(Seite 71) Welche Bedeutung haben Red Flags, Yellow Flags und Green Flags in der Psychiatrie?
Red Flags (Warnzeichen für lebensgefährliche Verläufe):
Schwerste depressive Symptomatik
Suizidalität
Schwere körperliche Symptome durch Schonhaltungen
Yellow Flags (Warnzeichen für problematische Verläufe):
Polysymptomatische Krankheitsbilder
Deutlich reduzierte Funktionsfähigkeit (z. B. lange Arbeitsunfähigkeit)
Geringe Ressourcen (wenig soziale Kontakte)
Schwierige Arzt-Patient-Beziehung
Green Flags (positive Einflussfaktoren):
Gesunde Lebensführung (Schlaf, Entspannung)
Viele Ressourcen (soziale Unterstützung, stabile Bindungen)
Aktive Bewältigungsstrategien (Sport, positive Einstellung)
(Seite 72–73) Welche dissoziativen Symptome und Störungsbilder gibt es?
Depersonalisation/Derealisation → Gefühl von Unwirklichkeit
Störungsbild: Depersonalisation-/Derealisationstörung
Amnesie (Gedächtnislücken) → dissoziative Amnesie, Fugue, Identitätsstörung
Wahrnehmungsstörungen/Analgesie (Gefühlsverlust, Schmerzunempfindlichkeit) → dissoziative Sensibilitäts- & Empfindungsstörung
Pseudoneurologische Symptome (Lähmungen, Krampfanfälle, Gangstörungen ohne organische Ursache) → Konversionsstörung
(Seite 74–75) Welche psychosozialen Belastungsfaktoren begünstigen psychische Störungen?
Chronische Disharmonie in Familie
Trennung, Scheidung
Körperliche Misshandlung, Gewalt, Alkoholismus
Psychische/chronische Krankheit bei Eltern oder Geschwistern
Starke berufliche Belastung der Eltern
Folgen für Kinder:
Emotionale Zurückweisung → unsicheres Bindungsverhalten
Selbstwertprobleme
Kompensatorische Überaktivität, Leistungsorientierung
Im Erwachsenenalter: unreife Konfliktbewältigung (z. B. Projektion, Wendung gegen das Selbst)
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