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Utilitarismus

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by Sewar A.

Was heißt Utilitarismus?*

Jeden Tag werden wir vor moralische Entscheidungen gestellt. Manche davon treffen wir fast automatisch, andere fallen uns weniger leicht, vor allem die, deren Folgen für uns, aber auch für andere Menschen schwer wiegen, etwa wenn sie die berufliche oder private Zukunft betreffen oder wenn eine Situation es ertordert, zwischen unseren Interessen und denen anderer abzuwägen. Besonders gewichtig sind Ents scheidungen, die das Leben vieler Menschen oder die Entwicklung einer ganzen Ge sellschaft beeinflussen. Soll z. B. eine Staatsregierung den Abschuss eines in der Gewalt von Terroristen befindlichen Passagierflugzeugs anordnen, um die mögliche Zerstörung eines Wohngebietes oder eines Kernkraftwerkes zu verhindern?

dungsproblemen gerecht zu werden versucht.. Die Väter des Utilitarismus stellten sich den Utilitarismus im Prinzip als ein System der sozialen und politischen Entscheidung dar. Sie dachten, dass er daher für den Gesetzgeber und die Verwaltung Maßstäbe für die Entscheidungsfindung liefern könne. So betrachtet, ist der Utilita- s rismus etwas anderes als ein System persönlicher Moral." (Bernard Williams)

Das entscheidende Merkmal einer jeden Handlung ist für den Utilitarismus, dass sie Folgen für alle von ihr Betroffenen hat. Ein ethisches Urteil basiert demnach auf der Kenntnis dieser Folgen und gibt an, ob sie den von der Handlung Betroffenen nutzen oder schaden. Das Motiv oder die Gesinnung spielen für den Utilitarismus a nur eine untergeordnete Rolle.

So besteht die utilitaristische „Grundformel" aus vier Teilkriterien: Diejenige Hand lung bzw. Handlungsregel ist moralisch richtig, deren Folgen (Konsequenzprinzip) für das Wohlergehen (hedonistisches Prinzip) aller Betroffenen (universalistisches Prinzip) optimal sind (Utilitätsprinzip).

Ein konsequenter Handlungsutilitarismus fordert, dass man für jede einzelne Entscheidung die Folgen bedenken muss, um der Einzigartigkeit der Situation gerecht zu werden. Demgegenüber stützt sich der Regelutilitarismus auf bewährte Regeln, deren Folgen uns aus der Erfahrung bekannt sind. Statt also immer wieder neu die Folgen zu bedenken, wendet der Regelutilitarist in einer Entscheidungssituation all so gemeine moralische Regeln an, die sich in ähnlichen Situationen bewährt haben.

Diese Regeln müssen mit dem Prinzip der Nützlichkeit übereinstimmen.

Der klassische Utilitarismus bestimmt Nutzen als Maximierung von Lust oder Glück. Da diese Begriffe sehr vage und daher schwer zu bestimmen sind, sind für viele Utilitaristen heute die Präferenzen bzw. Interessen der von einer Handlung Betroffenen die Grundlage für die moralische Beurteilung.

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Sewar A.

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