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Technologiebeschaffung

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by Linus G.

Was sind die beide Hauptkriterien zur Auswahl der Art der Technologiebeschaffung.


Erstelle eine Matrix und ordne verschieden Arten nach den Dimensionen ein


1. Vertikale Achse: Wettbewerbsrelevanz einer Technologie (niedrig ↔ hoch)

Diese Dimension zeigt, wie wichtig eine bestimmte Technologie für den Wettbewerbsvorteil des Unternehmens ist.

  • Niedrig: Technologie ist eher unterstützend, kein Alleinstellungsmerkmal.

    • Beispiel: Standard-ERP-Software, die jedes Unternehmen einsetzen kann.

    • Konsequenz: Kann extern bezogen oder zugekauft werden.

  • Hoch: Technologie ist strategisch kritisch und kann über Erfolg oder Misserfolg am Markt entscheiden.

    • Beispiel: Batterietechnologie für Elektroautos, mRNA-Technologie in der Impfstoffentwicklung, Chip-Design bei Apple.

    • Konsequenz: Muss besonders geschützt werden (z. B. interne F&E oder gezielter Erwerb).

2. Horizontale Achse: Technologische Position des Unternehmens im Vergleich zu externen Quellen (schlecht ↔ gut)

Diese Dimension bewertet, wie stark oder schwach ein Unternehmen im Vergleich zu externen Technologieanbietern aufgestellt ist.

  • Schlecht: Unternehmen liegt technologisch zurück, hat selbst wenig Know-how.

    • Beispiel: Ein traditioneller Maschinenbauer ohne Expertise in Künstlicher Intelligenz.

    • Konsequenz: Zusammenarbeit mit externen Partnern, Zukauf oder Lizenzierung sinnvoll.

  • Gut: Unternehmen ist technologisch führend oder mindestens auf Augenhöhe.

    • Beispiel: Tesla bei E-Auto-Software oder ASML bei Lithographie-Maschinen.

    • Konsequenz: Eigene F&E oder selektive Kooperationen sind bevorzugt, da man selbst Marktführer ist.

Zusammenspiel der Dimensionen (Beispiele aus der Matrix)

  1. Oben rechts (hoch + gut) → Interne F&E

    • Technologie ist wettbewerbsrelevant und man ist stark aufgestellt.

    • Beispiel: Apple entwickelt Chips (M1/M2) selbst, um Unabhängigkeit und Differenzierung zu sichern.

  2. Oben links (hoch + schlecht) → Erwerb oder Lizenzkauf

    • Technologie ist wichtig, aber Unternehmen ist schwach.

    • Beispiel: Automobilkonzern ohne Batterieexpertise kauft Start-up oder erwirbt Patente.

  3. Mitte rechts (mittel + gut) → Externe vertragliche F&E

    • Technologie ist nicht absolut kritisch, aber interessant, und man hat schon Stärke.

    • Beispiel: Pharmaunternehmen gibt Aufträge an spezialisierte Biotech-Labore für Vorstudien.

  4. Mitte links (mittel + schlecht) → Horizontale/vertikale Kooperation

    • Technologie ist wichtig, aber Unternehmen hat Schwächen → Partnerschaften notwendig.

    • Beispiel: Autohersteller kooperiert mit IT-Konzernen für Connected-Car-Lösungen.

Kurz gesagt:

  • Vertikal = Wie strategisch wichtig ist die Technologie?

  • Horizontal = Wie stark ist das Unternehmen technologisch im Vergleich zum Markt?

Die Kombination entscheidet, ob man intern entwickelt, zukauft, lizenziert oder kooperiert.

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Linus G.

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