Wann ist eine Planungsphase erst abgeschlossen?
Projektplan erstellt & abgestimmt:
Projektstrukturplan
Terminplan mit Meilensteinen
Ressourcen- & Kostenplan
Projektorganisation klar definiert
Kickoff (Startmeeting) durchgeführt:
Team auf Ziel ausgerichtet
Offizieller Start der Realisierungsphase
Was ist ein Projektplan?
Zentrales Steuerungsinstrument eines Projekts
Mehr als nur 1 Dokument → Sammelmappe aller Teilpläne
Mindestens enthalten:
Projektstrukturplan (Aufgaben/Arbeitspakete)
Termin- & Meilensteinplan
Was ist wichtig bei einem Projektplan?
Ein Projektplan ist nur ein Werkzeug – kein Selbstzweck.
Das eigentliche Ziel ist, dass am Ende das gewünschte Projektergebnis vorliegt (z. B. fertige Software, Gebäude, Event).
Wenn sich Rahmenbedingungen ändern, darf (und muss!) der Plan angepasst werden, damit das Ziel erreicht wird.
Du planst, dass Modul A im Oktober fertig ist.
Aber der Kunde ändert plötzlich eine Anforderung.
Falscher Ansatz: Plan stur einhalten, auch wenn dadurch das falsche Produkt entsteht.
Richtiger Ansatz: Plan anpassen, damit am Ende trotzdem das richtige Produkt (Ziel) geliefert wird.
Welche zentrale Fragen werden im Projektplan beantwortet?
Was? → Teilprojekte, Arbeitspakete, Aufgaben → Projektstrukturplan
Bis wann? → Zeitliche Abfolge & Deadlines → Termin- & Meilensteinplan
Wer / Wie viel? → Personal- & Sachmittelbedarf → Ressourcen- & Kostenplan, Projektorganisation
Unter welchen Bedingungen? → Technische & organisatorische Rahmenbedingungen, Einschränkungen
Was ist das magische Dreieck des Projektmanagements
Drei Zieldimensionen:
Qualität: Inhalt & Umfang des Ergebnisses
Kosten: Finanzielle + personelle Aufwände
Zeit: Termin- & Fristvorgaben
🔑 Wichtig:
Diese drei Größen beeinflussen sich gegenseitig.
Wenn du an einer drehst, verändert sich min. eins der Größen
Mehr Qualität → oft mehr Kosten oder mehr Zeit
Kürzere Zeit → oft höhere Kosten oder geringere Qualität
Weniger Budget → oft weniger Qualität oder längere Dauer
Was sind die logische Abfolgen der Planungsaktivitäten?
Projektstrukturplan erstellen (mit Team)
Termin- & Meilensteinplanung durchführen
Ressourcen- & Kostenplanung festlegen
Projektorganisation & Verantwortlichkeiten bestimmen
Plan optimieren (Abgleich Zeit – Kosten – Qualität → magisches Dreieck)
Projektplan abstimmen & freigeben (Auftraggeber)
Kickoff durchführen → Plan kommunizieren & Team ausrichten
Was ist Projektstrukturplan (PSP / WBS) und welche Gliederungsprinzipien gibt es?
Vollständige, hierarchische Darstellung aller Projekt-Elemente
Zentraler Bestandteil des Projektplans
Dient der Planung & Kontrolle → zerlegt Projekt in Teilprojekte & Arbeitspakete
Funktionsorientiert: nach Tätigkeiten
Objektorientiert: nach Produkt-Komponenten
Ablauforientiert: nach Phasen / Prozessen
Gemischtorientiert: Kombination der Prinzipien
Warum wird ein Projektstrukturplan (PSP / WBS) verwendet?
Komplexität beherrschbar machen → Projekt in kleine, steuerbare Einheiten zerlegen
Verantwortlichkeiten klar zuordnen → wer macht welches Arbeitspaket
Zeit- & Kostenaufwand realistisch schätzen
Basis für alle weiteren Pläne → Terminplan, Ressourcenplan, Kostenplan
Kontrollierbarkeit schaffen → Fortschritt und Qualität messbar
Dokumentation strukturieren → übersichtlicher Projektverlauf
Was ist die Hierarchieebene vom Projektstrukturplan (PSP / WBS)?
Projekt: Oberste Ebene → gesamtes Vorhaben
Teilprojekte: Erste Gliederungsebene → große logische Blöcke, oft mit Teilprojektleiter
Arbeitspakete: Kleinste formale Einheit → in sich geschlossene Aufgaben, klar abgrenzbar
Falls zu groß → Unter-Arbeitspakete bilden
Aufgaben: Kleinste inhaltliche Einheiten („Atome“) → nicht mehr Teil der PSP-Hierarchie, sondern in Arbeitspaket-Beschreibung dokumentiert
Was sind Arbeitspackete?
Arbeitspakete = Steuerungseinheit:
Alles (Zeit, Kosten, Ressourcen) wird für Arbeitspakete geplant.
Wenn Arbeitspakete unklar sind, wird das ganze Projekt chaotisch.
Wichtig:
In dieser Phase interessiert uns noch nicht, wann die Arbeitspakete passieren.
Erst mal geht es nur darum, was sie beinhalten.
Granularität:
Arbeitspakete sollten ungefähr gleich groß sein, damit man sie gut vergleichen, planen und steuern kann.
Was sind Inhalte eines Arbeitspacket?
Verantwortlicher: Wer ist für dieses Paket zuständig (und wer vertritt ihn)?
Aufgabenbeschreibung: Was genau soll gemacht werden? Was ist das Ergebnis?
Abnahmebedingungen: Wann gilt das Paket als fertig? (Kriterien)
Aufwandsschätzung: Wie lange dauert das ungefähr?
Ressourcenbedarf: Welche Leute, welches Material, welche Kosten werden gebraucht?
Was sind die 4 Perspektiven Strukturierungsprinzipien des PSP ?
Funktionsorientiert
Gliederung nach Tätigkeiten / Abteilungen
Beispiel: Planung – Einkauf – Marketing – Durchführung
Gut für: Dienstleistungsprojekte (z. B. Firmenfeier organisieren)
Objektorientiert
Gliederung nach Komponenten des Endprodukts
Beispiel: Hardware – Software – Gehäuse – Dokumentation
Gut für: Produktentwicklung (ähnlich wie Stückliste)
Aufgaben-/Ablauforientiert
Gliederung nach zeitlichen Phasen / Prozessen
Beispiel: Analyse – Entwurf – Implementierung – Test
Gut für: Entwicklungsprojekte, Prozessprojekte
Gemischtorientiert
Kombination der Prinzipien
Beispiel: 1. Ebene: Phasen, 2. Ebene: Objekte oder Funktionen
In der Praxis am häufigsten
Welche weiteren Planungsdokumente werden aus dem Projektstrukturplan abgeleitet?
PSP = Basis → daraus entstehen:
Terminplan: Zeitliche Abfolge der Arbeitspakete + Meilensteine
Ressourcen- & Kostenplan: Aufwand schätzen, Budget festlegen
Mitarbeiterbedarf: Welche Rollen & Fachkompetenzen werden gebraucht
Risikoanalyse: Risiken pro Arbeitspaket identifizieren
Wie heißen die zwei Ansätze zur Erstellung des Projektstrukturplans?
Vom Allgemeinen zum Detail
Start: Gesamtprojekt → Teilprojekte → Arbeitspakete
Gut für: überschaubare Projekte mit klarer Struktur
Vom Detail zum Allgemeinen
Start: Einzelaufgaben & Arbeitspakete sammeln → dann zu Teilprojekten/Gesamtprojekt zusammenfassen
Gut für: komplexe, unübersichtliche Projekte
Meist Mischform:
Projektleitung macht grobe Top-down-Struktur
Team ergänzt detaillierte Arbeitspakete Bottom-up
Was sind die bewährten Praktika für den PSP?
Vorlagen nutzen: Bestehende PSPs ähnlicher Projekte prüfen
Team einbeziehen: PSP gemeinsam (z. B. im Workshop) erstellen → fördert Verständnis & Akzeptanz
Visualisieren: PSP für alle sichtbar aufhängen → Gesamtüberblick sichern
Projektabschluss nicht vergessen: Übergabe & Dokumentation als Arbeitspaket einplanen
Regelmäßig aktualisieren: PSP ist „lebendes Dokument“
Fortschritt messen: Fertigstellungsgrad der Arbeitspakete dokumentieren
Wie läuft die Entwicklunng eines Terminplans ab?
Reihenfolge festlegen
Arbeitspakete logisch ordnen → Abhängigkeiten beachten
Zeitliche Anordnung
Start- & Endtermine festlegen
Dauer, Pufferzeiten & Ressourcenverfügbarkeit berücksichtigen
Meilensteine definieren
Wichtige Zwischenziele markieren
Arbeitspakete mit Meilensteinen verknüpfen
Plan optimieren
Abhängigkeiten & Ressourcen prüfen
Zeitplan überarbeiten, bis er realistisch ist
Was ist ein Meilenstein?
Meilenstein:
Ereignis von besonderer Bedeutung
Kontrollpunkt / Quality Gate → Entscheidung „Stop or Go“
Definiert durch:
🗓 Festen Termin
✅ Klar überprüfbares Ergebnis
Welche Regel gilt zwischen den Meilenstein bei der rollendierende Planung?
Nächster Meilenstein: sehr detailliert planen (Inhalt + Termine).
Übernächster: nur grob planen, Termin festlegen.
Gesamtplan: nach jeder Detaillierung anpassen/aktualisieren.
Welche Techniken kommen zum Einsatz um den Terminplan darzustellen und zu Verwalten?
Balkendiagramm (Gantt-Diagramm):
• Zeigt Arbeitspakete als Balken auf einer Zeitachse
• Sehr gebräuchlich, leicht verständlich
Netzplantechnik:
• Stellt logische Abhängigkeiten zwischen Vorgängen dar
• Nutzt man, um den kritischen Pfad zu berechnen
Meilensteinplanung:
• Sehr komprimiert
• Zeigt nur die wichtigsten Kontrollpunkte
Welche 3 Hauptkategorien der Ressourcen gibt es?
Sachmittel
• Räume, Maschinen, Werkzeuge
• IT-Infrastruktur, Software-Tools
Personalmittel
• Projektleitung + Mitarbeitende
• Qualifikationen, interne/externe Stundensätze
• Engpässe, zeitliche & räumliche Verfügbarkeit
Sonstige Kosten
• Reisekosten
• Projektmarketing oder ähnliche Ausgaben
Welche Verfahren zur Aufwandsschätzung gibt es?
Einfache Schätzung: Verantwortliche schätzen selbst (Erfahrung).
Expertenschätzung: Mehrere Experten → Konsens (z. B. Delphi-Methode).
Vergleichsschätzung: Ableitung aus ähnlichen Projekten (Analogieverfahren).
Algorithmische Modelle: Mathematische Formeln (z. B. COCOMO in IT).
Wie geht man vor, um aus der geschätzten Arbeitsmenge eines Arbeitspakets die tatsächliche Projektdauer zu berechnen?
Arbeitsmenge schätzen
• z. B. 10 Personentage (bei 100 % Fokus)
Reale Verfügbarkeit bestimmen
• z. B. nur 25 % Zeit verfügbar
Gesamtdauer berechnen
• Formel: Gesamtdauer = Arbeitsmenge ÷ Verfügbarkeit
• Beispiel: 10 PT ÷ 0,25 = 40 Kalendertage
Parallelisierung prüfen
• Mehr Mitarbeiter → Dauer kürzer
• Aber: Einarbeitung & Kommunikation erhöhen den Aufwand
Last changed13 days ago