Was ist der Mensch im Wirtschaftssystem ?
Wirtschaftssubjekt
MERKE
Wirtschaften kann als planvolle Verfügung über knappe Güter zur Bedürfnisbefriedigung definiert werden. Für knappe Güter, auch als wirtschaftliche Güter bezeichnet, ist ein Preis für deren Nutzung zu zahlen. Freie Güter stehen dagegen jederzeit kostenfrei zur Verfügung, wie z. B. die Luft zum Atmen, Sonnenlicht etc.
Die Ressourcen, die Betriebe zur Erstellung ihrer Güter benötigen, sind in der Regel knappe Güter. Es müssen Wege gefunden werden, wie eine maximale Anzahl von Wünschen/Bedürfnissen durch Einsatz dieser knappen Güter/Ressourcen befriedigt werden kann.
Was spielt eine wichtige Rolle in dem Feld der Ressourcenplanung ?
Orientierung an ökonomischen Prinzipien, die dazu dienen, das Verhältnis aus Produktionsergebnis (Output, Ertrag) und Produktionseinsatz (Input, Aufwand) zu optimieren
Um das menschliche Verhalten in betriebswirtschaftlichen Modellen und Theorien zu berücksichtigen, können verschiedene … zum Einsatz kommen. Sie stellen vereinfachte bzw modellhafte Annahmen über das menschliche Verhalten dar
Menschenbilder
Das Modell des rational handelnden Menschen (Homo oeconomicus)
lange Tradition in den Wirtschaftswissenschaften
klare Vorstellung darüber hat, welchen Nutzen ihm der Erwerb eines bestimmten Gutes bringt
v.a. in Volkswirtschaft wichtige Rolle
besitzt alle Informationen zur Beurteilung aller Handlungsalternativen
Entscheidung nach dem Rationalprinzip
Kaufverhalten und Arbeitsplatzverhalten
Arbeitsplatz: nur durch ökonomische Anreize (höhere Löhne, kürzere Arbeitszeit) zur Leistung motiviert werden
ökonomische Rationalität stellt jedoch ein kaum anzutreffendes idealistisches Menschenbild dar und wird als wirklichkeitsfremd bezeichnet
Homo oeconomicus
Alle Entscheidungen werden ausschließlich rational nach dem Kosten-/ Nutzenverhältnis getroffen
Rationalprinzip
Wird die hinsichtlich der Zielerreichung optimale Alternative gewählt, wurde das Rationalprinzip verfolgt.
Modell des beschränkt-rational handelnden Menschen
realistischer
handelnde Mensch aufgrund eingeschränkter Informationsverarbeitungskapazitäten, Zeit und sonstigen knappen Ressourcen nicht in der Lage ist (oft auch nicht bereit), nach den optimalen, d. h., nach den besten Entscheidungsalternativen zu selektieren
dem Mensch reichen zufriedenstellende Handlungsergebnisse reichen
Geprägt durch:
die Suche nach relativ guten, zufriedenstellenden Alternativen (satisfying vs. maximizing)
Nutzung von einfachen, wenig komplexen und oft auch emotional gefärbten Entscheidungsregeln und -prozeduren
überwiegend habitualisiertem Verhalten (Gewohnheiten)
eine „Muddling-through-Verhaltenstendenz“ (Durchwursteln)
Beschränkt-rational handelnder Mensch
Aufgrund mangelnder Ressourcen wird nicht nach optimalen, sondern nach zufriedenstellenden Ergebnissen gesucht.
Das Modell des sozialen Menschen
Gegensatz zum rationalen Menschenbild
Human-Relations-Bewegung -> Experimente-> „social man“
Der Human-Relations-Ansatz untersucht also die Wirkung sozialer Phänomene wie z. B. von Gruppenidentität und Gruppennormen auf die Arbeitsleistung und -motivation eines Menschen. Die Vertreter dieses Ansatzes stellen die gezielte Förderung sozialer Beziehungen in den Vordergrund, da diese sich positiv auf die Arbeitszufriedenheit und damit indirekt auf die Arbeitsleistung auswirken sollen. Allerdings wird auch hier ein monokausaler Zusammenhang unterstellt; als Grundlage für das menschliche Handeln wird somit lediglich ein einziger Impuls angenommen. Die Erfolgsdeterminante Lohn wird durch die Erfolgsdeterminante Arbeitszufriedenheit ersetzt. Aus diesem Grund ist auch das Modell des Human-Relations-Ansatzes in seiner Aussagekraft eingeschränkt, denn es ist unwahrscheinlich, dass die Leistungsbereitschaft des Menschen lediglich von einer einzigen Bestimmungsgröße abhängt. Ein gutes Betriebsklima und soziales Verhältnis der Mitarbeiter führt noch lange nicht zwangsläufig zu einer höheren Arbeitsleistung
Durch welche Bewegung entstand ein Paradigmenwechsel und wer waren die Begründer?
Human-Relations-Bewegung
Gründer: drei Wissenschaftler
Mayo,
Roethlisberger
Dickson
Auf Basis verschiedener Experimente in 1920er- + 1930er-Jahren entstand die Theorie, dass Menschen in Unternehmen nicht als isolierte Individuen handeln und denken, sondern vielmehr in ihrem Verhalten und ihrem Leistungswillen durch die Zufriedenheit mit der gesamten Arbeitssituation beeinflusst werden und dass diese Zufriedenheit wiederum von sozialen Faktoren und Beziehungen abhängig ist. Man spricht in diesem Zusammenhang auch vom Menschenbild des „social man“
Human-Relations-Ansatz
Er untersucht die Wirkung sozialer Phänomene auf die Arbeitsleistung des Menschen.
Human Resource Model
Es sieht den einzelnen Menschen als Pool von Fähigkeiten und Fertigkeiten
Das Modell des Menschen als Potenzial von Fähigkeiten und Fertigkeiten
stellt den einzelnen Menschen mit seinen persönlichen Potenzialen ggü der Gruppestärker in den Vordergrund
Der nach Selbstverwirklichung und psychologischem Wachstum strebende Mensch rückt somit in den Fokus dieses in den 1960er-Jahren entstandenen Menschenbildes (complex man), der eben nicht nur auf die Entlohnung seiner Arbeit und auf die sozialen Rahmen-bedingungen reagiert
MAs besitzen unternehmensnützliche Fähigkeiten und Fertigkeiten, die es zu fördern und weiterzuentwickeln gilt. Hieraus entwickelten sich zahlreiche Motivationstheorien (z. B. die Bedürfnisstruktur/-pyramide nach Maslow, die Zweifaktorentheorie nach Herzberg oder Theorie X und Y nach McGregor).
Identifikation mit dem Arbeitsplatz und die Arbeits-zufriedenheit der Belegschaft sind zentrale Positionen dieses Ansatzes
Knappe Güter
Wirtschaftliche Güter, die im Gegensatz zu freien Gütern nicht in ausreichendem Maße zur Verfügung stehen und deshalb einen Preis haben, werden als knappe Güter bezeichnet.
Z.B. ÖL
Was ist ein Bedürfnis?
Wunsch der erfüllt werden soll um einen empfundenen Mangel zu beseitigen
Ein wirtschaftlich relevanter Bedarf entsteht, wenn sich ein Wunsch in eine bestimmte, mit Kosten verbundene Form der Bedürfnisbefriedigung konkretisiert. Durch den Kauf der benötigten Güter, welcher entsprechende finanzielle Mittel voraussetzt (Kaufkraft), wird der Bedarf zur Nachfrage. Die Nachfrage drückt den erfüllten Wunsch aus.
Bspw kann das Hungergefühl als unkonkretes Bedürfnis nach Nahrung angesehen werden. Der konkrete Wunsch, dieses Bedürfnis mit einer Portion Pommes Frites zu befriedigen, stellt den ökonomisch relevanten Bedarf dar. Durch den Kauf der Portion Pommes Frites wird der Bedarf zur Nachfrage.
Bedürfnispyramide nach Maslow
Bedürfnisse hierarchisch strukturiert
ABBILDUNG Pyramide
Stufen 1 bis 4 =Mangelbedürfnisse
Stufe 5 = Wachstumsbedürfnisse
Erstere nehmen in Abhängigkeit ihrer Befriedigung an Stärke ab, um zu einem späteren Zeitpunkt wieder zu entstehen. Letztere nehmen dagegen mit dem Maß ihrer Befriedigung weiter zu. Es besteht der Drang nach einer fortlaufenden Steigerung
Was untersuct die BWL im genauen ?
menschliches HAndeln unter dem Aspekt der Güterknappheit und des Strebens nach Nutzenmaximierung
Es besteht ein Konflikt/ Spannungsverhältnis zwischen menschlichen Bedürfnissen und den begrenzten Mitteln um die zu befriedigen
Was machen Wirtschaftsbetriebe ?
stehen in ständiger Konkurrenz untereinander
versuchen durch Erstellung materieller und immaterieller Güter einen Beitrag zur Knappheitsbewältigung zu leisten
Materielle Güter ?
Sachgüter
Produktions- und Konsumgüter z.B. Möbel, Lebensmittel
Immaterielle Güter?
Rechte und Dienstleistungen
Gewinn
Wenn die Differenz zwischen Ertrag und Aufwand zu einem positiven Ergebnis führt, ergibt sich ein Gewinn.
Im Rahmen ihrer Aktivitäten verfolgen Wirtschaftsbetriebe das Ziel, einen möglichst hohen Gewinn zu erzielen. Grundsätzlich ergibt sich der Gewinn als
positive Differenz aus Erträgen (Wert aller erbrachten Leistungen der Periode) und Aufwand (Wert aller verbrauchten Leistungen der Periode)
um dieses Ziel zu erreichen, müssen die Wirtschaftsunter-nehmen wirtschaftlich handeln. Auch wenn das Gewinnziel hier ein wesentlicher Treiber ist, so sind auch Non-Profit-Orgaisationen, die eben keine Gewinnziele verfolgen, letztlich darauf angewiesen, wirtschaftlich zu handeln.
Ökonomisches Prinzip Definition und Ziel
Die Orientierung an ökonomischen Prinzipien dient dazu, wirtschaftlich zu handeln.
Dient dazu Verhältnis aus Ergebnis (Outputmenge bzw. Ertrag als bewertete Outputmenge) und Faktoreinsatz (Inputmenge bzw. Aufwand als bewertete Inputmenge) zu optimieren
Welche Prinzipien gehören zu den ökonomischen Prinzipien ?
Maximum und Minimum- Prinzip
Extremum Prinzip
Zu den ökonomischen Prinzipien zählen im Einzelnen, …
… ein Ergebnis (Outputmenge bzw. Ertrag) mit dem geringstmöglichen Faktoreinsatz (Inputmenge bzw. Aufwand) herzustellen (Minimumprinzip)
… bei gegebenem Faktoreinsatz (Inputmenge bzw. Aufwand) ein möglichst hohes Ergebnis (Outputmenge bzw. Ertrag) zu erzielen (Maximumprinzip)
… ein möglichst günstiges Verhältnis zwischen Ergebnis (Outputmenge bzw. Ertrag) und Faktoreinsatz (Inputmenge bzw. Aufwand) zu erzielen (Extremum- oder Optimumprinzip)
Beispiel ökonomisches Prinzip
Überträgt man die ökonomischen Prinzipien auf einen Studenten, so bestünde das Minimumprinzip darin, in einer Prüfung eine bestimmte Note mit möglichst wenig Lernaufwand zu erreichen. Eine Orientierung am Maximumprinzip sähe vor, mit einem gegebenen Lernaufwand in einer Prüfung eine möglichst gute Note zu erzielen. Extremum-Prinzip wäre schließlich, auf das Verhältnis von Note und Lernaufwand abzuzielen. Beispielsweise so, dass für einen Lernaufwand von 20 Stunden bestenfalls eine 2,0 erzielt werden kann; um eine 1,0 zu erreichen, müsste wesentlich mehr Zeit investiert werden. Hier ergibt sich allerdings für die Steuerung des Handelns die Schwierigkeit, dass beide Zielgrößen als variabel angesehen werden.
Die Ergebnisse der ökonomischen Prinzipien können neben dem Gewinn durch Erfolgsmaßstäbe unternehmerischen Handelns wie Produktivität & Wirtschaftlichkeit gemessen werden
Produktivität ?
beschreibt, bezogen auf einen bestimmten Zeitraum, das Verhältnis von nach der Verarbeitung ausgebrachten Mengen zu eingesetzten Mengen
Rechnung
Ausbringungsmenge ?
kann in bspw KG, oder stück angegeben werden
Faktoreinsatzmenge ?
z.B. in Arbeitsstunden oder den Mengen in KG eines bestimmten eingesetzten Materials
Einsatzfaktoren dürfen nicht ?
addiert werden, sondern es müssen jeweils Teilproduktivitäten ermittelt werden
Rechnung nächste Folie
RECHNUG Prduktivität verschiedener
Effizienz / Wirtschaftlichkeit beschreibt ?
Verältnis der in Geldeinheiten bewerteteten Output- und Inputmengen, also erbrachter Leistung und Ressourceneinsatz, sodass hier verschiedene Einsatzfaktoren zusammengeführt werden können
Wirtschaftlichkeit= bewertete Outputmenge/ bewertetet Inputmenge
Die Effektivität beurteilt die Zielerreichung, d. h., inwieweit die geplanten Ziele auch erreicht wurden
Effektivität= Ergebnis/ Ziel
Hohe Effizienz bedeutet nicht ?
e hohe Effektivität und umgekehrt.
Bspw kann ein Produkt effizient produziert werden, erweist sich dessen Vermarktungsstrategie jedoch als nicht effektiv, so bleibt der gewünschte Erfolg aus.
Das Löschen eines kleinen Feuers mit einem edlen Wein wäre effektiv, allerdings nicht effizient, sofern auch ein Eimer Wasser als günstigeres Löschmittel zur Verfügung stünde.
ZUSAMMENFASSUNG
Um das menschliche Verhalten in betriebswirtschaftlichen Modellen und Theorien zu berücksichtigen, können verschiedene Menschenbilder zum Einsatz kommen. Es handelt sich hierbei um vereinfachte bzw. modellhafte Annahmen über das menschliche Verhalten. Die wesentlichen Menschenbilder in der BWL sind die Modelle des Homo oeconomicus, des beschränkt-rational handelnden Menschen, des sozialen Menschen sowie das Modell des Menschen als Pool von Fähigkeiten und Fertigkeiten. Wirtschaften kann als planvolle Verfügung über knappe Güter zur Bedürfnis-befriedigung definiert werden. Für knappe Güter (auch als wirtschaftliche Güter bezeichnet) ist ein Preis für deren Nutzung zu zahlen. Freie Güter stehen dagegen jederzeit kostenfrei zur Verfügung. Ein Bedürfnis entsteht, wenn Menschen einen Mangel empfinden und einen Wunsch haben. Maslow hat die Bedürfnisse eines Menschen in einer 5stufigen Bedürfnispyramide verdeutlicht. Das Bedürfnis wird dann zum Bedarf, d. h. einem erfüllbaren Wunsch, wenn auch die Kaufkraft vorhanden ist. Durch den Kauf wird es zu einem marktwirksamen Bedarf, d. h. einem erfüllten Wunsch. Die BWL versucht, menschliches Handeln unter dem Aspekt der Güterknappheit und des Strebens nach Nutzenmaximierung zu untersuchen. Dabei besteht ein Spannungsverhältnis zwischen den menschlichen Bedürfnissen und den begrenzt zur Verfügung stehenden Mitteln, um diese Bedürfnisse zu befriedigen. Wirtschaftsbetriebe stehen in ständiger Konkurrenz zueinander und versuchen, durch die Erstellung materieller und immaterieller Güter einen Beitrag zur Knappheitsbewältigung zu leisten. Dabei orientieren sie sich an den ökonomischen Prinzipien. Die Ergebnisse unternehmerischen Handelns können durch Erfolgsmaßstäbe gemessen werden. Neben dem Gewinn können hier Produktivität, Effizienz und Effektivität als Kriterien dienen
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