Gesetz von Zipf
= stilisierte Verteilung der Größe von Städten (verwandt mit Rang-Größe Regel)
Gesetz von Zipf:
Wenn es zutrifft, dann
Ist die Verteilung von Städten überall ähnlich
verändert sie sich nicht über die Zeit
sollte ein genereller statistischer Prozess dahinterstehen
Mathematik
Ranggrößenregel
= mathematische Formel zur Berechnung der Größenverteilung von Städten innerhalb eines annähernd ausgewogenen Städtesystems.
die n-größte Stadt hat demnach 1/n der Einwohnerzahl der größten Stadt im System
Geschichte
Erste Formulierung durch Felix Auerbach im Jahr 1913
Linguist George Zipf findet die gleiche Verteilung von Worten im Sprachgebrauch.
Die drei häufigsten Worte im Englischen sind „the“, „of“ und „and“, 7, 3.5 und 2.8 Prozent der benutzten Wörter
Im Deutschen „der“, „die“ und „und
Ebenfalls sind so verteilt: Firmengrößen, Einkommen, die Größe von Flüssen, Ländern, Besuche auf Internetseiten, Erdbeben, Familiennamen
Die Vermutung eines einfachen statistischen Gesetzes liegt nahe
Zipf versuchte Effizienzgesetze zu finden
Aktive Diskussion zu zufällig generierten Sprachen
Maße für die Größe von Städten:
MSA (Metropolitan Statistical Area)
Selbst deklarierter Status
Nachtlichter
Administrative Grenzen
Unregelmäßige Flächen (Länder, NUTS)
Regelmäßige Flächen (Schachbrettraster)
Zipf’s Gesetz scheint robust zu verschiedenen Variablen
In der Praxis ist Vergleichbarkeit entscheidend
Evidenz
Eaton und Eckstein (1997): Japan und Frankreich für viele Jahrzehnte
Giesen und Suedekum (2010): Deutschland, Deutsche Regionen.
Gabaix (2002): USA
De Vries (1984): Historisches Europa
Bowman, Wilson (2009): Römisches Reich
Holmes und Lee (2010): 6 x 6 Meilen Raster in den USA
Rauch und Sturm (nie veröffentlicht): Deutsche Teilung
Kritische Evidenz
Pareto nicht die beste Verteilung (Sheppard)
Generell hält es nicht („großes n“, Henderson, Eeckhout)
Soo (2004) testet Zipf für 73 Länder und verwirft 53 mal
Meistens aber knapp
Zufällige Kreise versus Länder?
Nitsch (2005) meta Studie: 515 Schätzungen von 29 Papieren. Bellkurve mit Masse nahe an -1. Aggregierter Koeffizient ist -1.1 statt -1. Statistisch kann die -1 verworfen werden.
Schätzung
OLS (Methode der kleinsten Quadrate) ist wahrscheinlich verzerrt (Ioannides und Gabaix 2003)
Simulation mit 100 Zufallsvariablen ui aus einer Gleichverteilung [0,1], Größen Si = 1 / ui
Schätzer 𝛽 ist zu nahe an Null
Standardfehler zu groß bei Faktor 10
Gründe:
Asymmetrische Ausreißer
Autokorrelierte Standardfehler
Erklärung - Simon (1955)
Stochastisches Modell
Stadtbevölkerung wächst durch diskrete Schritte
Wahrscheinlichkeit zu wachsen ist größer für größere Städte
Es folgt Pareto Verteilung
Wird zu Zipf wenn keine neuen Städte entstehen können
3 Arten von Kritik
Was sind diese diskreten Schritte?
Konvergiert nicht, am Ende sind alle Städte unendlich
Städte haben hier keine Eigenschaften
Duranton (2007)
Verbesserung von Simon mit Ideen ähnlich dem Romer Modell
Stadtbevölkerung ist proportional zu Gütervielfalt
Innovation ist auch proportional zu Bevölkerung
Diskrete Innovation ist Innovation proportional zu Bevölkerung
„Superstruktur“ zu Simon
Jan Eeckhout (2004)
Verteilung der ganzen USA unter Verwendung der kleinstmöglichen Zensus Einheiten (mcd)
Verteilung ist log – normal
Konsistent mit Gibrats Gesetz
Log – normal ist generell leicht zu erklären, siehe zentraler Grenzwertsatz
Ist der rechte Teil einer log – normal ähnlich wie eine Pareto?
Gibrats Gesetz hat empirische Evidenz
Gibrats Gesetz
Das relative Wachstum einer Größe (Stadt) ist unabhängig von der Niveaugröße selbst.
Zipf wird oft auf Gibrat zurückgeführt.
Kommentare Zipf
Lösung von Gabaix
Ferdinand Rauch (2013)
Ferdinand Rauch - Gravität
Zuletzt geändertvor 2 Jahren