Produktion
Produkte durchlaufen die Arbeitsstationen in einer festgelegten Reihenfolge, möglichst ohne Unterbrechung.
Was versteht man unter SMED?
SMED ist eine Methode zur Rüstzeit Optimierung.
Singel Minute Exchange of Die
Trennung in externe (während Produktion) und interne Rüstvorgänge
Vereinfachung, Standardisierung, Parallelisierung
Was ist die 5S Methode
Die 5S-Methode ist ein strukturierter Ansatz zur Arbeitsplatzorganisation und -sauberkeit. Ursprünglich aus Japan.
Schritt (jap./dt.)
Seiri
Sortiere aus
Seiton
Sichtbare Ordnung schaffen
Seiso
Sauberhalten
Seiketsu
Standardisieren
Shitsuke
Selbstdisziplin leben
Suchzeiten beseitigen
Wegzeiten reduzieren
Ausfallzeiten verhindern
Was ist die OEE?
(Mit Grafik)
Kennzahl für Anlagenproduktivität —> Zeigt Verschwendung
Bewertet:
Ungeplante Stillstände
Ungenutzte Kapazität
Nachbearbeitung/ Ausschuss
Was ist das Spaghetti-Diagramm
Visualisiert Arbeitswege, hilft bei erkennung unnötiger Laufwege.
Welche Lean Production - Methoden wurden behandelt?
Methode
Zweck / Zielsetzung
Kaizen
Kontinuierliche Verbesserung als Unternehmenskultur („jeden Tag ein bisschen besser“)
KVP (Kontinuierlicher Verbesserungsprozess)
Systematisierter Ablauf zur Umsetzung von Kaizen in der Praxis
5S-Methode
Arbeitsplatzorganisation in fünf Schritten (Sortieren, Systematisieren, Säubern, …)
Wertstromanalyse
Visualisierung und Analyse von Material- und Informationsflüssen zur Erkennung von Verschwendung
Spaghetti-Diagramm
Darstellung von Bewegungswegen im Layout (z. B. von Mitarbeitern oder Materialflüssen)
OEE (Overall Equipment Effectiveness)
Kennzahl zur Beurteilung der Anlagenproduktivität (Verfügbarkeit × Leistung × Qualität)
SMED (Single Minute Exchange of Die)
Rüstzeitreduktion
Kanban
Pull-basiertes Produktionssteuerungssystem durch Regelkarten und Behälterlogik
Push-/Pull-Produktion
Gegensatz: Planbasierte Steuerung (Push) vs. bedarfsorientierte Steuerung (Pull)
Fließende Produktion
Produkt folgt klar definierter Prozesskette ohne Unterbrechung (z. B. Montageband)
MMM (Muda Mura Muri)
3 Grundarten der Verschwendung
Was bedeutet Six Sigma?
Six Sigma ist ein qualitätsorientiertes Managementsystem, das auf statistischen Methoden beruht und darauf abzielt, Prozesse so zu verbessern, dass sie nur noch 3,4 Fehler pro eine Million Möglichkeiten (Defects per Million Opportunities, DPMO) verursachen.
Was bedeutet DPMO?
Defects per Million Opportunities
Erkläre die 10ner Regel bei den Fehlerkosten
Je später ein Fehler im Prozess erkannt wird, desto höher sind seine Kosten – etwa um den Faktor 10 pro Stufe.
Stufe
Kostenfaktor
Konstruktion
1×
Arbeitsvorbereitung
10×
Fertigung
100×
Auslieferung / Kunde
1000×
Erkläre das DMAIC-Projektmanagment
Der DMAIC-Zyklus ist der Kernprozess in Six-Sigma-Projekten zur systematischen Problemlösung:
Define: Zieldefinition und Abgrenzung
SIPOC
Measure: Datenerfassung
Analyse: Wirkungsbeziehung
Improve: Korrektur und Verbesserung
Control: Überwachung und Verankerung
Was bedeutet SIPOC?
Das SIPOC-Diagramm ist ein Tool zur Prozessdefinition auf hoher Ebene – es steht für:
Buchstabe
S
Suppliers (Lieferanten)
I
Inputs (Eingaben)
P
Process (Prozessschritte)
O
Outputs (Ergebnisse)
C
Customers (Kunden)
➡️ Wird in der Define-Phase von DMAIC verwendet, um den Prozesskontext und die Systemgrenzen zu klären.
Was sind die Hauptaufgaben des Industrial Engineerings? (8)
Prozessoptimierung:
Analyse und Verbesserung von Produktions- und Geschäftsprozessen, um Effizienz und Produktivität zu steigern.
Kostenkontrolle:
Identifikation und Reduktion von Kosten in verschiedenen Bereichen, ohne die Qualität zu beeinträchtigen.
Planung
Budget-, Technologie- und Kapazitätsplanung als rollierender Prozess, um die Fertigung auf die sich ändernden Anforderungen einzustellen
Strategieentwicklung
Entwickeln von Langfriststrategien für das Unternehmen oder Unternehmensteile
Arbeitsplatzgestaltung:
Entwicklung ergonomischer Arbeitsplätze, um die Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiter zu gewährleisten.
Projektmanagement:
Planung, Durchführung und Überwachung von Projekten, um sicherzustellen, dass sie termingerecht und innerhalb des Budgets abgeschlossen werden.
Supply Chain Management:
Optimierung der Lieferketten, um eine reibungslose und kosteneffiziente Material- und Warenfluss zu gewährleisten.
Datenanalyse:
Nutzung von Daten und statistischen Methoden zur Entscheidungsfindung und Problemlösung
Was ist TIM WOODS?
Arten der Verschwendung (TIM WOODS)
Verschwendungsart
Beispiel / Beschreibung
T
Transport
Lange Wege, Umlagerungen, Leerfahrten – z. B. Material wird unnötig weit durch die Halle bewegt
Inventory
Überhöhte Lagerbestände, Pufferlager – binden Kapital und verbergen Prozessprobleme
M
Motion
Unnötige Bewegungen von Mitarbeitenden – z. B. Umherlaufen, Suchen von Werkzeugen
W
Waiting
Mitarbeitende warten auf Material, Maschinenfreigabe, Anweisungen oder Informationen
Overproduction
Mehr herstellen als aktuell benötigt – verursacht Lageraufwand und Ausschussrisiko
Overprocessing
Doppelte Arbeit, unnötige Prüfschritte – kein Mehrwert für den Kunden
D
Defects
Ausschuss, Reparaturen, Nacharbeit – direkte Verschwendung von Material und Arbeitszeit
Skills Unutilized
Know-how und Ideen der Mitarbeitenden werden nicht genutzt – z. B. durch monotone Tätigkeiten
Aufgabe des Industrial Engineerings: Measure and Analyze
📌 Ziel: Zuverlässige Prozessdaten zu Kapazität, Personal, Materialfluss
Aufgabe
Beschreibung
Standardzeiten definieren
Zeitdaten für Prozesse erfassen & pflegen
Kapazitätsverluste analysieren
System zur Verlustanalyse betreiben und validieren
Arbeitstagekalender pflegen
Kalenderbasis für IE-Systeme verwalten
Maschinenkapazität berechnen
Maschinenbelastung & Materialbedarf ermitteln
Personalbedarf planen (Manning)
Anforderungen bestimmen und optimieren
Lohnsystem pflegen
Nutzung von Personalressourcen dokumentieren
Fix HC Analyse
Analyse fixer Personalbedarfe für Managemententscheidungen
Aufgabe des Industrial Engineerings: Design and Improve
Design and Improve
📌Ziel: Effiziente Prozesse und Layouts gestalten
Konzeptlayout entwickeln
Werkslayouts für Zukunft planen
Materialfluss analysieren
Anforderungen an Lager & Logistik ermitteln
Investprojekte unterstützen
Ressourcen planen und Wirtschaftlichkeit bewerten
Ergonomie analysieren
Belastungen erkennen & Maßnahmen entwickeln
SOPs sicherstellen
Effektive Standardarbeitsprozesse definieren
Arbeitsbewertung durchführen
Tätigkeiten systematisch bewerten
Schichtsystem definieren
Schichtmodell in Abstimmung mit HR gestalten
Aufgabe des Industrial Engineerings: Workforce Engagement
📌 Ziel: Mitarbeitende aktivieren & ausrichten auf Werksziele
Teamorganisation aufbauen
Teamstruktur und -prinzipien einführen & coachen
Teammeetings begleiten
IE-Know-how in die Produktion einbringen
Selbstbewusstes IE-Team entwickeln
Aus- und Weiterbildung fördern
Anreizsystem aufbauen
Leistungsorientierte Vergütung mit KPIs entwickeln
Aufgabe des Industrial Engineerings: Implement Change and Act with Countermeasures
📌 Ziel: Verbesserungskultur etablieren & Maßnahmen realisieren
Lean-Methoden koordinieren
Schulung & Anwendung im Werk steuern
Benchmarking durchführen
Best Practices identifizieren & übertragen
Wertstromanalysen & Prozessmapping
Verbesserungspotenziale systematisch erkennen
Lean-Workshops durchführen
KVP mit Produktion anstoßen und begleiten
Ideenmanagement etablieren
Vorschlagswesen einführen & betreuen
Aufgabe des Industrial Engineerings: Strategic Plant Development
📌 Ziel: Langfristige Entwicklung & strategische Ausrichtung
Ziele definieren
IE-Strategie mit Werkszielen abstimmen
Neue Lösungen implementieren
Konzepte zur Effizienzsteigerung einführen
Policy Deployment steuern
Strategien operativ umsetzen
Strategische Entscheidungen begleiten
Budget, Personal, Kapazität unterstützen
Szenarien entwickeln
Werk flexibel auf Marktschwankungen vorbereiten
Effektivität vs. Effizienz Definition
Definiere Produktivität
➤ Produktivität ist ein Maß für die durchschnittliche Effizienz eines Produktionsprozesses.
Formel:
Inputfaktoren:
Kapital, Arbeit (labour), Land, Energie, Materialien usw.
Output:
Produzierte Güter oder Dienstleistungen pro Zeiteinheit
Ziel:
Möglichst hoher Output bei minimalem Input – also Ressourceneffizienz steigern
Was ist die KPI?
Aspekt
Beschreibung (englisch & deutsch)
Was misst der KPI?
Misst die Effizienz der Arbeitszeit (nicht der Maschinenlaufzeit!)
Was wird nicht erfasst?
Maschinenlaufzeit wird nicht berücksichtigt
Anwendungsbereiche
Berechnung für Produktion oder Werk
Vergleichbarkeit
Standardisierte Berechnungsweise für PLT & TT
Portfoliobezug
Produktmix muss berücksichtigt werden
Dieser KPI (Key Performance Indicator) erlaubt eine objektive Bewertung der menschlichen Ressourcennutzung und eignet sich besonders für Benchmarks zwischen Standorten oder Zeiträumen – jedoch nicht zur Bewertung von Maschineneffizienz.
Was ist ein Idealized Greenfield Plant?
Begriff
Idealisiertes Werk, geplant ohne bestehende Einschränkungen („grüne Wiese“) – dient als Lean-Benchmark.
Ziel
Optimale Prozesse, Layouts und Ressourcennutzung – Vergleichsmaßstab für reale Werke (Brownfield).
Merkmale
Perfekter Materialfluss, kurze Wege, One-Piece-Flow, keine Altlasten.
Nutzen
Aufdecken von Verbesserungspotenzialen, Planung neuer Werke, KPI-Vergleich.
Was ist Kapazität eines Werkes? Welche Faktoren (Input) beeinflussen sie?
Kapazität ist das maximale Leistungsvermögen eines Produktionssystems in einer bestimmten Zeit (z. B. Reifen/Tag).
Faktoren:
Zykluszeit
Auslastungsverluste
Multiplikatoren
Portfolio
Was sind die Vorteile der Systembasierten Zeiterfassung? (Zykluszeit)
Kürzere Zykluszeit —> höherer Output
Kürzere Zykluszeit —> höhere Effizienz
höhere Effizienz —> geringere Prozesskosten
stabile Zykluszeit —> stabiler Prozess
Erkläre folgende Grafik:
Elemente im Modell:
Element
Incoming orders
Neue Kundenaufträge mit unterschiedlichem Volumen (Dauer in Stunden).
Waiting orders
Aufträge, die im System auf Bearbeitung warten – sie „stauen“ sich.
Processed orders
Aufträge, die erfolgreich abgearbeitet wurden.
Trichteröffnung
Maximale Kapazität – also wie viel Arbeit das System verarbeiten könnte.
Tatsächlicher Durchfluss
Tatsächliche Auslastung – wie viel wirklich bearbeitet wird.
Auslastungsverluste entstehen, wenn:
weniger als die maximale Trichteröffnung genutzt wird,
Maschinen oder Personal nicht voll verfügbar sind (z. B. Stillstand, Pausen, Rüsten, Störungen),
es organisatorische Ineffizienzen gibt (z. B. falsche Reihenfolge, Wartezeiten),
Zykluszeiten länger als geplant sind.
🔧 Das Modell zeigt also: Selbst wenn viele Aufträge vorhanden sind („waiting orders“), kann der Ausstoß (→ „processed orders“) unterhalb der maximalen Kapazität bleiben, wenn es Auslastungsverluste gibt.
Nenne 5 Gruppen von Auslastungsverlusten und Beispiele dazu:
Planned Closing Time (TEEP)
(Geplante Schließzeiten)
Tage, an denen das Werk geplant geschlossen ist(z. B. Wochenende, Feiertage, Betriebsruhe)
Planned Downtime (TEEP)
(Geplante Stillstände)
Kein Produktionsbedarf (Leerlauf)
Wartung, Reinigung, Umbau
Schulungen, Besprechungen
Pausen (inkl. gesetzlicher Ruhezeiten)
Entwicklungs-/Testläufe (nicht volumenrelevant)
Downtime Losses (OEE)
(Ungeplante Stillstände)
Rüstzeit, Formatwechsel
Aufwärmphasen
Technische Defekte, Maschinenstörungen
Werkzeug-/Ausrüstungsprobleme
Speed Loss (OEE)
(Verluste durch verringerte Produktionsgeschwindigkeit)
Materialprobleme, Maschineneinschränkungen
Unerfahrenes Personal (Training on the job)
Verzögerungen durch fehlendes Material, Personal, Ausrüstung
Quality Loss (OEE)
Ausschuss
oder Nacharbeit
Was ist TEEP und OEE?
Total Effective Equipment Performance
TEEP misst die absolute Ausnutzung der verfügbaren Zeit (Kalenderzeit) für wertschöpfende Produktion.
TEEP [%] = (Net Productive Time / Available Time) * 100
Netto-Produktivzeit (Net Productive Time): Zeit für fehlerfreie Produkte mit optimaler Geschwindigkeit
Kalenderzeit (Available Time): 24/7
Overall Equipment Effectiveness
OEE misst die effektive Nutzung der geplanten Produktionszeit in Bezug auf Verfügbarkeit, Leistung und Qualität.
OEE [%] = Verfügbarkeit* Leistung* Qualität
(Betriebsdauer * Produzierte Menge * Gutmenge Geplant)
OEE [%] = (Net Productive Time / Planned Production Time) * 100
Was sind Multiplikatoren? (6)
Verfügbare Teams
Teamgröße
Verfügbare Maschienen
Fähige Maschienen
Produktionstage
Schichtplan
Erkläre das Portfolie in Bezug auf die Kapazität:
Portfoliofaktor
Wirkung auf Kapazität
TEEP/OEE-Bereich betroffen
Produktvielfalt
mehr Rüstvorgänge, mehr Umstellungen
Verfügbarkeit (Downtime losses)
Unterschiedliche Zykluszeiten
ineffiziente Auslastung der Anlagen
Leistung (Speed Loss)
Kleinserienanteil (Low-Runner)
geringere Automatisierung, höhere Rüstzeit
Verfügbarkeit & Leistung
Qualität/Komplexität
mehr Nacharbeit, höhere Fehlerwahrscheinlichkeit
Qualität (Quality Loss)
Erkläre Kurz- und. Langfristig Kapazitätskalkulation
Ziel: Schnell bestimmen, was real produziert wurde.
Berechnung (einfach): Ausstoß/Tag × Produktionstage/Monat
Alternative genauere Berechnung:
✅ Vorteile:
Einfach, schnell
Daten verfügbar
❌ Nachteile:
Ungenau
Keine Details zu Engpässen, Auslastungsverlusten
Ziel: Planung zukünftiger Produktionsmöglichkeiten
Vorgehen:
Vergleich mit anderen Werken (ideales Werk)
Betrachtung der Auslastungsverluste
Startpunkt: „Traumwerk“ / Greenfield-Modell
Fokus auf zukünftige Marktanforderungen (z. B. Mengenwachstum, Portfolio)
🛠 Bottleneck-Kapazität:
Betrachtung der Engpassmaschinen
Wichtig für Investitionsplanung (Großmaschinen, Gebäude, Lieferzeiten)
Realitätsnah
Unterstützt Investitions- & Strategieentscheidungen
Komplexer
Vergleichbarkeit zwischen Werken ggf. begrenzt
Was ist ein Benchmark?
Benchmarking bezeichnet eine Analyse-Methode zur Erfassung unternehmensinterner oder -externer Vergleiche.
Dabei können sowohl Unternehmen, Geschäftsfelder, Dienstleistungen, Produkte oder Prozesse miteinander verglichen werden.
Es wird einmalig oder als kontinuierlicher Prozess eingesetzt, um Bereiche mit operativer Exzellenz zu identifizieren und zu analysieren worin die Unterschiede begründet sind.
Warum wird ein Benchmark gemacht? (7)
Steigern der Effizienz und des Portfits
Beschleunigen und Bewältigung von Veränderungen
Herausfordernde Ziele setzen
Innovationen fördern
Gefühl der Dringlichkeit schaffen
Überwinden von Selbstgefälligkeit und Arroganz
Neue Perspektiven gewinnen
Wie Läuft ein Benchmark ab (4 Phasen)?
Planen
festlegen und dokumentieren von Analyseschwerpunken, Maßnahmen und Definitionen
Benchmarkpartner auswählen
Sammeln
Ziele: 1) Sammeln von qualitativen Daten und 2) Lernen von den Besten.
Analysieren
Identifizierung von Effizienzlücken
Identifizieren de Möglichmacher von Best Practice
Aufarbeiten und Präsentieren der Ergebnisse
Übernehmen
Kurz- und Langfristige Verbesserungsziele festlegen
Erstellen eines Aktionsplan
Fortschritt festhalten und dokumentieren
Vergleiche Business Intelligence (BI) und Businness Analytics (BA)? Was sind die Unterschiede? (Ziel, Fokus, Datenverwendung, Tools, Nutzer, Methoden) Welche Entscheidungsfindung Unterstützen sie?
Business Intelligence bezeichnet Methoden, Prozesse und Werkzeuge zur systematischen Sammlung, Aufbereitung und Darstellung von Unternehmensdaten, um vergangene und aktuelle Zustände zu analysieren und operative Entscheidungen zu unterstützen.
Business Analytics umfasst analytische Methoden (z. B. Statistik, maschinelles Lernen), um aus Daten Muster zu erkennen, zukünftige Entwicklungen vorherzusagen und auf Basis dessen strategische Entscheidungen zu optimieren.
BI zeigt, was war → Grundlage für Verständnis und Reporting
BA zeigt, was sein wird/sollte → Grundlage für Optimierung und Zukunftsplanung
Was sind die Herausforderungen der Digitaler Tranformation? (8)
Completeness (Vollständigkeit)
Wie volllständig sind die Daten?
Accuracy (Genauigkeit)
Stimmen Daten mit Realität überein?
Consistancy (Standarisierung)
Sind die Daten Standarisiert
Accessibility (Verfügbarkeit/ Zugänglichkeit)
Sind die Daten zugänglich, auffindbar, verständlich?
Validity (Validität)
Sind die Daten sinnvoll, Wertebereich und Definition?
Uniqueness (Dopplungen)
Sind Dopplungen in den Daten vorhanden?
Integrity
Lassen sich die Daten inerhalb des Unternehmens Verbinden und Vefolgen?
Timeliness
Sind die Daten Verfügbar wenn sie gebraucht werden?
Was sind die Reifegrade der Digitalen Transformation? (6) Und Wo stehen momentan die meisten Unternehmen?
Computerisierung
Konnektivität —> ca. 80% der Unternehmen
Sichtbarkeit
Transparenz
Prognosefähigkeit
Adaptierbarkeit
Was sind die Bestandteile und Ziele der Computerisierung (Digitale Transformation)?
Repetative manuelle Aufgaben automatisieren
Bestandteile:
IT einführen
Was sind die Bestandteile und Ziele der Konnektivität (Digitale Transformation)?
Durchgängige Integration von Geschäftsprozessen und IT
Geschäftsprozesse verbinden und integrieren
Was sind die Bestandteile und Ziele der Sichtbarkeit (Digitale Transformation)?
Datenbasierte Entscheidungen Treffen
Echtzeitfähigen digitalen Schatten in einer papierlosen Fabrik bilden
Was sind die Bestandteile und Ziele der Transparenz (Digitale Transformation)?
Komplexe Wechselwirkungen erfassen
Datenanalysen durchführen und Wirkungen verstehen
Was sind die Bestandteile und Ziele der Prognosefähigkeit (Digitale Transformation)?
Auf zukünftige Situationen vorbereiten
Zukünftige Szenarien als Entscheidungshilfe simulieren
Was sind die Bestandteile und Ziele der Adaptierbarkeit (Digitale Transformation)?
Kontrolle den Systemen überlassen
Systeme passen sich in selbst-konfigurierten Prozessen selbst an
Beschreibe die Change Kurve (Kübler-Ross-Kurve). Welche Phasen werden durchlaufen?
Nenne die 7 Personengruppen des Wierstands und erläutere sie.
Visionäre und Missionare
Planen Wandel und Leiten diese ein, versuchen aktiv Kollegen zu gewinnen
Aktive Gläubige
Sind von der Notwendigkeit des Wandels überzeug, versuchen aktiv Kollegen zu überzeugen
Opportunisten
Vorgesetzten gegenüber mit Wandel zufrieden
Kollegen gegenüber Wandel skeptisch eingestellt
Abwartende und Gleichgültige
beobachten Maßnahmen und bilden sich dann Urteil
keine aktive Bereitschaft Wandel mitzugestalten
Untergrundkämpfer
aktive Gegner vom Wandel
agieren im Verorgenen
Offene Gegner
aktive Gegener die Meinung offen bekunden
konstruktive Kritiker
Auswanderer
akzeptieren Wandel nicht und kündigen
Welche Gründe gibt es für den Widerstand? (7)
Widerstand aus Unwissenheit
-> nur Wandlungsvorhaben bekannt aber nicht die erörterten Alternativen. Ansicht es gäbe vermeintlich bessere Alternative blockiert Wandel
Widerstand aus Trägheit oder versäumter Gelegenheit
-> kein Wille zusätzliche Anstrengung in Wandel zu stecken
Widerstand aus sozialen Gründen
-> Angst vor fehlender sozialen Akzeptanz
Widerstand wegen des Beharrens auf dem Status quo
-> momentaner Zustand wird als unverbesserlich angesehen, da sie sich über langen Zeitraum bewährt haben
Widerstand aus interpersonellen Gründen
-> Gruppenzugehörigkeitsgefühl, Meinung von Freunden und Kollegen wird übernommen
Widerstand aufgrund von Erfahrungen
-> Neuerung sagt Mitarbeitet nicht zu
Widerstand aus Angst
-> ungewisser Ausgang
-> grundsätzlich vor Veränderung
-> verlust von Privilegien und Autonomie
…
Welche Kritischen Fehler gibt es beim Changemanagment? (8)
ungenügendes Gefühl von Dringlichkeit
ungenügend mächtige Veränderungskoalition
keine klare Vision
ungenügende Kommunikation der Vision
hindernisse werden nicht aus den Weggeräumt
keine systematische Planung und Erfolge werden nicht sichtbar gemacht
zu früh erfolgreiche Umsetzung erklären
Veränderungen werden nicht in Unternehmenskultur verankert
Definiere Motivation
Motivation ist die Summe aller bewussten und unbewussten Beweggründe (Antriebskräfte) für alles, was ein Mensch anstrebt oder vermeidet. Diese Energie stammt aus "inneren" (intrinsischen) und "äußeren" (extrinsischen) Quellen.
Wie lautet die Motivationstheorie nach Herzberg?
Einteilung in Motivatoren und Hygiene-Faktoren
Motivatoren sind Faktoren die zur Arbeitszufriedenheit führen
Hygiene-Faktoren sind Faktoren die Arbeitsunzufriedenheit verhindern können
Erläutere intrinsische Motivation
Intrinsisch = innerlich (Person die aus eigenem Antrieb handelt)
Es wird wegen eines inneren Anreizes der in den der Tätigkeit selbst liegt gehandelt
Vorraussetzung für kreative Leistungen
-> identifikation mit Arbeitsaufgabe
-> Werte und Ziele die Persönlich wichtig sind
-> interesse an Arbeitsinhalt
-> neugierde
-> streben nach Leistung und Kompetenz
Erläutere extrinsische Motivation
Extrinsisch = äußerlich (Person scheint von außen gesteuert)
Durch extrinsische Motivation kann eine bestimmte Verhaltensweise bei Menschen ausgelöst oder verstärkt, sowie die Wahrscheinlichkeit des Auftretens unerwünschter Verhaltensweisen reduziert werden
-> vermeidung von Strafen
-> streben nach Belohnung
Nenne 3 Qualitäten de Vertrauens
Kalkül-basiertes Vertrauen
Bei dieser Art von Vertrauen verhalten sich die Personen vertrauensvoll, da sie einen schlechten Ruf durch einen Vertrauensbruch fürchten und somit soziales Kapital verlieren
Wissensbasiertes Vertrauen
Ich kenne Dich/euch —> Vorgeschichte mit der Person schaft Vertrauensbasis
Identifikationsbasiertes Vertrauen
Vertrauen aufgund von Respekt und unterstützung der Wünsche des anderen —> Vorraussetzung gemeinsame Entwicklungsgeschicht
Welche Typen von Fertigung gibt es?
Manuelle Fertigung
Mechanische Fertigung
Automatisierte Fertigung
Welche Fertigungsarten gibt es (Wiederholcharakter)?
Einzelfertigung
Serienfertigung
Sortenfertigung
Massenfertigung
Was ist die Manuelle Fertigung?
Beruht auf den alleinigen Einsatz von Arbeitskräften und Werkzeugen
Arbeitskraft: ausschließlich menschlich
Werkzeuge werden von Hand geführt
Hohe Flexibilität, geringe Stückzahlen
Was ist die Mechanische Fertigung?
Arbeitsgang/ Produktionsprozess ganzheitlich vom Mensch geleistet unterstützt durch Maschinen
Arbeitskraft: menschlich unterstützt von Maschienen und technischen Hilfsmittel
Erhöhte Präzision und Produktivität
Was ist die Automatisierte Fertigung?
Steuerung der Maschinen und Kontrolle automatisiert.
Maschinen arbeiten Selbstständig.
Menschliche Arbeitskräfte nur noch für Ingangsetzung, Rohstoffzufuhr, Produktentnahme, allgemeine Überwachung und Instandhaltung notwendig.
Erkläre die Einzelfertigung
Produkt kommt nur ein einziges mal zum Verkauf
Sukzessive Einzelfertigung:
ein Produkt nach dem andern wird gefertigt
Simultane Einzelfertigung:
mehrerer bauähnliche Einzelerzeugnisse nebeneinander.
Abhängigkeit des Unternehmens von einzelnen Auftraggebern
Realtiv hohe Stückkosten (Planung, Rüsten, … )
Baukastenprinzip
die Teilefamilienfertigung (fertigungstechnisch gleichartig).
Erkläre die Serienfertigung
begrenzte Anzahl (~bis 100)
Höhere Anforderungen an Qualifikation
Produktion auf Auftrag
Maßnahmen:
Auftragsbündelung
Massenproduktion
Produktion auf Lager
Geringere Anforderung an Qualifikation
Erkläre die Sorten- bzw. Chargenfertigung
Produkte weichen nur geringfügig voneinander ab.
geringfügige Umrüstungsarbeiten
fertigungsgleiche Lose über längere Perioden
Meist einheitliches Grundprodukt
Die Qualität des Fertigungsproduktes kann jeweils nur für ein begrenztes Los bestimmt und garantiert werden.
Partie: eine Lieferung, z.B. einheitliche Färbung von Wolle
Charge: die Produktvariation (ungewollt)
technisch bedingt, z.B. durch uneinheitliches Ausgangsmaterial,
wie bei der (Verhüttung von Schrott / Schmelzprozesse)
Erkläre die Massenfertigung
ein immer gleiches Produkt wird dauerhaft hergestellt,
z.B. Rohstoff- und Energieerzeugung
(z.B. Gas- und Wasserwerke), Stromerzeugung, Zement.
In Form der Parallelproduktion werden mehrere eng verwandte Produkte nebeneinander hergestellt.
Für jede Produktion steht eine eigene Fertigungsapparatur zur Verfügung.
Beispiele: Chips (Mikroprozessoren), Zigaretten, Kugelschreiberminen, Glühbirnen, Toilettenpapier
Der Fertigungsablauf kann um so rationeller gestaltet werden, je größer die gefertigte Stückzahl ist und je länger das Produkt gefertigt wird
—> Fließbandfertigung mit Einzweckmaschinen
Was versteht man unter einem Los?
Ein Los (engl.: batch, lot) ist eine bestimmte Anzahl identischer oder ähnlicher Produkte, die in einem Produktionsdurchlauf ohne Unterbrechung gefertigt wird.
Ein Los ist eine definierte Produktions- oder Liefermenge gleicher Teile, die gemeinsam geplant, hergestellt, transportiert oder geprüft wird.
Was versteht man unter einer Fertigung bzw. Montage?
Prozess der aus Ausgangsstoffen (Werkstoffen) unter einsatz von Energie und Produktionsmitteln lagerbare Wirtschafts- oder Gebrauchsgüter (Ökonomisches Gut) erzeugt
Werkstoff —> Ökonomisches Gut
Vorgänge für den Zusammenbau von Körpern mit Geometrisch bestimmter Form
Vorgefertigte Komponenten —> System/Modul/Endprodukt
Vergleiche die verschiedenen Fertigungsprinzipien
Vergleiche Automatisierte Fertigungskonzepte
Erkläre das Fertigungskonzept Unverkettete NC-Anlagen
—> Einordnung Variantenanzahl, Stückzahl, Teilähnlichkeit
Keine Materialflussautomtisierung
Einzelstehende Maschienen (Bsp. Bohr-, Fräsanlage, Drehmaschine)
Bsp.: Werkzeugbau
geringe Stückzahl
hohe Variantenzahl
geringe Teilähnlichkeit
Erkläre Fertigungskonzept Bearbeitungszentren und Fertigungszellen
Kombinatin verschiedener Verfahren (Bohren, Fräsen, Drehen)
Programmgesteuert
Bearbeitungszelle mit automatisierten Werkzeugwechsel
Bsp.: Teilefertigung im Flugzeugbau
mittlere - geringe Stückzahl
mittlere - hohe Variantenzahl
mittlere - geringe Teilähnlichkeit
Erkläre das Fertigungskonzept Flexibles Fertigungssystem
Automatisierter Werkstück- und Informationsfluss (ungerichtet)
automtische, ungetaktete, ungerichtet, flexible Fertigung
Bsp.: Fertigung von Getriebekästen
mittlere Stückzahl
mittlere Variantenzahl
mittlere Teilähnlichkeit
Erkläre das Fertigungskonzept Flexible Fertigungslinie
Gerichteter Materialfluss
getaktete Fertigung
Bsp.: Motorbau
mittlere - hohe Stückzahl
mittlere - geringe Variantenzahl
mittlere - hohe Teilähnlichkeit
Erkläre das Fertigungskonzept Transferstraße
Mehrere Maschinen durch die Werkstücke in vorgegebener Reihnfolge verlaufen (gerichteter Materialfluss)
Fertigung eines einzelnen Produkttypes oder eines sehr engen Produktspektums
hohe Stückzahl
geringe Variantenzahl
hohe Teilähnlichkeit
Was ist die Montage? (Aufgabe, Was wird gemacht)
Montage = Teilfunktion des Fertigens. Ziel: Aus zuvor gefertigten Teilen ein komplexeres Produkt mit definierter Funktion zusammenbauen. Funktionen:
Primär: Fügen
Sekundär: Handhaben, Justieren, Kontrollieren
Wie lassen sich Formen der Montage einteilen?
Nach relativer Bewegung von Montageobjekt und Montageplätze
Formen:
Innenmontage (Werksmontage)
stationäre Montage
Baustellenmontage
Gruppenmontage
bewegte Montageplätze
Gruppenmontage 2
Reihenmontage
Taktstraßenmontage
Kombinierete Fließmontage
Außenmontage (Installation)
einmalig bewegte Montageobjekte
Was ist die Manuelle Einzellplatzmontage?
Montage vorgänge vom Menschen durchgeführt —> Manuell
Stückweise Montage:
1 Produkt komplett fertig, dann nächstes
Satzweise Montage:
Ein Arbeitsschritt an allen Produkten, dann nächster Schritt
Was ist die Manuelle Fließmontage?
Wie Fließfertigung, aber Arbeitsschritte von Hand
Produkt bewegt sich von Platz zu Platz
Was ist die Manuelle One Piece Flow Montage?
1 Teil wandert von Station zu Station
1 Mitarbeiter bedient mehrere Stationen
Vorteile:
Beliebig viele Mitarbeiter/innen im System eingesetzt
werden.
Hohe Mitarbeiterproduktivität gewährleistet bei geringer Monotonie
Geringe Bestände ohne Zwischenpuffer
Wenig Flächenbedarf
Hohe Flexibilität (einfache Stationen)
Was ist die Manuelle One Set Montage?
Ein Bearbeitungsschritt für Satz von Teilen
Halbkreis-Anordnung der Arbeitsplätze
Geringe Neben- und Transportzeiten
Was ist die Hybriede Montage?
Kombination von Handarbeit & Automatisierung
Hohe Produktivität bei mittleren Stückzahlen
Automatisiert besonders wiederholende oder leicht automatisierbare Schritte
Was ist die Automatisierte Montage?
Vollautomatische Systeme, oft Spezialmaschinen
Ideal für Massenproduktion
Modularer Aufbau (Baukastensystem)
Nachteil: Geringere Flexibilität
Vergleiche Montagesysteme (Variantenvielfalt, Stückzahl, Flexibilität, Produktivität)
Erkläre die Motivationspyramiede nach Maslow
Definition:
Modell zur Erklärung menschlicher Motivation (1958, Abraham Maslow).
Grundidee:
Niedrigere Bedürfnisse müssen zuerst befriedigt werden, bevor höhere wichtig werden.
Defizitmotive
Definition: Bedürfnisse, die aus einem Mangel entstehen.
Motivation endet, sobald der Mangel behoben ist.
Wachstumsmotive
Definition: Bedürfnisse, die auf persönliche Entwicklung und Selbstentfaltung zielen.
Motivation endet nicht nach Erfüllung, sondern verstärkt sich oft.
Erkläre wie verschiedene Formen der der Arbeitsstrukturen zur Motivationssteigerung beitragen
Job Rotation —> mehr Abwechslung verhindert Monotonie
Job Enlargment —> mehrere Aufgaben, mehr Verantwortung
Job Enrichment —> eigenverantwortliches Arbeiten in Gruppen, soziale Bedürfnisse
Welche 4 Werte sind für Unternehmen Wichtig?
Vertrauen (schenken und verdienen)
Gewinnermentalität (gewinn Wille)
Freiheit (in Verantwortung)
Verbundenheit
Was sind Erzeugnisse?
Nach DIN 199-1:
Erzeugnisse sind durch Produktion entstandene gebrauchsfähige bzw. verkaufsfähige Gegenstände
Erzeugnisse sind aus einer Vielzahle von Baugruppen und Einzelteilen zusammen gesetzt. Können aber auch nur aus einem Einzelteil bestehen.
Was ist die Erzeugnisstruktur, was sind ihre Ziele?
Veranschaulicht Zusammensetzung aus Gruppen, Teilen, Rohstoffen.
Dient Konstruktion, Logistik, Fertigung, Rechnungswesen, Materialwirtschaft.
Grundlage für Zeichnungen und Stücklisten.
Ziele:
Vereinfachung der Auftragsabwicklung
Erleichterung Angebotskalkulation
Förderung von Normung & Wiederverwendung
Schnellere Materialdisposition
Bessere Montage- & Terminsteuerung
Unterschied Produkt und Erzeugniss?
Produkt:
betriebswirtschaftlich werden damit sowoh materielle Güter als auch nichtmaterielle Güter (Dienstleistungen bezeichnet)
Erzeugniss:
Sind in der Fertigung enstandene gebrauchsfähige bzw. verkaufsfähige Gegenstände
immer materiel
Was ist ein Teil und was wird als Einzelteil bezeichnet?
Gegenstand, für den aus Anwendersicht keine weitere Aufgliederung erforderlich ist.
Ein Einzelteil kann nicht zerstörungsfrei zerlegt werden.
Was ist eine Gruppe?
Kombination aus ≥2 Teilen oder Gruppen niedrigerer Ordnung.
In sich geschlossene Gruppe —> moniert
Gruppe loser Teile
Unterschied zwischen Rohstoff und Material?
Ausgangsmaterial zur Herstellung eines Teils
Sammelbegriff, bezeichnet sowohl Rohstoffe, Werkstoffe, Halbzeuge, Hilfsstoffe, Betriebsmittel, Teile und Gruppen, zur Fertigung eines Erzeugnisses
Welche Gliederungsarten der Erzeugnisstruktur gibt es?
Nach Auflösungsebenen
(hierarchisch, alle Rohstoffe und Teile auf einer Ebene)
Nach Fertigungsebenen
(entspricht Fertigungstechnischemablauf von Einzelteilfertigung, Gruppenfertigung bis zur Montage)
Nach Dispositionsebenen
(Bedarfsermittlungsebenen: Zuordnung, wo Einzelteile und Gruppen erstmals benötigt wird)
Was sind Stücklisten und in welche 3 Grundformen lassen sie sich unterteilen?
Formalisiertes Verzeichnis aller eindeutig bezeichneten Bestandteile eines Erzeugnisses inkl. Mengenangaben.
Mengenübersichtsstückliste – alle Teile einmal mit Gesamtmenge, ohne Stufengliederung (für einfache Erzeugnisse).
Strukturstückliste – hierarchische Darstellung der Baugruppen und Teile (mehr Übersicht, aber Wiederholungen möglich).
Baukastenstückliste – nur eine Stufe, zeigt direkt untergeordnete Teile/Module (bes. Maschinen-/Automobilbau, pflegeleicht, aber umfangreich).
Wie unterscheiden sich Konstruktionsstücklisten und Fertigungsstücklisten?
Konstruktionsstückliste:
funktional, enthält vollständige Beschreibung und Mengen aller Komponenten, sowie Struktur der Erzeugnisse, Baugruppen und Einzelteile.
Fertigungs-/Montagestückliste:
Basiert auf Konstruktionsstückliste, entspricht Fertigungsverlauf und ergänzt um fertigungsrelevante Infos (Lagernummer, Eigenfertigung, Zukauf).
Was ist Stücklistenauflösung?
Der Mengenbedarf aller für einen Auftrag benötigten Rohmaterialien, Einzelteile und Baugruppen lässt sich über die sogenannte Stücklistenauflösung aus der Stückliste entnehmen.
Die Stücklistenauflösung erfolgt in PPS-Systemen (Produktionsplanungs- und Steuerungssysteme) in sogenannten Stücklistenprozessoren.
Stammdaten
Im Vorfeld für jedes Material angelegt
(z.B. Lieferant, Einkaufspreis, …)
Strukturdaten
geben an aus welchen Komponenten in welcher Stückzahl ein Produkt zusammengesetzt ist
Welche Materialbedarfsarten gibt es?
Nach Ursprung und Erzeugnissebene:
Primärbedarf = verkaufsfähige Erzeugnisse (Marktbedarf)
Sekundärbedarf = Rohstoffe, Teile, Gruppen zur Fertigung des Primärbedarfs
Tertiärbedarf = Hilfs- und Betriebsstoffe
Nach Berücksichtigung der Lagerbestände:
Bruttobedarf = Gesamter Materialbedarf bezogen auf eine Planungsperiode
Nettobedarf = Bruttobedarf – Lagerbestand
Welche Methoden gibt es zum Ermitteln des Bruttobdarfs?
Heuristisch (Schätzung)
Nach Erwartungen an die Zukunf
Deterministisch (bedarfsgesteuert, z. B. Stücklistenauflösung)
Nach Zukünftigen Bedarf durch Aufträge
Stochastisch (verbrauchsgesteuert, Prognose aus Vergangenheitswerten)
Nach Werten aus der Vergangenheit
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