Welche drei Ebenen der Handlungsregulation unterscheidet Jens Rasmussen (1983)?
1. Ebene: Sensumotorische, automatisierte Handlungsregulation (skill based behaviour) -> Prozesse der Sensorik (z.B. Reizaufnahme akustischer Reize) und Motorik (z.B. Muskelanspannung) können in psychischen und physischen Abläufen untersucht werden.
2. Ebene: Perzeptiv-begriffliche, regelbasiertes Verhalten (rule-based behaviour) -> Es werden Entscheidungs- und Verhaltensregeln gebildet, die nach bestimmten Signalen in der Umgebung suchen, diese erkennen u. verarbeiten u. mit bestimmten Augaben assoziieren.
3. Ebene: Wissensbasiertes, problemlösendes Verhalten (knowledge based behaviour) -> Es werden aus der Umwelt Symbole extrahiert (z.B. rote oder grüne Ampel), Entscheidungen getroffen und Handlungsfolgen (z.B. beschleunigen oder bremsen) geplant.
Welche Formen und Arten des Lernens können unterschieden werden?
1) Klassische Konditionierung
2) Operante Konditionierung
3) Implizites Lernen
(Implizites Lernen ist der unbewusste Erwerb von Wissen und Fähigkeiten, oft beiläufig und ohne direkte Absicht oder Erklärung, wie beim Erlernen der Muttersprache oder des Fahrradfahrens.)
4) Lernen am Modell (Beobachtungslernen)
5) Explizites (deklaratives) Lernen
(Explizites Lernen ist hingegen ein bewusster Prozess, bei dem man klare Anweisungen erhält, Regeln lernt und Wissen direkt erklärt bekommt, um eine Fähigkeit zu erlernen oder zu verstehen.)
Geben Sie eine Definition der „allgemeinen Psychologie“ wieder
„Die allgemeine Psychologie ist die Wissenschaft, die sich mit den allgemeingültigen Gesetzmäßigkeiten des Erlebens und Verhaltens von Organismen, speziell des Menschen, sowie deren Ursachen und Wirkungen befasst.“ (Becker-Carus & Wendt, 2017, S. 2)
Differenzielle Psychologie
Die differenzielle Psychologie konzentriert sich auf die Unterschiede zwischen Individuen bezüglich dieser psychischen Funktionen und Prozesse. Sie untersucht, wie sich Personen hinsichtlich ihrer Problemlösefähigkeit, Intelligenz, Persönlichkeitsmerkmale und andere individuelle Unterschiede unterscheiden.
Top-down-Verarbeitung
Eine konzeptgesteuerte Verarbeitung, bei der Informationen anhand höherer mentaler Prozesse, wie Erfahrungen und Erwartungen, interpretiert werden. Beispiel: Ein erfahrener Arzt diagnostiziert eine Krankheit basierend auf typischen Symptomen, die er aus früheren Fällen kennt.
Bottom-up-Verarbeitung
Eine datengesteuerte und reizgesteuerte Verarbeitung, bei der der Prozess mit der Reizung der Rezeptoren beginnt und in den höheren Strukturen des Cortex endet. Beispiel: Ein Kind sieht zum ersten Mal ein unbekanntes Tier und verarbeitet die sensorischen Informationen (Aussehen, Geräusche), um zu verstehen, was es ist.
Kognitivismus
Es werden kognitiven Prozesse im Gehirn betrachtet
Reiz von außen aus der Umwelt wird aufgenommen. Gehirn verarbeitet den Reiz daraufhin erfolgt eine Reaktion.
Im Gehirn werden während der Verarbeitung der Informationen die Informationen mit Vorwissen abgeglichen. Erfahrungen, Urteile, Vermutungen, Pläne, Neues dazu lernen
Konstruktivismus
Jeder Mensch erschafft seine eigene ganz individuelle Wirklichkeit
Umgebung wird mit Sinnesorganen wahrgenommen -> Reize werden vom Gehirn verarbeitet und interpretiert -> es wird Bild von Umgebung geformt, dies wird von bisherigen Erfahrungen und Einstellungen geformt
Bsp. Es regnet (objektive Realität). Man kann dies positiv oder negativ wahrnehmen (subjektive Realität)
Konstruktivistisches Lernen -> Geht davon aus, dass es kein bloßes Abspeichern von Wissen gibt sondern Wissen aktiv selbst kontruiert werden muss z.B. durch selbständige Auseinandersetzung mit Lerninhalten
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