Funktionalität von Angst
Alarmsignal -> aktiviert Vorbereitung schneller Abwehr- oder Fluchtreaktionen -> erhöhen Überlebenswahrscheinlichkeit
Angstsystem reagiert schnell, aber ungenau 8Better safe than sorry) -> Fehleralarme treten auf
Zwei Arten von Panikattacken
unerwartete Panikattacken (kennzeichnen die Panikstörung)
Situationsgebundene -> erwartete -> oftmals im Rahmen anderer Störungen wie soziale Angststörung
Organische Differentialdiagnostik
Sorgfältige organische Differentialdiagnostik nötig -> Konsiliarbericht vor Therapiebeginn einfodern
viele körperliche Symptome einer Panikstörung können durch organische Erkrankungen (mit)verursacht werden wie Asthma, Hyper- und Hypothyreose, Herz-Kreislauf-Erkrankung etc
Welche Befürchtungen treten bei den Krankheitsbildern jeweils auf
Soziale Angststörung: soziale Abwertung
Spezifische Phobie: Bedrohung durch das phobische Objekt
Panikstörung: gesundheitliche Folgen der Symptome
Agoraphobie vs Spezifische Phoeb vom situativen Typ
- Agoraphobie betrifft mindestens 2 Situationen
- Befürchtung:
• Agoraphobie: kein Fluchtmöglichkeit oder Hilfe im Rahmen einer Angstattacke
• Spezifische Phobie: Bedrohung durch die Situation (z.B. Flugzeugabsturz)
Risikofaktoren der spezifischen Phobie/Panikstörung(Agoraphobie
Epidemiologie spezifische Phobie
Kinder häufiger betroffen als Erwachsene
Behandlungsprävalenz sehr gering (max 10 Prozent)
Häufigste Formen: Tier-, Höhen-, Flug- und Blutphobien
oft Kindheit oder frühe Jugend Beginn
Epidemiologie Panikstörung und Agoraphobie
Panikstörung:
Lebenszeitprävalenz: 2-5 Prozent
12 Monats Prävalenz: 2 Prozent
Agoraphobie
Lebenszeitprävalenz: 4 Prozent
Welches Geschlecht ist häufiger betroffen
Frauen 3:1
Komorbidität ist mit anderen Störungen hoch
JA
Wie Differentialdiagnostik
Strukturierte Klinische Interviews, Dimensionale Selbstbeurteilungsfragebögen
Ist Agoraphobie unspezifisch oder spezifsich
UNSPEZIFISCH
Wie nennen sich die Ängste, die sich auf evolutionär überlebensrelevante Situationen bestehen
Preparedness
Three-Pathway-Modell
Drei Wege des Angsterwerbs
Klassische und operane Konditionierung
Modellernen/Imitationslernen
Instruktionslernen (z.B. Warnungen der Eltern)
-> in Studien belegt (retrospektiv “Wie war das damals”)
Instruktionslernen für Verlernen von Ängsten relevant
Studie von S.Mineka zu Preparedness und Modellernen
Rhesusaffen zeigen keine Angst vor Schlangen (sind im Labor aufgewachsen)
-> Affen wurden Videos gezeigt wie andere Affen vor Schlangen haben und aber auch vor neutralen Objekten
—> hatten letztendlich aber nur Angst auf Schlangen jetzt, nicht vor den Objekten
Weder preparedness noch Modelllernen erklären für sich allein die Entstehung von Schlangenangst; nur Interaktion beider Faktoren führt zu Aktivierung bleibender Lernprozesse!
Erweiterung des Three-Pathway Modells durch Poulton und Menzies
Fehlen der Erinnerung an traumatische oder andere Lernsituation bedeutet, dass Lernen zum Angsterwerb nicht immer nötig ist
Es gibt Gelernte (z.B. Zahnarztphobie) vs. evolutionär erworbene, nicht-assoziative Ängste (z.B. Höhe, Wasser)
Angeborene Ängste werden normalerweise im Entwicklungsverlauf verlernt (durch Erfahrung und Habituation)
Nicht-assoziative Phobien etablieren sich, wenn zu wenig Erfahrung mit Auslösern bestand = 4. Weg der Angstentstehung
Was für Ebenen der Angst gibt es
Körper (Herzrasen, Schwitzen etc)
Denken/Fühlen
Verhalten (Vermeidung/Flucht)
Subtypen der spezifischen Phobie
Tier- Typ
Umwelt-Typ (Sturm, Wasser, Höhe)
Blut-Spritzen-Verletzungstyp
Situativer Typ (Tunnel, Fliegen, Fahrstuhl, geschlossene Räume…)
Sonstige (ersticken, Erbrechen, Verschlucken…)
Was für Lerntheoretische Erklärungsmodelle für Panikstörungen gibt es
2-Faktoren-Theorie
Es gibt 2 Phasen
Entstehung von Ängsten:
Klassische Konditionierung
Unkonditionierter Reiz: Hund
Unkonditionierte Reaktion: Schmerz
Konditionierter Reiz: Hund
Konditionierte Reaktion: Angst
Aufrechterhaltung der Angst:
Operante Konditionierung
Lernen durch Verhaltenskonsequenz -> Vermeidungsverhalten = Ausbleiben der Angst (negative Verstärkung-> keine Angst aber auch positive Verstärkung -> Erleichterung)
Erkläre Preparedness
Es gibt Evolutionäre vorbereitete Reize ->werdem leichter zu Angstauslöser —-> ist evolutionär sinnvoll (es ist sinnvoller Angst vor Schlange zu haben als vor Blume)
Empirie:
Konditionierte Furchtreaktion bei phobierelevanten Objekten wie Schlangen löschungsresistenter (nicht so leicht zu überwinden) als reale moderne Gefahrenreize wie Schusswaffen
Was für Neurobiologische faktoren gibt es
Hyperaktivierung der Amygdala auf phobierelevante Reize
Amygdalareaktion schneller als bei Gesunden
Rückgang dieser Hypersensitivität nach erfolgreicher Expositionstherapie ——> Expositionstherapie wirkt sich also auch auf neurobiologischer Ebene aus
Was sind die DSM 5 Kriterien einer spezifischen Phobie
Ausgeprägte Angst oder Furcht vor einem spezifischen Objekt oder einer spezifischen Situation
ruft fast immer eine unmittelbare Furcht oder Angstreaktion aus
aktiv vermieden bzw nur unter starker Furcht oder Angst ertragbar
Angst/Furcht geht über das Ausmaß der tatsächlichen Gefahr hinaus + im soziokulturellen Kontext unverhältnismäßig
übr 6 Monate oder länger
verursacht in klinisch relevanter Weise Leiden oder Beeinträchtigung
Störungsbild kann durch Symptome einer anderen Störung nicht besser erklärt werden
Panikattacken =Panikstörung
NEIN Panikattacken sind ein psychopathologisches Syndrom, keine Störung!
Erkläre Panikattacken
klar abgrenzbare Episode intensiver Angst
Symptome: plötzlich, unvorhersehbar auftretend, schnell auf Maximum ansteigend (innerhalb von Minuten), zeitlich begrenzt (Symptome lassen i.d.R. nach ca. 20 - 30 Min. nach), von intensiven physiologischen und kognitiven Symptomen begleitet
können im Rahmen von Angststörungen und anderen psychischen Störungen auftreten
eta 13 Prozent der Menschen schonmal erlebt -> selten vor Pubertät
häufig während kritischer Lebensphase -> erhöhtes Stresslevel
Kriterien der Panikströung nach DSM 5
1.) Wiederholte unerwartete innerhalb von Minuten ihren Höhepunkt erreichenden Panikattacken mind MINDESTENS 4 Symptome:
Palpitation (Herzstolpern)
Herzklopfen
Schwitzen
Zittern
Kurzatmigkeit
MAgen Darm
Schwindel
Paräesthetsien (extreme Wahrnehmung von Gefühlen)
Angst zu sterben
Bei mind einer der Attacken folgte ein Monat oder länger mind einer der symptome:
Anhaltende Besorgnis /Sorge über Auftreten einer weiteren Panikattake und ihren Konsequenzen (Angst Kontrolle zu verlieren, verrückt zu werden)
Deutlich fehlangepasste Verhaltensänderung infolge der Attacken (Verhaltensweise um Panikattacke zu vermeiden etc)
3.Störungsbild ist nicht Folge der physiologischen Wirkung einer Substanz oder eines medizinischen Krankheitsfaktors
4.Störungsbild kann nicht besser durch eine andere psychische Störung erklärt werden(z. B. Panikattacken treten nicht nur in Reaktion auf gefürchtete soziale Situationen auf)
Sicherheits-/Ablenkungs-/ Vermeidungsverhalten bei Panikstörung und Agoraphobie
Sicherheitssignale: Objekte/ Situationen, denen die Personen hilfreiche Eigenschaften zuschreiben, wodurch sie sich besser fühlen - z.B. Medikamente mitnehmen oder einnehmen
Ablenkung: Versuch, angstauslösende Situationen besser durchzustehen durch Ablenkung - z.B. laute Musik hören
Vermeidung:Weigerung oder Zögern gegenüber bestimmten Situationen/ Tätigkeiten, fluchtartiges Verlassen - z.B. Kaffee o. Alkohol trinken
Sicherheitssignale und Ablenkungen bekommen den Charakter von „Krücken“, von denen die Betroffenen sich abhängig fühlen, alle drei Verhaltensweisen langfristig ungünstig, verhindern Erfahrungen von Ungefährlichkeit
Wie äußert sich spezifische Phobie
starke Angstreaktion
Vermeidungsverhalten und Beeinträchtigung
Welche Kritik besteht am lerntheoretischen Modell
Bei Menschen mit spezifischer Phobie ist das traumatische Ereignis häufig nicht nachweisbar (zumindest niht im direktem Kontakt zum Angstauslöser)
-> Klassische Konditionierung von Angst gelang experimentell nur selten (führt eher zur Habituation der UR)
Äquipotentialsprinzip verletzt: nicht alle Reize werdenmit gleicher Wahrscheinlichkeit zu Angstauslösern -> trotz Trauma häufig keine Konditionierung (z.B. Schlange was anderes als Blume)
Diathese-Stress bei Panik
•Jeder hat eine individuelle Schwelle mit Körpersymptomen auf Stress zu reagieren
•Phasische Stressoren addieren sich über die Zeit auf
•Tritt jetzt ein Alltags-Stressor auf: wird die Schwelle überschritten (für Betroffene:n „ohne Grund“, verstärkt somit Annahmen, dass körperlich etwas nicht stimmt)
•Panikattacken fungieren zusätzlich als Stressor und halten somit das Anspannungsniveau hoch -> erneute Attacken wahrscheinlich
Teufelkreismodell der Panikstörung
WICHTIG FÜR KLAUSUR
Psychophysiologisch-kognitive Aufschaukelung
1) Variation normaler körperlicher Vorgänge (z.B. Herzklopfen) als Ausgangspunkt
2) werden wahrgenommen und als gefährlich interpretiert
3) Es folgt eine emotionale Reaktion (Angst)
4) rückwirkende Verstärkung der körperlichen Vorgänge à Positive Rückkopplung = Teufelskreis
Kriterien der Agoraphobie nach DSM 5
Ausgeprägte Angst vor zwei oder mehr Situationen:
-> Benutzn von Öffis
-> auf offenen Plätzen sein
-> in geschlossenen offenen Räumen sein
-> Schlange stehen oder in Menschenmenge zu sein
-> Allein außer Haus sein
Situationen werden gefürchtet oder vermieden da Flucht schwierig sein könnte oder Vermeidung von Symptomen
Furcht-oder Angstreaktion
Situationen werden aktic vermieden, können nur in Begleitung aufgesucht werden oder werden unter intensiver Angst durchgestanden
unverhältnismäßig
6 Monate oder länger
klinisch bedeutsames Leiden oder Beeinträchtigung
Falls ein anderer medizinischer Krankheitsfaktor vorliegt (z.B. Colitis Ulcerosa, Morbus Crohn, Morbus Parkinson), ist die Furcht, Angst oder Vermeidung deutlich ausgeprägter, als dies normalerweise bei diesem medizinischen Krankheitsfaktor zu erwarten wäre.
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