Definieren Sie den Begriff „Controlling“. Was sind die zwei Hauptaufgaben laut Definition?
Controlling ist die Gesamtheit der Aufgaben zur:
1. Sicherstellung der Informationsversorgung und
2. Koordination der Unternehmensführung. Ziel ist die optimale Erreichung aller Unternehmensziele.
Nennen Sie die drei wesentlichen Theoriekonzeptionen des Controllings.
1. Informationsorientierte Konzeption (Beschaffung/Aufbereitung von Infos).
2. Koordinationsorientierte Konzeption (Abstimmung der Teilsysteme).
3. Rationalitätssichernde Konzeption (Sicherung von Effizienz/Effektivität).
Was ist die Kernaufgabe des Controllers in der „Rationalitätssichernden Konzeption“?
Der Controller fungiert als „Lotse“: Er entlastet das Management und ergänzt es durch Fach- und Methodenwissen, um Effizienz und Effektivität der Führung sicherzustellen.
An welchen drei formalen Unternehmenszielen orientiert sich das Controlling?
1. Liquidität (permanente Zahlungsfähigkeit).
2. Gewinn (Rentabilität und Wirtschaftlichkeit).
3. Erfolgspotenziale (zukünftige Gewinnchancen).
Wie hat sich die Zielsetzung des Controllings von „Früher“ zu „Heute“ gewandelt?
• Früher: Betonung passiver Kontrollziele (Wirtschaftlichkeitskontrolle).
• Heute: Aktive Unterstützung der Planung und Koordination der Teilbereiche.
Nennen Sie die vier Zwecke des Berichtswesens.
1. Dokumentation (für externes Rechnungswesen/Planungsinput).
2. Planung (Entscheidungsvorbereitung).
3. Kontrolle (Soll-Ist-Vergleich).
4. Steuerung (Einleitung von Gegenmaßnahmen).
Welche vier Kriterien müssen erfüllt sein, damit ein Bericht effektiv ist?
Er muss den richtigen Inhalt, zur richtigen Zeit, in der richtigen Form, an den richtigen Empfänger übermitteln.
Wie wird „Planung“ definiert?
Ein systematisches, zukunftsbezogenes Durchdenken und Festlegen von Zielen, Maßnahmen, Mitteln und Wegen zur künftigen Zielerreichung.
Der Controller plant nicht selbst, sondern leistet „Planungsunterstützung“. Welche Rolle nimmt er dabei gegenüber dem Management ein?
Er agiert als „Advocatus Diaboli“ (kritischer Gegenpart), der Entscheidungsalternativen und Annahmen hinterfragt.
Die Kostenrechnung erfasst Kosten nach drei Kategorien. Nennen Sie die dazugehörigen W-Fragen.
1. Kostenarten: Wofür sind Kosten entstanden? (z. B. Miete).
2. Kostenstellen: Wo sind sie entstanden? (z. B. Verwaltung).
3. Kostenträger: Wofür (Objekt) sind sie entstanden? (z. B. Produkt A).
Unterscheiden Sie „Starre Budgets“ und „Flexible Budgets“.
• Starre Budgets: Müssen unbedingt eingehalten werden (fixe Vorgaben).
• Flexible Budgets: Passen sich an veränderte Rahmenbedingungen (z. B. Beschäftigungsschwankungen) an.
Grenzen Sie das Controlling vom „Treasurer“ ab.
• Controlling: Lotse, interner Berater, Koordinator.
• Treasurer: „Schatzmeister“, verantwortlich für Finanzdisposition (Liquidität sichern) und Träger der Realisierungsverantwortung.
Was unterscheidet das Controlling von der Buchhaltung?
• Controlling: Zukunftsorientiert, steuert zielorientiert.
• Buchhaltung: Vergangenheitsorientiert, liefert Daten (Informationserarbeitung), bildet Vorgänge rechentechnisch ab
Wie verhält sich die „Interne Revision“ zum Controlling?
Die Interne Revision ist neutral und vom Controlling unabhängig. Sie prüft Daten auf Richtigkeit (überwacht also auch das Controlling) und ist vergangenheitsorientiert.
Welche zwei Aufgabengebiete dominieren die Tätigkeit von Controllern in der Praxis (nach Häufigkeit)?
1. Berichtswesen (ca. 44 %).
2. Planung (ca. 40 %). Erst danach folgen Kostenrechnung und Abweichungsanalysen.
Wie werden „Kosten“ im Rahmen der Kostenrechnung exakt definiert?
Als bewerteter, betrieblich bedingter Werteverzehr.
Warum ist es notwendig, dass der Controller in der Planung als kritischer Hinterfrager („Advocatus Diaboli“) auftritt? Nennen Sie zwei Gründe.
1. Potenzieller Opportunismus der Entscheidungsträger (Eigeninteressen).
2. Begrenzung der kognitiven Fähigkeiten (Betriebsblindheit, Fehleranfälligkeit).
Neben der inhaltlichen Unterstützung übernimmt der Controller das „Planungsmanagement“. Was gehört dazu?
Die methodische Unterstützung:
• Gestaltung des Planungssystems.
• Erstellung von Planungshandbüchern.
• Unterstützung des Ablaufs.
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