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CE2.4. - Zu pflegende Menschen bei der Nahrungsaufnahme und der Ausscheidung unterstützen

SB
von Steven B.

Definition Beutel mit haftendem Hautschutz

Ein Beutel mit haftendem Hautschutz ist ein Stomabeutel, der einen integrierten Hautschutz aufweist, der direkt auf der Haut um das Stoma herum haftet. Dieser Hautschutz, auch als Flansch oder Basisplatte bezeichnet, besteht aus einem hautfreundlichen Material, das den Beutel sicher an der Haut befestigt und gleichzeitig die empfindliche Haut um das Stoma schützt.

Merkmale eines Beutels mit haftendem Hautschutz:

  • Hautschutzmaterial: Der Hautschutz besteht häufig aus einem Hydrokolloid oder einem anderen speziellen Material, das sich sanft an die Haut anpasst, Feuchtigkeit aufnimmt und die Haut vor Irritationen durch den Stuhl oder Urin schützt.

  • Einteiliges System: In einem einteiligen Stomasystem ist der Beutel fest mit dem Hautschutz verbunden, sodass beides zusammen auf die Haut aufgebracht und auch zusammen gewechselt wird.

  • Zweiteiliges System: In einem zweiteiligen System ist der Hautschutz separat vom Beutel, wodurch der Beutel unabhängig gewechselt werden kann, während der Hautschutz für mehrere Beutelwechsel auf der Haut verbleibt.

  • Anpassbare Öffnung: Der haftende Hautschutz kann eine vorgeformte Öffnung haben oder zuschneidbar sein, sodass er individuell an die Größe und Form des Stomas angepasst werden kann.

Funktionen:

  • Schutz: Der haftende Hautschutz bietet Schutz für die Haut um das Stoma, indem er verhindert, dass Stuhl oder Urin direkten Kontakt mit der Haut haben.

  • Haftung: Der Hautschutz sorgt dafür, dass der Beutel sicher an der Haut haftet und das Risiko von Leckagen minimiert wird.

  • Komfort: Durch den sanften Kontakt mit der Haut und die flexiblen Materialien trägt der haftende Hautschutz zum Tragekomfort bei und reduziert das Risiko von Hautreizungen.


Definition Hautschutzpaste für Stomapflege

Hautschutzpaste ist ein spezielles Produkt, das in der Stomapflege verwendet wird, um die Haut um das Stoma herum zu schützen und Unebenheiten oder Hautfalten auszugleichen. Sie wird als eine weiche, formbare Paste aufgetragen, die dazu dient, eine glatte, schützende Barriere zwischen der Haut und der Haftfläche des Stomabeutels oder der Hautschutzplatte zu schaffen.

Merkmale und Funktionen der Hautschutzpaste:

  • Füllen von Unebenheiten: Die Paste wird häufig verwendet, um kleine Hautfalten, Narben oder unebene Hautstellen rund um das Stoma auszugleichen. Dadurch wird eine bessere Abdichtung des Stomabeutels erreicht, was das Risiko von Leckagen verringert.

  • Hautschutz: Sie bildet eine Barriere, die die Haut vor Irritationen durch Stuhl, Urin oder Klebstoffe schützt, die in direktem Kontakt mit der Haut stehen könnten.

  • Verbesserte Haftung: Indem die Paste eine glatte Oberfläche schafft, verbessert sie die Haftung des Stomabeutels oder der Hautschutzplatte und sorgt für einen sichereren Sitz.

  • Feuchtigkeitsaufnahme: Einige Hautschutzpasten haben die Fähigkeit, Feuchtigkeit aufzunehmen, was hilft, die Haut trocken zu halten und das Risiko von Hautproblemen zu reduzieren.

Anwendung:

  • Die Paste wird in einer dünnen Schicht auf die saubere und trockene Haut um das Stoma aufgetragen. Sie kann direkt auf die Haut oder in die Ränder von Hautschutzplatten aufgetragen werden.

  • Nach dem Auftragen der Paste wird der Stomabeutel oder die Hautschutzplatte wie gewohnt befestigt.


Durchführung Stomawechsel

Entfernung des alten Stomabeutels

  • Sanftes Ablösen: Lösen Sie den alten Stomabeutel vorsichtig von der Haut. Beginnen Sie an einer Ecke und arbeiten Sie sich langsam vor, um Hautirritationen zu vermeiden. Falls nötig, verwenden Sie einen Hautschutzlöser, um das Entfernen zu erleichtern.

  • Beutel entsorgen: Legen Sie den gebrauchten Beutel in den vorbereiteten Müllbeutel.

3. Reinigung der Haut

  • Hautreinigung: Reinigen Sie die Haut um das Stoma herum mit warmem Wasser und weichen, fusselfreien Tüchern. Vermeiden Sie aggressive Seifen oder alkoholhaltige Produkte, da diese die Haut reizen können.

  • Trocknen: Tupfen Sie die Haut vorsichtig trocken. Stellen Sie sicher, dass die Haut vollständig trocken ist, bevor Sie den neuen Beutel anbringen.

4. Hautpflege

  • Hautschutz auftragen: Falls notwendig, tragen Sie eine dünne Schicht Hautschutzcreme oder -paste auf die Haut um das Stoma auf. Dies schützt die Haut und verbessert die Haftung des Beutels.

  • Hautschutzplatte anpassen: Bei Verwendung eines zweiteiligen Systems, schneiden Sie die Hautschutzplatte passend zur Größe des Stomas zu. Die Öffnung sollte eng an das Stoma angepasst sein, aber nicht zu eng, um Druck auf das Stoma zu vermeiden.

5. Anbringen des neuen Stomabeutels

  • Ein-teiliges System: Positionieren Sie den neuen Beutel vorsichtig über das Stoma und drücken Sie ihn fest an, um eine gute Haftung zu gewährleisten. Achten Sie darauf, dass keine Falten entstehen.

  • Zwei-teiliges System: Bringen Sie zuerst die Hautschutzplatte an und drücken Sie sie gut an, um eine sichere Haftung zu gewährleisten. Befestigen Sie anschließend den Beutel an der Platte.

6. Überprüfung

  • Dichtigkeit prüfen: Überprüfen Sie den Sitz des Beutels und stellen Sie sicher, dass er sicher und dicht angebracht ist, um Leckagen zu vermeiden.

  • Hautkontrolle: Achten Sie auf Anzeichen von Hautirritationen oder Entzündungen und lassen Sie diese ggf. von einem Stomatherapeuten beurteilen.


Probleme bei einem Stoma und dessen Versorgung

1. Hautprobleme

  • Hautirritationen: Durch ständigen Kontakt mit Ausscheidungen oder Klebematerialien kann die Haut um das Stoma herum gereizt werden. Dies zeigt sich durch Rötungen, Juckreiz oder Brennen.

  • Hautinfektionen: Offene Hautstellen oder gereizte Haut können zu Infektionen führen, oft begünstigt durch Bakterien oder Pilze.

  • Kontaktdermatitis: Allergische Reaktionen auf Klebstoffe oder Materialien der Stomaversorgung können zu Hautausschlägen oder Ekzemen führen.

2. Stomaprobleme

  • Stomaprolaps: Hierbei rutscht das Stoma heraus und verlängert sich über die Bauchdecke hinaus. Ein Stomaprolaps kann unterschiedlich schwerwiegend sein und erfordert unter Umständen einen operativen Eingriff.

  • Stomastenose: Eine Verengung des Stomas (Stenose) kann die Ausscheidung erschweren und zu Schmerzen oder anderen Beschwerden führen.

  • Stomaödem: Nach der Operation oder durch Reibung kann das Stoma anschwellen, was als Ödem bezeichnet wird. Dies kann das Anlegen des Stomabeutels erschweren.

  • Stomablutung: Leichte Blutungen können durch Reibung beim Beutelwechsel auftreten. Stärkere oder anhaltende Blutungen sollten ärztlich abgeklärt werden.

3. Leckagen

  • Undichte Beutel: Leckagen treten auf, wenn der Stomabeutel nicht richtig sitzt oder die Hautschutzplatte nicht optimal haftet. Dies kann zu Hautirritationen und unangenehmen Gerüchen führen.

  • Ungeeigneter Hautschutz: Ein schlecht angepasster Hautschutz kann ebenfalls zu Leckagen führen, wenn der Beutel nicht dicht am Stoma abschließt.

4. Parastomale Hernie

  • Hernie (Bruch): Eine parastomale Hernie entsteht, wenn sich der Darm oder andere Gewebe durch die Bauchdecke neben dem Stoma drängen. Dies kann Schmerzen verursachen und die Stomaversorgung erschweren.

5. Retraktion

  • Stomaretraktion: Wenn das Stoma in die Bauchdecke zurückgezogen wird, spricht man von einer Retraktion. Dies kann die Versorgung erschweren und das Risiko von Leckagen erhöhen.

6. Stomafisteln

  • Fisteln: Eine Fistel ist eine unnatürliche Verbindung zwischen dem Stoma und anderen Organen oder der Haut. Fisteln können zu chronischen Infektionen und anderen Komplikationen führen und erfordern oft eine chirurgische Behandlung.

7. Psychosoziale Auswirkungen

  • Emotionale Belastung: Ein Stoma kann zu psychologischen Problemen wie Angst, Depression oder sozialer Isolation führen. Die Anpassung an die veränderte Körperwahrnehmung und die Pflegebedürfnisse kann herausfordernd sein.

8. Obstruktion

  • Darmverschluss (Obstruktion): Eine Verstopfung des Darms in der Nähe des Stomas kann auftreten, was zu starken Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen führen kann. In schweren Fällen ist eine Operation erforderlich.


Wichtige Faktoren Nahrungsaufnahme bei Stomaversorgung

1. Langsames Essen und gründliches Kauen

  • Langsam essen: Nehmen Sie sich Zeit für Ihre Mahlzeiten und essen Sie langsam. Das gründliche Kauen der Nahrung fördert die Verdauung und hilft, Verstopfungen oder Blähungen zu vermeiden.

  • Gründliches Kauen: Zerkleinern Sie die Nahrung gut, bevor Sie sie herunterschlucken. Dies erleichtert den Verdauungsprozess und reduziert die Wahrscheinlichkeit von Darmverschlüssen.

2. Regelmäßige Mahlzeiten

  • Kleine, häufige Mahlzeiten: Anstatt drei große Mahlzeiten am Tag, ist es oft besser, kleinere und häufiger eingenommene Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Dies kann dazu beitragen, die Verdauung gleichmäßiger zu gestalten und das Risiko von Blähungen und Durchfall zu verringern.

  • Regelmäßigkeit: Versuchen Sie, Ihre Mahlzeiten zu festen Zeiten einzunehmen, um Ihrem Körper eine konstante Verdauungsroutine zu ermöglichen.

3. Ausreichende Flüssigkeitszufuhr

  • Viel trinken: Trinken Sie ausreichend Flüssigkeit, um einer Dehydration vorzubeugen, insbesondere wenn Sie ein Ileostoma haben. Wasser, Kräutertees und klare Brühen sind gute Optionen.

  • Vermeidung von blähenden Getränken: Verzichten Sie auf kohlensäurehaltige Getränke, da diese zu Blähungen führen können.

4. Lebensmittelwahl

  • Vermeidung von blähenden Lebensmitteln: Blähende Lebensmittel wie Hülsenfrüchte, Kohl, Zwiebeln, und kohlensäurehaltige Getränke sollten vermieden oder nur in Maßen verzehrt werden, um Blähungen zu verhindern.

  • Ballaststoffreiche Ernährung: Passen Sie die Ballaststoffzufuhr individuell an. Während einige Stomaträger ballaststoffreiche Lebensmittel gut vertragen, können sie bei anderen zu Verstopfung oder Durchfall führen. Achten Sie darauf, wie Ihr Körper auf verschiedene Ballaststoffe reagiert.

  • Schonende Zubereitung: Bevorzugen Sie schonend zubereitete Lebensmittel wie gedämpftes Gemüse, gekochte Kartoffeln und fettarme Fleischsorten. Vermeiden Sie stark gewürzte, frittierte oder sehr fettige Speisen, da diese schwer verdaulich sein können.

  • Ausprobieren und Anpassen: Jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf bestimmte Lebensmittel. Es kann hilfreich sein, ein Ernährungstagebuch zu führen, um herauszufinden, welche Nahrungsmittel Sie gut vertragen und welche Probleme verursachen.

5. Spezielle Lebensmittel

  • Verstopfungsfördernde Lebensmittel: Wenn Sie zur Verstopfung neigen, können faserreiche Lebensmittel wie Vollkornprodukte, Obst und Gemüse helfen. Aber achten Sie darauf, dass die Ballaststoffe gut zerkaut und mit ausreichend Flüssigkeit aufgenommen werden.

  • Durchfallhemmende Lebensmittel: Wenn Sie häufig an Durchfall leiden, können Lebensmittel wie Bananen, Reis, Apfelmus und Toast helfen, den Stuhlgang zu regulieren.

  • Geruchs- und Blähungshemmende Lebensmittel: Einige Lebensmittel wie Joghurt, Petersilie, und Cranberry-Saft können helfen, Gerüche und Blähungen zu reduzieren.

6. Nachsorge und Beratung

  • Regelmäßige Nachsorge: Besprechen Sie Ihre Ernährung regelmäßig mit einem Stomatherapeuten oder Ernährungsberater, insbesondere wenn Sie neue Lebensmittel ausprobieren oder Probleme auftreten.

  • Individuelle Anpassung: Jede Stoma-Operation ist einzigartig, und was für einen Patienten gut funktioniert, muss nicht zwangsläufig für einen anderen geeignet sein. Passen Sie Ihre Ernährung an Ihre persönlichen Bedürfnisse und Reaktionen an.


Pflege bei einem Kontaktekzem durch ein Stoma

1. Identifikation und Vermeidung des Auslösers

  • Ermitteln des Auslösers: Versuchen Sie herauszufinden, was das Kontaktekzem verursacht hat. Mögliche Auslöser können Klebstoffe, Reinigungsprodukte, oder bestimmte Hautschutzprodukte sein.

  • Wechsel der Produkte: Wenn ein bestimmtes Produkt als Auslöser vermutet wird, wechseln Sie zu hypoallergenen oder speziell für empfindliche Haut entwickelten Produkten. Ein Stomatherapeut kann geeignete Alternativen empfehlen.

2. Sanfte Reinigung der Haut

  • Vorsichtige Reinigung: Reinigen Sie die betroffene Hautpartie vorsichtig mit lauwarmem Wasser und einem milden, parfümfreien Reinigungsmittel. Vermeiden Sie Seifen oder Produkte, die die Haut weiter reizen könnten.

  • Gründliches Abspülen: Stellen Sie sicher, dass alle Rückstände von Reinigungsmitteln gründlich abgespült werden. Rückstände können die Haut weiter reizen.

3. Trocknung der Haut

  • Sanftes Abtrocknen: Trocknen Sie die Haut vorsichtig ab, indem Sie sie sanft abtupfen, anstatt zu reiben. Ein weiches Handtuch oder eine unbenutzte Kompresse eignet sich gut dafür.

  • Vollständige Trocknung: Stellen Sie sicher, dass die Haut vollständig trocken ist, bevor Sie neue Stomaprodukte anlegen. Feuchtigkeit kann die Haftung beeinträchtigen und die Haut weiter reizen.

4. Anwendung von Hautschutzprodukten

  • Barrierecreme oder -spray: Tragen Sie eine dünne Schicht einer Hautschutzcreme oder eines Barrierefilms auf, um die Haut vor weiteren Irritationen zu schützen. Diese Produkte schaffen eine schützende Schicht zwischen der Haut und den Stomaprodukten.

  • Vermeidung von dicken Schichten: Verwenden Sie keine zu dicken Schichten von Cremes oder Pasten, da diese die Haftung des Stomabeutels beeinträchtigen können.

5. Verwendung von hypoallergenen Stomaprodukten

  • Hypoallergene Produkte: Verwenden Sie hypoallergene Stomabeutel und Hautschutzplatten, die speziell für empfindliche Haut entwickelt wurden.

  • Regelmäßiger Wechsel: Wechseln Sie den Stomabeutel regelmäßig, um den Kontakt der Haut mit irritierenden Ausscheidungen zu minimieren.

6. Beobachtung und Überwachung

  • Regelmäßige Kontrolle: Überwachen Sie die betroffene Hautpartie regelmäßig, um sicherzustellen, dass sich das Ekzem verbessert. Achten Sie auf Anzeichen einer Verschlechterung oder Infektion (z.B. Eiterbildung, starke Rötung, Fieber).

  • Dokumentation: Führen Sie ein Tagebuch über die verwendeten Produkte und die Reaktionen der Haut, um mögliche Auslöser zu identifizieren.

7. Medizinische Behandlung

  • Fachliche Beratung: Wenn das Ekzem trotz aller Maßnahmen nicht besser wird oder sich verschlechtert, sollten Sie einen Stomatherapeuten oder Dermatologen aufsuchen. Möglicherweise sind spezielle medizinische Salben, wie kortisonhaltige Cremes, erforderlich.

  • Vermeidung von Selbstmedikation: Vermeiden Sie die Selbstmedikation mit kortisonhaltigen oder anderen starken Medikamenten ohne ärztlichen Rat, da diese die Haut langfristig schädigen können.

8. Anpassung der Stomaversorgung

  • Individuelle Anpassung: Passen Sie die Stomaversorgung individuell an, um den Hautkontakt mit irritierenden Stoffen so gering wie möglich zu halten. Dies könnte den Wechsel zu Produkten mit anderen Haftmaterialien oder einem anderen Design beinhalten.


Definition personenbezogene Risikofaktoren Harninkontinenz

  1. Alter: Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für Harninkontinenz. Dies ist auf altersbedingte Veränderungen in den Muskeln und Nerven, die die Blasenfunktion steuern, zurückzuführen.

  2. Geschlecht: Frauen sind aufgrund anatomischer Unterschiede, Schwangerschaft, Geburt und Menopause einem höheren Risiko ausgesetzt als Männer. Bei Männern kann eine Prostataoperation das Risiko erhöhen.

  3. Schwangerschaft und Geburt: Die Belastung der Beckenbodenmuskulatur während der Schwangerschaft und die physische Beanspruchung während der Geburt können zu einer Schwächung der Muskeln führen, was das Risiko für Harninkontinenz erhöht.

  4. Übergewicht: Übergewicht übt zusätzlichen Druck auf die Blase und die umliegenden Muskeln aus, was zu einer Schwächung führen und das Risiko einer Inkontinenz erhöhen kann.

  5. Chronische Erkrankungen: Erkrankungen wie Diabetes, chronischer Husten (z.B. durch Rauchen oder COPD), und neurologische Erkrankungen wie Multiple Sklerose oder Parkinson können das Risiko für Harninkontinenz erhöhen.

  6. Operationen im Beckenbereich: Chirurgische Eingriffe wie eine Hysterektomie bei Frauen oder eine Prostataoperation bei Männern können die Blasenmuskulatur und -nerven beeinflussen und das Risiko für Inkontinenz erhöhen.

  7. Medikamenteneinnahme: Einige Medikamente, insbesondere Diuretika, Beruhigungsmittel und Antidepressiva, können als Nebenwirkung Harninkontinenz verursachen oder verschlimmern.

  8. Ernährungs- und Lebensgewohnheiten: Übermäßiger Konsum von Alkohol, Koffein und bestimmten Lebensmitteln, die die Blase reizen, sowie eine unzureichende Flüssigkeitszufuhr können die Symptome der Inkontinenz verschlimmern.

  9. Genetische Veranlagung: Es gibt Hinweise darauf, dass eine familiäre Vorgeschichte von Inkontinenz das Risiko erhöhen kann.


Ethische Herausforderungen bei Stuhl- und Harninkontinenz

1. Wahrung der Würde

  • Stigmatisierung und Scham: Patienten mit Harn- oder Stuhlinkontinenz können sich stigmatisiert oder beschämt fühlen. Die ethische Herausforderung besteht darin, ihre Würde zu wahren und ihnen ein Gefühl der Normalität und Respekt zu vermitteln.

  • Diskretion und Vertraulichkeit: Die Wahrung der Privatsphäre ist wichtig. Pflegekräfte müssen sicherstellen, dass Informationen über die Inkontinenz des Patienten vertraulich behandelt werden und dass der Patient nicht in unangemessener Weise exponiert wird.

2. Autonomie und Entscheidungsfreiheit

  • Selbstbestimmung: Patienten sollten in die Entscheidungsfindung über ihre Behandlung und Pflege einbezogen werden. Dies umfasst Entscheidungen über den Einsatz von Hilfsmitteln, medizinische Eingriffe und Pflegepläne.

  • Einwilligung: Bei der Verwendung von Hilfsmitteln oder bei medizinischen Verfahren wie rektaler Irrigation ist es wichtig, dass Patienten umfassend informiert werden und ihre Zustimmung freiwillig geben.

3. Qualität der Pflege

  • Gleichwertige Versorgung: Es ist ethisch herausfordernd, sicherzustellen, dass alle Patienten, unabhängig von ihrer Inkontinenz, die gleiche hochwertige Pflege und Unterstützung erhalten.

  • Ressourcenzuteilung: Bei begrenzten Ressourcen (z.B. Pflegepersonal, Hilfsmittel) muss die Verteilung ethisch verantwortungsvoll erfolgen, um sicherzustellen, dass alle Patienten angemessen versorgt werden.

4. Psychosoziale Unterstützung

  • Psychologische Unterstützung: Patienten mit Inkontinenz benötigen oft emotionale und psychologische Unterstützung. Die ethische Herausforderung besteht darin, sicherzustellen, dass diese Unterstützung bereitgestellt wird, um die mentale und emotionale Belastung der Patienten zu minimieren.

  • Einbindung der Angehörigen: Angehörige können ebenfalls emotional belastet sein und benötigen möglicherweise Unterstützung und Beratung, um die Patienten angemessen zu unterstützen.

5. Ethische Prinzipien in der Pflegepraxis

  • Respekt vor der Person: Pflegekräfte müssen stets respektvoll mit den Patienten umgehen, ihre Bedürfnisse ernst nehmen und ihre Wünsche berücksichtigen.

  • Gerechtigkeit: Alle Patienten sollten fair behandelt werden, was die Bereitstellung von Pflege und Hilfsmitteln betrifft. Es sollte keine Diskriminierung aufgrund von Inkontinenz geben.

6. Aufklärung und Schulung

  • Information und Bildung: Es ist ethisch wichtig, dass Patienten und Angehörige umfassend über Inkontinenz, Hilfsmittel und Pflegeoptionen informiert werden, um fundierte Entscheidungen treffen zu können.

  • Schulung des Pflegepersonals: Pflegekräfte sollten regelmäßig geschult werden, um ein hohes Maß an Sensibilität, Empathie und Fachwissen im Umgang mit Inkontinenz zu gewährleisten.


Psychosoziale Ursachen für Stuhlinkontinenz

  1. Psychischer Stress:

    • Stress kann die Darmmotilität beeinflussen und zu Durchfall oder unwillkürlichem Stuhlverlust führen.

    • Chronischer Stress kann die Darmfunktion negativ beeinflussen und die Inkontinenz verschlimmern.

  2. Angststörungen:

    • Angst kann zu einer erhöhten Darmaktivität und zu Durchfall führen, was das Risiko einer Stuhlinkontinenz erhöht.

    • Plötzliche Angstanfälle können zu einem unkontrollierbaren Stuhldrang führen.

  3. Depression:

    • Depressionen können zu Veränderungen in der Darmfunktion führen, wie Verstopfung oder Durchfall.

    • Depressive Personen haben möglicherweise weniger Kontrolle über ihre Darmfunktion und können seltener medizinische Hilfe in Anspruch nehmen.

  4. Essstörungen:

    • Essstörungen wie Anorexie und Bulimie können die Darmgesundheit beeinträchtigen und zu Stuhlinkontinenz führen.

    • Unregelmäßiges Essverhalten und extremes Abführen können die Darmmuskulatur schwächen.

Allgemeine psychosoziale Faktoren:

  1. Mangel an Unterstützung und Verständnis:

    • Ein fehlendes soziales Netzwerk kann die psychische Belastung verstärken und die Symptome verschlimmern.

    • Mangelnde Unterstützung von Familie und Freunden kann dazu führen, dass Betroffene weniger offen über ihre Probleme sprechen und Hilfe suchen.

  2. Stigmatisierung und Scham:

    • Angst vor sozialer Ablehnung und Scham kann dazu führen, dass Betroffene ihre Symptome verbergen und keine Behandlung suchen.

    • Stigmatisierung kann die psychische Belastung erhöhen und die Kontinenzprobleme verschlimmern.

  3. Lebensveränderungen und -ereignisse:

    • Lebensveränderungen wie der Verlust eines geliebten Menschen, Scheidung oder Arbeitsplatzverlust können Stress und emotionale Belastungen verursachen, die die Kontinenz beeinträchtigen.

  4. Chronische Erkrankungen:

    • Chronische Erkrankungen wie Diabetes oder neurologische Erkrankungen können durch psychosoziale Faktoren verschlimmert werden und indirekt zu Inkontinenz führen.


Definition Nicht kompensierte Inkontinenz

Inkompensierte Inkontinenz beschreibt eine Situation, in der die betroffene Person an Inkontinenz leidet und weder durch eigene Maßnahmen noch durch Unterstützung von anderen Menschen oder Hilfsmitteln in der Lage ist, die Kontrolle über ihre Blasen- oder Darmfunktion ausreichend zu bewahren. In dieser Phase sind die Auswirkungen der Inkontinenz auf das tägliche Leben stark ausgeprägt, und es kommt häufig zu unkontrollierten Verlusten von Urin oder Stuhl, was zu erheblichen physischen, psychischen und sozialen Problemen führt.

Wichtige Aspekte der inkompensierten Inkontinenz:

  1. Unkontrollierter Urin- oder Stuhlverlust:

    • Häufige und unvorhersehbare Episoden von Inkontinenz.

    • Unfähigkeit, den Harndrang oder Stuhldrang rechtzeitig zu erkennen oder zu kontrollieren.

  2. Unzureichende Kompensation:

    • Verfügbare Hilfsmittel (z.B. Inkontinenzeinlagen, Katheter) und Strategien sind nicht ausreichend, um die Inkontinenz zu managen.

    • Pflege und Unterstützung durch andere Personen sind nicht ausreichend, um die Kontinenz zu gewährleisten.

  3. Physische und psychische Belastung:

    • Erhöhtes Risiko für Hautprobleme wie Dekubitus (Wundliegen) oder Hautreizungen aufgrund ständigen Kontakts mit Urin oder Stuhl.

    • Erhebliche psychische Belastung durch Scham, Angst und sozialen Rückzug.

  4. Soziale Isolation und verminderte Lebensqualität:

    • Einschränkung der sozialen Aktivitäten und Isolation aufgrund der Angst vor Inkontinenzvorfällen.

    • Verminderte Lebensqualität und Selbstwertgefühl.


Durchführung Schaukeleinlauf

  1. Vorbereitung:

    • Wie bei einem normalen Einlauf alle notwendigen Materialien bereitlegen: Einlaufgerät, Abführlösung, Gleitmittel, Handtücher, Einweghandschuhe, etc.

    • Den Patienten über den Ablauf informieren und sicherstellen, dass er einverstanden ist.

  2. Einlauf einführen:

    • Den Patienten in die Sims-Position (linke Seitenlage mit angewinkelten Knien) bringen.

    • Die Spitze des Einlaufgeräts mit Gleitmittel bestreichen und vorsichtig in den Anus einführen.

    • Die Abführlösung langsam einlaufen lassen.

  3. Schaukeln und Positionen wechseln:

    • Nachdem die Lösung vollständig verabreicht wurde, den Patienten bitten, in der folgenden Reihenfolge Positionen zu wechseln und jeweils einige Minuten zu verharren:

      1. Linke Seitenlage: Die Flüssigkeit wird zunächst in den unteren Darmabschnitt eingeführt.

      2. Rückenlage: Der Patient dreht sich auf den Rücken, um die Flüssigkeit weiter zu verteilen.

      3. Rechte Seitenlage: Der Patient dreht sich auf die rechte Seite, um die Flüssigkeit noch tiefer in den Darm zu befördern.

      4. Schaukeln: Der Patient kann sich zusätzlich sanft hin und her bewegen oder den Oberkörper leicht anheben und absenken, um die Flüssigkeit im Darm zu bewegen.

  4. Halten der Flüssigkeit:

    • Den Patienten bitten, die Flüssigkeit so lange wie möglich (idealerweise 5-15 Minuten) zu halten, um die Wirkung zu maximieren.

    • Während dieser Zeit kann der Patient weiterhin sanfte Bewegungen ausführen oder in den verschiedenen Positionen verbleiben.

  5. Toilettenbesuch ermöglichen:

    • Nach der Haltezeit den Patienten auf die Toilette begleiten oder ihm helfen, falls notwendig.

    • Den Patienten bitten, sich Zeit zu nehmen und den Darm vollständig zu entleeren.

  6. Nachbereitung:

    • Das Einlaufgerät gemäß den Anweisungen des Herstellers reinigen oder ordnungsgemäß entsorgen.

    • Einweghandschuhe ausziehen und Hände gründlich waschen.

    • Den Patienten fragen, wie er sich fühlt und ob er Beschwerden hat.


Transport des Dickdarminhaltes

Hilf mir beim Vokabeln Lernen. Schreibe einen Lückentext, in den ich das richtige Wort einsetzen muss.

ChatGPT

Natürlich! Um dir beim Vokabeln Lernen zu helfen, kann ich einen Lückentext erstellen. Bitte gib mir ein Thema und einige Vokabeln, die du lernen möchtest.

4o

Dickdarmschleimhaut • die Dickdarmschleimhaut zeigt tiefe Einstülpungen = ________________________________ • das Kryptenepithel besteht vorwiegend aus Schleim bildenden Becherzellen • der abgesonderte Schleim hält die Dickdarmschleimhaut gegenüber dem zunehmend verfestigendem Stuhl gleitfähig • an den Kryptenübergängen sind zusätzlich resorbierende Epithelzellen, die zum Darminneren hin einen Bürstensaum (Mirkovilli) besitzen (Menche, 2012, S. 304)

ChatGPT

Hier ist der Lückentext mit den angegebenen Informationen:

Die Dickdarmschleimhaut zeigt tiefe Einstülpungen, die als _____________ bezeichnet werden. Das Kryptenepithel besteht vorwiegend aus Schleim bildenden Becherzellen. Der abgesonderte Schleim hält die Dickdarmschleimhaut gegenüber dem zunehmend verfestigenden Stuhl gleitfähig. An den Kryptenübergängen sind zusätzlich resorbierende Epithelzellen, die zum Darminneren hin einen Bürstensaum (Mikrovilli) besitzen.

(Menche, 2012, S. 304)

Setze die passenden Wörter in die Lücken ein.

4o

Dickdarmschleimhaut • die Dickdarmschleimhaut zeigt tiefe Einstülpungen = ________________________________ • das Kryptenepithel besteht vorwiegend aus Schleim bildenden Becherzellen • der abgesonderte Schleim hält die Dickdarmschleimhaut gegenüber dem zunehmend verfestigendem Stuhl gleitfähig • an den Kryptenübergängen sind zusätzlich resorbierende Epithelzellen, die zum Darminneren hin einen Bürstensaum (Mirkovilli) besitzen (Menche, 2012, S. 304

ChatGPT

Hier ist der Lückentext basierend auf den bereitgestellten Informationen:

Die Dickdarmschleimhaut zeigt tiefe Einstülpungen, die als _____________ bezeichnet werden. Das Kryptenepithel besteht vorwiegend aus Schleim bildenden Becherzellen. Der abgesonderte Schleim hält die Dickdarmschleimhaut gegenüber dem zunehmend verfestigenden Stuhl gleitfähig. An den Kryptenübergängen sind zusätzlich resorbierende Epithelzellen, die zum Darminneren hin einen Bürstensaum (Mikrovilli) besitzen.

(Menche, 2012, S. 304)

Setze das richtige Wort in die Lücke ein.

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Kannst du die vorhandenen Lücken korrekt füllen

ChatGPT

Natürlich, hier ist der ausgefüllte Text:

Die Dickdarmschleimhaut zeigt tiefe Einstülpungen, die als Krypten bezeichnet werden. Das Kryptenepithel besteht vorwiegend aus Schleim bildenden Becherzellen. Der abgesonderte Schleim hält die Dickdarmschleimhaut gegenüber dem zunehmend verfestigenden Stuhl gleitfähig. An den Kryptenübergängen sind zusätzlich resorbierende Epithelzellen, die zum Darminneren hin einen Bürstensaum (Mikrovilli) besitzen.

(Menche, 2012, S. 304)

Alle Lücken sind jetzt korrekt gefüllt.

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• im Gegensatz zum keimarmen Dünndarm ist der Dickdarm schon kurz nach der Geburt physiologischer weise mit zahlreichen ______________________ besiedelt • vor allem findet man anaerobe Bakterien (ohne Sauerstoff lebende) z.B. Bifidobakterien und Lactobazillen • die Darmbakterien bauen für den Menschen unverdauliche Nahrungsreste durch ______________________________________ weiter ab

ChatGPT

Hier ist der ausgefüllte Lückentext:

• Im Gegensatz zum keimarmen Dünndarm ist der Dickdarm schon kurz nach der Geburt physiologischerweise mit zahlreichen Darmbakterien besiedelt. • Vor allem findet man anaerobe Bakterien (ohne Sauerstoff lebende), z.B. Bifidobakterien und Lactobazillen. • Die Darmbakterien bauen für den Menschen unverdauliche Nahrungsreste durch fermentative Prozesse weiter ab.

• Der erste Abschnitt des Dickdarms und liegt vor der rechten Darmbeinschaufel ist der Blinddarm. • Blinddarm = Caecum oder Ileocaecum6-8 cm lang (kürzester Dickdarmabschnitt) • Am Übergang vom Dünndarm in den Dickdarm entstehen zwei Schleimhautfalten, diese werden als Ileozäkalklappe (Valva ileocaecalis) bezeichnet. • Am unteren Ende des Blinddarms hängt als wurmförmiges Anhangsgebilde der Wurmfortsatz (Appendix vermiformis).


• An den Blinddarm schließt sich das aufsteigende Kolon (aufsteigender Grimmdarm). • Es verläuft der rechten Bauchwand anliegend nach oben bis zur Leber. • Dann macht es eine scharfe Biegung (Hepatische Flexur) und verläuft als querverlaufendes Kolon (querverlaufender Grimmdarm) zum linken Oberbauch in die Nähe der Milz. • Das Kolon macht erneut eine scharfe Biegung (Milzflexur) und verläuft an der seitlichen Bauchwand als absteigender Grimmdarm (absteigendes Kolon).

• In Höhe der linken Darmbeinschaufeln löst sich das Kolon von der seitlichen Bauchwand und geht in einer S-förmigen Krümmung in den letzten Kolonabschnitt, das Sigma (Colon sigmoideum), über. • Das Colon sigmoideum verlässt den Bauchraum und tritt ins kleine Becken ein und geht in das Rektum über.

Rektum (Mastdarm) und Analkanal (Canalis analis) sind der letzte Darmabschnitt und bilden eine funktionelle Einheit. • Sie liegen im kleinen Becken außerhalb der Bauchhöhle. • Der obere Anteil des Rektums ist an der Vorderseite von Peritoneum überzogen (peritonealüberzogen), das übrige Rektum und der Analkanal liegen retroperitoneal.

• Die charakteristischen Dickdarmzeichen → Haustra und Teniae coli sind am Rektum nicht vorhanden.


• Das Rektum hat eine S-Form: Im oberen Teil folgt es der Ausbuchtung des Kreuzbeins und biegt dann in Höhe des Steißbeins nach hinten um. • Im Bereich des Kreuzbeins ist das Rektum sehr dehnbar = Ampulle (kurz: Ampulle).

• In der Ampulle wird der Stuhl vor der Ausscheidung gespeichert. • Im Bereich des Beckenbodens geht das Rektum in den Analkanal über

• Der Anus (Analkanaleingang) ist schließlich die Öffnung, durch die der Darm an die Körperoberfläche mündet. • Er wird durch unterschiedliche Muskeln verschlossen:

  • Innerer Afterschließmuskel (M. sphincter ani internus)

  • Äußerer Afterschließmuskel (M. sphincter ani externus)



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Steven B.

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