Was ist Aufmerksamkeit?
= der Filter, der vorsortiert, welche der physikalischen Reize aus der Umwelt relevant und wichtig für uns sind. Sie beeinflusst maßgeblich unsere Wahrnehmung.
Was zeigte das Experiment von Simons und Chabris (1999) in Hinblick auf Wahrnehmung und Aufmerksamkeit?
sollte zeigen, wie sehr die Wahrnehmung durch die Aufmerksamkeit beeinflusst wird:
VPs sollten sich ein Video ansehen
gezeigt wurden 6 Personen, davon drei in weißer Kleidung, drei in schwarzer - sie worfen sich Bälle zu
VPs sollten die Pässe des weißen oder des schwarzen Teams zählen
ca. 5 Sekunden lang huschte ein Gorilla durchs Bild
er wurde eher wahrgenommen, wenn man sich auf das schwarze Team konzentrierte (83%)
nur etwa 43% der VPs, die die Pässe des weißen Teams zählen sollten, nahmen den Gorilla war
=> Unaufmerksamkeitsblindheit - Aufmerksamkeitsprozesse sind maßgeblichan der Wahrnehmung beteiligt
Welche zwei Arten von Aufmerksamkeit kann man unterscheiden?
exogene Aufmerksamkeit
wird von äußeren Reizen in der Umwelt angezogen
endogene Aufmerksamkeit
wird von innen heraus gesteuert
wird beeinflusst von kognitiven Prozessen
wird auch von Erwartungen, Bewertungen, Vorwissen, Vorerfahrung beeinflusst
Was ist das Cueing-Paradigma? Wofür setzte man es ein?
= ein experimenteller Aufbau zu Untersuchung endogener und exogener Aufmerksamkeit
zentrale Frage: Richten Versuchspersonen ihre Aufmerksamkeit schneller auf einen Zielreiz, wenn dessen Position zuvor durch einen Hinweisreiz (Cue) angekündigt wird?
Durchführung: VPs sollten die Mitte des Bildschirms fixieren.
neutrale Bedingung: in der Mitte erscheint ein neutrales Symbol - der Zielreiz erfolgte dann 50% auf der linken und 50% auf der rechten Seite
valide/invalide Bedingung (endogen): in der Mitte erscheint als Hinweisreiz ein Pfeil - in 80% der Durchläufe erfolgte der Zielreiz auf der Seite, auf die der Pfeil deutete (valide) und 20% der Durchgänge erschien der Zielreiz auf der Seite, auf die der Pfeil nicht deutete (invalide)
AV = Reaktionszeiten der VPs auf den Zielreiz in Abhägigkeit auf die Hinweisreiz-Bedingung (durch die Reaktionszeit will man Rückschlüsse auf die kognitive Verarbeitungszeit ziehen)
=> bei valider Bedingung war die Reaktionszeit am kürzesten, gefolgt von der neutralen Bedingung
Auch exogene Aufmerksamkeit kann durch das Cueing-Paradigma untersucht werden:
Statt in der Mitte, wurde der Hinweisreiz in der Peripherie, auf der Seite des folgenden Zielreizes platziert
Der Hinweis, war kein Symbol, der erst verarbeitet werden musste, sondern legt durch bloßes erscheinen die Aufmerksamkeit auf sich
=> ähnliche Auswertung wie bei endogenen Versuch
Schlussfolgerung: beide Arten von Hinweisreizen – endogen und exogen – beeinflussen die Wahrnehmung
Was ist selektive Aufmerksamkeit?
= der Prozess, durch welchen aus vielen Sinneseindrücken eine Teilmenge selektiert wird
Was ist der Cocktailparty-Effekt?
= Fähigkeit des selektiven Hörens
Szenario: Man ist auf Party und folgt einem bestimmten Gespräch - die anderen Gespräche hört man noch aber mehr als Geräuschkulisse. Wenn man zB. seinen Namen nun in einem anderen Gespräch hört, wird die Aufmerksamkeit wahrscheinlich auf dieses andere Gespräch gelenkt. Will man nun zum ursprünglichen Gespräch zurückkehren, braucht man etwas Zeit diesem wieder zu folgen, da man in der Zwischenzeit die Aufmerksamkeit auf das andere Gespräch gerichtet hat.
Wie untersuchte Cherry (1953) das dichotische Hören?
dichotisches Hören = gleichzeitiges Hören von gleichzeitig dargebotenen, aber seitenunterschiedlichen Hörsignalen
VPs wurden Kopfhörer aufgesetzt
Links und Rechts wurden zwei unterschiedliche Geschichten, von der gleichen Personen gelesen, abgespielt
gleichzeitig sollten die VPs eine der beiden Geschichten laufend wiedergeben
die Aufgabe gelang leicht - die Worte nur minimal zur Geschichte verzögert
zu der Geschichte am anderen Ohr, konnten sie keine Aussagen machen - die Aufmerksamkeit war lag auf einer Seite, womit der Inhalt der anderen Geschichte nicht wahrgenommen wurde
Was ist das Split-Span-Paradigma von Broadbent (1954)?
Ähnlich dem Experiment von Cherry zum dichonischen Hören:
es wurden immer gleichzeitig links und rechts eine Zahlen genannt (von gleicher Person)
ZB. 2-4, 1-9, 8-5 (2,1,8 am linken, 4,9,5 am rechten)
die VPs wurden danach aufgefordert die Zahlen zu replizieren
repliziert wurden die Zahlen meisten aufgeteilt nach Seiten und nicht nach Zahlenpaar also:
2,1,8 und 4,9,5
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse dieses Experiments wurden so interpretiert, dass die Zahlen werden vor der Weiterverarbeitung je nach ihren physikalischen Eigenschaften (hier: Lokalisation der Reize) selektiert und die Lokalisation stellt einen Hinweisreiz dar, um die Informationen zu trennen
Wie nehmen wir Farbe wahr?
Farbe = abhängig von Wellenlänge des Lichtes
menschliches Auge nimmt Wellenlängen zwischen 400 und 700 nanometern war
Lichtintensität = Helligkeit der Farbe
Lichtreinheit = Sättigung der Farbe
Bsp. grünes Gras:
Gras nimmt gewissen Wellensnteil des Lichtes auf und reflektiert einen anderen
der reflektierte Anteil trifft auf unsere Aufen auf und wird grün wahrgenommen
Was ist die Dreifarbentheorie, von wem wurde sie entwickelt und welche Phänomene können durch sie erklärt werden?
Entwickler: Hermann von Helmholtz auf Basis einer älteren Theorie von Thomas Young (desw. auch Young-Helmholtz-Theorie genannt)
Annahme: unsere Farbwahrnehmung beruht auf drei Rezeptorsystemen mit jeweils verschiedener spektraler Empfindlichkeit
Erklärte Phänomene:
Farbe wird wahrgenommen, weil Licht verschiedene Wellenlängen besitzt
durch spezifische Kombination dreier verschiedener Lichtquellen können wir das gesamte Farbspektrum wahrnehmen
verschiedene Formen von Farbblindheit als Resultat des Ausfalls oder Fehlens einer oder mehrerer Rezeptortypen
Heute weiß man, dass wirklich diese drei Arten von Zapfen in unserer Retina gibt. Sie sind verschieden lichtempfindlich. Wahrgenommene Farben sind Resultat der Kombination der Aktivierung verschiedener Zapfentypen.
Was ist die Gegenfarbentheorie, von wem wurde sie entickelt, welchem Phänomen widmet sie sich?
Frage: Wieso führt längeres schauen auf eine Farbe zu Nachbildern der Komplimentärfarbe?
Entwickler: Ewald Hering (1834-1918)
Annahme: Es gibt gegensätzlich wirkende Farbpaare (Einheiten) mit jeweils zwei Komponenten
Rot-Grün
Blau-Gelb
Schwarz-Weiß
Jede Einheit reagiert in entgegengesetzter Weise auf Licht der beiden Gegenfarben.
Zb. reagiert die Rot-Grün-Einheit mit einer Erhöhung der roten Aktivität und einer Verminderung der grünen Aktivität.
=> man kann kein rötliches grün wahrnehmen, da weil nicht beide Aktivitäten erhöht und vermindert werden können.
=> nach langer Betrachtung einer Farbe ist die Komponente einer Einheit ermüdet und bei nachfolgender neutraler Reizung ist die nicht ermüdete Komponente aktiver.
Wodurch können wir räumliche Tiefe wahrnehmen?
Durch Hinweise (Cues) aus unserer Umwelt lässt sich auf Tiefe und Größe schließen.
es gibt zwei Arten von Cues:
monokulare Hinweise (Infos von einem Auge)
binokulare Hinweise (Infos von beiden Augen nötig)
Welche monokularen Hinweise gibt es?
Linienperspektive: parellel verlaufende Linien laufen in Entfernung aufeinander zu. => räumliche Tiefe
Relative Größe: mehrere Gleiche Gegenstände erscheinen verschieden Groß => Entfernung
Verdeckung: Gegenstand verdeckt anderen Gegenstand und ist uns somit näher als der Verdeckte
Atmosphärische Perspektive: weiter entfernte Objekte wirken bläulicher oder blasser
Wie funktionieren binokulare Hinweise?
Betrachtung von nahen Gegenständen:
Auge bewegen such nach Innen, um Objekt in beiden im Fokus zu haben = Konvergenz
verdicken der Linse um schwarf zu stellen = Akkommodation
=okulomotorische Tiefenhinweise - verraten uns innerhalb von drei metern wie nah etwas ist
Was ist Querdisparation?
= wenn durch die unterschiedliche Position unserer Augen die Bilder auf der Netzhaut leicht von einander abweichen
wird von uns nicht bewusst wahrgenommen
Ergebnis = räumliche Wahrnehmung
Autostereogramme: durch Querdisparation ergibt sich eine dreidimensionale Form
Was ist ein Ames-Raum?
= 1935 von Adelbert Ames konstruiert
optische Täuschung durch Manipulation der Tiefenhinweise
wir können nicht schlussfolgern, dass sich die größere Person näher bei uns befindet als kleine
Welche zwei Pfade der visuellen Verarbeitung gibt es?
dorsaler Pfad
ventraler Pfad
Wovon ging das kognitive Modell der zwei Pfade der visuellen Wahrnehmung ursprünglich aus?
ventraler Pfad:
läuft von visuellem Cortex zu Temporallappen
Objekterkennung = Was Pfad
dorsaler Pfad:
visueller Vortex zu Parietallappen
räumliche Verarbeitung = Wo Pfad
Wie adaptierten Goodale und Milner das kognitive Modell der zwei Pfade visueller Verarbeitung?
= auch dorsaler und ventraler Pfad - legen aber weniger Wert auf Qualität des Inputs sondern, dass die Pfade unterscheiden, welchen Zweck die Infos haben
Wahrnehmung von Objekten
visuelle Kontrolle bei Aktionen wie Greifen von Objekten
eher ein Wie Pfad
Anlass für Theorien waren Patienten, die Objekt bennen konnten aber nicht greifen oder umgelehrt je nach Lokalisation der Schädigung des Hirnes. => doppelte Dissoziation
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