Modelle zur Raumordnung
von Thünen
Christaller
Lösch
-> gemeinsam ist die zentrale Stadt
Von Thünen Modell Annahmen
Land nur für Landwirtschaft
Transport mit Pferd, Ochsenwagen, zu Fuß
Arbeiter können in der Stadt oder auf dem Land arbeiten
Profit der Landwirtschaft hängt ab von Distanz zur Stadt und Bodennutzung
überall identische Faktoren
Von Thünen
preussischer Landbesitzer
Modell der Wirtschaftsgeografie
Beziehung zwischen Stadt und Hinterland, keine Welt dahinter
Eines der ersten Modelle, das Grenzproduktivitäten mathematisch rigoros anwendet
von Thünen Ergebnisse
In der Nähe der Stadt sind Güter von hohem Wert oder von hohen Transportkosten.
Von Thünen:
Städte umgeben von homogenem Land
Keine Flüsse, Berge, Straßen, andere natürliche Barrieren
Land ist überall gleich produktiv
Arbeit verdient entweder Lohn w in der Stadt oder arbeitet in der Landwirtschaft und verkauft Güter für Preis p
Produktionsfunktion für Land: Arbeitsinput und Land (Leontief Produktionsfunktion)
Transportkosten τ linear in Distanz zu Stadt, x
Mieten des Landes abhängig von Distanz, R(x)
Profit y in Distanz x ist:
y(x) = p - τx - R(x)
Landrenten
Generalisierung
Modell kann generalisiert werden zu vielen Gütern mit unterschiedlichen Preisen p_i und unterschiedlichen Transportkosten τi
-> Radius unterschiedlich für verschiedene Güter
-> Güterhierarchie in Ringen aus der Stadt
Von Thünen - Beispiel
Innerster Ring: “Frei Wirtschaft” Milch (muss schnell zum Markt / hohe Transportkosten), Erdbeeren (verderben schnell), Kartoffeln
Ring: Feuerholz (hohe Transportkosten)
Ring: Getreide (mit sub-Ringen)
Ring: Weideland, auch Tabak und Raps, Schafe und Wollproduktion
Von Thünen Bild
Simulation von Grotewold (1959) für unebene Geografie
Von Thünen zeigt
Transportkosten wichtiger Faktor für Spezialisierung im Raum
Ökonomische Aktivität eng mit Transportkosten verbunden
Transportkosten wichtig für Entwicklung
Modell kann heute breiter als Landwirtschaft angewendet werden (Pendlerzonen, Speckgürtel, Agglomerationsschatten)
“Partielles GGW”, weil Güterpreise als gegeben angenommen werden
Christaller:
“Die zentralen Orte in Süddeutschland” (1933)
“System der zentralen Orte”
Unterschiedliche Annahme zu von Thünen: Konsumenten haben Transportkosten
Zentrum relativ zu Hinterland und vice versa
verschiedene Güter haben verschiedene Maximaldistanzen, die Konsumenten reisen um sie zu kaufen oder konsumieren
Hierarchie von Städten und Gütern
Große und zentrale Städte mit seltenen Gütern haben auch alle Güter der geringeren Städte, aber nicht umgekehrt
Ein Gut das leicht substituiert werden kann hat eine kleine Einflusssphäre; Ein gut das weniger leicht substituiert werden kann hat eine große Einflusssphäre
Wichtig: Knappheit von Gütern, Preiselastizität, Nutzen von Gütern
Optimale Allokation von Städten
Gleichmäßig, damit eine möglichst große Zahl von Menschen mit möglichst wenigen Zentren versorgt werden kann.
Optimale Anordnung zentraler Orte
Komplexere Anordnung mit mehreren Gütern
Also optimal:
Hauptstadt im Zentrum
umgeben von 6 kleineren Zentren
nächstkleinere Städte dazwischen
Anzahl steigt geometrisch:
Anzahl von Städten nach Rang:
1(1), 2(2), 3(6), 4(18), 5(54)
K4 System
K7 System
Kritik Christaller
Annahme gleichverteilter Bevölkerung fragwürdig
Wenn Menschen mobil sind zerfällt die Struktur
Interessant, einflussreich, könnte weiterentwickelt werden
-> Venables & Sturm
Lösch:
“Die räumliche Ordnung der Wirtschaft” (1940)
generelles GGW im Raum
Nutzenmaximierung im Raum
Ressourcen zunächst gleichverteilt im Raum (Landwirtschaft)
5 Prinzipien
Ort jedes Menschen optimal
Raum muss komplett abgedeckt werden
Preis = Kosten im GGW
Märkte lassen keinen Raum für neue Wettbewerber
An den Grenzen herrscht Indifferenz
Problem zu generell um gelöst zu werden (Stolper). Potentielle Unterschiede zwischen optimalem Ort für Produzenten und Konsumenten. Multiple GGWe möglich.
“Bienenwaben”
Ausdifferenzierung
-> Die größeren Städte müssen nicht alles der kleineren anbieten (Unterschied zu Christaller)
Komplexere Lösung
Vergleich Christaller und Lösch
ähnliche Ergebnisse
Eigenschaften von Gütern prägen Landschaft
Unterschiedliche Annahmen:
Größere Stadt kann nur mehr enthalten (Christaller)
alles muss versorgt werden (Christaller)
Christaller als Spezialfall des generellen Modells von Lösch
Alfred Weber:
“Weber Problem” / “Steiner-Weber” Modell
Distanzoptimierungsprobleme
Annahmen:
transportierbare Ressourcen sind verteilt mit exogenen Orten
Produktionsfaktoren sind homogen, Löhne sind gegeben, Angebot ist unbegrenzt, Nachfrage ist unelastisch
Was ist die minimale Transportdistanz?
klassisches Optimierungsproblem, das in vielen Versionen existiert
schwer analytisch zu lösen, große Literatur findet Algorithmen und Approximationen
Zuletzt geändertvor 2 Jahren