(Seite 66) Welche Hauptgruppen von Psychopharmaka gibt es und wie wirken sie?
Tranquillantien → beruhigend, angstlösend (z. B. Diazepam)
Neuroleptika → antipsychotisch (z. B. Haloperidol)
Antidepressiva → stimmungsaufhellend, ggf. antriebssteigernd (z. B. Fluoxetin)
Stimulantien → aufputschend, wach machend (z. B. Methylphenidat)
Antidementiva → steigern Merkfähigkeit (z. B. Rivastigmin)
(Seite 67) Welche drei Mechanismen beenden die Wirkung von Neurotransmittern im synaptischen Spalt?
Diffusion aus dem Spalt
Enzymatischer Abbau
z. B. Acetylcholin → Cholin + Essigsäure (durch Acetylcholinesterase)
Reuptake (Wiederaufnahme) in präsynaptische Endigung
Verpackung in Vesikel oder Abbau durch MAO
Medikamente:
Trizyklische Antidepressiva / SSRI → blockieren Reuptake
MAO-Hemmer → verhindern Abbau
(Seite 68) Welche Wirkung haben GABA-Rezeptoren und welche Medikamente greifen dort an?
GABA = hemmender Neurotransmitter
Aktivierung → Chloridkanäle öffnen → Hyperpolarisation → geringere Erregbarkeit
Zusätzliche Bindungsstellen: Benzodiazepine, Ethanol, Neurosteroide, Propofol, Anästhetika ➡️ Verstärken GABA-Wirkung → mehr Hemmung
(Seite 69) Welche Eigenschaften haben MAO-Hemmer?
Blockieren Abbau von Noradrenalin, Dopamin, Serotonin
Wirkung: stimmungsaufhellend, antriebssteigernd
Einsatz: nur bei schweren Depressionen (wegen Nebenwirkungen)
Kontraindikationen: Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schwangerschaft
Beispiele:
Tranylcypromin (Jatrosom®)
Moclobemid (Aurorix®)
(Seite 70) Was kennzeichnet SSRI (selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer)?
Wirkung: blockieren selektiv Serotonin-Reuptake → ↑ Serotonin im Spalt → stimmungsaufhellend
Vorteile: weniger vegetative Nebenwirkungen als trizyklische Antidepressiva
Beispiele: Fluoxetin, Fluvoxamin, Citalopram, Paroxetin
Indikationen: endogene, psychogene Depression; Depression mit Antriebshemmung
Nebenwirkungen: Übelkeit, Schlafstörungen, Angst, Suizidtendenz zu Beginn
Kontraindikation: Kombination mit MAO-Hemmern → Gefahr: Serotonin-Syndrom
(Seite 66–67) Welche wichtigsten Neurotransmitter gibt es im ZNS?
Acetylcholin (ACh): wichtig für Muskelkontraktion, Aufmerksamkeit, Lernen, Gedächtnis
Dopamin (DA): Belohnung, Motivation, Motorik
Noradrenalin (NA): Wachheit, Stress, Aufmerksamkeit, Kreislaufregulation
Serotonin (5-HT): Stimmung, Schlaf, Appetit, Schmerzmodulation
Histamin: Wachheit, Schlaf-Wach-Rhythmus, Immunreaktionen
Glutamat: wichtigster exzitatorischer (erregender) Neurotransmitter
GABA (γ-Aminobuttersäure): wichtigster inhibitorischer (hemmender) Neurotransmitter
Endorphine/Enkephaline: körpereigene Opiate, Schmerzhemmung, Wohlbefinden
(Seite 67) Welche Neurotransmitter werden überwiegend hemmend und welche erregend eingestuft?
Exzitatorisch (erregend): Glutamat, Dopamin, Noradrenalin, Acetylcholin
Inhibitorisch (hemmend): GABA, Glycin, Endorphine
Modulatorisch (balancierend): Serotonin, Histamin
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