Grenzen Sie FuE-Management, Innovationsmanagement i.e.S. und Innovationsmanagement i.w.S. voneinander ab.
1. FuE-Management: Fokus auf Speicherung und internen Erwerb von Wissen (Forschung & Entwicklung).
2. Innovationsmanagement i.e.S. (im engeren Sinne): Fokus auf die Markt- und Produktionseinführung der Neuerung.
3. Innovationsmanagement i.w.S. (im weiteren Sinne): Umfasst beides (FuE + Einführung) sowie die externe Verwertung.
Nennen Sie vier zentrale strategische Fragen/Aufgaben, die das Technologiemanagement beantworten muss.
1. Welche neuen Technologien zeichnen sich ab (Frühaufklärung)?
2. Auf welche Kernkompetenzen soll sich das Unternehmen konzentrieren?
3. Wann und wie ist der Wechsel zu neuen Technologien durchzuführen?
4. Wie hoch ist das Technologiebudget und wie wird es verteilt?
Nennen Sie die Hauptform der internen Beschaffung sowie vier Formen der externen Technologiebeschaffung.
• Intern: Eigene Forschung & Entwicklung (FuE).
• Extern:
1. Vergabe von Forschungsaufträgen.
2. Kooperationen.
3. Technologiekauf.
4. Lizenznahme.
5. Unternehmensakquisition (Kauf einer Firma).
Nennen Sie je zwei Vor- und Nachteile der „Eigenen FuE“ (Interne Beschaffung).
• Vorteile:
1. Hohe Unabhängigkeit.
2. Exklusivität des Know-hows (Wettbewerbsvorteil).
• Nachteile:
1. Hohe Risiken (Scheitern möglich).
2. Hoher Zeit- und Kostenbedarf.
Unterscheiden Sie „Technologiekauf“ und „Lizenznahme“ hinsichtlich der Rechte und Risiken.
• Technologiekauf: Erwerb des Eigentums und alleinigen Nutzungsrechts.
◦ Vorteil: Rasche Verfügbarkeit.
◦ Nachteil: Implementierungsprobleme („Not-invented-here“).
• Lizenznahme: Zeitlich befristetes Nutzungsrecht gegen Gebühr.
◦ Einsatz: Bei Zwang zu schnellem Markteintritt oder Engpässen.
Das Lebenszykluskonzept nach Arthur D. Little (ADL) unterteilt Technologien in 4 Phasen. Benennen Sie diese Phasen und den zugehörigen Technologie-Typ.
1. Entstehung → Schrittmachertechnologie.
2. Wachstum → Schlüsseltechnologie.
3. Reife → Basistechnologie.
4. Alter/Verfall → Verdrängte Technologie.
Wie verhalten sich „Unsicherheit“ und „Investitionshöhe“ in der Wachstumsphase (Schlüsseltechnologie) im Vergleich zur Entstehungsphase?
• Unsicherheit: Sinkt von „Hoch“ (Entstehung) auf „Mittel“ (Wachstum).
• Investition: Steigt von „Niedrig“ (Entstehung) auf „Maximal“ (Wachstum). Merke: In der Wachstumsphase wird das meiste Geld ausgegeben, um die Marktposition zu sichern!
Welcher Patent-Typ dominiert in der Entstehungsphase und welcher in der Wachstums-/Reifephase?
• Entstehung: Konzeptpatente (Grundlegende Idee).
• Wachstum/Reife: Verfahrensbezogene Patente (Optimierung, Herstellungsprozesse).
Was wird beim S-Kurven-Konzept (McKinsey) auf den Achsen gegenübergestellt?
X-Achse: Kumulierter FuE-Aufwand (Input).
• Y-Achse: Leistungsfähigkeit der Technologie (Output/Nutzen). Aussage: Zeigt das Verhältnis von Aufwand zu Ertrag und wann eine Technologie an ihre physikalische Sättigungsgrenze stößt.
Nennen Sie drei Warnsignale („Indizien“), dass sich eine Technologie dem Ende ihrer S-Kurve (Sättigung) nähert.
1. Zu hoher Anteil von FuE für reine Produktpflege (statt echter Innovation).
2. Zu geringe Investitionen in Fertigungstechnik relativ zum FuE-Aufwand.
3. Unterschätzung neuer, aufkommender Technologien.
Nennen Sie einen Vorteil und zwei Nachteile des S-Kurven-Konzepts.
• Vorteil: Hilft bei der Ressourcenallokation (Wann in neue Technologie investieren?).
1. Unsicherheit beim Lokalisieren des genauen Kurvenverlaufs (Wo stehen wir gerade?).
2. Nicht alle Technologien folgen zwingend einem S-Verlauf („Kein Naturgesetz“).
Nennen Sie drei Möglichkeiten, wie ein Unternehmen Technologie extern verwerten kann.
1. Gemeinschaftliche Nutzung (Joint Venture).
2. Lizenzvergabe (Verkauf von Nutzungsrechten).
3. Technologieverkauf (Verkauf des Eigentums/Spin-off).
Ergänzen Sie die fehlenden Erfolgsfaktoren der FuE: Individuen, Methoden, Organisation, Umfelder, ... (nennen Sie die fehlenden 2).
1. Interaktion (Kommunikation, „Wir-Gefühl“).
2. FuE-Objekt (Technologieniveau, Neuigkeitsgrad).
Definieren Sie kurz „Total Quality Management“ (TQM) im Kontext der FuE.
Eine Führungsmethode, die Qualität in den Mittelpunkt stellt und durch Kundenzufriedenheit langfristigen Erfolg anstrebt.
Sie integriert die gesamte Wertschöpfungskette.
Was ist der Kern des „Kaizen“-Konzepts?
Das Streben nach ständiger, systematischer und schrittweiser Verbesserung. Ziel ist die Identifizierung und Vermeidung von Ineffizienzen.
In welcher spezifischen Situation ist die Vergabe von Forschungsaufträgen (an Institute) sinnvoll?
Wenn sehr spezielle Problemstellungen gelöst werden müssen oder interne Kapazitäts-Engpässe bestehen.
Wann empfiehlt sich die teure Strategie der Unternehmensakquisition (Firmenkauf) zur Technologiebeschaffung?
Wenn:
1. Die eigene Kompetenz in dem Bereich gering ist.
2. Der eigene Aufbau zu langwierig wäre.
3. Die Technologie eine hohe Wettbewerbsrelevanz hat.
4. Eine Lizenznahme nicht möglich ist.
Wie ändern sich die Zugangsbarrieren (Markteintrittsbarrieren) von der Entstehungs- zur Reifephase?
• Entstehung: Barriere sind „Wissenschaftliche Fähigkeiten“.
• Wachstum: Barriere ist „Personal“.
• Reife: Barriere sind „Lizenzen“ und „Know-how“.
Wie viele Jahre dauert laut ADL-Modell typischerweise die Entstehungsphase einer Technologie bis zur Marktreife?
7 bis 15 Jahre. (Wachstum dauert nur 2-7 Jahre).
In welcher Phase ist die Vorhersagbarkeit des Markterfolgs „hoch“?
Erst in der Reifephase. (In der Wachstumsphase ist sie nur „mittel“, in der Entstehung „gering“).
Wann ist ein Technologieverkauf (vollständige Preisgabe) strategisch sinnvoll?
Wenn die Technologie nicht zur strategischen Grundorientierung passt und auch keine branchenweite Verwertung (durch Lizenzen) erwartet wird.
Was ist der strategische Hauptnachteil bei der gemeinschaftlichen Nutzung (Joint Venture)?
Der Verzicht auf einen alleinigen Wettbewerbsvorteil (da der Partner die Technologie auch nutzt).
Warum betreibt man überhaupt eine Technologielebenszyklus-Analyse? Was ist das Ziel?
Um Technologiepotenziale rechtzeitig auf- und abzubauen. Man will nicht in eine Technologie investieren, die bald veraltet ist („totes Pferd reiten“).
Auf welcher Basisannahme beruhen Lebenszyklusmodelle?
Auf der Analogie zur Biologie: Technologien verhalten sich wie Lebewesen (Geburt/Entstehung → Wachstum → Reife/Erwachsen → Alter/Tod).
Was passiert im S-Kurven-Modell, wenn eine Technologie ihre Leistungsgrenze erreicht?
Es muss ein Sprung auf eine neue S-Kurve erfolgen. Dies bedeutet meist den Wechsel zu einem völlig neuen technologischen Wirkprinzip (z. B. von Röhrenmonitor zu Flachbildschirm).
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