Chemische Reaktion erster Ordnung
Stoff A wird in Stoff P umgewandelt: A ->(k) P
Reaktionsgeschwindigkeit proportional zur Stoffkonzentration: Proportionalitätsfaktor k.
z.B. Radioaktiver Zerfall oder Fluoreszenzlebensdauer.
Reaktionsgeschwindigkeit:
Chemische Reaktion zweiter und höherer Ordnung
Edukte A und B (ggf. weitere) bilden in Reaktion Produkt P:
A+ B ->(k) P
Reaktionsgeschwindigkeit hängt von der Konzentration beider Reaktanten
Ligandenbindung
Bei enzymatischen Reaktionen muss erst Bindung zwischen Protein Pr und Ligand L stattfinden (häufig imitierender Faktor).
Komplexierung ist reversibel:
Im Gleichgewicht sind damit Komplexbildung und Zerfall gleich:
Dissotiationskonstante
Da die Geschwindikeitskonstanten k1 (manchmal auch ka) und k-1 (manchmal ka) kaum zu bestimmen sind, fasst man ihr Verhältnis zu einer neuen Konstante zusammen, welche Dissotiationskonstante, Kd genannt wird:
Assoziation & Dissoziation
Ob im konkreten Fall nun eine Assoziation oder eine Dissoziation stattfindet, hangt von den Konzentrationsunterschieden zwischen Protein und Ligand ab!
Die Konzentration des freien Proteins wird durch Dissoziation erhöht und durch Assoziation verringert.
Die Konzentration des freien Liganden wird durch Dissoziation erhöht und durch Assoziation verringert.
Die Konzentration des Komplexes wird durch Dissoziation verringert und durch Assoziation erhöht.
Michaelis-Menten-Kinetik
reversible Protein-Ligand-Bindung um die Produktbildung einer Enzymatischen Reaktion erweitert. Das Protein P nennen wir nun Enzym E und der Ligand L heißt nun Substrat S. Enzym-gebundenes Substrat ES
Die Geschwindigkeit der Produktbildung (Änderung der Produktkonzentration hängt von der Konzentration verfügbare ES ab und ist eine Reaktion erster Ordnung.
Michaeliskonstante Km
Die Proportionalitätskonstanten werden üblichweise zur sog. "Michaeliskonstante" Km zusammengefasst:
Reaktiongeschwindigkeit Michealis-Menten
Nehmen Sie ein Enzym an, das der Michaelis-Menten-Kinetik folgt. Zeichnen Sie ein qualitatives Diagramm der Reaktionsgeschwindigkeit gegen die Substratkonzentration. Tragen Sie auch die Michaelis-Konstante 𝐾𝑚 und die maximale Umsatzgeschwindigkeit 𝑣𝑚𝑎𝑥 ein. (4 P)
Lineweaver-Burk-Darstellung
In dieser Darstellung, welche Lineweaver-Burk-Darstellung genannt wird, entspricht die Steigung der Geraden Km/Vmax, der Ordinatenschnittpunkt entspricht 1/Vmax und der Absizzenschnittpunkt -1/Km.
Wachstum unter idealen Bedingungen
Wir betrachten ein Wachstum durch Zellteilung (im Gegensatz zu Sprossung oder Hyphenbildung) unter idealen Bedingungen. Wir nehmen weiterhin an, dass Zellmasse und Zellzahl korrelieren. Durch Teilung entstehen aus den Zellen N nach einer Verdopplungszeit ta doppelt soviele Zellen 2*N. Die Teilung läuft mit der Wachstumsgeschwindikeit µ.
Monod-Gleichung
Die Substrat-abhangigkeit von µ wird durch die Monod-Gleichung beschrieben. Als empirisches Modell beruht sie auf der bekannten
Michaelis-Menten-Kinetik v = Vmax*Cs / Cs+Km
Das Substrat S wird genutzt um Biomasse X zu bilden
Ks ist hier die Sättigungskonstante bei der µ max halbmaximal ist und, ähnlich Umaz, eine konstante Eigenschaft der Mikroorganismen. Sie beschriebt, wie schnell das Susbtrataufgenommen werden kann.
Welche Einheit hat die Sättigungskonstante 𝐾s der Monod-Kinetik und welche Aussage können Sie über die Wachstumsgeschwindigkeit im Zusammenhang mit 𝐾s machen?
Gleiche Einheit wie die Substratkonzentration [S] z. B. mg/L, g/L oder mmol/L )
Ks = Substratkonzentration, bei der die spezifische Wachstumsgeschwindigkeit μ = 1/2 μmax beträgt
Klein Ks: hohe Affinität zum Substrat, Zellen wachsen schon bei niedriger Substratkonzentration fast mit μmax
Groß Ks: geringe Affinität, Wachstumsgeschwindigkeit steigt erst bei höheren Substratkonzentrationen.
Diagramm Wachstumsmodelle
Was ist Katabolismus?
Abbauender Stoffwechsel
Abbau komplexer Moleküle → einfache Moleküle
Energie wird freigesetzt (exergon)
Bsp.: Glucoseabbau (Glykolyse, Zitratzyklus, Atmungskette)
Was ist Anabolismus?
Aufbauender Stoffwechsel
Synthese komplexer Moleküle aus einfachen Vorstufen
Energie wird verbraucht (endergon)
Bsp.: Proteinsynthese, DNA-/RNA-Synthese, Lipidbiosynthese
Was ist die Glykolyse?
Zentraler Abbauweg von Glucose (C₆ → 2 × C₃)
Findet im Zytosol statt
Anaerober Prozess (kein O₂ notwendig)
Endprodukt: 2 Pyruvat
Was sind die Hauptphasen der Glykolyse?
Energie-Investitionsphase (Schritt 1–5) → ATP-Verbrauch
Energie-Gewinnungsphase (Schritt 6–10) → ATP & NADH-Produktion
Die zehn Schritte der Glykolyse werden im Lehrbuch in drei Abschnitte eingeteilt. Nennen Sie für jeden der drei Abschnitte die zentrale Funktion für die Glykolyse, nennen Sie das jeweilige Endprodukt des Abschnitts und geben Sie jeweils an, welche und wie viele aktivierte Carrier pro Molekül Glukose entstehen oder verbraucht werden.
Abschnitt
Funktion
Endprodukt
Carrier-Bilanz (pro Glucose)
Energie-Investition
Aktivierung der Glucose
Fructose-1,6-bisP
−2 ATP
Spaltung
C6 → 2 × C3
2 × G3P
0
Energie-Gewinnung
Oxidation & ATP-Produktion
2 × Pyruvat
+4 ATP, +2 NADH
Wie lautet die Summenreaktion der Glykolyse?
Glucose + 2 NAD⁺ + 2 ADP + 2 Pi
→2 Pyruvat + 2 NADH+2H⁺ + 2 ATP + 2 H₂O
Was passiert mit Pyruvat nach der Glykolyse?
Aerob: Pyruvat → Acetyl-CoA → Zitratzyklus
Anaerob (Tiere): Pyruvat → Lactat (Milchsäuregärung)
Anaerob (Hefen): Pyruvat → Ethanol + CO₂ (alkoholische Gärung)
Was ist die Laktatgärung?
Anaerober Abbauweg von Pyruvat
Endprodukt: Milchsäure (Laktat)
Dient der NAD⁺-Regeneration für die Glykolyse
Wo findet Laktatgärung statt?
‚Laktatgärung‘ findet statt in Erythrozyten (besitzen keine Mitochondrien)
Skelettmuskeln unter ‚anaeroben‘ Bedingungen
Krebszelllinien
NADH muss in NAD+ überführt werden, um die Glykolyse aufrecht zu erhalten.
Was ist der Pentosephosphatweg?
Alternativer Abbauweg von Glucose-6-phosphat
Läuft im Cytosol ab
Zwei Hauptfunktionen:
Bereitstellung von NADPH (Reduktionsäquivalent)
Synthese von Ribose-5-phosphat (Baustein für Nukleotide, DNA/RNA)
In welche Phasen gliedert sich der PPP?
Oxidative Phase
Glucose-6-P → Ribulose-5-P
Bildung von NADPH + CO₂
Nicht-oxidative Phase
Umwandlung von Zuckern (C3–C7)
Bereitstellung von Ribose-5-P oder Rückführung in Glykolyse (Fructose-6-P, Glycerinaldehyd-3-P)
Sie haben ein rekombinantes Protein mit einem sogenannten „His-Tag“ hergestellt, welchen Sie für eine erste chromatographische Aufarbeitung verwenden möchten. Erklären Sie das Trennprinzip stichpunktartig (Interaktionspartner, Bindebindungen, Elutionsbedingungen)
Interaktionspartner:
Histidinreste (His-Tag, meist 6×His) am rekombinanten Protein
Metallionen (Ni²⁺, Co²⁺, Cu²⁺) immobilisiert auf einer Chelat-Matrix (z. B. Ni-NTA, Co-IDA)
Bindebindungen:
Koordinative Bindung zwischen den Imidazol-Seitenketten der Histidine und den immobilisierten Metallionen
Elutionsbedingungen:
Zugabe von Imidazol (kompetitiver Ligand, verdrängt His-Tag vom Metall)
Alternativ: Absenkung des pH-Werts (Protonierung der Histidine → Bindung löst sich)
Manchmal: Zugabe von Chelatoren (EDTA), aber meist erst zum Strippen der Säule
Sie möchten im nächsten Schritt das erhaltene Proteingemisch mit einem Ionentauscher trennen. Erklären Sie das Trennprinzip der Ionenaustauschchromatographie (Interaktionspartner, Bindebedingungen, Elutionsbedingungen).
Geladene Proteinoberflächen (abhängig vom pH → Nettoladung)
Funktionalisierte Gruppen auf der Matrix:
Kationentauscher (negativ geladen, binden positive Proteine)
Anionentauscher (positiv geladen, binden negative Proteine)
Bindebedingungen:
pH-Wert des Puffers so eingestellt, dass das Protein die passende Nettoladung trägt
Elektrostatische Wechselwirkungen zwischen Proteinladung und Ionentauschergruppen
Erhöhung der Salzkonzentration (Na⁺/Cl⁻ verdrängen Protein von Matrix)
Oder Veränderung des pH-Werts (Protein verliert Bindungsladung → löst sich ab)
Die Proteine liegen in einem alkalischen Puffer vor. Erwarten Sie einen Trennerfolg für Ihr Zielprotein eher mit einem Anionen- oder einem Kationentauscher?
Wenn die Proteine in einem alkalischen Puffer (pH > 7) vorliegen, dann gilt:
Bei pH-Werten oberhalb des isoelektrischen Punktes (pI) sind Proteine negativ geladen (sie tragen mehr deprotonierte Carboxylgruppen als protonierte Aminogruppen).
Damit binden sie an eine positiv geladene Matrix → also an einen Anionentauscher.
Wie wird im T7-Expressionssystem die transkriptionelle „Dichtigkeit“ erreicht?
Grundprinzip:
Zielgen liegt unter Kontrolle des T7-Promotors (sehr stark, aber nur durch T7-RNA-Polymerase erkannt).
Die Wirtszelle (E. coli) besitzt von Natur aus keine T7-RNA-Polymerase.
Mechanismus der Dichtigkeit:
Das Gen für die T7-RNA-Polymerase ist chromosomal in der Wirtszelle integriert (z. B. in BL21(DE3)) und selbst unter Kontrolle eines lacUV5-Promotors.
Ohne Induktor (z. B. IPTG, Lactose) wird die lacUV5-Promotoraktivität durch den Lac-Repressor (LacI) blockiert → kein T7-Polymerase-Gen-Transkript.
Folge: Keine T7-Polymerase → keine Transkription vom T7-Promotor → keine (bzw. kaum) Hintergrundexpression.
Erst nach Zugabe von IPTG/Lactose → Repressor löst sich → T7-Polymerase wird exprimiert → startet Transkription des Zielgens vom T7-Promotor.
Was sind die zwei Hauptbestandteile von Biogas und warum wird Biogas häufig nicht in das Erdgasnetz eingespeist, sondern lokal in Blockheizkraftwerken verwertet?
Methan (CH₄) ≈ 50–70 %
Kohlendioxid (CO₂) ≈ 30–50 % (+ Spuren von H₂S, NH₃, Wasserdampf)
Warum nicht direkt ins Erdgasnetz eingespeist?
Zu niedriger Methananteil (Erdgas enthält typischerweise > 90 % CH₄).
Aufbereitung nötig: Entfernung von CO₂, H₂S, Wasser → kostenintensiv.
Transportprobleme: Einspeisung erfordert Druckanpassung, Gasqualität, Infrastruktur.
Lokal nutzbar: In Blockheizkraftwerken (BHKW) kann Biogas direkt zur gekoppelten Strom- und Wärmeerzeugung eingesetzt werden (höhere Effizienz, Nutzung der Abwärme).
Milchsäuregärung hetero- und homofermentativ
Merkmal
Homofermentativ
Heterofermentativ
Stoffwechselweg
Glykolyse (EMP)
Pentosephosphatweg
Hauptendprodukte
2 Lactat
Lactat + Ethanol + CO₂
ATP-Ausbeute pro Glucose
2
1
Beispiele
Streptococcus, L. acidophilus
Leuconostoc, L. brevis
Laktatgärung Pathway A & B
Die Nettoausbeute beträgt 2 Mol Laktat pro Mol Glukose.
Wieviel Wärme entsteht? Berechnen der Reaktionsenthalpie Δ𝐻r
Es ergibt sich eine Reaktionsenthalpie von 467 𝑘𝐽/𝐶−𝑚𝑜𝑙 , also pro Mol Kohlenstoff der C-Quelle Glukose. Es zeigt sich, dass dieser Wert weitestgehend unabhängig von der C-Quelle ist, wenn der Sauerstoffverbrauch der stöchiometrischen Betrachtung berücksichtigt wird mit 𝑌os = 𝑀𝑜𝑙 𝑂2 / 𝑀𝑜𝑙 𝐶 . Im Allgemeinen wird 𝜟𝑯𝒓 = 𝒀os × 𝟒𝟔𝟎 𝒌𝑱/𝑪−𝒎𝒐𝒍 verwendet.
Steuern
Regeln
Unstetige Regler
Regler versuchen eine Abweichung der Regelgröße vom Sollwert durch Veränderung der Stellgröße auszugleichen.
Beispiel: Temperatur zu niedrig => Heizleistung erhöhen →Umkehrung des Wirksinnes!
Die einfachsten Regler sind unstetige Regler, die entweder zwei oder mehr distinkte Einstellmöglichkeiten haben
(z.B. an/aus oder aus/mittel/stark). Solche Regler zeigen immer mehr oder weniger starke Oszillationen.
Einsalzen und Aussalzen von Proteinen
Proteine benötigen für eine optimale Löslichkeit eine gewisse Ionenstärke (Einsalzeffekt). Je nach Salz kann die Löslichkeit mit zunehmender Ionenstärke wieder deutlich sinken (Aussalzeffekt). Die Effekte sind pH-Wert-abhängig.
Zu beachten:
• Das Salz muss wieder entfernt werden
• Zu viel Salz kann zu Konformationsänderungen des Proteins führen (Aktivitätsverlust)
• Selektivität kaum gegeben
• Konservierende Wirkung des Salzes
• Großtechnisch nur mit Rückgewinnung des Salzes wirtschaftlich
Flotation und Schaumseparation
Eine Schaumbildung kann für die Extraktion von grenzflächenaktiven Substanzen genutzt werden. Diese adsorbieren an die Schaumbläschen. Hydrophobe Reste ragen dabei in die Gasblase hinein, hydrophile Reste orientieren sich zum Wasser. Der aufsteigende Schaum entwässert zunehmend. Zunächst durch die Schwerkraft bedingt, dann auch durch die sogenannte „Saugwirkung der Plateau-Borders“(b)
Superkritische Fluidextraktion (SFE)
Dank hoher Diffusionskoeffizienten und niedriger Viskosität eignen sich superkritische Gase hervorragend für eine Solventextraktion. Im Lebensmittelbereich wird meist CO2 verwendet, da es nicht brennbar, nicht korrosiv und schnell rückstandsfrei verdampfend ist.
Grundbegriffe Chromatographie
Slektivität & Effizienz
Diagramm Chromatogramm
Die Auflösung
Die Auflösung ist ein Maß, wie gut zwei Komponenten voneinander getrennt sind.
Als Auflösung wird das Verhältnis von Selektivität und Effizienz eines Systems bezeichnet. Sie sagt nichts darüber aus, wie breit die Peaks sind.
Unaufgelöste Peaks können getrennt werden durch:
· Vergrößern der Effizienz des Trennsystems
· Vergrößern der Selektivität
Effizienz = Maß fur die Peakverbreiterung einer Komponente
schmale Peaks = effizientes System
Ionenaustausch-Chromatographie
Säule mit positiv oder negativ geladenen Enden
Elution normalerweise durch Erhöhung der Ionenstärke in Form eines Salzgradienten
➢ erlaubt die Separation mehrerer/vieler unterschiedlicher Moleküle
➢ praktisch immer eingesetzt in der Phase der Methodenentwicklung
➢ flachere Gradienten erhöhen Auflösung; Nachteil: stärkere Verdünnung
Elution durch pH-Änderung: prinzipiell möglich, wird aber meist nur zur Regeneration des Ionenaustauschers verwendet
Ionentauscher – pH Variation
a) niedriger pH: Alle Proteine haben positive NettoOberflächenladung
➢ CIEX: alle drei Proteine binden ➢ AIEX: keines der Proteine bindet
b) pH im leicht saueren Bereich: Blau hat negative Netto-Ladung, Grün und Rot haben positive NettoLadung
➢ CIEX: Grün und Rot binden, Blau nicht ➢ AIEX: Blau bindet, Grün und Rot nicht
c) pH im leicht basischen Bereich: Blau und Grün haben negative Netto-Ladung, Rot hat positive Netto-Ladung
➢ CIEX: Rot bindet, Blau und Grün nicht ➢ AIEX: Blau und Grün binden, Rot nicht
d) hoher pH: Alle Proteine haben negative NettoOberflächenladung
➢ CIEX: keines der Proteine bindet ➢ AIEX: alle drei Proteine binden
Gel filtration chromatography
Ausschlussgrenze: kleinste Molekülmasse, die nicht mehr in Poren passt
Trennprinzip: große Moleküle eluieren zuerst, kleine später
Parameter:
Vₑ = Elutionsvolumen
Vₑ/V₀ = relatives Elutionsvolumen (säulenunabhängig)
Vₜ = Vₓ + V₀ (Gesamtvolumen)
Hinweis: Molekülform beeinflusst das Verhalten
Was ist die Idee hinter Protein-Tags („Tag-nology“)?
Tags = kurze Peptid- oder Proteinsequenzen, die an Zielproteine fusioniert werden
Dienen zur Reinigung, Stabilisierung, Detektion
Meist einfache Strategien → aber sehr effektiv
Fortschritt: Entwicklung von Compound-Tags (Kombination mehrerer Funktionen)
Was sind Affinitätstags und wozu dienen sie?
His-Tag: Bindung an immobilisiertes Ni²⁺/Co²⁺ (IMAC)
Strep-Tag: Bindung an Streptavidin/Derivate
Nutzen: gezielte und effiziente Reinigung
Häufigste Gruppe von Protein-Tags
Welche anderen Tag-Arten außer Affinitätstags gibt es?
Solubilisierungstags (z. B. MBP, GST) → verbessern Faltung & Löslichkeit
Detektionstags (z. B. FLAG, HA, Myc) → ermöglichen Nachweis in Assays/Western Blot
Cleavage-Sites (z. B. TEV, Thrombin) → gezieltes Entfernen von Tags nach der Aufarbeitung
Was sind Compound-Tags und warum sind sie wichtig?
Mehrdomänige Fusions-Tags, Kombination verschiedener Modalitäten
Beispiel: His-Tag + MBP → einfache Reinigung + bessere Löslichkeit
Vorteil: optimierte Eigenschaften für unterschiedliche Zielproteine
Besonders effektiv bei großen Proteinbibliotheken oder Hochdurchsatzverfahren
Immobilized Metal Ion Affinity Chromatogrpahy (IMAC)
Trennprinzip:
Metallionen (meist Ni²⁺, Co²⁺, Cu²⁺, Zn²⁺) werden an eine Matrix (z. B. Agarose) gebunden
Proteine mit Histidin-reichen Sequenzen (z. B. His-Tag) koordinieren über ihre Imidazolgruppen mit den Metallionen
Bindung:
Koordinationsbindung zw. Histidin-Seitenketten und immobilisierten Metallionen
Elution:
Zugabe von Imidazol (konkurriert mit His-Resten um Metallbindung)
Oder durch pH-Änderung / Chelatoren (z. B. EDTA)
Vorteile:
Hohe Selektivität für His-Tags
Schnelle, einfache Reinigung rekombinanter Proteine
Einsatz:
Standardmethode für Aufreinigung von His-Tag-Fusionsproteinen
Nenne Beispiele für interessante Compound-Tags und ihre Funktionen.
a) FATT-Tag
Kombination: FLAG-Tag (Detektion) + hyperacidischer Abschnitt (aus APP)
Zweck: einfache Detektion + spezielle biophysikalische Eigenschaften
b) Multifunktionales His-Tag
Kombination: His-Tag + zusätzliche Domäne (z. B. für bessere Expression oder quantitative Detektion)
Besonderheit: His-Tag kann auch genutzt werden, um das abgespaltene Funktions-Domänfragment nach Reinigung zu entfernen
c) Multitag
Kombination aus: zwei orthogonalen Reinigungstags + Detektionsdomäne + Protease-Erkennungssequenz
Zweck: hohe Flexibilität → verschiedene Reinigungsstrategien möglich
Was ist die Hydrophobe Interaktionschromatographie (HIC)?
Trennung von Proteinen nach Oberflächenhydrophobizität
Matrix: hydrophobe Liganden (z. B. Butyl, Octyl, Phenyl) gebunden an Trägermaterial
Unter welchen Bedingungen binden Proteine an die HIC-Matrix?
Hohe Salzkonzentration (z. B. Ammoniumsulfat)
„Salting-out“-Effekt → verstärkt hydrophobe Wechselwirkungen
Proteine lagern ihre hydrophoben Bereiche an die Liganden an
Wie erfolgt die Elution in der HIC?
Schrittweise Senkung der Salzkonzentration
Hydrophobe Wechselwirkungen werden schwächer → Proteine lösen sich
Optional: Zugabe von milden organischen Lösungsmitteln
Wofür wird die Hydrophobe Interaktionschromatographie genutzt?
Schonende Reinigung, Proteine bleiben in nativer Faltung
Feine Trennung ähnlicher Proteine
Typischer Polierschritt nach Affinitäts- oder Ionenaustauschchromatographie
Was treibt die hydrophobe Interaktion in der HIC an?
Assoziation Protein ↔ hydrophober Ligand erhöht die Gesamtentropie
Entsteht, weil Wassermoleküle von hydrophoben Oberflächen freigesetzt werden
Effekt: „Hydrophober Effekt“
Wie beeinflussen Salze die HIC?
Salze verändern die Polariät des Lösungsmittels
Lyotrope Ionen = verstärken hydrophobe Interaktion
Chaotrope Ionen = schwächen hydrophobe Interaktion
Hofmeister-Serie (Anionen, abnehmend lyotrop): PO₄³⁻ > SO₄²⁻ > CH₃COO⁻ > Cl⁻ > Br⁻ > NO₃⁻ > ClO₄⁻ > I⁻ > SCN⁻
Kationen-Reihe (abnehmend lyotrop): NH₄⁺ > Rb⁺ > K⁺ > Na⁺ > Cs⁺ > Li⁺ > Mg²⁺ > Ca²⁺ > Ba²⁺
Welche Salze werden in der HIC häufig genutzt?
Ammoniumsulfat ((NH₄)₂SO₄) → sehr starker Lyotrop, fördert Bindung
Natriumchlorid (NaCl) → milder Effekt, ebenfalls häufig eingesetzt
Wie wirken organische Lösungsmittel in der HIC?
Verringern die hydrophoben Wechselwirkungen
Beispiele: Glycole, Acetonitril, Alkohole
Anwendung: zur Elution stark gebundener Proteine
Mechanismus: Veränderung der Lösungsmittelpolarität
Wie erfolgt die Elution bei der Normalphasen-Chromatographie?
Stationäre Phase: polar (z. B. Kieselgel, Al₂O₃)
Mobile Phase: unpolar (z. B. Hexan, Chloroform, Dichlormethan)
Polare Analyten binden stärker an der stationären Phase → eluieren später
Unpolare Analyten eluieren zuerst
Gradienten-Elution: steigende Polarität des Lösungsmittels → löst polare Moleküle von der Matrix
Wie erfolgt die Elution bei der Umkehrphasenchromatographie (RP)?
Stationäre Phase: unpolar (z. B. C18-Silica, C8)
Mobile Phase: polar (z. B. Wasser + Methanol/Acetonitril)
Unpolare Analyten binden stärker → eluieren später
Polare Analyten eluieren schneller (kaum Retention)
Gradienten-Elution: steigender Anteil organisches Lösungsmittel (z. B. Methanol, Acetonitril) → eluieren zunehmend unpolare Moleküle
Was ist der zentrale Unterschied in der Elution zwischen Normalphase und RP?
Normalphase: Polarität der stationären Phase ist hoch → polare Moleküle bleiben länger zurück
Umkehrphase: Polarität der mobilen Phase ist hoch → unpolare Moleküle bleiben länger zurück
Faustregel:
Normalphase: „Unpolar zuerst“
RP: „Polar zuerst“
Prozessierung Fusionsprotein
Was sind Plasmide?
Extrachromosomale DNA
Meist doppelsträngig
Meist zirkulär
Notation: kleines „p“ vor dem Namen (z. B. pUC19)
Welche funktionellen Elemente enthalten Plasmide?
Replikationsursprung (Ori) → Replikation unabhängig vom Chromosom
Systeme zum Erhalt in der Zelle (Partitionierung, Segregation)
In der Natur: können Toxine kodieren
In Biotechnologie: meist Antibiotikaresistenzmarker
Was ist das Besondere am Vektor pUC19?
„High copy“-Vektor
Grund: Mutation im Ori → führt zu hoher Kopienzahl pro Zelle
Welche Rolle spielt RNA II bei der Replikation von ColE1-abgeleiteten Plasmiden?
RNA II dient als Primer für die DNA-Replikation, muss aber vorher durch RNase H prozessiert werden.
Was bedeutet „oriV“ bei ColE1-Plasmiden?
„oriV“ markiert den Übergangspunkt zwischen RNA-Primer (RNA II) und DNA bei der Initiation der Replikation.
Wie reguliert RNA I die Replikation von ColE1-Plasmiden?
RNA I bindet an RNA II und verhindert deren Prozessierung durch RNase H, wodurch die Replikation und damit die Kopienzahl reguliert wird.
Ampicillin (Amp)
Chloramphenicol (Cm)
Kanamycin (Kan)
Streptomycin (Sm)
Tetracyclin (Tet)
-> nenne die Wirkung
Antibiotikum
Wirkung
tötet sich teilende Zellen
bakteriostatisch
bakteriozid
Allgemeine Baueinheit des Mureins
N-Acetylglucosamin und N-Acetylmuraminsäure sind hierbei β(1→4) glycosidisch miteinander verknüpft.
An N-Acetylmuraminsäure ist eine Kette aus vier Aminosäuren angeknüpft.
Welche Funktion hat der Operator beim lac-Operon?
Der Operator ist eine DNA-Sequenz, an die der Repressor bindet. Dadurch blockiert er die RNA-Polymerase und verhindert die Transkription der lac-Gene. Bindet jedoch Allolactose an den Repressor, löst er sich vom Operator und die Transkription wird aktiviert.
Unter welchen Bedingungen wird das Lactose-Operon aktiviert?
Das Lactose-Operon wird nur angeschaltet, wenn Glucose fehlt und Lactose vorhanden ist.
Fehlt Glucose, bindet CRP am Promotor und erleichtert die RNA-Polymerase-Bindung.
Ist Lactose vorhanden, löst sich der LacI-Repressor vom Operator, sodass die Transkription erfolgen kann.
Wie funktioniert das pET-Expressionssystem mit T7-RNA-Polymerase?
In pET-Plasmiden liegen Zielgene unter Kontrolle starker T7-Promotoren. Die Expression startet, sobald T7-RNA-Polymerase im Wirt bereitgestellt wird. Da das Enzym sehr selektiv und aktiv ist, kann das Zielprotein nach Induktion >50 % des Gesamtproteins ausmachen. Die Expression lässt sich über die Induktor-Konzentration regulieren und bleibt ohne T7-RNA-Polymerase transkriptionell still. Die Bereitstellung der Polymerase erfolgt durch Infektion mit Phage λCE6 oder durch Wirte mit chromosomaler T7-RNA-Polymerase unter lacUV5-Kontrolle.
Klonierung im Überblick
Herstellung des Insters
Herstellung des offenen Vektors
Zusammenfügen
In Zellen einbringen
Vermehren
Warum sind Plasmide wichtige Rohstoffe in der Biotechnologie?
Plasmide dienen als Vektoren zur gezielten Übertragung und Expression von Genen. Sie sind Grundlage für die Herstellung vieler biotechnologischer Produkte wie rekombinanter Proteine, Enzyme, Impfstoffe und therapeutischer Wirkstoffe.
Wie beeinflusst Supercoiling die Migration von Plasmiden in einer Agarose-Gelelektrophorese?
Covalently closed circular (CCC) Plasmide sind supercoiled und laufen schneller als nicked/relaxed Kreise. Ein Bruch in einem Strang entspannt das Plasmid, macht es weniger kompakt und verlangsamt die Migration. Lineare DNA kann je nach Bedingungen ähnlich wie nicked Kreise laufen.
Glucagon-like Peptid 1 (GLP-1)
Intravenöse Glucose-Injektion führt zu geringerer Insulin-Ausschüttung als orale Gabe. Glucagon-like Peptid 1 (GLP-1) wird von der Darmschleimhaut nach Glucoseaufnahme gebildet und stimuliert die Insulinausschüttung
Wie wird das rekombinante Protein Semaglutid hergestellt? Antwort: Semaglutid ist ein GLP-1-Analogon. .
Zur Herstellung wird das Gen für GLP-1 in ein Plasmid kloniert und in einen geeigneten Wirt (z. B. E. coli oder Hefen) eingebracht. Dort erfolgt die rekombinante Expression des Peptids. Anschließend wird das Protein gereinigt und chemisch modifiziert – u. a. durch Anfügen einer Fettsäure-Seitenkette, die die Bindung an Albumin verstärkt und die Halbwertszeit verlängert. So entsteht ein stabiles, therapeutisch nutzbares GLP-1-Analogon
Wie entsteht die 5’-Cap-Struktur bei eukaryotischer mRNA und welche Funktion hat sie?
Beim Capping wird ein methyliertes Guanin über eine ungewöhnliche 5’-5’-Triphosphatbindung an das 5’-Ende der RNA angehängt.
Schritt 1: RNA-Triphosphatase entfernt die γ-Phosphatgruppe.
Schritt 2: Guanylyltransferase fügt GMP an die β-Phosphatgruppe der RNA an (über ein Enzym–GMP-Zwischenprodukt).
Schritt 3: Methyltransferasen methylieren das neue Guanin und oft auch den ersten Basenrest der mRNA. Die 5’-Cap-Struktur schützt die mRNA vor Abbau und dient als Signal für die Ribosomen-Rekrutierung bei der Translation.
Wie läuft die Polyadenylierung am 3’-Ende der eukaryotischen mRNA ab und welche Signale steuern sie?
Nach der Transkription des Poly-A-Signals (5’-AAUAAA-3’) werden die Enzyme CPSF und CSTF vom CTD der RNA-Pol II auf die RNA übertragen. Es folgen:
Spaltung der prä-mRNA an einer CA-Stelle downstream des Signals
Anfügen von ca. 250 Adeninresten durch die Poly(A)-Polymerase
Abbau des restlichen RNA-Strangs durch eine 5’→3’-Ribonuklease
Termination der Transkription Meist liegt zusätzlich eine GU-reiche Sequenz weiter stromabwärts. Die Poly(A)-Schwanz schützt die mRNA und fördert Export und Translation.
Welche Signale sind für das Spleißen von spliceosomalen Introns in eukaryotischen Genen notwendig?
Für das Entfernen von Introns sind drei Sequenzelemente entscheidend:
5’-Splice-Site (Donor): fast immer GU am Intronanfang, in größerem konservierten Kontext
Branchpoint: enthält ein Adenin, liegt 20–50 Nukleotide vor dem 3’-Ende
3’-Splice-Site (Akzeptor): fast immer AG am Intronende, davor ein polypyrimidinreicher Abschnitt (C/U-Trakt) Diese Konsensussequenzen werden vom Spleißosom erkannt und ermöglichen präzises Herausschneiden der Introns.
Was ist die Kozak-Sequenz und welche Bedeutung hat sie für die Translation?
Die von Marilyn Kozak beschriebene Konsensus-Sequenz (G/ANNATGG) in der 5’-UTR ist wichtig für eine effiziente Initiation der Translation bei Wirbeltieren. Punktmutationen um das Startcodon beeinflussen die Effizienz stark. Besonders entscheidend ist ein Purin (A/G) an Position -3: wird es durch ein Pyrimidin ersetzt, sinkt die Proteinsynthese um bis zu 95 %.
Was ist der Unterschied zwischen N- und O-Glykosylierung bei Proteinen?
N-Glykosylierung: Anheftung von Zuckerketten an die Aminogruppe von Asparagin (Asn) in der Sequenz Asn-X-Ser/Thr. Erfolgt co-translational im Endoplasmatischen Retikulum.
O-Glykosylierung: Anheftung von Zuckerketten an die Hydroxylgruppe von Serin oder Threonin. Erfolgt meist posttranslational im Golgi-Apparat.
Beide Modifikationen beeinflussen Faltung, Stabilität und Funktion von Proteinen.
Vorteil der Hefe im Produktionsprozess für Semaglutid
Endotoxin-freies Produkt (Lipopolysaccharid (LPS)-Endotoxine aus den Zellwänden Gram-negativer Bakterien)
Hohe Sequenzgenauigkeit (gegenüber Festphasensynthese)
Sekretion des (Pre-)Peptids (vereinfacht Aufarbeitung)
Faltung im Endoplasmatischen Retikulum
Hohe Ausbeute, einfache Skalierung
Vgl. mit SPPS besserer ökologischer Fußabdruck
Regulatorische Aspekte (bekannte Plattformtechnologie)
(Humanähnliche Glykosylierung)
Was ist die ABE-Gärung und welche Produkte entstehen dabei?
Die ABE-Gärung ist ein anaerober Stoffwechselweg von Clostridien. Dabei werden Zucker zunächst zu Säuren (Essigsäure, Buttersäure) abgebaut. Anschließend schaltet der Stoffwechsel auf die Lösungsmittelbildung um, wobei hauptsächlich Butanol, Aceton und Ethanol entstehen (ca. 6:3:1 Verhältnis). Dieser Prozess wurde industriell zur Lösungsmittelproduktion genutzt.
Was ist der Entner-Doudoroff-Weg (ED-Weg)?
Welche Bedeutung hat der ED-Weg im Stoffwechsel?
Der ED-Weg ist ein alternativer Zuckerabbaustoffwechsel in Bakterien, der Glukose oder andere Zucker zu Pyruvat und Glycerinaldehyd-3-phosphat abbaut. Er ersetzt teilweise die Glykolyse, besonders in Organismen, die keine Phosphofructokinase besitzen. Der Weg liefert Energie und Ausgangsverbindungen für Fermentation oder andere Stoffwechselprozesse.
Viele Bakterien besitzen keine Phosphofructokinase-1 und können daher die klassische Glykolyse nicht nutzen.
Der ED-Weg erlaubt die Verwertung von Gluconat und anderen organischen Säuren.
Beispiel: E. coli nutzt sowohl Glykolyse als auch ED-Weg, Zymomonas mobilis ausschließlich den ED-Weg (Fermentation von Agavensaft).
Die Gärung über den ED-Weg verläuft 3–4× schneller als über die Glykolyse; Z. mobilis erreicht eine höhere Ethanol-Ausbeute als Hefe.
Dennoch wird technisches Ethanol meist mit Saccharomyces cerevisiae produziert (geringere Substratansprüche).
Welche Merkmale hat die fermentative Aminosäureproduktion und welche Mikroorganismen werden genutzt?
Produziert ausschließlich das L-Enantiomer der Aminosäuren
Nutzt nachwachsende Rohstoffe
Umweltschonender Prozess
Wichtige Stämme:
Corynebacterium glutamicum: Temp.-Optimum 30 °C, phagenresistent
Escherichia coli: Temp.-Optimum 37 °C
Warum ist Stammentwicklung bei der Aminosäureproduktion wichtig?
Wildtyp-Stämme produzieren nur so viel Aminosäure, wie sie für ihr eigenes Wachstum benötigen (Regulation durch Operons, Produktinhibition etc.). Durch gezielte Stammentwicklung (rationales Engineering) kann die Produktausbeute deutlich gesteigert werden.
Wie erfolgt die L-Glutamat-Produktion in Corynebacterium glutamicum?
Substrat: α-Ketoglutarat
Vermehrte Bildung: bei Störung der Zellwand (nichtphosphoryliertes OdhI hemmt ODH)
Ausschleusung: über Transporter YggB
Induktion: z. B. durch Detergenzien oder Hitzeschock
Ausbeute: ca. 60–70 % der eingesetzten Glukose
Welche biochemischen Schritte liegen der Biogasproduktion zugrunde?
Die Biogasproduktion erfolgt anaerob in mehreren Stufen:
Hydrolyse: Makromoleküle (Kohlenhydrate, Proteine, Lipide) werden zu Zucker, Aminosäuren und Fettsäuren gespalten.
Acidogenese: Fermentative Bakterien wandeln diese Produkte in kurzkettige organische Säuren, Alkohole, H₂ und CO₂ um.
Acetogenese: Organische Säuren und Alkohole werden zu Essigsäure, H₂ und CO₂ abgebaut.
Methanogenese: Methanogene Archaeen wandeln Essigsäure, H₂ und CO₂ in CH₄ (Methan) und CO₂ um.
Endprodukt: Biogas (CH₄ + CO₂), nutzbar als erneuerbarer Energieträger
Aus welchen Hauptbereichen besteht der Aufbau einer Kläranlage?
Mechanische Reinigungsstufe:
Grob- und Feinrechen, Sand- und Fettfang
Entfernt Feststoffe und grobe Verunreinigungen
Biologische Reinigungsstufe:
Belebtschlammverfahren oder Tropfkörper
Mikroorganismen bauen organische Stoffe ab (z. B. Kohlenstoff, Stickstoff)
Chemische/physikalische Nachbehandlung:
Flockung, Sedimentation, Desinfektion
Entfernung von Phosphaten, Spurenstoffen und Pathogenen
Welche Schritte umfasst die Stickstoffelimination in Abwasseranlagen und welche Mikroorganismen sind beteiligt?
Ammonifikation: Abbau organischer Stickstoffverbindungen zu Ammonium (bereits im Zulaufkanal).
Nitrifikation (aerob):
Ammonium → Nitrit: durch Nitrosomonas, Nitrosococcus, Nitrosospira, Nitrosolobus, Nitrosovibrio
Nitrit → Nitrat: durch Nitrobacter, Nitrococcus, Nitrospina, Nitrospira
Denitrifikation (anaerob):durch Oxidation von Acetat
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