Welche Phasen beinhalten die Beobachtungen von Kübler-Ross?
Nicht wahrhaben wollen: Der (potenziell) Gekündigte denkt an einen Irrtum oder an eine einmalige Ausnahme, deren Konsequenzen keinesfalls so dramatisch sein können, wie sie sich etwa in einem Kündigungsschreiben darstellen.
Zorn und Ärger: Als Folge der Kündigung entstehen Wut gegenüber dem ehemaligen Arbeitgeber und Neid gegenüber jenen, die ihren Job nicht verlieren.
Verhandlung: Sobald die unmittelbare Wut verraucht ist, beginnt eine Phase der Reflexion und Verhandlung, die dazu dienen soll, die eigenen Chancen zu verbessern. Durch Angebote wie Lohnreduktion, Verlängerung von Arbeitszeiten oder die Übernahme weiterer Verpflichtungen sollen die eigenen Chancen verbessert werden.
Depression und Verzweiflung: Da diese Verhandlungen meistens keine positiven Ergebnisse bringen, werden Verluste realisiert – der Arbeitsplatz als „Bestandsgröße“ ist weg, damit aber auch künftige Erträge. Es ist offen, wie in Zukunft eigene Verpflichtungen erfüllt werden sollen.
Akzeptanz: Die neue Situation wird akzeptiert und es wird wieder Energie frei, neue Wege zu beschreiten, eventuell einen neuen Arbeitsplatz zu suchen.
Um was dreht sich das Four-Room-Modell nach Janssen?
In diesem ursprünglich von Janssen in den 1970er Jahren entwickelten Modell geht es um die Frage, was Menschen in Veränderungssituationen selbst tun können, um ihre eigenen Gefühle und Emotionen besser zu steuern.
Er identifizierte vier psychologische Stadien: Contentment, Self-Censorship & Denial, Confusion & Conflict sowie Inspiration & Renewal
Für Janssen (2016) beginnt eine „Reise der Veränderung“ in einer relativ entspannten Ausgangssituation (Contentment), die man gut unter Kontrolle hat (Raum 1).
Dann kommt der extern oder intern begründete Schock der Veränderung, der allerdings nicht wahrgenommen werden will, verdrängt oder ignoriert wird. Es ist verlockend, so zu tun, als wäre alles in Ordnung und immer noch unter Kontrolle (Raum 2).
Dieses Szenario lässt sich allerdings nicht beliebig lange aufrechterhalten, es folgt eine Phase des Konflikts und der Zweifel, vielleicht begleitet von einem Gefühl der Minderwertigkeit (Raum 3). Emotionen der Angst, Wut und Traurigkeit belasten den Betroffenen, bis er neuen Mut fasst und sich diesen Problemen stellen kann.
Erst dann geht die Türe in den vierten Raum auf, in dem die Erneuerung stattfindet. Mit neuen Ideen und neuer Energie geht es wieder zurück in den Ausgangsraum der Ruhe und Entspannung, in dem man die Situation unter Kontrolle hat.
Zuletzt geändertvor 2 Jahren