Systematisierung der Ansätze zum messen
kundenorientierte Ansätze: Messung aus Sicht des Kunden
Unternehmenorientierte Ansätze: Messung aus Sicht des Unternehmens
-> wachsende Notwendigkeit der Berücksichtigung der Kundenperspektive
Silent Shopper Analyse
Beobachter bzw. Eine Testperson tritt als Dienstleistungskunde auf, gibt durch Erleben der Dienstleistung Hinweise auf Mängel
Pro: detaillierte Prüfung realer kaufinteraktion
Refinanzierung über höhere Beratungsqualität
Contra: Aufwendige Schulung qualitativer Testkäufer
Unschärfe durch zeitlichen GAP zwischen Test und ausfüllen
Großer Spielraum bei Interpretation von Testkaufbewertung
Aufwendige Zusammenfassung qualitativer Aussagen
SERVQUAL-Ansatz
Standardisiertes verfahren zur Messung der Qualität der Dienstleistung, basiert auf 5 Dimensionen:
Zuverlässigkeit, Reaktionsfähigkeit, Leistungskompetenz, Einfühlungsvermögen, Annehmlichkeit des tangiblen Umfeldes
-> Fragebogen mit 22 Fragen zur Erfassung der Wahrnehmungskomponente und 22 zur Erfassung der Erwartungskomponente
Pro: bietet Bewertung über zahlreiche Dienstleistungskategorien hinweg
Contra: allgemein formuliert, Doppelskala
Critical-Incident-Technik
Kundenbefragung -> Critical Incidents= wo sind die Dienstleister besonders zufriedenstellend oder unbefriedigend
Vier Kategorien:
Recovery: Fähigkeit der Mitarbeiter, sich dem Fehler anzunehmen
Adaptability: Einegehen der Mitarbeiter auf Bedürfnisse der Kunden
Spontaneity: Unaufgeforderte Handlungen (kann gut oder schlecht sein)
Coping: Verhalten gegenüber Problemkunden
Pro: Tiefe, die sonst nicht erreicht wird, langfristige Qualitätswahrnehmung und Loyalität der Kunden gut abgebildet
Contra: Fokussierung auf sehr positive oder sehr negative Ereignisse
Blueprinting
Prozess wird detailliert in Einzelteile zerlegt
Kunden werden befragt und Ablauf ihres Dienstleistungserlebnis zu rekonstruieren
Pro: vollständige Erfassung der verschiedenen Kundenkontaktsituationen, Qualitätsprobleme ind den Prozessstufen können identifiziert werden, Identifikation interner Schnittstellen
Contra: Hoher Erhebungs- und Auswertungsaufwand, hohe Kosten
Frequenz-Relevanz-Analyse
Qualitätsprobleme werden anhand der Häufigkeit ihres Auftretens und Bedeutung für den Kunden eingestuft
Unterstützt Priortätensetzung
Pro: Probleme werden nach Dringlichkeit der Problembehebung eingeteilt
Contra: nur bei Dienstleistungen mit hoher Frequenz sinnvoll, nicht wenn ein Angebot meist nur einmal genutzt wird
Fishpond-Analyse
Haupt- und Nebeneinflüsse eines dringlichen Mangels erarbeiten
-> Ereignisse werden in Form einer “fischgrätenartigen” Grafik dargestellt
Pro: Übersichtliche Grundlage für Diskussionen von Qualitätsproblemen, systematische Sammlung aller denkbaren Ursachen
Contra: keine spezifischen Problemlösungen, Ursachen werden nicht empirisch ermittelt
Benchmarking
Systematischer Vergleich mit anderen Unternehmen anhand standardisierter Vergleichsgrößen und Richtwerten
Pro: eigene Stärken und Schwächen identifizieren, bietet kontinuierlichen Verbesserungsprozess, hilft bei Strategieentwicklung
Contra: es werden potenziell sensible Daten zwischen Wettbewerbern ausgetauscht, häufig sind Daten in Datenbank nicht aktuell, man erfährt nicht wie man an das beste Unternehmen rankommt
Mitarbeiterbefragung
Pro: Infos zu Kunde-Mitarbeiter-Interaktion, falsche Vorstellungen des Managements an Kundenerwartung revidieren, Einbezug der Mitarbeiter
Contra: Gefahr der Unvollständigkeit
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