Definition Behinderung durch WHO
„Alle Menschen, die von den Auswirkungen einer nicht nur vorübergehenden Funktionsbeeinträchtigung betroffen sind und deren Zustand von vergleichbaren Menschen des jeweiligen Lebensalters in körperlicher, geistiger oder seelischer Hinsicht abweichen“
Statistik Schwerbehinderung nach Alter
Mehr Männer als Frauen betroffen, außer im hohem Alter (Frauen leben länger)
Ursachen Schwerbehinderung
80% Krankheit
12% sonstige Gründe (Unfall, etc)
Soziale Probleme mit Schwerbehinderung
Eingeschränkte Erwerbsfähigkeit -> erschwerte Einbindung in den Arbeitsmarkt
-> überdurchschnittlich oft arbeitslos
Beschäftigungspflicht
Unternehmen ab 20 Mitarbeitern sind verpflichtet, Schwerbehinderte einzustellen
Neue hohe Beträge für Unternehmen, die gar keine Menschen mit Behinderung beschäftigen
Nur knapp 70% erfüllt Beschäftigungspflicht komplett
Geldnachtteil mit Schwerbehinderung
Pflege Problematik
Demographischer Wandel: mehr Ältere in der Bevölkerung
Anstieg der Pflegebedürftigen
-steiler Anstieg nach Pflegereform 2017
Geringe Anzahl an Jüngeren (potentiellen Pfleger)
Pflege unterliegt:…
Sozialem Wandel
Individualisierung, Bedeutungsverlust der Familie
Anstieg der Frauenerwerbstätigkeit (derzeit Hauptgruppe privat Pflegender)
Zunahme räumliche Mobilität
Pflegeberuf als unattraktiv
körperliche & psychische Belastung, ungünstige Arbeistzeiten, geringe Entlohnung
Pflege verursacht immense Kosten
Gesetzliche Pflegeversicherung (SGB XI)
Generell
(Erst) Seit 1995
,Fünf Säule’ neben
Kranken-,
Renten-,
Unfall- und
Arbeitslosenversicherung
Sie ist grundsätzluch an die gesetzliche Krankenkasse geknüpft
Leistungsgrundsätze
Einkommens- Und vermögensunabhängigkeit von anderen Sozialleistungen
Pflege soll möglichst selbstbestimmtes Leben ermöglichen und Betroffene aktivieren
Ambulant vor stationär
Teilstatonär vor vollstationär
Deckt sich mit Wünschen der bedürftigen
Leistungen
Verantwortung der Pflegebedürftigen und Angehörigen
Hauptberufliche und ehrenamtliche Pflegekräfte & Angehörige, Nachbarn und Selbsthilfegruppen
Nur Grundsicherung (deckt nicht den ganzen Versorgungsbedarf ab)
Wenn mittel nicht ausreichen: ,,Hilfe zur Pflege”
Orientierung an Subsidiarität und liberalen Wohlfahrtsstaaten
Leistungen Betrachtung
Positiv betrachtet: Neue Balance zwischen Staat, Markt, Familie und Nachbarschaft
Negativ betrachtet: „Abkehr vom Grundsatz einer solidarischen Absicherung von Lebensrisiken“: Schließlich werden die anderen Risiken auch abgesichert
Pflegebedürftigkeit und Pflegestufen
1995: Funktionales Verständnis
Pflegebedürftige = Personen, „die wegen einer körperlichen, geistigen oder seelischen Krankheit oder Behinderung (…) Hilfe bedürfen“ (§ 14, Abs. 1 SGB XI)
Jedoch Schwerpunkt auf körperlichen Einschränkungen
5 Pflegegrade und Beeinträchtigungen der Selbständigkeit
: Gering (12,5 bis unter 27 Punkte)
: Erheblich (27 bis unter 47,5 Punkte)
: Schwer (47,5 bis unter 70 Punkte)
: Schwerste (70 bis unter 90 Punkte)
: Schwerste Beeinträchtigung der Selbstständigkeit + besondere Anforderungen an pflegerische Versorgung (90 bis 100 Punkte).
5 Pflegegrade
Durch Pflegestärkungsgesetz II
Verbesserung v.a. für Personen mit Demenz, die zwar körperlich nicht stark eingeschränkt sind, aber viel Unterstützung benötigen
Entsprechend des Gutachtens entscheidet die zuständige Pflegekasse
4 Formen der Pflege
Ambulant (häuslich)
Teilstationär (Tagespflege oder Nachtpflege)
Stationäre Kurzzeitpflege (z.B. wenn Angehörige im Urlaub sind)
Vollstationär (dauerhafter Heimaufenthalt)
Organisation der Pflegeversicherung
Privat und gesetzlich
Private Anbieter gibt es, eben weil der Staat nicht alle Kosten deckt bzw. um eine kostenaufwändigere Pflege zu ermöglichen
Private Pflegeversicherung für diejenigen, die in der privaten Krankenversicherung sind (meist bei der gleichen Versicherung wie PKV)
Finanzierung
Umlageverfahren, Ausgaben durch einkommensabhängige Beiträge gedeckt
Je zur Hälfte von Arbeitgebern und Arbeitnehmern
Jedoch wurde dafür ein Feiertag gestrichen (Buß- und Bettag, Mittwoch vor dem 23. November)
Entscheidung für Sozialversicherungslösung (Beiträge aus Einkommen statt Steuern)
Einerseits Pfadabhängigkeit, da ähnlich wie in anderen Systemen
Andererseits Abkehr von Bedarfsprinzip der vollen Kostendeckung
Liberaler Wohlfahrtsstaat: Eigenverantwortung
Konservativer Wohlfahrtsstaat: Betonung der Familie
Staat legt Beitragshöhe fest
Wirkungen der Pflegeversicherung
Finanzielle Entlastung Betroffene/ Angehörige
Finanzielle Entlastung der Kommunen als Sozialhilfeträger; sie waren vorher stärker an der Pflegefinanzierung beteiligt (da viele Pflegebedürftige finanziell nicht in der Lage waren, nun noch ‚Hilfe zur Pflege‘)
Ausbau der Pflegeinfrastruktur durch erhöhte Nachfrage nach prof. Hilfe
Allerdings…..
Keine Konkurrenz zwischen Pflegekassen
Konkurrenz nur zwischen Anbietern um Kunden/Patienten
Medizinscher Dienst der Krankenkassen (MDK) stellt Pflegestufe fest: Interessenaffinität zu Pflegekassen.
Noch immer Mängel in der Pflege
Dennoch Finanzielle Belastung für Betroffene bzw. Angehörige (Abweichung von der Krankenversicherung)
Trägt auch zu hohen Sozialabgaben bei
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