Was bedeutet Reliabilität in der Psychopathologie?
Zuverlässigkeit und Genauigkeit einer Messung
Gleiche Ergebnisse bei Wiederholung unter gleichen Bedingungen
Frei von zufälligen Messfehlern
Welche Hauptarten von Reliabilität gibt es?
Retest-Reliabilität: Stabilität der Ergebnisse bei wiederholter Messung
Interrater-Reliabilität: Übereinstimmung zwischen verschiedenen Beurteilenden
Paralleltest-Reliabilität: Vergleich zwischen verschiedenen, aber gleichwertigen Messinstrumenten
Interne Konsistenz: Zusammenhang zwischen einzelnen Items eines Tests
Welche Faktoren können die Reliabilität beeinträchtigen?
Uneindeutige Items oder Fragen
Unklare Anweisungen
Unterschiedliche Interpretation durch Untersuchende
Schwankungen im Zustand der Testperson
Was bedeutet Validität in der Psychopathologie?
Misst das Verfahren tatsächlich das, was es messen soll
Erlaubt korrekte Schlussfolgerungen aus den Ergebnissen
Setzt hohe Reliabilität voraus, aber ist nicht gleichbedeutend mit ihr
Welche Hauptarten von Validität gibt es?
Inhaltsvalidität: Vollständige Abdeckung des zu messenden Konstrukts
Kriteriumsvalidität: Ergebnisse stimmen mit externen Kriterien überein
Übereinstimmungsvalidität (concurrent validity)
Vorhersagevalidität (predictive validity)
Konstruktvalidität: Messung spiegelt theoretisches Konstrukt wider
Welche Risiken bestehen bei mangelnder Validität?
Fehlinterpretation der Testergebnisse
Falsche Diagnosen
Ungeeignete Behandlungsentscheidungen
Wie hängen Reliabilität und Validität zusammen?
Hohe Reliabilität ist Voraussetzung für Validität
Ein Test kann zuverlässig, aber nicht gültig sein (z. B. misst konsistent das Falsche)
Ziel: Hohe Werte bei beiden Kriterienja
Wozu dienen Klassifikationssysteme in der Psychiatrie/Psychopathologie?
Einheitliche Diagnosekriterien
Erleichtern Kommunikation zwischen Fachkräften
Grundlage für Forschung, Statistik und Abrechnung
Strukturieren Symptome in definierte Störungsbilder
Wer ist Herausgeber und wofür wird das System genutzt?
ICD-10:
Herausgeber: WHO
Weltweit gültig, rechtsverbindlich in vielen Ländern
Grundlage für Gesundheitsstatistik, Abrechnung, Dokumentation aller Krankheiten
DSM-5:
Herausgeber: American Psychiatric Association (APA)
Schwerpunkt psychische Störungen
Standard in Forschung und klinischer Praxis, v. a. in den USA, nicht rechtsverbindlich
Wie ist das System aufgebaut und gegliedert?
Umfasst alle Krankheiten (somatisch + psychisch)
Kapitel F = psychische und Verhaltensstörungen
Kategorialer Ansatz: Diagnose ja/nein nach definierten Schwellen
Umfasst nur psychische Störungen
Kapitelstruktur nach Störungsgruppen mit detaillierten Kriterien
Kategorialer Ansatz mit zusätzlichen dimensionalen Bewertungen
Wie werden Diagnosen kodiert?
Alphanumerische Codes (z. B. F32.0 für leichte depressive Episode)
Einheitlich für internationale Nutzung
Verweist auf ICD-Codes (z. B. ICD-10-CM in den USA)
Keine eigene Kodiersystematik
Welche diagnostische Philosophie steckt dahinter?
Kürzere, praxisorientierte Kriterien
Eher allgemein gefasst
Weniger Zusatzinformationen
Sehr detaillierte Symptomauflistung
Zusätzliche Hinweise zu Kultur, Verlauf, Komorbidität
Erweiterte Beschreibung atypischer Fälle
Gibt es ein multiaxiales System?
Vorgesehen für Kinder- und Jugendpsychiatrie, kaum genutzt
Früheres 5-Achs-Modell aus DSM-IV abgeschafft, nun integrierte Beschreibun
Wie werden kulturelle Aspekte berücksichtigt?
Wenige direkte Hinweise, keine standardisierten Tools
Cultural Formulation Interview
Beschreibung kulturspezifischer Syndrom
Was sind Stärken des Systems?
International anerkannt
Breite Anwendbarkeit (somatisch + psychisch)
Kompatibel mit Gesundheits-IT und Abrechnung
Mehr diagnostische Details
Kultursensible Zusatztools
Dimensionale Bewertungen möglich
Was sind Schwächen bzw. Kritikpunkte?
Wenig kultursensibel
Weniger detailliert bei psychischen Störungen
Komplex, umfangreich
Gefahr der Überdiagnostik
Starker US-Fokus
Aktueller Stand und Weiterentwicklung?
Ablösung durch ICD-11 seit 2022
Mehr Angleichung an DSM-5, digitale Nutzung
Textrevision DSM-5-TR (2022) mit z. B. stärkerer Betonung von Suizidalitä
Was sind zentrale Unterschiede zwischen ICD-10 und DSM-5?
Herausgeber: WHO vs. APA
Anwendungsbereich: ICD-10 weltweit, DSM-5 primär in den USA
Inhalt: ICD-10 umfasst alle Krankheiten, DSM-5 nur psychische Störungen
Details: DSM-5 oft spezifischer, ICD-10 eher allgemeiner
Diagnostik: DSM-5 mit dimensionale Ansätze, ICD-10 primär kategorial
Was sind wichtige Änderungen im DSM-5 gegenüber DSM-IV?
Abschaffung des 5-Achsen-Systems
Einführung dimensionaler Bewertungen (Schweregradskalen)
Erweiterung kultursensibler Diagnostik (Cultural Formulation Interview)
Neue Störungsgruppen (z. B. Zwangsstörung als eigene Kategorie)
Anpassungen bei Diagnosen (z. B. Trennungsangst auch bei Erwachsenen)
Präzisere Kriterien für einzelne Störungen (z. B. Autismus-Spektrum, Schizophrenie)
DSM-5-TR (2022): stärkere Betonung von Suizidalität, sprachliche Präzisierungen
Epidemiologie & Bedeutung für Soziale Arbeit
Was bedeutet Epidemiologie in der Psychopathologie?
Wissenschaft von der Verbreitung und Häufigkeit psychischer Störungen in der Bevölkerung
Untersuchung von Prävalenz (Häufigkeit zu einem Zeitpunkt) und Inzidenz (Neuerkrankungen in einem Zeitraum)
Analyse von Risikofaktoren und Schutzfaktoren
Grundlage für Gesundheitsplanung und Präventionsstrategien
Was ist der Unterschied zwischen Prävalenz und Inzidenz?
Prävalenz: Anteil der Personen mit einer bestimmten Störung zu einem bestimmten Zeitpunkt oder Zeitraum
Inzidenz: Anzahl der neu auftretenden Fälle in einem bestimmten Zeitraum
Welche psychischen Störungen treten besonders häufig auf?
Angststörungen
Depressionen
Substanzabhängigkeiten
Somatoforme Störungen
Schizophrenie und andere Psychosen (geringere Prävalenz, aber hohe Krankheitslast
Welche Bedeutung hat Epidemiologie für die Soziale Arbeit?
Einschätzung von gesellschaftlichen und individuellen Hilfebedarfen
Planung von Unterstützungsangeboten
Beitrag zur Prävention durch Zielgruppenkenntnis
Ressourcenplanung im Sozial- und Gesundheitswesen
Priorisierung besonders betroffener Gruppen
Welche Personengruppen sind besonders vulnerabel?
Menschen mit chronischen Erkrankungen
Personen mit niedrigem sozioökonomischem Status
Arbeitslose
Alleinerziehende
Menschen mit Migrationsgeschichte
Ältere Menschen
Kinder und Jugendliche in belasteten Familien
Welche Aufgaben ergeben sich für die Soziale Arbeit aus epidemiologischen Daten?
Entwicklung spezifischer Präventionsangebote
Niedrigschwelliger Zugang zu Hilfen
Aufklärungskampagnen
Förderung von Teilhabe und Inklusion
Zusammenarbeit mit Gesundheitsdiensten, Schulen, Betrieben
Politische Interessenvertretung für betroffene Gruppen
Was sind formale Denkstörungen und welche Formen gibt es?
Verlangsamtes Denken:
Erschwerte Gedankenproduktion
Lange Pausen beim Sprechen
Verminderte Assoziationsgeschwindigkeit
Gedankensperre / Gedankenabreißen:
Plötzlicher Abbruch des Gedankengangs
Subjektives „Leergefühl“ im Kopf
Vorbeireden:
Antworten weichen vom Thema ab
Frage wird nicht direkt beantwortet
Perseveration:
Unwillkürliches Wiederholen derselben Worte oder Gedanken
Ideenflucht:
Sprunghaftes, sehr schnelles Denken
Kaum Möglichkeit, einem Gedanken zu folgen
Inkohärenz / Zerfahrenheit:
Gedanken ohne logische Verknüpfung
Satzbau und Wortwahl wirken unverständlich
Was sind inhaltliche Denkstörungen?
Wahnideen:
Falsche, unverrückbare Überzeugungen
Nicht durch logische Argumente korrigierbar
Inhaltlich oft bizarr oder kulturell unüblich
Arten von Wahn:
Verfolgungswahn (Überwachung, Bedrohung)
Größenwahn (Selbstüberschätzung, besondere Fähigkeiten)
Beeinträchtigungs- und Beeinflussungswahn (äußere Kontrolle über Gedanken/Handlungen)
Eifersuchtswahn
Hypochondrischer Wahn
Zwangsgedanken:
Aufdrängend, sich ständig wiederholend
Erzeugt starken inneren Widerstand
Als unsinnig oder übertrieben erkannt
Überwertige Ideen:
Dominieren das Denken
Starke emotionale Bedeutung
Nicht bizarr, aber übermäßig betont
Was sind Halluzinationen und welche Arten gibt es?
Definition: Sinneswahrnehmung ohne Reizquelle
Formen:
Akustisch: Stimmen hören, Geräusche (häufigste Form)
Visuell: Lichtblitze, Personen, Objekte
Olfaktorisch: Gerüche (oft unangenehm, z. B. Verwesung)
Gustatorisch: Geschmackswahrnehmungen ohne Ursache
Taktile: Berührungs- oder Krabbelgefühle auf der Haut
Besonderheit:
Bei Schizophrenie oft kommentierende/befehlende Stimmen
Was sind Illusionen?
Fehlinterpretation realer Reize
Reiz ist vorhanden, Deutung ist falsch
Beispiel: Schatten als Mensch gedeutet
Was sind Störungen der Affektivität?
Depressiver Affekt: traurig, niedergeschlagen, freudlos
Manischer Affekt: gehobene Stimmung, Gereiztheit, Selbstüberschätzung
Angst: unbestimmtes Bedrohungsgefühl, vegetative Symptome
Affektlabilität: schneller, extremer Stimmungswechsel
Affektverflachung: wenig emotionale Ausdrucksfähigkeit
Gefühlsinadäquanz: Stimmung passt nicht zur Situation
Was sind Störungen des Antriebs?
Antriebsarmut: wenig Energie, reduzierte Aktivität
Antriebshemmung: gefühlte Blockade bei Handlungen
Antriebssteigerung: übermäßige, oft ziellose Aktivität
Was sind psychomotorische Auffälligkeiten?
Gehemmte Psychomotorik: langsame Bewegungen, reduzierte Gestik
Psychomotorische Unruhe: motorische Getriebenheit, Nesteln, Umherlaufen
Katatonie:
Bewegungsstupor (Bewegungslosigkeit trotz Wachheit)
Wächserne Biegsamkeit (extreme Haltungsverharrung)
Stereotype Bewegungen
Echolalie (Wiederholen von Worten)
Echopraxie (Nachahmen von Bewegungen
Was sind Ich-Störungen?
Gedankenentzug: Gefühl, Gedanken würden von außen entnommen
Gedankeneingebung: Gefühl, Gedanken werden von außen eingegeben
Gedankenausbreitung: Überzeugung, andere könnten eigene Gedanken hören
Depersonalisation: Gefühl, fremd zu sein im eigenen Körper
Derealisation: Umgebung wirkt unwirklich oder verfremde
Welche Störungen der Aufmerksamkeit und Konzentration treten auf?
Verminderte Daueraufmerksamkeit
Erhöhte Ablenkbarkeit
Schwierigkeiten, bei einer Aufgabe zu bleiben
Welche Gedächtnisstörungen gibt es?
Amnesie: Gedächtnislücken (zeitlich oder inhaltlich)
Anterograde Amnesie: Unfähigkeit, neue Inhalte zu speichern
Retrograde Amnesie: Verlust gespeicherter Erinnerungen
Hyperthymnesie: Übermaß an Erinnerungen
Konfabulationen: erfundene Inhalte zum Schließen von Erinnerungslücken
Wie wird Suizidalität im psychopathologischen Befund erfasst?
Passive Todeswünsche: Wunsch, nicht mehr zu leben, ohne konkrete Absicht
Suizidgedanken: Überlegung, sich das Leben zu nehmen
Suizidabsicht: fester Entschluss, verbunden mit Planung
Suizidversuch: Handlung mit Tötungsabsicht, Überleben durch Zufall oder Rettung
Suizid: vollendete Selbsttötung
Besonderheit: Einschätzung erfordert direkte Ansprache, auch bei fehlender Eigenäußerung
Was sind Impulskontrollstörungen?
Wiederkehrende Unfähigkeit, einem Impuls oder Drang zu widerstehen
Handlung wird ausgeführt, obwohl sie negative Folgen hat
Erleben von Anspannung vor und Erleichterung nach der Handlung
Welche Beispiele für Impulskontrollstörungen gibt es?
Pathologisches Spielen (Glücksspielsucht)
Kleptomanie (Stehlzwang)
Pyromanie (Brandstiftungsdrang)
Trichotillomanie (zwanghaftes Haareausreißen)
Intermittierende explosible Störung (unkontrollierte Wutausbrüche)
Worin unterscheiden sich Halluzination und Wahn?
Halluzination = Wahrnehmungsstörung (Sinneseindruck ohne Reiz)
Wahn = Denkstörung (falsche Überzeugung, festgehalten trotz Gegenbeweisen)
Wie hängen Wahn und Schizophrenie zusammen?
Wahn kann ein Teil der Symptomatik bei Schizophrenie sein
Schizophrenie umfasst jedoch mehr als nur Wahn
Was umfasst der Begriff Suizidalität?
Passive Todeswünsche: Wunsch, nicht mehr zu leben, ohne aktive Handlungsabsicht
Suizidgedanken: Überlegungen zur Selbsttötung, noch ohne festen Plan
Suizidabsicht: Entschluss, mit klaren Plänen zur Durchführung
Suizidversuch: Handlung mit Selbsttötungsabsicht, Überleben durch Zufall oder Rettung
Suizid: Vollendete Selbsttötung
Wie häufig ist Suizid und wer ist besonders betroffen?
Weltweit ca. 800.000 Suizide pro Jahr
In Deutschland: ca. 9.000 Suizide pro Jahr (dunkle Ziffer hoch)
Männer 3–4× häufiger vollendeter Suizid, Frauen häufiger Versuche
Hohe Raten bei älteren Männern, aber auch bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen relevant
Risikospitzen bei psychischen Erkrankungen, v. a. Depression, Schizophrenie, Suchterkrankungen
Welche psychischen Erkrankungen sind mit erhöhtem Suizidrisiko verbunden?
Depression (besonders kurz nach Beginn der Therapie)
Schizophrenie und andere Psychosen
Bipolare Störung (v. a. in depressiven oder gemischten Phasen)
Substanzabhängigkeit
Persönlichkeitsstörungen (Borderline, antisozial)
Welche weiteren Risikofaktoren gibt es?
Frühere Suizidversuche
Akute Lebenskrisen (z. B. Trennung, Arbeitsplatzverlust)
Chronische körperliche Erkrankungen, Schmerzen
Familiäre Suizidgeschichte
Soziale Isolation, Einsamkeit
Zugang zu suizidalen Mitteln (z. B. Waffen, Medikamente)
Welche Verhaltensänderungen können auf Suizidgefahr hinweisen?
Rückzug von sozialen Kontakten
Abgabe persönlicher Gegenstände, „Ordnen der Angelegenheiten“
Vermehrtes Sprechen über Tod und Hoffnungslosigkeit
Plötzliche Ruhe oder Besserung nach schwerer Depression (als Hinweis auf gefassten Entschluss)
Riskantes Verhalten, Selbstverletzungen
Welche allgemeinen Präventionsmaßnahmen gibt es?
Frühzeitige Behandlung psychischer Erkrankungen
Einschränkung des Zugangs zu tödlichen Mitteln
Aufklärung und Entstigmatisierung psychischer Krisen
Aufbau sozialer Netzwerke und Unterstützungssysteme
Was sind spezielle Präventionsansätze für Risikogruppen?
Kriseninterventionsteams
Telefon- und Online-Seelsorge
Schulprogramme zur Früherkennung
Nachsorgeprogramme für Menschen nach Suizidversuch
Wie sollte Soziale Arbeit bei Suizidgefahr handeln?
Direkt ansprechen: Offene Frage nach Suizidgedanken
Risikoeinschätzung: Akut oder latent? Mittel verfügbar? Zeitpunkt geplant?
Sicherheitsmaßnahmen: Entfernung von Mitteln, Begleitung
Netzwerke aktivieren: Angehörige, Ärzt:innen, Krisendienste
Krisenintervention: Sofortige Unterstützung, ggf. Notaufnahme oder psychiatrische Aufnahme
Dokumentation: Lückenlose Festhaltung der Einschätzung und Schritte
Nachsorge: Kontinuität der Beziehung, Hilfe bei Alltagsstruktur
Welche Grundhaltungen sind in der Sozialarbeit wichtig?
Empathie und Wertschätzung
Keine Bagatellisierung, keine moralische Verurteilung
Ruhe und Klarheit in der Kommunikation
Orientierung an Ressourcen und Hoffnungsperspektiven
Was umfasst das psychiatrische Hilfesystem?
Gesamtheit aller medizinischen, psychologischen, sozialen und rehabilitativen Angebote für Menschen mit psychischen Erkrankungen
Prävention, Diagnostik, Behandlung, Nachsorge, soziale Reintegration
Kombination aus stationären, teilstationären, ambulanten und komplementären Hilfen
Träger: öffentliche Hand, Wohlfahrtsverbände, private Anbieter, Selbsthilfeorganisationen
Welche Gesetze regeln die psychiatrische Versorgung in Deutschland?
SGB V – Gesetzliche Krankenversicherung
Regelt medizinische Behandlung, Psychotherapie, Medikamente
SGB IX – Rehabilitation und Teilhabe von Menschen mit Behinderungen
Eingliederungshilfe, berufliche Teilhabe
SGB XII – Sozialhilfe
Hilfe zum Lebensunterhalt, Grundsicherung, Hilfen in besonderen Lebenslagen
SGB VIII – Kinder- und Jugendhilfe
Hilfen für psychisch belastete Kinder/Jugendliche und deren Familien
Psychisch-Kranken-Gesetze der Länder (PsychKG)
Regeln Unterbringung bei Selbst- oder Fremdgefährdung, Zwangsmaßnahmen, Patientenrechte
Betreuungsrecht (BGB)
Bestellung einer gesetzlichen Betreuung bei fehlender Entscheidungsfähigkeit
UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK)
Recht auf Inklusion, Selbstbestimmung, diskriminierungsfreie Teilhabe
Bundesteilhabegesetz (BTHG)
Stärkt Selbstbestimmung, personenzentrierte Leistungen, Wunsch- und Wahlrecht
Welche stationären Einrichtungen gibt es?
Allgemeinpsychiatrische Kliniken (Akutversorgung, Diagnostik, Krisenintervention)
Psychosomatische Fachkliniken (Körper-Seele-Zusammenhang)
Spezialeinrichtungen: Sucht, Gerontopsychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Forensik
Psychiatrische Abteilungen in Allgemeinkrankenhäusern
Welche gesetzlichen Regelungen sind im stationären Bereich relevant?
SGB V für Krankenhausbehandlung
PsychKG für Zwangsunterbringung und Maßnahmen bei akuter Gefährdung
Patientenrechtegesetz für Aufklärung, Einwilligung, Dokumentation
Was sind teilstationäre Angebote?
Tageskliniken: Behandlung tagsüber, abends Zuhause
Nachtkliniken: Behandlung nachts, tagsüber Alltagsintegration
Vorteile: weniger Entfremdung vom sozialen Umfeld, direkte Umsetzung von Therapiestrategien im Alltag
Rechtliche Grundlage: SGB V (Krankenbehandlung), SGB IX (Teilhabeleistungen)
Welche ambulanten Angebote gibt es?
Niedergelassene Fachärzt:innen für Psychiatrie und Psychotherapie
Psychologische Psychotherapeut:innen
Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut:innen
Hausärzt:innen als erste Anlaufstelle
Institutsambulanzen (an Kliniken angebunden, multiprofessionell)
Sozialpsychiatrische Dienste (öffentlich, niedrigschwellig, präventiv)
Ambulante psychiatrische Pflege
Welche Gesetze greifen hier?
SGB V: Abrechnung ärztlicher und psychotherapeutischer Leistungen
PsychThG: Regelung der Ausbildungen von Psychotherapeut:innen
Heilberufsgesetze der Länder
Was sind komplementäre Hilfen?
Ergänzende, nicht primär medizinische Unterstützungsleistungen
Beispiele: betreutes Wohnen, Kontakt- und Beratungsstellen, Tagesstätten, Arbeitsprojekte
Ziel: soziale Integration, Teilhabe, Alltagsbewältigung
Rechtliche Grundlage: SGB IX, SGB XII
Was ist Gemeindepsychiatrie?
Wohnortnahe, vernetzte Versorgung
Enge Kooperation zwischen medizinischen, psychologischen, sozialen Angeboten
Individuelle, flexible Hilfen, orientiert an Bedarf und Ressourcen
Umsetzung der UN-BRK und des BTHG
Welche Berufsgruppen arbeiten im psychiatrischen Hilfesystem und welche Aufgaben haben sie?
Fachärzt:innen für Psychiatrie & Psychotherapie: Diagnose, Medikation, Psychotherapie
Psychologische Psychotherapeut:innen: Diagnostik, Psychotherapie (Erwachsene)
Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut:innen: Psychotherapie Minderjähriger
Pflegefachkräfte (Psychiatrie): Betreuung, Beobachtung, Unterstützung im Alltag, Medikamentengabe
Sozialarbeiter:innen / Sozialpädagog:innen: Beratung, Hilfeplanung, Sozialleistungen, Teilhabe, Netzwerkarbeit
Ergotherapeut:innen: Alltags- und Arbeitstrainings, kreative Therapien
Physiotherapeut:innen: Körperliche Aktivierung, Entspannung
Heilpädagog:innen: Unterstützung bei Entwicklungs- und Teilhabeeinschränkungen
Genesungsbegleiter:innen (Peer-Support): Unterstützung durch eigene Erfahrung mit psychischer Erkrankung
Welche Schnittstellen bestehen im psychiatrischen Hilfesystem?
Medizinische Versorgung ↔ Soziale Hilfen
Klinik ↔ ambulante Angebote
Jugendhilfe ↔ Erwachsenenpsychiatrie
Reha-Einrichtungen ↔ Arbeitsmarktintegration
Justiz ↔ Forensik
Warum ist interdisziplinäre Zusammenarbeit wichtig?
Vermeidung von Versorgungslücken
Ganzheitliche Betrachtung der Lebenssituation
Bessere Abstimmung bei Krisen
Synergie aus Fachperspektiven
Welche Hauptaufgaben hat die Soziale Arbeit?
Beratung zu Sozialleistungen, Wohnen, Arbeit, Ausbildung
Case Management und Koordination von Hilfen
Krisenintervention und Prävention
Förderung sozialer Teilhabe
Anti-Stigma-Arbeit
Unterstützung der Selbstbestimmung und Empowerment
Welche Aufgaben hat die Soziale Arbeit in der Diagnostikphase?
Mitwirkung an Anamnese (soziale, familiäre, berufliche Situation)
Erfassung von Ressourcen und Belastungsfaktoren
Einbringen alltagsnaher Beobachtungen ins Behandlungsteam
Vermittlung zwischen Fachkräften und Klient:innen
Unterstützung bei Erklärung der Diagnose und Folgen für Alltag/Teilhabe
Welche Funktionen erfüllt die Soziale Arbeit in der Behandlungsphase?
Koordination zwischen medizinischen, psychotherapeutischen und sozialen Leistungen
Unterstützung bei Behandlungscompliance (Medikamenteneinnahme, Terminwahrnehmung)
Hilfen bei der Alltagsstrukturierung
Arbeit mit Angehörigen zur Einbindung ins Behandlungskonzept
Vermittlung zu komplementären Hilfen (z. B. betreutes Wohnen, Selbsthilfe)
Welche präventiven Aufgaben hat die Soziale Arbeit in der Psychiatrie?
Aufklärung über psychische Gesundheit und Frühwarnzeichen
Förderung psychischer Stabilität in belasteten Gruppen
Niedrigschwellige Beratungsangebote
Netzwerkarbeit mit Schulen, Betrieben, Jugendhilfe, Seniorenarbeit
Anti-Stigma-Projekte in der Gemeinde
Wie unterstützt die Soziale Arbeit nach einer stationären oder teilstationären Behandlung?
Organisation von Übergängen (Entlassungsmanagement)
Unterstützung bei der Wiedereingliederung in Arbeit, Ausbildung, Schule
Hilfe bei Wohnungssicherung oder Umzug
Begleitung bei Teilhabeleistungen (SGB IX, BTHG)
Förderung von Selbsthilfe und Peer-Support
Was ist der Fokus der Sozialarbeit in der beruflichen Rehabilitation?
Kontakt zu Integrationsfachdiensten und Reha-Trägern
Unterstützung bei Antragstellung und Kommunikation mit Kostenträgern
Anpassung von Arbeitsplätzen und Arbeitszeiten
Motivation und Stärkung von Selbstvertrauen
Wie bezieht Soziale Arbeit Angehörige ein?
Aufklärung über Erkrankung und Behandlungsmöglichkeiten
Unterstützung bei der Bewältigung von Belastungen
Vermittlung von Entlastungsangeboten
Förderung der aktiven Mitwirkung am Genesungsprozess
Konfliktmoderation zwischen Klient:innen und Angehörigen
Welche Strategien nutzt die Soziale Arbeit zur Entstigmatisierung psychisch Erkrankter?
Öffentlichkeitsarbeit (Veranstaltungen, Kampagnen)
Förderung von Begegnungen zwischen Betroffenen und Allgemeinbevölkerung
Einbezug von Erfahrungsberichten und Peer-Arbeit
Medienarbeit gegen Vorurteile
Empowerment-Programme für Betroffene
Welche besonderen Zielgruppen erfordern angepasste Strategien der Sozialarbeit?
Kinder und Jugendliche mit psychischen Belastungen
Menschen mit Migrations- oder Fluchthintergrund (kultursensible Arbeit)
Ältere Menschen mit psychischen Erkrankungen
Menschen mit Doppeldiagnosen (z. B. psychische Erkrankung + Sucht)
Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen (Doppeldiagnose)
Welche rechtlichen Kenntnisse muss Soziale Arbeit in der Psychiatrie haben?
Psychisch-Kranken-Gesetze (PsychKG) der Länder
Sozialgesetzbücher V, IX, XII
Patientenrechtegesetz
Was bedeutet Stigmatisierung im Kontext psychischer Erkrankungen?
Soziale Abwertung und Ausgrenzung aufgrund einer psychischen Diagnose oder auffälligen Verhaltens
Prozess der Etikettierung („anders sein“) → negative Stereotype → Diskriminierung
Führt zu sozialer Isolation, Benachteiligung und Selbststigmatisierung
Was sind typische Stereotype gegenüber psychisch Erkrankten?
„Gefährlich“
„Unfähig zu arbeiten“
„Schwach“ oder „charakterlich defekt“
„Nicht belastbar“
Wie entsteht Stigmatisierung nach Link & Phelan?
Labeling: Kennzeichnung einer Person als „psychisch krank“
Stereotype: Verknüpfung des Labels mit negativen Eigenschaften
Trennung: „Wir“ (Gesunde) vs. „die“ (Kranken)
Statusverlust & Diskriminierung: Gesellschaftliche Benachteiligung
Machtungleichgewicht: Strukturen, die Stigma aufrechterhalten
Welche Bedingungen begünstigen Stigmatisierung?
Fehlendes Wissen in der Gesellschaft
Verzerrte Darstellung in Medien
Geringer persönlicher Kontakt zu Betroffenen
Welche Auswirkungen kann Stigmatisierung für Betroffene haben?
Soziale Isolation
Verlust von Arbeit oder Wohnung
Erschwerter Zugang zu Behandlung
Verringerte Selbstachtung
Vermeidung offener Kommunikation über die Erkrankung
Erhöhtes Risiko für Suizidalität
Welche Maßnahmen können Stigmatisierung abbauen?
Öffentlichkeitsarbeit: Informationskampagnen, Medienarbeit
Begegnungsprojekte: Direkter Kontakt zwischen Betroffenen und Allgemeinbevölkerung
Bildungsprogramme: Aufklärung in Schulen, Betrieben, Behörden
Peer-Arbeit: Einsatz von Genesungsbegleiter:innen
Empowerment: Förderung von Selbstvertrauen und Selbstvertretung
Was bedeutet Inklusion im Kontext psychischer Erkrankungen?
Gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben
Abbau von Barrieren (physisch, sozial, institutionell)
Orientierung an Fähigkeiten und Ressourcen statt Defiziten
Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK)
Welche Prinzipien leiten inklusives Arbeiten in der Sozialen Arbeit?
Partizipation: Betroffene aktiv einbeziehen
Selbstbestimmung: Wahlfreiheit und Eigenverantwortung fördern
Empowerment: Stärkung persönlicher Kompetenzen
Barrierefreiheit: Zugänglichkeit von Angeboten und Orten
Wie trägt die Soziale Arbeit zur Entstigmatisierung bei?
Aufklärung in der Öffentlichkeit
Kultursensible Angebote
Zusammenarbeit mit Medien und Politik
Förderung von Projekten, die Begegnung ermöglichen
Welche Aufgaben hat die Soziale Arbeit zur Förderung von Inklusion?
Unterstützung bei Zugang zu Bildung, Arbeit, Freizeit
Abbau institutioneller Barrieren
Vernetzung mit Gemeinde, Vereinen, Betrieben
Politische Interessenvertretung für Betroffene
Was bedeutet Netzwerkarbeit in der Psychiatrie?
Gezielte Zusammenarbeit von Institutionen, Fachkräften und Betroffenen
Ziel: bedarfsgerechte, kontinuierliche, koordinierte Unterstützung
Verbindet medizinische, psychologische, soziale und rehabilitative Ressourcen
Unterstützt Prävention, Behandlung, Nachsorge und Teilhabe
Welche Hauptziele verfolgt Netzwerkarbeit?
Lückenlose Versorgung über verschiedene Hilfesysteme hinweg
Individuell zugeschnittene Hilfen
Ressourcenschonung durch Abstimmung
Frühzeitige Krisenerkennung und -intervention
Förderung von Empowerment und Selbstbestimmung
Erhöhung der Behandlungsqualität und -kontinuität
Welche Phasen gibt es beim Aufbau und der Entwicklung von Netzwerkarbeit?
1. Initiierungsphase:
Bedarfsermittlung
Kontaktaufnahme zu potenziellen Partnern
Festlegung gemeinsamer Ziele
Erste Absprachen zu Strukturen und Kommunikation
2. Aufbauphase:
Klärung von Rollen und Zuständigkeiten
Entwicklung gemeinsamer Standards
Einrichtung von Kommunikationswegen (z. B. regelmäßige Treffen, digitale Plattformen)
3. Konsolidierungsphase:
Verfestigung der Zusammenarbeit
Regelmäßige Evaluation der Zielerreichung
Anpassung der Strukturen an Veränderungen
4. Verstetigungsphase:
Netzwerk wird als feste Struktur etabliert
Langfristige Finanzierung und personelle Kontinuität gesichert
Erweiterung des Netzwerks um zusätzliche Partner bei Bedarf
Wer ist typischerweise Teil eines psychiatrischen Netzwerks?
Ärzt:innen (Hausärzt:innen, Fachärzt:innen für Psychiatrie)
Pflegefachkräfte (stationär und ambulant)
Sozialarbeiter:innen / Sozialpädagog:innen
Ergotherapeut:innen, Physiotherapeut:innen
Sozialpsychiatrische Dienste
Kliniken und Tageskliniken
Eingliederungshilfe- und Reha-Einrichtungen
Selbsthilfegruppen, Genesungsbegleiter:innen
Angehörige und gesetzliche Betreuer:innen
Schulen, Arbeitgeber, Integrationsfachdienste
Behörden (z. B. Sozialamt, Jugendamt, Jobcenter)
Polizei und Justiz bei Gefährdungslagen
Welche Kooperationsformen gibt es?
Fallkonferenzen und Hilfeplangespräche
Überleitungsmanagement zwischen Versorgungsstufen
Arbeitskreise und Fachgremien
Kooperationsvereinbarungen und Netzwerktreffen
Informationsaustausch unter Beachtung des Datenschutzes
Nutzung gemeinsamer Dokumentationssysteme
Welche Probleme können in der Netzwerkarbeit auftreten?
Unterschiedliche Fachsprachen, Methoden und Zielvorstellungen
Unklare Verantwortlichkeiten
Datenschutz- und Schweigepflichtprobleme
Konkurrenz um Mittel und Anerkennung
Zeitmangel für Abstimmung und Dokumentation
Fehlende Finanzierung oder instabile Strukturen
Welche Aufgaben übernimmt die Soziale Arbeit?
Case Management: Steuerung komplexer Hilfemaßnahmen
Koordination: Termin- und Ablaufplanung, Verbindlichkeit schaffen
Kommunikation: Vermittlung zwischen Institutionen, Übersetzung zwischen Fachsprachen
Ressourcenaktivierung: Nutzung von formellen und informellen Unterstützungsquellen
Krisenmanagement: Aktivierung des Netzwerks bei akuter Gefährdung
Evaluation: Überprüfung der Wirksamkeit der Zusammenarbeit
Welche Faktoren fördern erfolgreiche Netzwerkarbeit?
Klare Zieldefinition und transparente Rollen
Regelmäßiger, verbindlicher Austausch
Gegenseitiges Vertrauen und Wertschätzung
Gemeinsame Dokumentation und Standards
Flexibilität bei Veränderungen
Beteiligung der Betroffenen in allen Phasen
Was ist der „Normalbetrieb“ in einem funktionierenden Netzwerk?
Gefestigte, eingespielte Zusammenarbeit aller Partner:innen
Klare Rollen, Zuständigkeiten und Kommunikationswege
Regelmäßige Treffen und Fallbesprechungen
Standardisierte Abläufe und feste Ansprechpartner:innen
Vertrauen und gegenseitige Wertschätzung etabliert
Stabile Finanzierung und langfristige personelle Kontinuität
Flexible Anpassung an neue Bedarfe ohne Strukturverlust
Welche Schritte kennzeichnen eine effektive Netzwerkarbeit?
Bedarfsanalyse: Erkennen, welche Probleme und Zielgruppen im Fokus stehen
Kontaktaufnahme: Potenzielle Partner identifizieren und ansprechen
Zieldefinition: Gemeinsame Ziele, Prioritäten, Zielgruppen festlegen
Rollenklärung: Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten und Ressourcen abstecken
Kommunikationsstruktur: Feste Termine, Protokolle, digitale Plattformen
Kooperationsvereinbarungen: Schriftliche Absprachen, Datenschutzregeln
Evaluation: Regelmäßige Überprüfung der Zusammenarbeit und Zielerreichung
Anpassung: Strukturen bei Bedarf modifizieren
Welche Aufgaben hat die Soziale Arbeit als Netzwerkkoordinator:in und auf welchen Ebenen?
Einzelfallebene:
Koordination der Hilfen für einzelne Klient:innen
Einbindung medizinischer, therapeutischer und sozialer Ressourcen
Krisenmanagement
Institutionsebene:
Aufbau und Pflege von Kooperationen zwischen Einrichtungen
Organisation gemeinsamer Projekte
Austausch von Fachwissen
Systemebene:
Beteiligung an regionalen Arbeitskreisen, Fachgremien, Politikberatung
Mitwirkung an Konzept- und Strukturentwicklung in der Versorgung
Öffentlichkeitsarbeit und Anti-Stigma-Kampagnen
Wie gehst du als Sozialarbeiter:in vor, wenn eine Tochter im Streit mit ihrer Mutter Gegenstände wirft und mit Ritzen droht?
Sicherstellen der Akutsicherheit:
Eigene Sicherheit und die der Beteiligten gewährleisten
Potenzielle Gefährdungsgegenstände sichern oder entfernen
Deeskalation:
Ruhig und klar sprechen
Emotionale Anspannung reduzieren
Keine Vorwürfe oder Diskussionen über Schuld
Gefährdungseinschätzung:
Direktes Ansprechen der Suiziddrohung („Hast du vor, dich zu verletzen?“)
Einschätzung der Dringlichkeit und Schwere
Unterstützungsnetz aktivieren:
Bei akuter Gefahr: Notarzt, Polizei, Krisendienst
Angehörige oder andere Vertrauenspersonen hinzuziehen
Kurzfristige Schutzmaßnahmen:
Krisenintervention vor Ort
Sicherer Ort für die Betroffene (z. B. Notaufnahme, Krisenwohnung)
Nachsorge einleiten:
Verweis an therapeutische oder medizinische Versorgung
Vereinbarung über weitere Gespräche und Hilfen
Einbezug der Familie in weitere Planung
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